Vowi

Am 13. April 2019 weih­te die Bou­le/­Pe­tan­que-Abtei­lung des Voh­win­ke­ler STV 1865/80 e.V. an der Wald­kampf­bahn eine neue Boule-Bahn ein. Zu die­sem Anlass wur­de am Ein­gang des “Bou­lo­dro­me” eine Skulp­tur des Ver­eins­mit­glieds Man­fred Hau­ke auf­ge­stellt.1. “Vowi” ist inspi­riert von den Boule­spie­ler-Figu­ren der Pro­bach GmbH am Hal­te­punkt Dorp an der Nord­bahn­tras­se.2


Posi­ti­on des Objekts auf der Karte


Wupper-Störsteine

Seit 2019 befin­den sich ver­schie­de­ne denk­wür­di­ge, unbe­weg­li­che Gestal­ten in den Wup­per. Stör­stei­ne, von ver­schie­de­nen Künst­lern gestal­tet, zie­ren die rena­tu­rier­te Wup­per und erin­nern zumin­dest in Tei­len an die Stadt­ge­schich­te. Sie haben aber vor allem einen prak­ti­schen Zweck: sie för­dern die Eigen­dy­na­mik des Flus­ses, tra­gen zur Sauer­stoff­an­rei­che­rung bei und die­nen als Tot­holz­fän­ger. Initi­iert wird die Akti­on vom Ver­ein Neue Ufer Wup­per­tal. Den Anfang mach­te im April 2019 “Lucky Lachs”, finan­ziert vom Wup­per­ver­band und gestal­tet von Chris­tia­ne Pütt­mann, der an die erfolg­rei­che Wie­der­be­le­bung des einst toten Indus­trie­flus­ses zu einem fisch­rei­chen Gewäs­ser an der Rosen­au erin­nert.1


Lucky Lachs im Sommerlicht

Zur Posi­ti­on des Objekts auf der Karte


Am 10. Sep­tem­ber 2020 folg­te die vom Bild­hau­er Bernd Bergkem­per gestal­te­te Ele­fan­ten-Dame Tuf­fi in Bar­men in Höhe des unge­fäh­ren Ortes des welt­be­rühm­ten Ereig­nis­ses. Finan­ziert wur­de der Stein von der Jack­städt-Stif­tung.2

Beim schwe­ren Wup­per-Hoch­was­ser am 14./15. Juli 2021 wur­de die Skulp­tur meh­re­re Meter mit­ge­ris­sen.3


Tuf­fi am Anfang des Früh­jahrs 2021 in der Wupper.

Zur Posi­ti­on des Objekts auf der Karte


Am 14. Okto­ber 20204 folg­te mit (Bob­by oder Bon­ny) Biber der nächs­te Stör­stein in Höhe der Spar­kas­sen­zen­tra­le am Island­ufer, die den Stein auch finan­zier­te. Gestal­tet wur­de er von den Bild­hau­ern Frank Brei­den­bruch und Eric Frank.5


Der Biber am Islandufer

Zur Posi­ti­on des Objekts auf der Karte


Historischer Stadtrundgang Cronenberg

Am 1. Dezem­ber 2019 weih­te der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein einen aus 15 Tafeln bestehen­den his­to­ri­schen Stadt­rund­gang ein. Der Weg führt zu unter Denk­mal­schutz ste­hen­den Gebäu­den, an denen die Tafeln mit Bil­dern und kur­zen Tex­ten von der Geschich­te des Gebäu­des und gege­be­nen­falls auch sei­ner Bewohner*innen erzäh­len. Zudem befin­det sich auf jeder Tafel ein QR-Code, über den wei­te­re Infos digi­tal zur Ver­fü­gung ste­hen. Start­punkt ist der Hans-Otto-Bil­stein-Platz gegen­über der refor­mier­ten Kir­che mit dem mar­kan­ten Zwiebelturm. 


Die Über­sichts­ta­fel des Rundgangs. 

Um die Gestal­tung des Rund­gangs küm­mer­te sich der his­to­ri­sche Arbeits­kreis des Bür­ger- und Hei­mat­ver­eins unter Lei­tung von Axel Drey­er. Die Kri­te­ri­en für die Auf­nah­me von Gebäu­den in die Tour waren die lokal- und bau­his­to­ri­sche Bedeu­tung für Cro­nen­berg und Infor­ma­tio­nen über ehe­ma­li­ge Bewohner*innen. Der Hei­mat­fonds des Lan­des über­nahm mit 2.000 Euro zwei Drit­tel der Her­stel­lungs­kos­ten.1

Den Stadt­rund­gang kann man auch online auf den Sei­ten des CHBV erkunden.


