Themenpfad “Spuren der Barmer Bergbahn”

Von 2009 bis 2015 wur­den ent­lang der Tras­se der ehe­ma­li­gen Bar­mer Berg­bahn (1894–1959) vom Ver­ein Bar­mer Berg­bahn, dem Heid­ter Bür­ger­ver­ein und der Kol­ping­fa­mi­lie Bar­men rote Erin­ne­rungs­ta­feln für die Bar­mer Berg­bahn auf­ge­stellt, die mit Bil­dern und Tex­ten an das beson­de­re und noch lan­ge ver­miss­te Ver­kehrs­mit­tel erin­nern.1  Am 4. Juli 2009, dem 50. Tag der Still­le­gung wur­den die ers­ten fünf Tafeln auf­ge­stellt, am 18. April 2015 wur­de der fer­ti­ge The­men­pfad mit sei­nen 27 Gedenk­ta­feln vom Kraft­werk am Clef bis zum Toel­le­turm offi­zi­ell zum ers­ten Mal began­gen.2 Die Tafeln wur­den von Klaus-Gün­ther Con­rads und Jür­gen Eidam gestal­tet.3


Ein Bei­spiel für eine sol­che The­men­ta­fel am Fischertal.

Sie­he auch: Denk­mal zur Erin­ne­rung an die Berg­bahn­tras­se und Berg­bahn-Denk­mal.


Alpinium-Gedenktafel

Das Alpi­ni­um im Winterschlaf.

1914 stif­te­ten Mit­glie­der des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins, dem Trä­ger der Bar­mer Anla­gen, ihrem Ver­ein ein Alpi­ni­um. Der Alpen­gar­ten wur­de von Gar­ten­ar­chi­tekt Artur Stü­ting im Fischer­tal ange­legt und dien­te unter ande­rem als Schul­gar­ten. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg wur­de das Alpi­ni­um nicht mehr gepflegt und über­wu­cher­te. Zum 150. Jubi­lä­um des BVV wur­de das Alpi­ni­um wie­der­ent­deckt und von der Bar­mer Sek­ti­on des Deut­schen Alpen­ver­eins und der Rons­dor­fer Jugend­feu­er­wehr rekul­ti­viert. Am 14. Juni 2014 wur­de der Gar­ten erneut ein­ge­weiht und eine Gedenk­ta­fel auf­ge­stellt.1 Ange­regt wur­de die Restau­rie­rung und Gedenk­ta­fel von Klaus-Gün­ther Con­rads.2 Ein­drucks­vol­le Vor­her-Nach­her-Bil­der gibt es auf wuppertals-gruene-anlagen.de


Die Gedenk­ta­fel.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


 

Elliptical Column

Blick vom Emil-Röh­rig-Platz

Seit dem 24. Okto­ber 2015 steht im Fischer­tal in den Bar­mer Anla­gen die Skulp­tur “Ellip­ti­cal Column” von Tony Cragg. Der in Eng­land gebo­re­ne und in Wup­per­tal leben­de Künst­ler hat sich den Platz für sei­ne 5,8 Meter hohe Skulp­tur selbst aus­ge­sucht. Die Skulp­tur, die Cragg zum 150-Geburts­tag des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins ver­spro­chen hat­te und nun von Fami­lie Schmid­bau­er und der Deut­schen Bank finan­ziert wur­de, zeigt “ver­schie­de­ne Pro­fi­le von Gesich­tern, wel­che sich dem Betrach­ter beim Umschrei­ten der Skulp­tur offen­ba­ren, um sich beim nächs­ten Schritt wie­der in geo­me­tri­schen For­men zu ver­lie­ren. Jeder Quer­schnitt der Skulp­tur ergibt eine exak­te Ellip­se.“1


Detail.

quer.

Die “Ellip­ti­cal Column” wur­de aus meh­re­ren Ein­zel­tei­len gefer­tigt und anschlie­ßend auf Hoch­glanz poliert. Ein Pro­blem bei der Gie­ße­rei ver­zö­ger­te die Fer­tig­stel­lung zum 8. Dezem­ber 2014, dem Jubi­lä­ums­tag des BVV.2 Zur Ein­wei­hung war neben den 200 Schau­lus­ti­gen, dem Vor­stand des BVV, dem Künst­ler, den Spon­so­ren auch Ober­bür­ger­meis­ter Mucke zuge­gen.3


hoch­kant.

