Cronenberger Wurzeln

Die drei his­to­ri­schen Grab­stei­ne von bedeu­ten­den Cro­nen­ber­gern bil­den das Zen­trum der Grabanlage.

Im Novem­ber 2015 prä­sen­tier­te der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins (CHBV) um sei­nen Vor­sit­zen­den Rolf Tesche eine neue Gemein­schafts­grab­an­la­ge auf dem Fried­hof an der Solin­ger Stra­ße. Unter dem Mot­to “Cro­nen­ber­ger Wur­zeln” wur­den drei his­to­ri­sche Grab­stei­ne bedeu­ten­der Cro­nen­ber­ger restau­riert, die nun das Zen­trum der Grab­an­la­ge bil­den. Eine Gedenk­ta­fel klärt über die Bedeu­tung der drei Per­so­nen auf: der ers­te Bür­ger­meis­ter Johann Abra­ham von den Stei­nen, der ers­ten Pfar­rer Wil­helm Bre­beck und eine der ers­ten Indus­tri­el­len, Johann Peter Brei­dt­hardt.1


Die Gedenk­ta­fel.


Wil­helm Bre­beck (1755–1825) war Pfar­rer in der refor­mier­ten Gemein­de Cro­nen­berg und erleb­te die Zeit der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on mit. In der Zeit der fran­zö­si­schen Besat­zung des Ber­gi­schen Lan­des (1806–1814) wur­de die Chaus­see von Cro­nen­berg nach Solin­gen gebaut, die aller­dings den alten Fried­hof durch­schnitt. Daher wur­de an der Solin­ger Stra­ße 1821 ein neu­er Fried­hof errich­tet. In der Lebens­zeit Bre­becks lös­te sich auch die refor­mier­te Cro­nen­ber­ger Gemein­de von der bis dahin gel­ten­den Zuge­hö­rig­keit zur Elber­fel­der Gemeinde. 



Abra­ham von den Stei­nen (1781–1849) wur­de wäh­rend der oben schon erwähn­ten Zeit der Fran­zo­sen im Ber­gi­schen ers­ter Bür­ger­meis­ter (mai­re), des 1808 zur Com­mu­ne erho­ben Dor­fes, das bis dahin aus Elber­feld ver­wal­tet wor­den war. 1827 wur­de Cro­nen­berg von den nun herr­schen­den Preu­ßen zur Stadt erho­ben und von den Stei­nen blieb Bür­ger­meis­ter bis zu sei­nem Tod wäh­rend des Auf­stands der Elber­fel­der Bar­ri­ka­de 1849. In sei­ner Amts­zeit, die natür­lich von einem Gemein­de­rat unter­stützt wur­de, wuchs die Zahl der Cro­nen­ber­ger Bevöl­ke­rung von ca. 3.800 auf ca. 5.400 Einwohnende. 



Die­ser Gedenk­stein erin­nert an den aus Haan stam­men­den Kauf­mann Johann Peter Brei­dt­hardt (1795–1838). Er hei­ra­te­te 1827 Ama­lie Cro­nen­berg, die bereits 1834 starb. Bei­de Ehe­part­ner wur­den nicht sehr alt, 43 und 29 Jah­re. Ihre Toch­ter hei­ra­te­te spä­ter den Kauf­man Carl Wil­helm Caspers. 


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Themenpfad “Spuren der Barmer Bergbahn”

Von 2009 bis 2015 wur­den ent­lang der Tras­se der ehe­ma­li­gen Bar­mer Berg­bahn (1894–1959) vom Ver­ein Bar­mer Berg­bahn, dem Heid­ter Bür­ger­ver­ein und der Kol­ping­fa­mi­lie Bar­men rote Erin­ne­rungs­ta­feln für die Bar­mer Berg­bahn auf­ge­stellt, die mit Bil­dern und Tex­ten an das beson­de­re und noch lan­ge ver­miss­te Ver­kehrs­mit­tel erin­nern.1  Am 4. Juli 2009, dem 50. Tag der Still­le­gung wur­den die ers­ten fünf Tafeln auf­ge­stellt, am 18. April 2015 wur­de der fer­ti­ge The­men­pfad mit sei­nen 27 Gedenk­ta­feln vom Kraft­werk am Clef bis zum Toel­le­turm offi­zi­ell zum ers­ten Mal began­gen.2 Die Tafeln wur­den von Klaus-Gün­ther Con­rads und Jür­gen Eidam gestal­tet.3


Ein Bei­spiel für eine sol­che The­men­ta­fel am Fischertal.