Start­punkt des Rund­gangs auf der Karte


5Nischenprojekt


Ansicht links.

Im Herbst 2015 zogen in fünf Nischen des Eisen­bahn­damms am Voh­wink­ler Bahn­hof fünf Skulp­tu­ren ein. Der Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Ecke­hard Lowisch hat­te die Skulp­tu­ren für eine auf zwei Jah­re befris­te­te Aus­stel­lung ange­fer­tigt. Als die­ser Zeit­raum 2017 ablief, votier­ten SPD und CDU im Kul­tur­aus­schuss der Stadt für eine dau­er­haf­te Aus­stel­lung der Kunst­wer­ke im öffent­li­chen Raum. “Die Skulp­tu­ren in den Nischen ver­wan­deln den Platz in eine öffent­li­che Aus­stel­lungs­flä­che und bil­den zudem eine Ver­bin­dung zu der Kunst-Sta­ti­on im Bahn­hofs­ge­bäu­de“, befür­wor­te­te Bezirks­bür­ger­meis­ter Hei­ner Fra­ge­mann (SPD) den Antrag. 1


Ansicht rechts

Der Kul­tur­aus­schuss der Stadt sprach sich 2017 für einen Ankauf aus, konn­te jedoch kei­ne Mit­tel dafür zur Ver­fü­gung stel­len, sodass Spon­so­ren gesucht wur­den.2


Klei­nes Gespenst, Mar­mor 2015

2018 waren die nöti­gen Mit­tel durch Spen­den Wup­per­ta­ler Bürger*innen, des Rota­ry-Clubs Wup­per­tal-Süd, der Stadt­spar­kas­se und der Jack­städt-Stif­tung zusam­men, sodass der Kunst- und Muse­ums­ver­eins die Kunst­wer­ke ankau­fen konn­te. 3 Seit dem 15. April 2019 befin­den sich das Kunst­werk offi­zi­ell in der Samm­lung des Von der Heydt-Muse­ums.4


Alto, Mar­mor 2015

Die Kunst­wer­ke in den Nischen, die einst­mals dem Ein­stel­len von Arbeits­pfer­den dien­ten und bis 2014 von einer Laden­zei­le ver­deckt waren, soll­ten die Neu­ge­stal­tung des Bahn­hofs­vor­plat­zes auf­wer­ten und von einem “Nicht-Ort” zu einem “Ort” machen. Die fünf Plas­ti­ken gehö­ren zur Werk­rei­he “Sel­te­ne Erden” und sind aus meh­re­ren Bah­nen aus Mar­mor gebil­det, die als Ban­da­ge um ver­schie­de­ne Objek­te gelegt wur­den. Die so ent­stan­de­nen Objek­te abs­tra­hie­ren die Gestalt, die sie umwi­ckel­ten. Ecke­hard Lowisch bemerkt dazu: “The­ma­tisch geht es mir um das Spiel mit pro­fa­nen For­men wie Sack, Silo, Ton­ne oder Tank.” 5


Sel­te­ne Erde, Mar­mor 2011

Ecke­hard Lowisch wur­de 1966 in Iser­lohn gebo­ren und arbei­tet u.a. als Assis­tent für Tony Cragg und stu­dier­te bei Eugen Bus­mann und Nor­bert Tho­mas an der Ber­gi­schen Universität 


Big Red, Mar­mor 2015

Becky That­cher, Mar­mor 2015

Posi­ti­on des Objekts auf der Karte


Denkmal für erschossene Wehrmachtsdeserteure

Am 1. Sep­tem­ber, dem Anti­kriegs­tag des Jah­res 2019, wur­de im Rons­dor­fer Stadt­gar­ten ein Denk­mal für die wegen Fah­nen­flucht erschos­se­nen Wehr­machts­sol­da­ten ein­ge­weiht. Es steht in unmit­tel­ba­rer Nähe zu den Rons­dor­fer Krie­ger­denk­mä­lern des Ers­ten und Zwei­ten Welt­kriegs und dem “Nie wie­der Krieg-Denk­mal” der Frie­dens­be­we­gung und dem ehe­ma­li­gen Denk­mal für die Kriegs­ge­fan­ge­nen und Ver­miss­ten. Das Erin­ne­rungs­zei­chen rührt an einem der letz­ten Tabus der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herr­schaft: Der zahl­lo­sen Erschie­ßung von fah­nen­flüch­ti­gen Sol­da­ten, auch auf einem Schieß­stand in Ronsdorf.