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Wasserportal des Wupperverbands

Blick auf die Anlage

Am 25. Mai 2003 bezog der Wup­per­ver­band sei­ne neue Haupt­ver­wal­tung im Gebäu­de der ehe­ma­li­gen Ver­wal­tung der Bar­mer Ersatz­kas­se. Vor dem Gebäu­de an der Unte­ren Lich­ten­plat­zer Stra­ße steht seit­dem das “Was­ser­por­tal” des Wup­per­ta­ler Bild­hau­ers Frank Brei­den­bruch. Das “Tor zu einer ande­ren Welt” ist in eine Land­schaft ein­ge­bet­tet, die einen sti­li­sier­ten Fluss­lauf von der Quel­le zur Mün­dung zeigt.1


Das Was­ser­por­tal von Frank Breidenbruch

Posi­ti­on des Brun­nens auf der Karte


Befreiungseiche

Mit dem Ende des Ers­ten Welt­kriegs wur­de zunächst in den Waf­fen­still­stands­be­din­gun­gen von Com­piè­g­ne und spä­ter im Ver­sail­ler Ver­trag die Beset­zung des lin­ken Rhein­lands durch alli­ier­te Trup­pen fest­ge­setzt, dazu wur­den auch rechts­rhei­nisch die Brü­cken­köp­fe um Köln, Koblenz, Mainz und Kehl errich­tet. Am 30. Juni 1930 wur­den die letz­ten Gebie­te des Rhein­lands von den Alli­ier­ten vor­zei­tig — im Ver­sail­ler Ver­trag waren 15 Jah­re vor­ge­se­hen — als Reak­ti­on auf den Young-Plan geräumt. Am 1. Juli 1930 fei­er­te man in ganz Deutsch­land den “Tag der Befrei­ung des Rhein­lands”. An den Schu­len ersetz­ten Fei­ern den Unter­richt, in den Stra­ßen des Wup­per­tals hin­gen bun­te Fah­nen und um 12 Uhr läu­te­ten die Glo­cken aller Kirchen.
Am sel­ben Tag pflanz­te der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein in der Nähe des Pla­ne­ta­ri­ums, gegen­über dem Krie­ger­denk­mal für die Gefal­le­nen von 1864 und 1866 die “Befrei­ungs­ei­che”, die noch lan­ge Zeit die fol­gen­den Genera­tio­nen an die­sen Tag erin­nern soll­te. Sie wur­de im Zwei­ten Welt­krieg zer­stört, ein Bild von ihr ist nicht bekannt. Eine klei­ne wei­ße Tafel am Fuß des Bau­mes erklär­te damals:
“Gepflanzt wur­de ich an jenem Tag,
Wo der Rhein ward frei und zu Ende die Schmach.
Nun will ich hier wach­sen, blüh’n und gedeih’n,
Für die Mit­welt und Nach­welt ein Mahn­zei­chen sein.“1

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gedenkstein für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Sänger

Am 29. Juni 1930 weih­te die Bar­mer Bezirks­grup­pe des Rhei­ni­schen Sän­ger­bun­des anläss­lich des 27. Rhei­ni­schen Sän­ger­bund­fes­tes und des ers­ten Deut­schen Lie­der­ta­ges in den Bar­mer Anla­gen einen Gedenk­stein für die im Ers­ten Welt­krieg gefal­le­nen Sän­ger ein. Der Gedenk­stein fand sei­nen Platz, der vom Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein zur Ver­fü­gung gestellt wur­de (im Gegen­satz zum Uth­mann-Denk­mal), neben dem Pla­ne­ta­ri­um. Die Gestal­tung oblag Stadt­bau­di­rek­tor Eugen Rück­le. Der Gedenk­stein bestand aus einem Gra­nit­find­ling aus dem Oden­wald, der an sei­ner Vor­der­sei­te eine Bron­ze­pla­ket­te mit dem Abbild einer Har­fe und fol­gen­der Inschrift trug:


Foto des “Sän­ger-Gedenk­steins” in den Bar­mer Anla­gen. Ent­nom­men aus: Gene­ral-Anzei­ger vom 21.11.1932.