Sie­he auch: Denk­mal zur Erin­ne­rung an die Berg­bahn­tras­se und Berg­bahn-Denk­mal.


Gedenktafel des Pickvereins “Grüne Eiche”

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Die Tafel an der Sam­ba­tras­se in Cronenfeld

Am 12. Dezem­ber 2015 wur­de im Cro­nen­ber­ger Orts­teil Von­keln an der gleich­na­mi­gen Stra­ße an der Sam­ba­tras­se durch den Pick-Ver­ein “Grü­ne Eiche” eine Kom­bi­na­ti­on aus Gedenk- und Infor­ma­ti­ons­ta­fel auf­ge­stellt, die zum einen an die Geschich­ten des “Pickens” erin­nert, aber gleich­zei­tig neue Inter­es­sen­ten zur ver­steck­ten Pick-Bahn locken soll. Der Ver­ein Grü­ne Eiche ist der letz­te, der in Cro­nen­berg noch dem “Picken” frönt, bei dem mit einem Wurf­holz auf acht Meter Ent­fer­nung neun Pin­ne zu tref­fen sind, die auf einem in der Erde ver­gra­be­nen Schleif­stein ste­hen. Hier liegt auch der his­to­ri­sche Ursprung des Pickens, als Frei­zeit­be­schäf­ti­gung der Schlei­fer und Ham­mer­schmie­de in den Pro­duk­ti­ons­pau­sen.1


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Die Infor­ma­ti­ons- und Gedenktafel.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


 

Elliptical Column

Blick vom Emil-Röh­rig-Platz

Seit dem 24. Okto­ber 2015 steht im Fischer­tal in den Bar­mer Anla­gen die Skulp­tur “Ellip­ti­cal Column” von Tony Cragg. Der in Eng­land gebo­re­ne und in Wup­per­tal leben­de Künst­ler hat sich den Platz für sei­ne 5,8 Meter hohe Skulp­tur selbst aus­ge­sucht. Die Skulp­tur, die Cragg zum 150-Geburts­tag des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins ver­spro­chen hat­te und nun von Fami­lie Schmid­bau­er und der Deut­schen Bank finan­ziert wur­de, zeigt “ver­schie­de­ne Pro­fi­le von Gesich­tern, wel­che sich dem Betrach­ter beim Umschrei­ten der Skulp­tur offen­ba­ren, um sich beim nächs­ten Schritt wie­der in geo­me­tri­schen For­men zu ver­lie­ren. Jeder Quer­schnitt der Skulp­tur ergibt eine exak­te Ellip­se.“1


Detail.

quer.

Die “Ellip­ti­cal Column” wur­de aus meh­re­ren Ein­zel­tei­len gefer­tigt und anschlie­ßend auf Hoch­glanz poliert. Ein Pro­blem bei der Gie­ße­rei ver­zö­ger­te die Fer­tig­stel­lung zum 8. Dezem­ber 2014, dem Jubi­lä­ums­tag des BVV.2 Zur Ein­wei­hung war neben den 200 Schau­lus­ti­gen, dem Vor­stand des BVV, dem Künst­ler, den Spon­so­ren auch Ober­bür­ger­meis­ter Mucke zuge­gen.3


hoch­kant.

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Gedenkstein für Johan Bastiaan Benner

Den Gedenk­stein ziert ein Rosen­strauch, wie alle Grä­ber des Friedhofs.

