Gedenktafel zur ersten urkundlichen Erwähnung Cronenbergs

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Der alte Cronenberger Bahnhof am Ende der Sambatrasse.

Am 19. April 2013 wurden am alten Cronenberger Bahnhof, heute im Besitz der Spedition Digass, zwei Metall-Tafeln aufgestellt, die einst im Cronenberger Altenheim zu Hause waren. Sie erinnerten an einen alten Baum, der 1982 dem Bau des Altenheims weichen musste und an die erste urkundliche Erwähnung Cronenbergs. Als 2005 das Foyer des Altenheims umgestaltet wurde, sollten die Tafeln verschrottet werden. Harald Biedebach und der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein sicherten die Tafeln und lagerten sie ein. Nachdem sich Digass-Chef Karl-Werner Gass bereit erklärte, die Tafeln aufzustellen, fanden sich mit Firma Gisbert Krämer, Jochen Radeke, Inhaber des Stahlhandels Julius Greis KG, und dem Malerbetrieb Tesche Sponsoren, die die Tafeln aufarbeiteten und für den Aufenhalt im Freien präparierten.1


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Die Tafel am Lagerhaus der Spedition.

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Die Tafel mit Baum und Gedicht am Bahnhof

Position des Denkmals auf der Karte


Entelechie II

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Die Skulptur

Am 13. Dezember 2005 schenkte Eberhard Robke, langjähriger Vorsitzender des Kunst- und Museumsvereins und Mitgründer der „Renate und Eberhard Robke-Stiftung“, die das Von der Heydt-Museum unterstützt, der Stadt die Skulptur Entelechie II des Barmer Künstlers Friedrich Werthmann, die seitdem im Foyer des Barmer Rathauses steht.1


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Andere Perspektive

Germinal

Rückansicht
Rückansicht

Seit 2005 steht am damaligen Art Farbik Hotel, derzeit umgebaut zur nicht bezugsfähigen Flüchtlingsunterkunft, die Skulptur „Germinal“ des Bergisch Gladbacher Künstlers Eugen Ignatius. Der Name bezieht sich auf den ersten Monat des Frühlingsquartals des französischen Revolutionskalenders. Die Plakette am Sockel trägt die Inschrift:


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„Germinal / Apokalypse und Neubeginn / Die Dialektik der menschlichen Existenz / 2005“

Vorderansicht
Vorderansicht

Position des Kunstwerks auf der Karte


Gedenktafel Bahnbetriebswerk Langerfeld

Die beiden Torpfosten als Überrest des Bahnbetriebswerks. Im Hintergrund Fern- und S-Bahn-Gleise der Gegenwart.

Zwei Torpfosten und ein 2005 vom Bürgerverein Langerfeld restauriertes Schild, mehr ist es nicht, was vom Bahnbetriebswerk Langerfeld übrig geblieben ist. Seit wann genau das Ensemble an der Kohlenstraße steht, ist nicht bekannt. Das ab 1910 als Ersatz für die Anlagen am Oberbarmener Bahnhof errichtete Bahnbetriebswerk bestand aus zwei großen Halbrundschuppen, einer Bekohlungsanlage und einer Krananlage zum Entschlacken der Dampfloks. Zusammen mit den Bahnbetriebswerken in der Steinbeck in Elberfeld und in Vohwinkel bespannten die Loks des Werkes Langerfeld die Züge des Nahverkehrs in und um Wuppertal.



1964 wurde das Bahnbetriebswerk geschlossen, nachdem die Elektrifizierung den Einsatz der Dampflokomotiven obsolet gemacht hatte. Die Schuppen dienten aber noch zum Unterstellen von Material und Loks, die nicht mehr im aktiven Dienst waren. Anfang der 1980er Jahre wurden die Gebäude abgerissen, mit der Einführung der S-Bahn wurden die Trassenverläufe in Langerfeld geändert, sodass sich die Lage des Bahnbetriebswerks vor Ort nicht mehr gut rekonstruieren lässt.1 Ausführliche Informationen und historische Aufnahmen findet man auf bahnen-wuppertal.de


Denkmal für Willy und Gerda Wehrmann

Das Denkmal-Ensemble.

Seit 2005 – das genaue Datum ist nicht bekannt – erinnert oberhalb des Reformierten Gemeindestiftes an der Blankstraße ein Grabstein an das Ehepaar Willy und Gerda Wehrmann. Deren Stiftung unterstützt bis heute die Arbeit des Gemeindestifts. 1 Neben dem Grabstein wurde noch eine Gedenktafel mit Fotografien und Lebensdaten der beiden Stifter angebracht.


Die Gedenktafel

Gegenüber befindet sich das Denkmal für Willy und Selma Blank.


Position des Denkmals auf der Karte


 

Lichtinstallation am Landgericht

Lichtinstallation am Landgericht

Im Februar 2005 schufen die Künstler Claudia Wissmann und Kazuo Katase an der klassizistischen Fassade des alten Landgerichts eine Lichtinstallation, die des Nachts an eine Waage erinnern soll – und damit an die abwägende Justitia als Verkörperung der Gerechtigkeit. Finanziert wurde die Installation vom Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, ausgewählt von einem Gremium aus Vertretern des Ministeriums, des Bau- und Liegenschaftsbetriebs, der Bezirksregierung Düsseldorf, des Präsidenten des Landgerichts, Josef Schulte, und des Design-Zentrums NRW aus Essen. Die Installation besteht aus zwei gebogenen Leuchtstoffröhren aus Acrylglas, die unterschiedlich große Waagschalen andeuten und einer Ellipse unter dem mittleren Arkadenbogen, die das Pendel symbolisiert.1


Weitere Ansicht.

Doppeldenkmal für Josef Neuberger und Dietrich Bonhoeffer

Die Stele für Dr. Josef Neuberger, im Hintergrund, neben dem Haltestelleschild, ist die zweite Stele für Dietrich Bonhoeffer zu erahnen.

Am 9. November 2005 wurden auf dem Außengelände der Justizvollzugsschule NRW auf der Hardt zwei Denkmäler enthüllt. Sie ehren und erinnern an Dr. Josef Neuberger, nach dem das Haus der Schule auch benannt ist, und Dietrich Bonhoeffer. Initiiert hatte die Errichtung Frank Fraikin, der Leiter der Justizvollzugsschule. Für die Ausführung wandte er sich an Hans-Peter Osten von der JVA Herford, da  dieser bereits im Rahmen der von ihm geleiteten Arbeitstherapie mit Künstlern und jugendlichen Strafgefangenen Kunstwerke geschaffen hatte. Hans-Peter Osten holte wiederum holte den Steinbildhauer Helmut Schön aus Bad Salzufflen ins Boot. Für die Gestaltung der Schrifttafeln zeichnete der Detmolder Bildhauer Wolfgang Karger verantwortlich.1


Die Stele für Dietrich Bonhoeffer, im Hintergrund das Gebäude der ehemaligen Justizvollzugsschule.

Die beiden Denkmäler sind in der Gestaltung bewusst ähnlich gewählt. Beide basieren auf aufrechten Stahlröhren, die die Unbeugsamkeit, den aufrechten Gang und beider Männer in der Zeit des Nationalsozialismus darstellen sollen, die sich allein ihrem gewissen verpflichtend fühlten. An beiden Torsi, für deren Herstellung Hans-Peter Osten verantwortlich war, soll eine große steinerne Portraitbüste den Blick des Betrachters einfangen, erklärte Helmut Schön anlässlich der Einweihung:


„Diese massiven Köpfe aus einem Steinblock geschlagen sind ungeheuer gegenwärtig. Sie sind Mahnung gegen das Vergessen des Nazi-Terrorregimes, das den Einen ermordet hat, dem der Andere nur knapp entkommen konnte. Sie halten Geschichte und die Auseinandersetzung damit lebendig.
Sie können Stolperstein sein, Stein des Anstoßes, aber auf jeden Fall
ein Mahnmal für mehr Toleranz und Achtung, mehr Mut und Aufrichtigkeit. In diesem besten Sinne ein Denk-Mal.“2


Das Portrait Josef Neubergers.