Zum Geden­ken an die im Weltkrieg
gefal­le­nen Sänger
Die Bar­mer Bezirks­grup­pe des
Rhei­ni­schen Sängerbundes”


Zur Ein­wei­hung sang der Bar­mer Gesamt­chor, der aus ca. 800 Sän­gern bestand, unter der Lei­tung Max Besch­les Schu­berts “Hei­lig”, anschlie­ßend sprach Wil­helm Mir­bach, der Vor­sit­zen­de des Rhei­ni­schen Sän­ger­bun­des, die Wei­he­re­de. Die Bar­mer Bezirks­grup­pe leg­te einen Kranz nie­der, der mit fol­gen­den Wor­ten vom Vor­sit­zen­den Emil Ey gewid­met wurde:
“Unse­ren gefal­le­nen Hel­den zur Ehr’
unse­ren Sän­gern zur Einigkeit
dem deut­schen Lie­de zum Rihm,
jetzt und für alle Zeit.”
Der Bei­geord­ne­te Bau­rat Köh­ler über­nahm dann in Ver­tre­tung des Ober­bür­ger­meis­ters das Denk­mal in die Obhut der Stadt. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de es eben­so wie das nahe Pla­ne­ta­ri­um zer­stört.1

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Toelleturm

Eine Post­kar­te mit Flo­ra und Toel­le­turm. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 020/12/91 (aus der Samm­lung Rinke)

Im März 1887 stell­te die Fami­lie des im Okto­ber 1886 ver­stor­be­nen Fabri­kan­ten Lud­wig Ernst Toel­le dem Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein 15.000 Mark zur Ver­fü­gung, damit der Ver­ein einen Aus­sichts­turm errich­ten konn­te. Lud­wig Ernst Toel­le war Inha­ber einer “Fabrik gum­mi-elas­ti­scher Waa­ren, wie Hosen­trä­ger, Strumpf­gür­tel etc., Kor­del, u. Lit­zen, Ban­da­gen­stof­fe”, die an der Loher Stra­ße Nr. 9 behei­ma­tet war. Seit 1874 war Stadt­ver­ord­ne­ter der Stadt Bar­men und in die­ser Funk­ti­on Mit­glied zahl­rei­cher Kom­mis­sio­nen, der Spar­kas­sen­ver­wal­tung, der Han­dels­kam­mer und des Gewer­be­ge­richts. Sei­ne Ehren­äm­ter übte er mit gro­ßer Hin­ga­be und Gewis­sen­haf­tig­keit aus. Sein hohes Anse­hen bei sei­nem Mit­bür­gern ver­dank­te er außer­dem sei­nem anre­gen­den Humor, sei­ner Lau­ter­keit und der “Güte sei­nes Wesens”.1 Die Idee zur Errich­tung eines Aus­sichts­turms kam ihm angeb­lich bei einem sei­ner zahl­rei­chen Spa­zier­gän­ge auf den Bar­mer Süd­hö­hen, bei dem ihm die wei­te Aus­sicht auf­fiel, da die Bäu­me dort damals noch nicht so hoch stan­den wie heu­te.2


Foto­gra­fie einer Post­kar­te mit Toel­le-Turm und Flo­ra. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 020/12/27

Am 29.April 1888 — es war ein Sonn­tag — wur­de der Turm der Bevöl­ke­rung über­ge­ben. Gegen ein Ent­geld von 10 Pfg. konn­ten die ers­ten Bür­ger auf 144 Stu­fen den 26 Meter hohen Turm bestei­gen. 600 Men­schen bestie­gen am ers­ten Tag das neue Bau­werk, an den fol­gen­den Pfingst­ta­gen waren es über 4600. Die bis heu­te phä­no­me­na­le Weit­sicht soll damals bis zum Köl­ner Dom gereicht haben, heu­te reicht sie in Rich­tung Wes­ten bis zum Fern­seh­turm in Düs­sel­dorf,  im Nor­den bis zum Lan­gen­ber­ger Sen­der und im Süden bis zum Rem­schei­der Rat­haus und dem Waterbölles.

Eine Gedenk­ta­fel aus Mar­mor Gra­nit erin­nert im Ein­gangs­be­reich an den Stifter:


Die Gedenk­ta­fel für Lud­wig Ernst Toelle.