Im Vor­der­grund: Das Deser­teurs-Denk­mal. Im Hin­ter­grund: Krie­ger­denk­mal Rons­dorf und das Rons­dor­fer Krie­ger­denk­mal für die Opfer des Zwei­ten Weltkrieges

Die NS-Mili­tär­jus­tiz voll­streck­te 20.000 Todes­ur­tei­le wegen Fah­nen­flucht, das Kai­ser­reich in den bru­ta­len Schlach­ten des Ers­ten Welt­krie­ges gera­de ein­mal 28. Auch die übri­gen Ver­ur­teil­ten hat­ten zumeist kein bes­se­res Los, sie wur­den oft zur Bewäh­rung in Straf­ba­tail­lo­ne gesteckt und an der Front ver­heizt. Erst 1998 hob der Deut­sche Bun­des­tag die Urtei­le wegen Fah­nen­flucht auf.1



Das Wup­per­ta­ler Erin­ne­rungs­zei­chen wur­de ange­sto­ßen von den For­schungs­ar­bei­ten des His­to­ri­kers Flo­ri­an Hans im Zusam­men­hang mit einem Pro­jekt der Erich-Fried-Gesamt­schu­le Rons­dorf und der Begeg­nungs­stät­te Alte Syn­ago­ge. Mit dem neu­en Denk­mal erwei­tert sich der Stadt­gar­ten zu einem Lern­ort zu Krieg und Frie­den mit vier Erin­ne­rungs­zei­chen unter­schied­li­cher Zei­ten und Aus­sa­gen. Zur Ein­wei­hung spra­chen Bezirks­bür­ger­meis­ter Harald Scheu­er­mann-Gis­kes, Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Mucke, Zeit­zeu­ge Gün­ter Urspruch, Pfar­rer Jochen Den­ker und ein ehe­ma­li­ger Schü­ler und Pro­jekt­teil­neh­mer der Gesamt­schu­le, Till Soeren­sen.2



Das Denk­mal besteht aus acht unre­gel­mä­ßig anstei­gen­den Qua­dern mit der Inschrift: 

Ver­flüch­tigt. Ver­folgt. Ver­haf­tet. Ver­ur­teilt. Ver­nich­tet. Ver­dammt. Ver­lo­ren. Vergessen.



Ober­bür­ger­meis­ter Mucke bezeich­ne­te in sei­ner Rede die spä­te Ehrung als beschä­mend und erin­ner­te an den Grund­satz des Grund­ge­set­zes: “Die Wür­de des Men­schen ist unan­tast­bar”. Er hof­fe, das Denk­mal tra­ge dazu bei, zum Nach­den­ken anzu­re­gen und gegen die Kei­me des Ras­sis­mus zu imp­fen.3


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Hier kli­cken, um den Inhalt von umap.openstreetmap.fr anzuzeigen

Hanna-Jordan-Gedenktafel

Am 26. Janu­ar 2019 wur­de am Haus Wotan­str. 15 im Zoo-Vier­tel eine Gedenk­ta­fel für die Büh­nen- und Kos­tüm­bild­ne­rin Han­na Jor­dan ein­ge­weiht. Am 5. Todes­tag der in die­sem Haus gebo­re­nen und gestor­be­nen Wup­per­ta­le­rin ent­hüll­ten Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Mucke und Udo Hin­richs, Vor­sit­zen­der des Bür­ger­ver­eins Sonn­born-Zoo-Var­res­beck, der auch die Gedenk­ta­fel initi­iert hat­te, das Erin­ne­rungs­zei­chen. Ver­schie­de­ne Weggefährt*innen lob­ten ihr sozia­les Enga­ge­ment, das sich unter ande­rem in der Grün­dung des Nach­bar­schafts­hei­mes am Platz der Repu­blik zeig­te, ihr künst­le­ri­sches Talent als bun­des­weit gefrag­te Büh­nen­bild­ne­rin und ihre Fähig­keit zu Ver­söh­nung und Optimismus. 


Das Haus Wotan­str. 15

Han­na Jor­dan wur­de am 3. April 1921 gebo­ren. Ihr Vater Franz war Quä­ker, ihre Mut­ter Hen­ri­et­te Jüdin, was sie unter der Herr­schaft des Natio­nal­so­zia­lis­mus zu einem sog. Misch­ling ers­ten Gra­des mach­te und sie der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ras­sen­ver­fol­gung aus­setz­te. 1935 schick­ten ihre Eltern sie auf ein Quä­ker-Inter­nat nach Eer­de in den Nie­der­lan­den.1 1939 kehr­te sie nach Deutsch­land zurück und begann ein Büh­nen­bild-Stu­di­um an der Folk­wangschu­le in Essen. Bald dar­auf muss­te sie mit ihrer Mut­ter unter­tau­chen. Gute Freun­de ver­steck­ten bei­de an wech­seln­den Orten in Wup­per­tal und im Ber­gi­schen Land. 2 Nach 1945 kam sie zurück nach Wup­per­tal und arbei­te­te von 1946 bis zu ihrem 75. Lebens­jahr bei den Wup­per­ta­ler Büh­nen und trug mit ihren Büh­nen­bil­dern maß­geb­lich zum Ruf von Schau­spiel und Oper bei. 1965 erhielt sie den Von der Heydt-Kul­tur­preis, 1994 den Ehren­ring der Stadt Wup­per­tal. Seit 2001 war sie Ehren­mit­glied der Wup­per­ta­ler Bühnen. 



Die Gedenk­ta­fel infor­miert aus­führ­lich über das Leben Jor­dans. Als Inschrift wur­de ein Zitat gewählt: 

Hass ist immer der fal­sche Weg, löst kei­ne Pro­ble­me, schafft neue Gewalt.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Kriegerdenkmal des SV Germania

Irgend­wann um 1921, ver­mut­lich bei der Ein­wei­hung des Sport­plat­zes des SV Ger­ma­nia an der Nevi­ge­ser Stra­ße am 30.Oktober 1921, lie­ßen die Ver­eins­mit­glie­der ein aus Sand­stein gefer­tig­tes Denk­mal errich­ten. 38 Namen sind auf dem Denk­mal ver­zeich­net: Am Sockel ste­hen die Daten 1914–1918, dar­über fin­det sich ein Stahl­helm mit Tor­nis­ter. Im Gie­bel fin­det sich ein bekränz­tes Wap­pen mit dem Buch­sta­ben “G”. Die Inschrift lautet:

Von uns Für uns Sind Gefallen



Der frü­he­re Stand­punkt des Denk­mals mag wür­de­voll gewe­sen sein, an der Ost­sei­te des Sport­platz, auf einem Hügel vor dem Hang. Doch heut­zu­ta­ge steht das 1965 errich­te­te Club­heim zwi­schen Platz und Denk­mal und es sieht um das Denk­mal eher aus wie eine Müllhalde.



Ein Grund für die Lieb­lo­sig­keit dürf­te in der Geschich­te des Ver­eins lie­gen, der in sei­ner lan­gen Geschich­te immer wie­der fusio­nier­te und den Namen wech­sel­te. 1907 als “Sport­ver­ein Athen”  gegrün­det, schloss man sich 1913 mit den Ver­ei­nen “Teu­to­nia” und Bri­tan­nia” zum “Ball­spiel­ver­ein Ger­ma­nia” zusam­men. Spä­ter änder­te man den Namen in “SV Ger­ma­nia”. 1945 wech­sel­te man zu “SV Ger­ma­nia 07 Wup­per­tal”. 1975 führ­te der Zusam­men­schluss mit dem VFL Wup­per­tal 1912 zum neu­en Ver­ein “SV Borus­sia Wup­per­tal 07/12”.1

Im März 2004 wie­der­um ging man mit dem weit­aus grö­ße­ren und bekann­te­ren Wup­per­ta­ler Sport­ver­ein zusam­men, der seit­dem den Zusatz “Borus­sia” trägt.


Ehe­ma­li­ge Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Update vom 10. April 2021

Nach­dem der Sport­platz auf­ge­ge­ben wur­de und auf dem Gelän­de eine Sport­hal­le und ein Lebens­mit­tel-Dis­coun­ter errich­tet wur­den, wur­de das Krie­ger­denk­mal auf Beschluss der Bezirks­ver­tre­tung Uel­len­dahl-Katern­berg vom Okto­ber 2018 umge­setzt.2


Das Denk­mal am neu­en Standort.

Das Denk­mal wur­de auf­grund der Bau­ar­bei­ten am alten Stand­ort rasch umge­setzt und dabei beschä­digt. Ein Jahr spä­ter, im Sep­tem­ber 2019, stand das Denk­mal in Ein­zel­tei­len ein­ge­zäunt am neu­en Stand­ort am Luhn­berg unweit des ehe­ma­li­gen Sport­platz­ge­län­des. Die Stadt­ver­wal­tung gab an, bereits einen Stein­metz beauf­tragt zu haben.3


Das Denk­mal und sei­ne offen­sicht­li­chen Beschädigungen. 

Es dau­er­te schließ­lich bis Mai 2020, bis das Denk­mal am neu­en Stand­ort wie­der auf­ge­baut war.4


Neue Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte