Auf der Ecke des Flachdaches steht er, der Anhalter.
Für die Kunstinstallation “Kunstfluss Wupper” des Vereins “Kunstfluss Wupper – regioArte e.V.” schuf Cornelia Weinert die Figur des Anhalters, der auf dem Dach der Firma Sachsenröder steht und auf eine Mitfahrgelegenheit hofft. Da er dort schon seit dem 28. August 2008 steht, scheint bislang keine Schwebebahn gehalten zu haben. Die Idee zur Skulptur entstand bei einer Firmenbesichtigung, der Koffer steht für das frühere Produkt Leder, das Hemd aus Vulkanfiber für die modernen Produkte des Unternehmens. Ansonsten wurden noch Acryl und Glasfaser und Polyester verwendet.
2008 fertigte die Wuppertaler Bildhauerin Christiane Püttmann nach einem Modell von Marie-Luise Jung auf Anregung von Pfarrer Fröhmelt die Skulptur des Dönberger Engel. Sie steht am Eingang des evangelischen Friedhofs in Dönberg. Im Stein “verbünden sich zeichenhaft Himmel und Erde, der Schöpfer mit seinen Geschöpfen. Gott begegnet uns in seinen Boten”, so erklärt es die beigefügte Tafel. Die Figur soll trösten, die Trauerzüge begleiten und die Besucher des Friedhofes grüßen.
Am 2. November 2008 weihte Oberbürgermeister Peter Jung am Vereinsheim des Sportplatzes an der Riedelstraße in Sudberg eine Gedenktafel des dort beheimaten SSV 07 Sudberg ein, die an den langjährigen Vorsitzenden und Mäzen Heinz Schwaffertz erinnert.1 Dieser war im September 2008 nach langer Krankheit gestorben.2Schwaffertz leitete den Verein seit 1989 und sorgte dafür, dass sich die Sudberger in der Landesliga etablierten und auch 2002 den modernsten Kunstrasenplatz der Stadt erhielten. Wie die Marmor-Gedenktafel verrät, trägt der Platz nun seinen Namen:
Die Gedenktafel.
“Heinz Schwaffertz
Arena
Riedelstrasse
1. Vorsitzender
des SSV 07 e.V. Sudberg
1989–2008
Er lebte für seinen Verein.”
Ansicht des Werks an der Lüttringhauser Straße in Ronsdorf. Entnommen aus: Sechzig Jahre Bocklenberg & Motte. Festschrift 1964.
Die Firma Bocklenberg & Motte, die Fahrzeugschlösser und ‑beschläge herstellte, wurde 1904 in Ronsdorf gegründet und war unter dem Namen BoMoRo (Ro für Ronsdorf) in der Stadt auf den Südhöhen bekannt, bis sie 1994 von der Firma Robert Bosch übernommen wurde. Seit 2002 gehört das Unternehmen zu Brose und zog 2008 von der Schönen Aussicht an der Lüttringhauser Straße ins Gewerbegebiet an der Otto-Hahn-Straße, wo es als “Brose Schließsysteme GmbH & Co. KG, Wuppertal” firmiert. Anstelle des alten Werksgeländes errichtete der Discounter Lidl 2008 einen Supermarkt mit gewohnt großzügigen Parkplatz. An der Stützmauer brachte er eine große Gedenktafel an, die den Toten der Weltkriege gedenkt und die Martin Matthey, Sohn des ehemaligen Geschäftsführers von BoMoRo, bei einem Besuch im zum Abriss vorgesehenen Gebäude entdeckte, wo sie im Treppenhaus zur Kantine angebracht war. Laut eines ehemaligen Mitarbeiters wurde sie beim Neubau des Werksgeländes 1961 dort platziert. Nachdem Matthey die Tafel durch einen befreundeten Bauunternehmern sicherstellen ließ, übernahm die LIDL die Aufstellung an der Stützwand.1
Die schlichte Steintafel mit den Jahreszahlen der Weltkriege und einer Feuerschale vor der unverputzten Stützwand.
Im Dezember 2007 verkündete die Sparda Bank West, dass sie im Rahmen ihres dritten Kunstpreises für NRW der Stadt Wuppertal eine Skulptur des belgischen Künstlers Guillaume Bijl im Wert von 100.000 Euro schenken wolle. Als Aufstellungsort wurde jener Bereich zwischen Herzogstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Kasinostraße vorgeschlagen, der bis heute im Volksmund als “Kasinokreisel” firmiert, obwohl dieser schon längst durch eine Ampel ersetzt wurde. Der entstandene Freiraum galt 2007 aufgrund der dunklen, leeren Asphaltwüste als “schwarzer Fleck”. Die Figur eines jungen Geschäftsmannes im Handstand ist zwei Meter hoch und steht auf einem 1,4 Meter hohen Sockel.1
Handstandkunst.
Am Freitag den 22. August 2008 wurde das Kunstwerk eingeweiht, die Bronzefigur, der man diese Beschaffenheit gar nicht ansieht, ist 220 kg schwer. 150 Zuschauer, größtenteils aus der nahen Sparda-Bank-Filiale, verfolgten die Enthüllung von “Ein neuer erfolgreicher Tag” zur Musik von “Sven West und Band”. Die Skulptur sei humoristisch zu betrachten und gewollt kitschig, erklärte der anwesende Bijl. Die Idee zur Skulptur habe er von einem Magazinfoto. Die Werke des 1946 geborenen Antwerpeners beschäftigen sich häufig mit den Themen Freizeit und Konsumgesellschaft und sind kritisch-ironische Auseinandersetzungen mit dem Leben der Moderne.2 Anfang September wurde die bronzene Krawatte, die dem Handstandmann vom Hals hing, zum ersten Mal gewaltsam entfernt.3 Schließlich wurden auch die Nachfolgemodelle entfernt und von Zeit zu Zeit durch echte Krawatten ergänzt, was der Figur dem Spitznamen “Krawattenmann” zutrug.4
Kopfüber ohne Krawatte.
Mitte Oktober 2015 wurde einmal mehr der 60 kg schwere Bronzekoffer gestohlen, der erst im Januar 2015 für 5000 Euro neu installiert worden war.5
Unten rechts, im Vergleich zum Figurenschmuck des Rathauses unscheinbar, die Plakette zum NRW-Tag.
Vom 29. bis zum 31. August 2008 war Wuppertal einmal die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens, denn die Stadt war stolze Gastgeberin des NRW-Tags. Aus diesem Anlass bekam sie, wie vor wenigen Tagen Bielefeld, vom Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers die NRW-Tag-Plakette überreicht. 1 Sie hängt heute am Eingang des Barmer Rathauses und zeigt neben dem Umriss des Bundeslandes und dem Wappen die Inschrift:
“Nordrhein-Westfalen-Tag
Wuppertal
29.–31. August 2008
Der Ministerpräsident
des Landes Nordrhein-Westfalen
Die Plakette
Im November 2008 wurde im Botanischen Garten noch ein Baum zur Erinnerung an den NRW-Tag gepflanzt.
Sechs Monate war im Jahr 2007 die Ausstellung “Sichtweisen” entlang der B7 zu sehen und zu erleben, von März bis Oktober im Rahmen der Regionale 2006. Neben der Burg am Berliner Platz, den mithilfe von Fensterfolien zu Moodtrains umfunktionierten Schwebebahnzügen und einer besonderen Bushaltestelle an der Kluse waren von Tony Cragg am Opernhaus im Grünstreifen der B7 die Skulptur “I’m alive” und auf dem Sparkassen Parkhaus die Skulptur “Whypop” von Harald Klingelhöllers zu sehen.1
Whypop von Harald Klingelhöller am Hofkamp.
Wyhpop wurde 2008 von der Jackstädt-Stiftung gekauft und an die Stadt verschenkt, im April 2008 zog die Skulptur dann vom Sparkassen-Parkhaus zum Kreisverkehr am Hofkamp/Neuenteich um. Die Skulptur wurde symbolisch Anfang April im Von der Heydt-Museum übergeben. Sie zeigt sich in Spiegelschrift gegenüberliegend Buchstaben, die ineinander übergehen und den Schriftzug Whypop ergäben, wenn man sich im Zentrum der Skulptur befände, was eine Luke als Einstiegspunkt verdeutlichen soll. Da dieser Ort aber nicht zu erreichen ist, muss sich der Betrachter in der Skulptur reindenken und sie zum Verstehen umrunden.2
Sechs Monate war im Jahr 2007 die Ausstellung “Sichtweisen” entlang der B7 zu sehen und zu erleben, von März bis Oktober im Rahmen der Regionale 2006. Neben der Burg am Berliner Platz, den mithilfe von Fensterfolien zu Moodtrains umfunktionierten Schwebebahnzügen und einer besonderen Bushaltestelle an der Kluse waren von Tony Cragg am Opernhaus im Grünstreifen der B7 die Skulptur “I’m alive” und auf dem Sparkassen Parkhaus die Skulptur “Why Pop” von Harald Klingelhöllers zu sehen.1
I’m alive vorm Opernhaus
“I’m alive” und “Why Pop” verblieben im Gegensatz zu den anderen, teilweise Übelkeit erregenden Kunstwerken wie den Moodtrains in Wuppertal. Zwar sollte “I’m alive” zunächst von einem anderen Kunstwerk der Craggschen “Rational Beings” Werkgruppe ersetzt werden,2 im folgenden Jahr übergab der in Wuppertal lebende Bildhauer diese Skulptur, die bereits seit 2006 am Opernhaus zu sehen war, der Stadt aber als Dauerleihgabe.3
Ein spannendes Objekt für Fotografen.
Am 10. August 2015 verlor ein 18jähriger BMW-Fahrer beim Anfahren die Kontrolle über den Wagen und krachte mit dem Wagen gegen das Fundament von “I’m alive”. Der Mann wurde nur leicht verletzt,4 I’m alive hatte Kratzer davon getragen. Der Schaden an Skulptur und Auto betrug zusammen laut Polizei 35.000 €.5
Eine aus zwei Teilen zusammengesetzte verkürzte Brücke erinnert an das Originalgerüst der Wuppertaler Schwebebahn.
Im August 2007 kaufte die Firma Karl Deutsch Prüf- und Messgeräte GmbH + Co KG von den Stadtwerken zwei Teile des alten Schwebebahngerüsts aus dem Elberfelder Abschnitt, das beim Umbau des stählernen Lindwurms ausgebaut worden war. Geschäftsführer Wolfram Deutsch entschied sich die Gerüstteile vor der geplanten Verschrottung zu retten und auf dem Gelände der Firma aufzustellen.1 Die beiden 13 Tonnen schwere Teile wurden entlackt und neu zusammengesetzt, sodass sie eine verkürzte Brücke, d.h. einen Längsträger der Schwebebahn, darstellen. Anschließend wurde sie neu in der Originalfarbe lackiert und dann im Februar 2008 am neuen Standort aufgestellt. Verantwortlich hierfür war die Architektin Petra Weber. 2
Eine Tafel erklärt unter eine Konstruktionszeichnung des Denkmals:
“Die Firma KARLDEUTSCH Prüf- und Messgeräte GmbH + Co KG rettete 2006 diesen Teil der alten Schwebebahnbrücke vor der Verschrottung.
Die Sanierung der Schwebebahntrasse ist nun fast abgeschlossen. Für die alten Gerüstteile konnte leider keine Verwendung, z.B. als Teil einer Hallendecke, gefunden werden. Um aber wenigstens einen Teil der alten Trasse zu retten, erwarb die Firma KARLDEUTSCH zwei Brückensegmente, die zu einer “verkürzten” Schwebebahnbrücke verbunden wurden.Das Industriedenkmal wiegt ca. 13 Tonnen. Es wurde mit zwei Schwerlaststransporten zum Otto-Hausmann-Ring 201 gebracht. Dann wurde eine umfassende Sanierung der Stahlkonstruktion durchgeführt. Als neuer Anstrich wurden die Originalfarben der Schwebebahn verwendet. Das Gerüst ruht auf vier Betonsockeln, die sich im Boden mit einer 40cm dicken Stahlbetonplatte verbinden.
Die beiden ausgestellten Teilstücke entstammen dem westlichen Trassenabschnitt und wurden zwischen den Jahren 1899 und 1901 als Nietkonstruktion gefertigt. Eine genaue Lokalisierung der ursprünglichen Standorte war leider nicht mehr möglich. Das vordere Teilstück war Bestandteil einer Überführung, wie man sie z.B. in Sonnborn oder bei der Station Kluse vorfinden kann.”
Am 13. November 2008 wurde auf Neukuchhausen in Cronenberg unmittelbar an der ehemaligen Nebenbahn zwischen Wuppertal-Steinbeck und ‑Cronenberg ein Triebwagen aufgestellt. Ebenjenes Fahrzeug war mehrere Jahre auf dieser Strecke im Einsatz, die inzwischen nur noch als Rad- und Wanderweg dient. Der VT 95, auch Roter Brummer, Ferkeltaxi oder Retter der Nebenbahnen genannt, wurde in Wuppertal vor allem als Cronenberger Samba bezeichnet. Der Grund hierfür lag in der kurvenreichen Strecke, die am Bahnhof Steinbeck von der Tallinie (BME) abzweigte und durch das Burgholz nach Küllenhahn und nach Cronenberg führte.1
Der Samba auf Neukuchhausen
Am 1. April 1891 wurde die 10,5 km lange Strecke in Betrieb genommen, ihr primärer Zweck war die Belieferung der Cronenberger Werkzeugindustrie, aber auch der Ausflugsverkehr zum Staatsforst oder dem Zoologischen Garten. Ab 1955 kamen statt der Dampflokomotiven die roten Schienenbusse vom Typ VT 95/98 zum Einsatz. Am 22. Februar 1988 wurde die Strecke aufgrund von Schäden an der Trasse stillgelegt, die formale Stilllegung folgte am 27.5.1989. Mit ein Grund für die Stilllegung war der umfangreiche und dichte prallele Busverkehr der WSW auf die Südhöhen. 2006/2007 wurde die Strecke ab dem Haltepunkt Hindenburgstraße zu einem vielgenutzten Rad- und Wanderweg umgebaut.2
Historische Fotografien und weitere Informationen zur Strecke gibt es auf bahnen-wuppertal.de
Kenndaten des Zuges.
Die Firma Knipex sorgte dafür, dass seit November 2008 ein VT 95 an diese Strecke und ihre Bedeutung für Cronenberg und seine Industrie erinnert. Der Wagen, der einst auf der Strecke gefahren war, wurde nach intensiven Recherchen bei der Hochwaldbahn in Hermeskeil gefunden, die ihn für Museumszwecke oder als Ersatzteillager vorgesehen hatte. Der Geschäftsführer der Knipex AG, Ralf Putsch, holte den Wagen zurück, ließ ihn renovieren und auf einem eigens hergestellten Gleisbett auf dem Knipex-Parkplatz an der Strecke aufstellen. Außerdem wurden ein Vor- und ein Hauptsingal aufgestellt. Ebenfalls an der “Heimkehr” beteiligt waren Projektleiter Andreas Merker und Bahningenieur Karl-Heinz Schumann.3
Beleuchtung bei Nacht.
Update vom 12. April 2022:
Im September 2019 ergänzte die Fa. Knipex eine ausführliche Informationstafel am Denkmalzug.4