Die Inschrift lautet:

“Die­ser Aus­sichts­turm wurde
im Jah­re 1887 gebaut und gestiftet
zum Eigen­tum des
Bar­mer Verschönerungs-Vereins
in Erin­ne­rung an
Lud­wig Ernst Toelle
1822–1886
von des­sen Familie”

In den fol­gen­den Jah­ren wur­de der Turm zum stadt­bild­prä­gen­den Sym­bol des Bar­mers Südens und des Vil­len­vier­tels, das rund um den Toel­le­turm ent­stand. Er wur­de durch sei­ne direk­te Anbin­dung an die 1959 still­ge­leg­te Bar­mer Berg­bahn und das nahe Luft­kur­haus, wel­ches im Zwei­ten Welt­krieg zer­stört wur­de, Anzie­hungs­punkt für Bar­mer und Elber­fel­der. Im Ers­ten Welt­krieg wur­de hier eine Patrouil­le mit einem Unter­of­fi­zier und sechs Mann sta­tio­niert, die auf dem Turm nach feind­li­chen Flie­gern Aus­schau hielten.


Der Toel­le­turm auf einer Foto­gra­fie, die nach dem 21.August 1929 ent­stan­den ist, dem Tag der Ein­wei­hung des Brun­nens im Vor­der­grund. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 020/12/18

 1950 muss­te der Turm zum ers­ten Mal restau­riert wer­den, bereits 1969 erfolg­te die nächs­te Sanie­rung, da die Stand­fes­tig­keit nicht mehr gege­ben war. Der Turm blieb nun für Besu­cher geschlos­sen. 1977 wur­de das Gelän­de wegen Bau­fäl­lig­keit des Turms abge­sperrt. Mit Hil­fe einer 150.000 DM Spen­de von Bür­gern, Fir­men und der Spar­kas­se3, die allein 120.000 DM bei­steu­er­te4 konn­te der Turm 1978 wie­der instand gesetzt und geöff­net wer­den. Anfang 1988 — zu sei­nem 100.Geburtstag — ent­deck­te man erneut gra­vie­ren­de Män­gel und ein Abriss schien unver­meid­lich. Doch ein Bau­gut­ach­ten von Cars­ten Lan­glie, Pro­fes­sor für Bau­tech­nik an der Ber­gi­schen Uni­ver­si­tät, erklär­te eine Ret­tung für mög­lich und bezif­fer­te die Kos­ten auf 600.000 bis 700.000 DM. Die­se Sum­me konn­te durch Spen­den der Wup­per­ta­ler Bür­ger auf­ge­bracht wer­den und Sep­tem­ber 1989 konn­ten die Arbei­ten begin­nen. Die Dach­de­cker-innung ver­sprach, die Dach­ar­bei­ten kos­ten­los aus­zu­füh­ren. Auf Barmen2008.de wer­den die Restau­rie­rungs­maß­nah­men beschrieben:


Der Toel­le­turm im Jahr 2011.

“Um den tech­ni­schen Ablauf der Restau­rie­rung ver­ste­hen zu kön­nen, muß man wis­sen, daß der Toel­le­turm am Fuße einen Durch­mes­ser von 7,70 Meter und oben von 5.14. Meter hat und zwei­scha­lig gemau­ert wor­den ist. Den  Zwi­schen­raum bil­det eine Art Cyklo­pen­mau­er aus unbe­haue­nem Stein und unge­rich­te­ten Fugen, teils offen und ohne Mör­tel. Im Win­ter konn­te Was­ser in das Mau­er­werk ein­drin­gen und der jähr­li­che Frost hat­te “spren­gen­de Wir­kung”. Zunächst locker­te er das Mau­er­werk, zuletzt drück­te er es nach Außen. Kos­me­ti­sche Arbei­ten, wie ein Jahr­zehnt zuvor, zum Bei­spiel durch aber­ma­li­ges Ver­fu­gen, hät­ten am Grund­übel nichts geän­dert, zumal die Platt­form nicht voll­stän­dig dicht war. Die Ana­ly­se wur­de erst durch Kern­boh­run­gen mög­lich und das inne­re Mau­er­werk sicht- und prüf­bar. Die Exper­ten kamen zu der Mei­nung, daß die inne­re Scha­le mit einer Dicke von 30 bis 60 Zen­ti­me­ter intakt und trag­fä­hig sei. So wur­de denn die voll­stän­di­ge Sanie­rung “nur” der Außen­haut durch­ge­führt. Abschnitts­wei­se wur­de die schad­haf­te Außen­mau­er unter Mit­hil­fe von Was­ser­druck abge­tra­gen und eine Spritz­be­ton­schicht als Feuch­tig­keits­sper­re auf­ge­bracht. Anschlie­ßend erhielt der Turm­schaft eine Umhül­lung und Stüt­ze aus Stahl­be­ton­rohr. Ein guter Teil der abge­ris­se­nen Bey­en­bur­ger Grau­wa­cke wur­de als äuße­re Ver­blen­dung, sprich “Man­tel”, wie­der­ver­wen­det, ergäntz durch neue Stei­ne. Die­se Vor­mau­er­scha­le hat eine 24 Zen­ti­me­ter dicke Hin­ter­lüf­tung. Nach der Fer­tig­stel­lung hat­te der Turm die glei­chen Außen­ab­mes­sun­gen wie beim Neu­bau. Zur Sanie­rung gehör­ten außer­dem das Frei­le­gen des inne­ren Mau­er­werks, die Ent­fer­nung des Dacu­haustie­ges, Rekon­struk­ti­on der gesam­ten Aus­sichts­platt­form, Erneue­rung der Außen­trep­pe und des Umlau­fes, Über­ar­bei­tung aller Eisen­tei­le, Anschlüs­se für Strom und Was­ser, Gar­ten­ar­bei­ten um den Turm her­um.“5

Seit dem 11.August 1990 steht der Turm den Besu­chern an jedem Sonn- und Fei­er­tag wie­der zur Ver­fü­gung.6 950.000 DM waren dafür aus­ge­ge­ben wor­den, 150.000 DM davon stamm­ten vom Land NRW.7 Zur Erin­ne­rung an die Sanie­rung wur­de über der Gedenk­ta­fel für Lud­wig Ernst Toel­le eine Glas­plat­te mit fol­gen­der Inschrift angebracht:

Die Sanie­rung des Toelleturmes
im Jah­re 1990 wur­de durch groß-
zügi­ge Spen­den Wup­per­ta­ler Bürger
und mit Hil­fe von Stadt und Land
ermöglicht”


Die zwei­te Gedenk­ta­fel erin­nert an die Sanie­rung, ebenso…

.. die Inschrift über dem Eingang.

Die­se Schei­be bie­tet den Besu­chern auf dem Turm Orientierung.

Blick auf Bar­men. (Ein Klick auf das Bild macht es größer.)

Blick auf Elber­feld. (Ein Klick auf das Bild macht es größer.)


Gedenkstein für das Barmer Planetarium

Der Gedenk­stein für das Bar­mer Pla­ne­ta­ri­um in den Bar­mer Anla­gen nahe der Unte­ren Lich­ten­plat­zer Straße.

Am 4.Juni 19971, einem Mitt­woch, wur­de in den Bar­mer Anla­gen der Gedenk­stein zur Erin­ne­rung an das Bar­mer Pla­ne­ta­ri­um ein­ge­weiht. Er steht zwi­schen dem  Bar­mer Krie­ger­denk­mal für die Gefal­le­nen der Krie­ge von 1864 und 1866 und dem Berg­bahn-Denk­mal. Initi­iert hat­te die Auf­stel­lung Mar­got Sun­der­mann, die Toch­ter des ers­ten wis­sen­schaft­li­chen Lei­ters des Pla­ne­ta­ri­ums, Dr. Erich Hoff­mann. Der Gedenk­stein, den sie im Bar­mer Nord­park auf einem Platz vol­ler Find­lin­ge aus­such­te, wur­de vom Stein­metz Paul Heinz Schmitz bear­bei­tet und mit der Bron­ze­ta­fel ver­se­hen, die ein Herr Fratz gefer­tigt hat­te. Der Text stammt von Mar­got Sun­der­mann. Einen Teil der Kos­ten des Gedenk­steins über­nahm das Gym­na­si­um Sedan­stra­ße, wo Dr. Erich Hoff­mann sei­nem Haupt­be­ruf als Leh­rer nach­ge­gan­gen war, was auf Wunsch der Schu­le auch auf der Gedenk­ta­fel ver­merkt wur­de.2


Die Gedenk­ta­fel.

Die Gedenk­ta­fel, in deren Zen­trum eine Abbil­dung des Gebäu­des zu sehen ist, trägt fol­gen­de Inschrift:

Hier stand das
Bar­mer Planetarium

Erbaut                                   Zer­stört
1926 1943

Es war das ers­te Gross­pla­ne­ta­ri­um der Welt.
Unter Lei­tung von Dr. Erich Hoffmann
Leh­rer am Real­gym­na­si­um Sedanstrasse
wur­de es eine Stätte
der Beleh­rung und Besinnung.”


Das Bar­mer Pla­ne­ta­ri­um war das ers­te sei­ner Art und setz­te einen neu­ar­ti­gen opti­schen Pro­jek­ti­ons­ap­pa­rat der Fir­ma Carl Zeiss ein, des­sen Pro­to­typ spä­ter im Deut­schen Muse­um in Mün­chen stand. Im Herbst 1924 hat­ten sich Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Hart­mann und der Bei­geord­ne­te Prof. Dr. Greß­ler die­sen Pro­to­typ im Pla­ne­ta­ri­um auf dem Gelän­de der Zeiss-Wer­ke ange­se­hen und emp­fah­len der Stadt­verod­ne­ten-Ver­samm­lung dar­auf­hin die Anschaf­fung eines Pla­ne­ta­ri­ums. Der Bau und die Ein­rich­tung schlu­gen mit 350.000 RM zu Buche und wur­de trotz der wirt­schaft­li­che schwie­ri­gen Lage nach der galop­pie­ren­den Infla­ti­on von 1923 durch­ge­führt. Nach­dem nach eini­ger Dis­kus­si­on auch ein Stand­ort gegen­über der Stadt­hal­le in den Bar­mer Anla­gen gefun­den wur­de, konn­te der Bau begin­nen. Am 18.Mai 1926 wur­de das Pla­ne­ta­ri­um ein­ge­weiht. Es fass­te mit sei­ner 1000 km² gro­ßen Kup­pel 600 Besu­cher und wur­de nur vom Düs­sel­dor­fer Pla­ne­ta­ri­um übertroffen.


Das Bar­mer Pla­ne­ta­ri­um mit sei­ner mar­kan­ten Kup­pel, der Ein­gang wur­de von zwei Sta­tu­en “Mars” und “Venus” flan­kiert. Post­kar­ten­samm­lung His­to­ri­sches Zentrum.

Zum wis­sen­schaft­li­chen Lei­ter wur­de der Leh­rer Dr. Erich Hoff­mann beru­fen, der haupt­be­ruf­lich die Fächer Mathe­ma­tik und Phy­sik am Real­gym­na­si­um Sedan­stra­ße unter­rich­te­te. Erich Hoff­mann stamm­te aus Thü­rin­gen und stu­dier­te von 1907 bis 1912 an der Uni­ver­si­tät Jena und kam bereits wäh­rend sei­ner Dis­ser­ta­ti­on aus dem Bereich der Optik in Kon­takt mit den Zeiss-Werken.

Im Jahr 1929 wur­den im Pla­ne­ta­ri­um 150 Vor­trä­ge gehal­ten, davon 104 vom wis­sen­schaft­li­chen Lei­ter, der auch die Kur­se der Volks­hoch­schu­le lei­te­te. Acht Aben­de kos­te­ten 1927 3,20 RM. Die Vor­trags­rei­hen wid­me­ten sich ver­schie­de­nen The­men, so kamen zum Bei­spiel in der Weih­nachts­zeit so vie­le Besu­cher zum Vor­trag “Unter dem Stern von Beth­le­hem”, dass nicht alle dar­an teil­neh­men konn­ten. Doch nicht nur die Bevöl­ke­rung sorg­te für ein vol­les Haus, auch die Schu­len aus Bar­men und der Umge­bung kamen zahl­reich und wur­den in Lehr­stun­den in die Welt der Astro­no­mie ein­ge­führt. 1929 fan­den 87 Schul­ver­an­stal­tun­gen statt. Dr. Erich Hoff­mann über­nahm zwei Drit­tel die­ser Lehr­stun­den selbst, was sei­nen gro­ßen Ein­satz und sei­ne Lei­den­schaft für das Pla­ne­ta­ri­um dokumentiert.


Post­kar­te mit Innen­an­sicht des Pla­ne­ta­ri­ums. (Bild ergänzt am 16.11.2012)

Von 1927 bis 1933 trug sich das Pla­ne­ta­ri­um durch die Ein­tritts­gel­der — Schu­len muss­ten nichts zah­len — selbst und erwirt­schaf­te­te sogar zwei­mal Über­schüs­se. Spä­ter ebb­te der Besu­cher­strom ab. Wäh­rend die Schu­len wei­ter zahl­reich ihre Schü­ler schick­ten — 1936 kamen 24.063 Schü­ler — kamen in eine öffent­li­che und zwölf gebuch­ten Son­der­ver­an­stal­tun­gen im sel­ben Jahr nur noch 2360 Besu­cher.3


Beim Luft­an­griff auf Bar­men in der Nacht auf den 30.Mai 1943 wur­de das Gebäu­de schwer beschä­digt und 1955 wur­de die Rui­ne abge­bro­chen.4 Dr. Erich Hoff­mann erleb­te die Zer­stö­rung “sei­nes” Pla­ne­ta­ri­ums nicht mehr mit, er starb im August 1938 an einem schwe­ren Herz­lei­den.5


Theodor-Körner-Denkmal

Am 24. August des Jah­res 1913 wur­de in den Bar­mer Anla­gen von der Dra­ma­ti­schen Ver­ei­ni­gung “Theo­dor Kör­ner” ein Denk­mal für den Dich­ter ein­ge­weiht, des­sen Namen die Ver­ei­ni­gung trug. Die 1891 gegrün­de­te Ver­ei­ni­gung mit im Schnitt 20 Mit­glie­dern hat­te seit ihrer Grün­dung für die Errich­tung des Denk­mals gespart.
Das Theo­dor-Kör­ner-Denk­mal im August 1940. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de, Nr. 2748.

Der 1791 in Dres­den gebo­re­ne Theo­dor Kör­ner war Schrift­stel­ler und hat­te sich 1813 dem Lützow’schen Frei­corps ange­schlos­sen, um an den Befrei­ungs­kämp­fen gegen Napo­le­on teil­zu­neh­men. Zu die­ser Zeit war er bereits als Dich­ter bekannt. Sein Eltern­haus hat­te zahl­rei­che Bekann­schaf­ten mit den Schrift­stel­lern der Zeit, so unter ande­rem Nova­lis, Wil­helm und Alex­an­der von Hum­boldt, Goe­the, Kleist und Schil­ler, der sogar ein Zeit lang im Haus des Vaters leb­te. Wäh­rend des Feld­zugs schrieb er zahl­rei­che Gedich­te, die rasch bekannt wur­den und vom Corps gesun­gen wur­den. Am 26. August 1813 fiel er bei Gadebusch.

Zwei Tage vor dem 100.Todestag des Dich­ters wur­de in den Bar­mer Anla­gen “an der Weg­bie­gung im Fischer­tal” in der Ulmen­al­lee das Denk­mal des Bar­mer Bild­hau­ers Carl Moritz Schrei­ner ein­ge­weiht. Es zeigt, nach der Beschrei­bung des Künstlers,
“[…] die Gestalt des vom hei­li­gen Feu­er durch­glüh­ten Dich­ter­jüng­lings, der als Frei­heits­kämp­fer sei­ne hohe Sen­dung in die Tat umsetz­te […]. Kühn auf­schie­ßend aus der gela­ger­ten Trep­pen­an­la­ge reckt sich der Stein­pfei­ler, der die Gestalt eines Bar­den mit Lei­er und Schwert trägt. Und die­ser Pfei­ler ist über­zo­gen von den hin­rei­ßen­den Ver­sen des Freiheitsdichters

Du Schwert an mei­ner Linken
Was soll dein heim­lich Blin­ken?“1


Fei­er­lich­kei­ten am 125.Todestag Theo­dor Kör­ners. Ent­nom­men aus: Stadt-Anzei­ger für Wup­per­tal und Umge­bung vom 26.08.1938.

Die Ver­wen­dung von Ley­er und Schwert als Attri­bu­te der Figur geht ver­mut­lich auf den Titel der Samm­lung der vater­län­di­schen Kriegs- und Frei­heits­lie­der zurück, die unter dem Namen “Ley­er und Schwert” nach dem Tod Kör­ners her­aus­ge­ge­ben wor­den waren. Neben der Figur des Dich­ter­jüng­li­nigs zeig­te das Denk­mal an dem hohen und schma­len Obe­lisk aus Eifel­tuff­stein noch ein bron­ze­nes Medail­lon Körners.

Das Denk­mal war nicht unum­strit­ten, zeig­te die Figur den Jüng­ling doch recht ent­blößt. So bemerk­te denn auch eine Zei­tung, dass es bei den Fest­steil­neh­mern bei der Ein­wei­hung betrof­fe­nes Schwie­gen und Kichern gab und dass Väter den Weg bei ihren Spa­zier­gän­gen mit der Fami­li­en fort­an mie­den und die Bota­ni­sier­gän­ge der höhe­ren Töch­ter­schu­le ande­re Gebie­te aufsuchten.

Im März 1923 wur­de das Medail­lon gestoh­len und im Novem­ber 1929 von der Stadt ersetzt. Im Juli 1939 stand im Stadt­rat eine Besei­ti­gung der als anstö­ßig emp­fun­de­nen Figur zur Debat­te. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de das Denk­mal zer­stört und die Über­res­te im April 1959 ent­fernt.2


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Die Schillerlinde

Am 9.Mai 1805 starb der Dich­ter, Phi­lo­soph und His­to­ri­ker Fried­rich Schil­ler in Wei­mar. Hun­dert Jah­re spä­ter ehr­te man im Deut­schen Reich den Dich­ter mit Schil­ler­fei­ern. In Elber­feld fan­den bei­spiels­wei­se im Vor­feld zahl­rei­che Wil­helm Tell Auf­füh­run­gen statt, deren Vor­stel­lun­gen alle­samt gro­ßes Inter­es­se  fan­den. Der Schwä­bi­sche Schil­ler­ver­ein hat­te eine Volks­aus­ga­be her­aus­ge­ge­ben, die die Elber­fel­der Schul­ver­wal­tung in 100 Exem­pla­ren an “bra­ve und flei­ßi­ge” Schü­ler und Schü­le­rin­nen ver­tei­len ließ. Aller­dings ging die Begei­se­te­rung an zwei katho­li­schen Rek­to­ren vor­bei, sie wei­ger­ten sich die Aus­ga­ben zu ver­tei­len, ein drit­ter zen­sier­te kur­zer Hand nicht geneh­me Stel­len (z.B. die Räu­ber) mit der Schere.
Die Schil­ler­lin­de nach 1906. Der zwei­te Herr von links ist Robert Bart­hels, Vor­sit­zen­der des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein. Samm­lung Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein, ohne Datum.

Am Vor­abend des 9.Mai 1905 erstrahl­ten die Hän­ge des Wup­per­tals im Fackel­licht und Rake­ten stie­gen auf und zer­plat­zen über dem Nacht­him­mel. Am Gedenk­tag mach­ten sich die vier höhe­ren Kna­ben­schu­len Bar­mens mit einem Fest­zug auf den Weg in die Bar­mer Anla­gen zum neu ange­leg­ten Schil­ler­platz, um dort ein Lin­de zu pflan­zen. Gym­na­si­al­di­rek­tor Prof. Evers hielt eine Fest­an­spra­che und anschlie­ßend taten die vier Direk­to­ren, je zwei Leh­rer, sie­ben Schü­ler und der Vor­sit­zen­de des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins, Robert Bart­hels, die ers­ten Spa­ten­wür­fe und beglei­te­ten sie mit Wei­he­sprü­chen. Nach der Pflan­zung wur­de die klei­ne Fei­er mit dem gemein­sa­men Gesang von drei Ver­sen aus dem Rei­ter­lied “Wohl­auf-Kame­ra­den” aus Wal­len­steins Lager abgeschlossen.

Am Abend folg­te in der nahen Bar­mer Stadt­hal­le eine Schil­ler­fei­er, die auf­grund des gro­ßen Andrangs noch zwei Mal wie­der­holt wurde.
Die Schil­ler­lin­de heute.

Im fol­gen­den Som­mer erhielt die Schil­ler­lin­de eine “wür­di­ge Ein­frie­dung”, für die der Vor­sit­zen­de des BVV den Schu­len “ver­bind­lichs­ten Dank” aussprach.


Die gegen­wär­ti­ge Ein­frie­dung ist hin­ge­gen alles ande­re als würdevoll.

Die Inschrift

Die Inschrift der Gedenk­pla­ket­te, deren Her­kunft und Stif­tungs­jahr nicht bekannt sind, lautet:

“Schil­ler­lin­de
gepflanzt von den
vier höhe­ren Schu­len Barmens
am 9.Mai 1905“1
Ein beacht­li­cher Baum hat sich aus der klei­nen Lin­de entwickelt.