Über die geehrten Persönlichkeiten geben die beiden Schrifttafeln Auskunft.

„Josef Neuberger
Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen
vom 8.12.1966 – 12.9.1972

Josef Neuberger wurde am 11.Oktober 1902 in Antwerpen/Belgien als Sohn jüdischer Eltern geboren.
Zu Beginn des 1.Weltkriegs musste Josef Neuberger zusammen mit seinen Eltern Belgien verlassen. Die Familie siedelte 1914 nach Düsseldorf um, nach dem Abitur im Jahre 1922 begann er ein Doppelstudium der Rechtswissenschaft und der Ökonomie an der Universität in Köln.
1925 promovierte Josef Neuberger in Köln zum Dr. jur., zwei Jahre später zum Dr.rer.pol. Nach Abschluss der Studien- und Referendarzeit erhielt er 1932 die Zulassung als Rechtsanwalt beim Amts- und Landgericht Düsseldorf, doch bereits im Juni 1933 wurde ihm, weil er Jude war, die Zulassung als Rechtsanwalt wieder entzogen. Kurz darauf eröffnete er ein Treuhänderbüro für Auswanderungsangelegenheiten, das er bis 1938 führte.
In der Pogromnacht des 9./10.November 1938 rissen SA-Männer Josef Neuberger aus dem Schlaf, zerrten ihn aus seiner Wohnung und misshandelten ihn schwer.
In der für die Familie lebensgefährlichen Lage entschlossen sich die Neubergers, Deutschland zu verlassen. Die Familie emigrierte zunächst nach Holland, wenig später nach Palästina.
1952 kehrte Josef Neuberger nach Deutschland zurück.
Josef Neuberger, der bereits als Gymnasiast mit 16 Jahren der SPD beigetreten war, wurde 1956 Mitglied des Rates der Stadt Düsseldorf. Von 1959 bis 1975 gehörte er dem Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen an. Als Justizminister in den Jahren 1966 bis 1972 legte Josef Neuberger wesentliche Grundlagen für die Entwicklung eines modernen Strafvollzuges. Mit seinem Namen verbunden sind vor allem:

 

– Die grundlegende Verbesserung der Ausbildung der Vollzugsbediensteten
– Die Errichtung der ersten sozialtherapeutischen Anstalten in NRW
– Die Einführung des Einweisungsverfahrens
– Die Verselbstständigung des Strafvollzuges durch Schaffung einer Strafvollzugsabteilung im Justizministerium und Errichtung der Justizvollzugsämter.

Nach seinem Rücktritt als Justizminister wirkte Josef Neuberger als Hochschullehrer an der Gesamthochschule Wuppertal.

Am 12.1.1977 verstarb Josef Neuberger in Düsseldorf, wo er auf dem jüdischen Friedhof seine letzte Ruhestätte fand.“


Seit 1991 verleiht die Jüdische Gemeinde Düsseldorf, in der Neuberger Mitglied, Vorsitzender des Gemeinderates sowie Vorstandsvorsitzender war, die Josef-Neuberger-Medaille an nichtjüdische Menschen, die sich um das jüdische Leben verdient gemacht haben.3


Das Portrait Dietrich Bonhoeffers.

„Dietrich Bonhoeffer
Theologe und Widerstandskämpfer
1906-1945

Dietrich Bonhoeffer wird am 4.Februar 1906 in Breslau (heute: Wroclaw/Polen) geboren.
Im Jahre 1923 beginnt er ein evangelisches Theologiestudium, legt 1928  sein erstes und 1930 sein zweites theologisches Staatsexamen ab. Seit 1931 lehrt Dietrich Bonhoeffer als Privatdozent an der Universität Berlin und ist Studentenpfarrer an der Berliner Technischen Hochschule.
Von 1933 bis 1935 betreut er die deutsche evangelische Gemeinde in London-Syderham.
Bonhoeffer wird 1935 von Vertretern der „Bekennenden Kirche“, die die NS-Rassenideologie als mit dem Christentum unvereinbar erklärt, gebeten, die Leitung des Predigerseminars in Zingst und Finkenwalde zu übernehmen. Obwohl er sich des damit verbundenen Risikos bewusst ist, folgt er diesem Ruf. Ein Jahr später wird ihm die Lehrerlaubnis für Hochschulen entzogen und 1937 wird die Schliessung des Finkenwalder Predigerseminars verfügt. Seine Arbeit setzt Bonhoeffer im Untergrund fort. 1940 wird das Predigerseminar zum zweiten Mal geschlossen und Bonhoeffer erhält Rede- und Schreibverbot.
1940 erhält Dietrich Bonhoeffer über seinen Schwager Hans von Dohnanyi Anschluss an den politisch-militärischen Widerstand um Admiral Wilhelm Canaris, der ihm im Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) beschäftigt. Als Vertrauensmann knüpft Bonhoeffer mit Hilfe seiner ökumenischen Kontakte Verbindungen zwischen den westlichen Regierungen und dem deutschen Widerstand.
Am 5.April 1943 wird Dietrich Bonhoeffer von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) unter der Beschuldigung der Wehrkraftzersetzung verhaftet und ist bis 1945 Gefangener im Militärgefängnis Berlin-Tegel, im Berliner Gestapogefängnis in der Prinz-Albrecht-Strasse und im Konzentrationslager (KZ) Buchenwald.
Am 8.April 1945 verschleppt ihn die „SS“ in das KZ Flossenbürg, wo er am 9.April, einen Monat vor Kriegsende und kurz vor der Befreiung des Lagers, zum Tode verurteilt und am gleichen Tag hingerichtet wird.“

 


Ein Teil der Inschrift

Zur Einweihungsfeier erschien neben Vertreten von Kirche, Justiz und Stadtrat auch die Nichte Bonhoeffers, Renathe Bethge.4

Auf der Rückseite der Stele für Josef Neuberger wurde inzwischen eine Plexiglastafel mit einer Erklärung des Arbeitsfelds des Justizvollzugsschule angebracht.


Die Plexiglastafel. Undankbar für den Fotografen.

Update vom 27. Juni 2021:
2015 zog die Justizvollzugsschule von ihrem Standort auf der Hardt in einen Neubau auf das ehemalige Bundeswehr-Gelände in Ronsdorf, wo neben der Landesfinanzschule auch die JVA Ronsdorf entstanden ist. Das Neuberger-Denkmal befindet sich seitdem dort, während das Bonhoeffer-Denkmal neben der dem Abriss geweihten ehemaligen Justizvollzugsschule und vormaligen Pädagogischen Hochschule verblieben ist. Der Erinnerungskulturelle und künstlerische Zusammenhang wurde damit zerstört.5


Position des Denkmals auf der Karte


Freiplastik von Erich Hauser am Justizhochhaus

Die Freiplastik am Landgericht auf einer Fotografie unbekannten Datums, deren Urheber unbekannt ist. Stadtarchiv Wuppertal, 19.8.17


Im Juli 1964 wurde am Landgericht an der Fußgängerbrücke von der Justizinsel zum Hofkamp, unmittelbar am im gleichen Jahr errichteten Justizhochhaus, eine Freiplastik des renommierten Bildhauers Erich Hauser aus Dunningen (Kreis Rottweil)  aufgestellt. Vorausgegangen war dem eine Ausschreibung des Staatshochbauamtes Wuppertal, das einen beschränkten Wettbewerb durchgeführt und neben Erich Hauser auch Karl Ehlers, Guido Jendritzko und Friedrich Werthmann  eingeladen hatte. Eine Bedingung war, dass die Freiplastik von allen Seiten gesehen werden können und eine allseitig befriedigende Silhouette haben sollte. Außerdem sollte sie auch den Fahrgästen der Schwebebahn als Bereicherung der Anlage erkennbar sein. Man begrüßte auch die Ausführung in Edelstahl und legte Wert darauf, dass die Oberflächenreize  mit Kanten, Krümmungen, Buckeln und Wölbungen erhalten blieben und durch Schliff- und Schleifspuren Reize gesetzt wurden.


Die Plastik im September 2012 im Finanzamtszentrum Mönchengladbach.


Die Gutachter empfahlen einstimmig den Entwurf von Erich Hauser zur Ausführung.1 Die Plastik ist 2,80 Meter hoch2 und  besteht aus drei flächigen, raumgreifenden Hohlkörperelementen3, von denen sich die Gutachter ein feines Lichtspiel erwarteten. Die Bevölkerung hingegen war, wenn man den Leserbriefen glauben darf, nicht sehr angetan von dem Werk.


Ein andere Perspektive


Im Jahr 20024 wurde das Justizhochhaus aufgrund gravierender Statik- und Brandschutzmängel5 abgerissen und bis zum Frühjahr 20056 durch einen Neubau ersetzt. Die Plastik fand hier keinen neuen Standort und wurde deshalb am 20. August 2009 im Finanzamtszentrum Mönchengladbach am Nordpark unweit des Borussia Parks an seinem neuen Platz im Innenhof des Gebäudes feierlich übergeben. Vor der Aufstellung wurde die Plastik des 2004 verstorbenen Erich Hauser in der „Schmiede“ in Duisburg von Fachleuten restauriert.7


Eine weitere Perspektive


Die letzte Perspektive.


Mehr Informationen zum Bildhauer Erich Hauser finden sich auf der Homepage der Kunststiftung Erich Hauser.


Die Karte kennzeichnet den alten Standort der Plastik in Wuppertal und nicht den neuen im Hof des Finanzamtszentrum Mönchengladbach am Nordpark.


Pater Victor Dillard-Gedenktafel an der Kirche St. Konrad

Nachdem bereits seit Januar 2002 eine kleine Gedenktafel im St. Josef-Krankenhaus an Pater Victor Dillard erinnert, folgte im August 2005 eine weitere an der Kirche St. Konrad auf Hatzfeld. Im Rahmen des katholischen Weltjugendtages in Köln wurde am 19.August 2005 vor einem Kreuzweg die Gedenktafel für Pater Victor Dillard eingeweiht.1 Zur Einweihung kam auch der Bischof von Dillards Heimatstadt Blois.2


Rechts neben dem Eingang von St.Konrad befindet sich die bronzene Gedenktafel.


Victor Dillard wurde am 24.Dezember 1897 in Blois (Département Loir-et-Cher) geboren. Im Alter von 12 Jahren besuchte er die Schule Notre-Dame des Aydes in Blois. Nachdem er im Ersten Weltkrieg als Soldat diente, trat er 1920 den Jesuiten bei. Studien zur den Wirtschaftswissenschaften führten den jungen Jesuiten nach Großbritannien, Österreich und Deutschland. Im Jahr 1931 zelebrierte er seine erste Messe in der Kapelle des Internats und Gymnasiums Notre-Dame des Aydes und arbeitete anschließend als Geistlicher in einem Haus des Ordens, wo er auch Studenten betreute. Außerdem betrieb er weiter seine Studien und traf im Weißen Haus in Washington den amerikanischen Präsidenten Roosevelt. Im Zweiten Weltkrieg wurde er wieder Soldat in der französischen Armee, wurde gefangen genommen und konnte fliehen.3Danach entschloss er sich angesichts des Aufrufs französischer Bischöfe zur Auslandsseelsorge 4, um damit seinen zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppten Landsleuten zu helfen. Er nahm als Elektriker getarnt im Oktober 1943 5 einen Job bei der Wuppertaler Dampfkessel- und Apparatebaufabrik Siller & Jamart auf Hatzfeld6an. Hier führte auch der Kreuzweg am 19.August 2005 vorbei. Neben seiner Arbeit dort kommunizierte er mit französischen Kriegsgefangenen und feierte Gottesdienste, unter anderem in der Kapelle des Krankenhauses St.Josef. 7 Im April 1944 8 wurde er verraten und kam ins Polizeigefängnis Bendahl, wo er unter anderem mit Maria Husemann und Hans Carls in Kontakt kam. Am 12.November 1944 wurde er ins KZ Dachau gebracht, wo er am 12 Januar 1945 an einer Krankheit in Folge der Lagerbedingungen starb.9

Die am 19. August 2005 eingeweihte Gedenktafel aus Bronze wurde von der Lindlarer Bildhauerin Christiane Tyrell geschaffen, der Kontakt zum Auftraggeber Pfarrer Stein von St. Konrad (Pfarrverband Barmen-Nordost) kam über Pfarrer Uedelhoven zustande.


Die Gedenktafel für Victor Dillard.


Die Bronzetafel zeigt ein Relief des Paters, welches fast dreidimensional ausfällt. An der rechten Seite der ca. 45 cm hohen Tafel sind vier Symbole zu sehen. Die feingliedrige Pflanze symbolisiert die „geistige Beweglichkeit“ Dillards, der Kelch steht für die leidenschaftliche Ausübung des Priesteramtes, die Lüsterklemme für seine Arbeit als Elektriker auf Hatzfeld und das Kreuz für den Tod in Dachau.10

Unter dem Relief finden sich schlicht der Name „Père Victor Dillard“ und die Lebensdaten „* 24.12.1897 Blois + 12.1.1945 Dachau“.


Eine weitere Ansicht


Am 12. Januar 2006, dem 61.Todestag Dillards, wurde an der Schule Notre-Dame des Aydes ein Duplikat der Gedenktafel eingeweiht.

Pallas Athene am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium

Es war der 2.Mai 1957, als die überlebensgroße Bronzestatue „Pallas Athene“ von Arno Breker vor dem Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium zum ersten Mal aufgestellt wurde. Zwei Tage später nahm die Schule bei einer Feierstunde für ihren Namensgeber Wilhelm Dörpfeld die Statue in ihre Obhut.Wilhelm Dörpfeld war selbst Schüler des Barmer Gymansiums gewesen, das 1931 mit dem Elberfelder Gymnasium zusammengelegt wurde und 1938 seinen Namen erhielt.

Arno Brekers Statue für den Neubau des Gymnasiums am Johannisberg ging aus einem beschränktem Wettbewerb hervor, der Metallbildhauer Werner Gabel fertigte die griechischen Buchstaben am Sockel der Kriegs-, Weisheits, Strategie-, Handwerks und Handarbeitsgöttin.1


Pallas Athene


Am 20.März 20032,  der Nacht in der die US-Amerikaner den Krieg gegen den Irak Saddam Husseins eröffneten, wurde die Statue von Unbekannten vom Sockel gestürzt und dabei beschädigt. „Weg mit Brekers Kriegsgöttin“ sprühten die Täter auf den Sockel.3

Eine sehr lebhafte  Diskussion um die Wiederaufrichtung der Statue entstand. Sie war vor allem durch die tiefe Verbindung des in Elberfeld geborenen Bildhauers Arno Breker zur NS-Diktatur geprägt. Die Schule entschied sich nach intensiver Auseinanderstzung dazu, die Statue, deren Reparaturkosten (restauriert von Martin Möbus) in Höhe von 3000 €4 von einem anonymen Spender bezahlt wurden, wieder aufzustellen und mit Hilfe einer neuen Tafel die Haltung der Schule zu erklären. Am 8.April 2005 wurde die Statute nach Schulschluss ohne Zeremonie aufgestellt.


Seit 2005 ergänzt diese Tafel die Statue von Arno Breker.


Auf der Tafel ist folgende Inschrift angebracht:

„Pallas Athene
Von Arno Breker

Kunstwerk und Zeitdokument
1956 in einer öffentlichen Ausschreibung
der Stadt Wuppertal gewählter Entwurf
1957 Aufstellung der Plastik vor dem
Haupteingang des Schulneubaus
2003 Sockelsturz als „Breker Statue“
und „Kriegsgöttin“
Beratung der Schulgemeinde und der
Stadt Wuppertal
2005 Wiederaufstellung durch die
Stadt Wuppertal nach positivem Votum
der Schule

Leitgedanken der Schulgemeinde
Wir distanzieren uns von Brekers Rolle
als führendem Bildhauer im NS-Staat.
Wir lehnen Bilderstürmerei als Mittel geistiger
und politischer Auseinandersetzung ab.
Wir sehen in Athene eine Repräsentantin
der Weisheit, der Wissenschaften und
der Künste, Vorbild auch für das Lernen
in der Schule.
Wir verstehen die Darstellung der Athene
als Symbol für das zeitübergreifende
geistige Erbe der Antike, nicht für die
zeitgebundene Wehrhaftigkeit der
der Stadtgöttin Athens.
Wir schätzen „die Athene“ als Wahrzeichen
unserer Schule.
Wir erkennen in dem Kunstwerk auch ein
Zeitdokument, das Schule und Öffentlich-
keit zum Nachdenken über das Verhältnis
von Kunst, Moral und Politik auffordert.“

Pallas Athene ist heute Teil des Skulpturenparks Johannisberg.


Ergänzung vom 10. April 2021: 

Im Rahmen der Sanierung der Schulgebäudes des WDG kam die Pallas Athene wieder auf die Tagesordnung. 2018 beantragte die Schule eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung, um die Statue im Zuge der Schulsanierung zu entfernen. Die städtische Kommission für eine Kultur des Erinnerns beriet 2019 über den Antrag und empfahl, das Kunstwerk an Ort und Stelle zu belassen und sich vor Ort mit ihr auseinanderzusetzen. Ulrike Schrader, Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge, sah in der Figur keinen „faschistischen“ Stil und verwies  auf eine Schwesterfigur Brekers, eine Friedensgöttin, auf dem Varresbecker Friedhof. Sie warb dafür, Menschen in ihrer Widersprüchlichkeit wahrzunehmen. Auch Carmen Klement, Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum, erklärte, die Figur vermittle vermittle kein heroisches, sondern ein humanes Menschenbild. 5

Bei einer Podiumsdiskussion im Dezember 2019 schlug NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen vor, im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbes die Breker-Statue durch ein ihr zur Seite gestelltes zeitgenössisches Kunstwerk „kommentieren“ zu lassen. Die Idee wurde positiv aufgenommen, zumal die Ministerin auch Mittel zur Finanzierung versprach. Offen blieb die Frage, ob die Pallas Athene am bisherigen Standort am Eingang des Schulgeländes am Johannisberg bleiben oder zur Rückseite des WDG-Gebäudes in Richtung Südstraße umziehen solle. Kulturdezernent Nocke versprach eine entsprechende Prüfung des Vorschlags.6

Der Wuppertaler Kulturausschuss stimmte der Idee einer künstlerischen Kommentierung am 5. Februar 2020 zu. (VO/0045/20) Die Denkmalbehörde sprach sich indes gegen eine Verlegung des Standortes aus.7


Position des Kunstwerks auf der Karte


Weiterführende Links
Stammbaum des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums Wuppertal auf wdg.de
Restaurierung der Pallas Athene
Walter Grasskamp im Gespräch mit dem Deutschlandradio (28.06.2004)
Stefan Koldehoff: Hitlers Supermännchen, Süddeutsche.de (18.07.2006)
Antrag der PDS zur Nichtwiederaufstellung der Statue im Rat der Stadt (21.02.2005)(PDF)
Vorlage Kulturausschuss zur Wiederaufstellung der Statue (09.06.2004)(PDF)
Anlage mit Schulvotum der Schulkonferenz und ausführlicher Begründung für die Sitzung des Kulurauschusses(PDF)