Von 2009 bis 2015 wurden entlang der Trasse der ehemaligen Barmer Bergbahn (1894–1959) vom Verein Barmer Bergbahn, dem Heidter Bürgerverein und der Kolpingfamilie Barmen rote Erinnerungstafeln für die Barmer Bergbahn aufgestellt, die mit Bildern und Texten an das besondere und noch lange vermisste Verkehrsmittel erinnern.1 Am 4. Juli 2009, dem 50. Tag der Stilllegung wurden die ersten fünf Tafeln aufgestellt, am 18. April 2015 wurde der fertige Themenpfad mit seinen 27 Gedenktafeln vom Kraftwerk am Clef bis zum Toelleturm offiziell zum ersten Mal begangen.2 Die Tafeln wurden von Klaus-Günther Conrads und Jürgen Eidam gestaltet.3
Ein Beispiel für eine solche Thementafel am Fischertal.
Die Stelen säumen die alte Trasse der Bergbahn.
Im Vorfeld der Regionale 2006 überlegte man, wie man in den Barmer Anlagen die Strecke der 1959 eingestellten Bergbahn wieder sichtbar machen könnte, um an das 1894 eröffnete Verkehrsmittel zu erinnern. Ein Wettbewerb brachte sechs Vorschläge und eine Jury wählte den Gestaltungsvorschlag der Landschaftsarchitekten Ipach und Dreisbusch aus Neu-Isenburg und des amerikanischen Künstlers Matthias Alfen. Dieser sah vor einen zehn Meter breiten Streifen auf der ehemaligen Trasse mit Birken zu bepflanzen, die mit ihrer weißen Rinde aus dem Wald hervorstechen sollten. Am oberen Ende war die Anlage eines kurzen Zahnradgleises geplant. Die Kosten beliefen sich auf eine Million Euro.1
Hinter dem 1984 errichteten Bergbahn-Denkmal versinken die Stelen im Boden — da der Einschnitt der damaligen Trasse heute zugeschüttet ist.
Die Barmer Bergbahn auf einer alten Postkarte.
Vom Barmer Verschönerungsverein wurde diese Lösung allerdings bemängelt und deshalb verworfen — da der BVV für die Pflege der Fläche zuständig ist, hatte er ein Mitspracherecht.2 2006 entschied man sich, auch aufgrund schlechter Bodenbedingungen für die Birken, für die Errichtung von 180 2,20 Meter hohen Stelen, die links und rechts der Trasse aufgestellt werden sollten. Die Kosten für die Umgestaltung des gesamten Bereichs in Höhe von 1,1 Millionen Euro wurden zu 70% aus Regionale-2006-Mitteln bewältigt. 3 Anfang März 2007 war der Stelenweg dann fertig — nach knapp 6 Monaten Bauzeit. Die Bauarbeiter wurden häufig während der Bauzeit angesprochen und kritisiert, da viele Bürger annahmen, die 1,1 Millionen Euro würden nur für die Stelen ausgegeben — dabei kosteten diese “nur” 18.000 Euro.4
Inschrift an der untersten Stele.
Eine kleine Tafel an der unteren Tafel erklärt:
“Der Barmer Bergbahn…
… wird heute noch nachgetrauert. Vie/len ist sie noch als erste Zahnradbahn / Deutschlands bekannt, die von 1894 bis / 1959 zu den Barmer Höhen führte. Jetzt / ist die Trasse, deren Verlauf man in den / Barmer Anlagen kaum noch erkennen / konnte, ein Denkmal gesetzt worden:
Im Zuge der durch einen Wettbewerb er/mittelten Neugestaltung der Parkanlagen / hat man sich entschieden, den Trassen- / verlauf zu kennzeichnen, zu gestalten und / begehbar zu machen. 2,20 Meter hohe / Granitstelen-Paare säumen den Weg- an / Kreuzungen und Kurven mit kleinen / Abständen zueinander, je weiter man / sich davon entfernt, desto größer wer/den die Abstände. An dem aus Kriegs/schutt aufgetürmten Hügel in Höhe des / Spielplatzes werden die Stelen niedri/ger. Sie “versinken” im Boden, um / am Fuße wieder die Originalhöhe zu er/halten. Der Belag, der Schotter, erinnert / an das Gleisbett. So ist ein Spazierweg / der Erinnerungen entstanden.”
Das Denkmal für die Barmer Bergbahn in den Barmer Anlagen.
1,6 Kilometer Strecke, bis zu 16,8 Prozent Steigung, 12 Minuten Fahrzeit und 65 Dienstjahre, das sind, in Zahlen gefasst, die Leistungsdaten der Barmer Bergbahn, die seit dem 16.April 1894 die Barmer Innenstadt mit dem Toelleturm verband, als erste zweigleisige, elektrisch betriebene Zahnradbahn der Welt. Am 4.Juli 1959 wurde sie stillgelegt, da sie den Stadtvätern zu teuer wurde und man viel hätte investieren müssen, um die Strecke und Fahrzeuge zu sanieren. Am 22.Oktober 1984 wurde ein Stück der Bergbahn wieder in Dienst gestellt: Die Barmer Ersatzkasse stiftete aus Anlass ihres 100jährigsten Geburtstags und des 50jährigen Bestehens der Pensionskasse ein Denkmal. Dafür stellte man in den Barmer Anlagen gegenüber der BEK-Verwaltung auf einem aufgepflastertern, mit Kies gefülltem Fundament ein altes Gleistsück mit Zahnstange auf, die beim Ausbau aus dem Straßenpflaster der Straße “An der Bergbahn” sichergestellt wurde. Darauf montierte man einen Radsatz und einen Zahnkranz der Stuttgarter Zahnradbahn “Zacke”, da von der Barmer Bergbahn nichts übrig geblieben ist. Der Ideengeber war Heinz Reistenbach, gestaltet hat das Denkmal der Architekt Max R. Wenner.1
Die Inschrifttafel erklärt:
“1894 Die Bergbahn 1959
Zur Erinnerung gestiftet von der Pensionskasse für
die Angestellten der Barmer Ersatzkasse anlässlich
des 50-jährigen Bestehens der Pensionskasse und des
100-jährigen der Barmer Ersatzkasse November 1984
Idee-Gestaltung: Heinz Reistenbach — Architekt Max R. Wenner”
2006/2007 wurde das Denkmal um einige Meter nach Westen versetzt und steht heute genau auf der Trasse der Barmer Bergbahn2. Historische Bilder der Bergbahn gibt es auf bahnen-wuppertal.de