Am 25. Sep­tem­ber 2015 weih­te die nie­der­län­disch-refor­mier­te Gemein­de auf ihrem male­ri­schen Fried­hof am Katern­berg einen Gedenk­stein für den nie­der­län­di­schen Zwangs­ar­bei­ter Johan Bas­tia­an Ben­ner, genannt Bas, ein. Er wur­de 1907 in Rot­ter­dam gebo­ren, mach­te eine Schrei­ner-Leh­re, hei­ra­te­te 1935 sei­ne Frau Fien und bekam mit ihr 1942 ein lang­ersehn­tes Kind namens Hans. Am 10. und 11. Novem­ber 1944, in den letz­tem Kriegs­mo­na­ten, zwan­gen die Deut­schen in Rot­ter­dam 50.000 Män­ner zur Arbeit nach Deutsch­land. Meh­re­re nie­der­län­di­sche Zwangs­ar­bei­ter fan­den Hil­fe und auch Unter­schlupf im Haus von Pas­tor Bück­mann, der der nie­der­län­disch-refor­mier­ten Gemein­de in die­ser Zeit vor­stand. Bas Ben­ner hat­te schon in den Nie­der­lan­den mit einer Lun­gen­krank­heit zu kämp­fen und ver­lor den Kampf unter den Bedin­gun­gen der Zwangs­ar­beit am 22. Febru­ar 1945. Am 1. März 1945 wur­de er auf dem Fried­hof an der Katern­ber­ger Stra­ße bei­gesetzt. Ver­mut­lich 1955 wur­den sei­ne Gebei­ne auf den Ehren­fried­hof für die nie­der­län­di­schen Kriegs­op­fer in Düs­sel­dorf-Ober­bilk überführt.


Nach­dem eine Enke­lin Bas Ben­ners die Spu­ren ihres Groß­va­ters such­te, wur­de der Kon­takt zur Gemein­de in Wup­per­tal wie­der her­ge­stellt. Die nie­der­län­disch-refor­mier­te Gemein­de erklärt zu dem Gedenkstein:

Wir möch­ten der Erin­ne­rung an das Leben und Lei­den von Bas Ben­ner mit dem Gedenk­stein eine blei­ben­de Gestalt geben. Sei­ne Ver­schlep­pung und das dar­aus ent­stan­de­ne Elend ste­hen stell­ver­tre­tend für das Leid von 20.000 bis 25.000 Zwangs­ar­bei­tern, die in den Kriegs­jah­ren in Wup­per­tal ver­sklavt und aus­ge­beu­tet wur­den. Min­des­tens 1.107 von ihnen star­ben dabei. Mit dem Gedenk­stein erin­nern wir an das Leid, das ver­meint­lich min­der­wer­ti­gen Men­schen ange­tan wur­de. Und gleich­zei­tig erin­nern wir an die klei­nen, unschein­ba­ren Taten des Mit­leids und der Güte.“1


Eine aus­führ­li­che­re Beschrei­bung von Bas Ben­ners Leben und der Geschich­te des Gedenk­steins fin­det sich in einem Info­blatt der Gemein­de.

Der Gedenk­stein

Die Inschrift lautet:

Im Geden­ken an
Johan Bas­ti­an Ben­ne­rIm 2.Weltkrieg als einer von
vie­len tau­sen­den Zwangsarbeitern
nach Wup­per­tal verschleppt
geb. 14. Sept. 1907 in Rot­ter­dam, NL
gest 22.Febr.1945 in Elberfeld
hier am 1. März 1945 beerdigt“Kommt, wir wollen
wie­der zum herrn!
Denn er hat uns zerrissen,
er wird uns auch heilen.”
hosea 6,1″

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Schwebebahn-Denkmal Vohwinkel

Ein Dreh­ge­stell.

Seit dem 14. Novem­ber 2015 erin­nern am Sta­ti­ons­gar­ten in Voh­win­kel, unmit­tel­bar an der End­hal­te­stel­le der Ein­schie­ni­gen Hän­ge­bahn Sys­tem Eugen Lan­gen, vier Expo­na­te an die Geschich­te der Schwe­be­bahn. Ein Dreh­ge­stell mit Schie­ne, zwei Kno­ten des Gerüst­fach­werks aus der obe­ren und unte­ren Hori­zon­ta­len und ein Fuß einer Pen­del­stüt­ze der Land­stre­cke bil­den zusam­men mit erklä­ren­den Tafeln zum Bau, Betrieb und der Erneue­rung der Schwe­be­bahn ein Technikdenkmal.


Pen­del­stüt­ze

Die Idee dazu stammt von Micha­el Spit­zer, dem Vor­sit­zen­den der “Akti­on V”, die Mit­tel und Aus­stel­lungs­stü­cke stell­ten Spon­so­ren und der För­der­ver­ein His­to­ri­sche Schwe­be­bahn bereit. Die Ein­wei­hung des Parks fand am sel­ben Tag statt, an dem der ers­te neue Schwe­be­bahn­wa­gen Wup­per­tal erreich­te und vor­ge­stellt wur­de.1


Fach­werk aus der unte­ren Horizontalen

Fach­werk aus der obe­ren Horizontalen.

 

Leonhard-Tietz-Gedenktafel

Am 17. Sep­tem­ber 2015 weih­ten die GALERIA Kauf­hof (Eigen­schreib­wei­se) und die Begeg­nungs­stät­te Alte Syn­ago­ge an der Nord­fas­sa­de des 1912 errich­te­ten Kauf­hau­ses eine glä­ser­ne Gedenk­ta­fel ein, die an Leon­hard Tietz erin­nert. Leon­hard Tietz wur­de 1849 in Birn­baum (heu­te Międ­zy­chód in Polen, damals Preu­ßen) gebo­ren und mach­te sich 1879 in Stral­sund mit einem Tex­til­ge­schäft selbst­stän­dig. 1889 eröff­ne­te er sein ers­tes Geschäft in West­deutsch­land, in der Her­zogstra­ße in Elber­feld. Rasch ver­grö­ßer­te er sein Geschäft, expan­dier­te in ande­re rhei­ni­sche Städ­te und errich­te­te, wie in Elber­feld 1912, die ers­ten Kauf­häu­ser moder­nen Typs. Er starb  im Novem­ber 1914 und hin­ter­ließ ein Unter­neh­men mit 5000 Ange­stell­ten und 25 Niederlassungen.

Die Gedenk­ta­fel erin­nert aber nicht nur an den Kauf­hau­spio­nier Tietz, son­dern auch an die Aus­gren­zung des jüdi­schen Unter­neh­mens Tietz aus der deut­schen Wirt­schaft im Natio­nal­so­zia­lis­mus, aus dem die West­deut­sche Kauf­hof AG und schließ­lich die GALERIA Kauf­hof her­vor ging. Mit der 1912 erfolg­ten Aus­stel­lung und der nun ange­brach­ten Gedenk­ta­fel über­nimmt das Unter­neh­men offi­zi­ell und öffent­lich Ver­ant­wor­tung für die Berau­bung von Juden im Natio­nal­so­zia­lis­mus.1


Die Gedenk­ta­fel (links) und ihre Kopie im Schaufenster.

Wie in jüngs­ter Zeit üblich, ver­bin­det die Gedenk­ta­fel die Aspek­te Erin­ne­rung und Ler­nen durch einen aus­führ­li­chen Text und ein Bild vom Innen­le­ben des Waren­hau­ses. Beglei­tet wird die Ein­wei­hung durch eine Schaufensterausstellung.


Die Schau­fens­ter­aus­stel­lung.

Gedenktafel zur Erinnerung an die Opfer des Zwangsarbeiter-Durchgangslagers “Am Giebel”

Die Gedenk­ta­fel, im Hin­ter­grund sieht man eine North Ame­ri­can T‑6. Es han­delt sich um ein ame­ri­ka­ni­sches Trai­nings­flug­zeug, das sowohl von den Bri­ten als auch von des US Air For­ce wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs zur Aus­bil­dung ver­wen­det wur­de. 1957 bil­de­te auch die Bun­des­luft­waf­fe ihre Pilo­ten auf dem Modell aus. Die­ses tat dort aber kei­nen Dienst und trug erst ab 1972 die Ken­nung D‑FABY.

Am 17. April 2015 jähr­te sich das Kriegs­en­de in Wup­per­tal, der unblu­ti­ge Ein­marsch der ame­ri­ka­ni­schen Armee, zum 70. Mal. In zahl­rei­chen Akti­vi­tä­ten wur­de dar­an erin­nert, unter ande­rem mit der Ein­wei­hung einer Erin­ne­rungs­ta­fel im Indus­trie­ge­biet Möbeck, wo im Zwei­ten Welt­krieg ein Durch­gangs­la­ger für Zwangs­ar­bei­ter und Zwangs­ar­bei­te­rin­nen exis­tiert hat­te. 1 Der Ver­ein zur Erfor­schung der Sozia­len Bewe­gung hat­te zur Ein­wei­hung unter ande­rem ehe­ma­li­ge Zwangs­ar­bei­ter aus dem nie­der­län­di­schen Roer­mond ein­ge­la­den.2


Zusätz­lich zur Gedenk­ta­fel ist noch die­se Skulp­tur angebracht.

Wie gegen­wär­tig bei zahl­rei­chen Gedenk­ta­feln üblich, ist der Text­an­teil sehr hoch und ver­sucht anstatt zu erin­nern zu erklä­ren, da die Zeit­ge­nos­sen fast alle nicht mehr leben und man der Ver­klä­rung ent­ge­gen­tre­ten will. Neben dem eigent­li­chen Text zeigt die Gedenk­ta­fel noch einen Lage­plan, eine Zeich­nung einer Bara­cke des Lagers und Namen der hier gestor­be­nen Zwangsarbeiter.


Die Gedenk­ta­fel.

Laut Tafel war das Lager vor sei­ner Nut­zung als Durch­gangs­la­ger ein städ­ti­sches Obdach­lo­sen­asyl für etwa 230 Per­so­nen und wur­de in der Wirt­schafts­kri­se ein­ge­rich­tet. 1940 wur­de es als Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger genutzt und mit 1200 sowje­ti­schen und fran­zö­si­schen Sol­da­ten belegt. Anfang 1942 wur­de es dann zu einem von 50 Durch­gangs­la­gern im Reich, in dem zunächst rus­si­sche Zwangs­ar­bei­ter unter­ge­bracht wur­den. Über 125.000 Men­schen wur­den von hier zur Zwangs­ar­beit ver­teilt, die Bedin­gun­gen waren kata­stro­phal und men­schen­ver­ach­tend. 135 Men­schen und cir­ca 40 Kin­der star­ben an die­sem Ort. Die Zwangs­ar­bei­ter wur­den auch zur Ent­trüm­me­rung von bom­bar­dier­ten Stadt­tei­len ein­ge­setzt, hat­ten aber kein Anrecht auf Schutz in den Bun­kern, was zur einem star­ken Anstieg der Todes­ra­te ab 1942 führte.


In der Bro­schü­re “Ver­ges­se­ne Orte. Eine Tras­sen­tour auf den Spu­ren der NS-Zeit in Wup­per­tal”, fin­den sich eini­ge Zeit­zeu­gen­be­rich­te. Der Aus­schnitt von Evge­ni­ja Iva­nov­na M. sei hier zitiert:

Das Lager war drei­rei­hig mit Sta­chel­draht umzäunt, durch den Strom floss, da stan­den Poli­zis­ten, die uns stän­dig schlu­gen, aber unter uns Ost­ar­bei­tern waren Muti­ge, die aus dem Lager flo­hen. Aber sie wur­den alle gefan­gen und in ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger gesteckt. Wir haben nichts mehr von ihnen gehört und sie bis heu­te nicht wie­der­ge­se­hen. Als wir im Lager Gie­bel waren, arbei­te­ten wir bei der Trüm­mer­räu­mung in Wup­per­tal, Elber­feld, Voh­win­kel, Rem­scheid, Bar­men, Ober­bar­men usw. Nach Bom­bar­die­run­gen räum­ten wir Rui­nen, repa­rier­ten Stra­ßen und Stra­ßen­bah­nen. Wäh­rend der Bom­bar­die­run­gen wur­den wir nicht in den Bun­ker gelas­sen, die Bewoh­ner selbst schlu­gen uns, trie­ben uns hin­aus und brüll­ten uns an ‚Jude‘.“3


Aus­schnitt des Lagerplans.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte