Elliptical Column

Blick vom Emil-Röh­rig-Platz

Seit dem 24. Okto­ber 2015 steht im Fischer­tal in den Bar­mer Anla­gen die Skulp­tur “Ellip­ti­cal Column” von Tony Cragg. Der in Eng­land gebo­re­ne und in Wup­per­tal leben­de Künst­ler hat sich den Platz für sei­ne 5,8 Meter hohe Skulp­tur selbst aus­ge­sucht. Die Skulp­tur, die Cragg zum 150-Geburts­tag des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins ver­spro­chen hat­te und nun von Fami­lie Schmid­bau­er und der Deut­schen Bank finan­ziert wur­de, zeigt “ver­schie­de­ne Pro­fi­le von Gesich­tern, wel­che sich dem Betrach­ter beim Umschrei­ten der Skulp­tur offen­ba­ren, um sich beim nächs­ten Schritt wie­der in geo­me­tri­schen For­men zu ver­lie­ren. Jeder Quer­schnitt der Skulp­tur ergibt eine exak­te Ellip­se.“1


Detail.

quer.

Die “Ellip­ti­cal Column” wur­de aus meh­re­ren Ein­zel­tei­len gefer­tigt und anschlie­ßend auf Hoch­glanz poliert. Ein Pro­blem bei der Gie­ße­rei ver­zö­ger­te die Fer­tig­stel­lung zum 8. Dezem­ber 2014, dem Jubi­lä­ums­tag des BVV.2 Zur Ein­wei­hung war neben den 200 Schau­lus­ti­gen, dem Vor­stand des BVV, dem Künst­ler, den Spon­so­ren auch Ober­bür­ger­meis­ter Mucke zuge­gen.3


hoch­kant.

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Denkmal zur Erinnerung an die Bergbahntrasse

Die Ste­len säu­men die alte Tras­se der Bergbahn.

Im Vor­feld der Regio­na­le 2006 über­leg­te man, wie man in den Bar­mer Anla­gen die Stre­cke der 1959 ein­ge­stell­ten Berg­bahn wie­der sicht­bar machen könn­te, um an das 1894 eröff­ne­te Ver­kehrs­mit­tel zu erin­nern. Ein Wett­be­werb brach­te sechs Vor­schlä­ge und eine Jury wähl­te den Gestal­tungs­vor­schlag der Land­schafts­ar­chi­tek­ten Ipach und Dreis­busch aus Neu-Isen­burg und des ame­ri­ka­ni­schen Künst­lers Mat­thi­as Alfen. Die­ser sah vor einen zehn Meter brei­ten Strei­fen auf der ehe­ma­li­gen Tras­se mit Bir­ken zu bepflan­zen, die mit ihrer wei­ßen Rin­de aus dem Wald her­vor­ste­chen soll­ten. Am obe­ren Ende war die Anla­ge eines kur­zen Zahn­rad­glei­ses geplant. Die Kos­ten belie­fen sich auf eine Mil­li­on Euro.1


Hin­ter dem 1984 errich­te­ten Berg­bahn-Denk­mal ver­sin­ken die Ste­len im Boden — da der Ein­schnitt der dama­li­gen Tras­se heu­te zuge­schüt­tet ist.

Die Bar­mer Berg­bahn auf einer alten Postkarte.

Vom Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein wur­de die­se Lösung aller­dings bemän­gelt und des­halb ver­wor­fen — da der BVV für die Pfle­ge der Flä­che zustän­dig ist, hat­te er ein Mit­spra­che­recht.2 2006 ent­schied man sich, auch auf­grund schlech­ter Boden­be­din­gun­gen für die Bir­ken, für die Errich­tung von 180 2,20 Meter hohen Ste­len, die links und rechts der Tras­se auf­ge­stellt wer­den soll­ten. Die Kos­ten für die Umge­stal­tung des gesam­ten Bereichs in Höhe von 1,1 Mil­lio­nen Euro wur­den zu 70% aus Regio­na­le-2006-Mit­teln bewäl­tigt. 3 Anfang März 2007 war der Ste­len­weg dann fer­tig — nach knapp 6 Mona­ten Bau­zeit. Die Bau­ar­bei­ter wur­den häu­fig wäh­rend der Bau­zeit ange­spro­chen und kri­ti­siert, da vie­le Bür­ger annah­men, die 1,1 Mil­lio­nen Euro wür­den nur für die Ste­len aus­ge­ge­ben — dabei kos­te­ten die­se “nur” 18.000 Euro.4


Inschrift an der unters­ten Stele.

Eine klei­ne Tafel an der unte­ren Tafel erklärt:

“Der Bar­mer Bergbahn…
… wird heu­te noch nach­ge­trau­ert. Vie/len ist sie noch als ers­te Zahn­rad­bahn / Deutsch­lands bekannt, die von 1894 bis / 1959 zu den Bar­mer Höhen führ­te. Jetzt / ist die Tras­se, deren Ver­lauf man in den / Bar­mer Anla­gen kaum noch erken­nen / konn­te, ein Denk­mal gesetzt worden:
Im Zuge der durch einen Wett­be­werb er/mittelten Neu­ge­stal­tung der Park­an­la­gen / hat man sich ent­schie­den, den Tras­sen- / ver­lauf zu kenn­zeich­nen, zu gestal­ten und / begeh­bar zu machen. 2,20 Meter hohe / Gra­nits­te­len-Paa­re säu­men den Weg- an / Kreu­zun­gen und Kur­ven mit klei­nen / Abstän­den zuein­an­der, je wei­ter man / sich davon ent­fernt, des­to grö­ßer wer/den die Abstän­de. An dem aus Kriegs/schutt auf­ge­türm­ten Hügel in Höhe des / Spiel­plat­zes wer­den die Ste­len niedri/ger. Sie “ver­sin­ken” im Boden, um / am Fuße wie­der die Ori­gi­nal­hö­he zu er/halten. Der Belag, der Schot­ter, erin­nert / an das Gleis­bett. So ist ein Spa­zier­weg / der Erin­ne­run­gen entstanden.”

 Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Befreiungseiche

Mit dem Ende des Ers­ten Welt­kriegs wur­de zunächst in den Waf­fen­still­stands­be­din­gun­gen von Com­piè­g­ne und spä­ter im Ver­sail­ler Ver­trag die Beset­zung des lin­ken Rhein­lands durch alli­ier­te Trup­pen fest­ge­setzt, dazu wur­den auch rechts­rhei­nisch die Brü­cken­köp­fe um Köln, Koblenz, Mainz und Kehl errich­tet. Am 30. Juni 1930 wur­den die letz­ten Gebie­te des Rhein­lands von den Alli­ier­ten vor­zei­tig — im Ver­sail­ler Ver­trag waren 15 Jah­re vor­ge­se­hen — als Reak­ti­on auf den Young-Plan geräumt. Am 1. Juli 1930 fei­er­te man in ganz Deutsch­land den “Tag der Befrei­ung des Rhein­lands”. An den Schu­len ersetz­ten Fei­ern den Unter­richt, in den Stra­ßen des Wup­per­tals hin­gen bun­te Fah­nen und um 12 Uhr läu­te­ten die Glo­cken aller Kirchen.
Am sel­ben Tag pflanz­te der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein in der Nähe des Pla­ne­ta­ri­ums, gegen­über dem Krie­ger­denk­mal für die Gefal­le­nen von 1864 und 1866 die “Befrei­ungs­ei­che”, die noch lan­ge Zeit die fol­gen­den Genera­tio­nen an die­sen Tag erin­nern soll­te. Sie wur­de im Zwei­ten Welt­krieg zer­stört, ein Bild von ihr ist nicht bekannt. Eine klei­ne wei­ße Tafel am Fuß des Bau­mes erklär­te damals:
“Gepflanzt wur­de ich an jenem Tag,
Wo der Rhein ward frei und zu Ende die Schmach.
Nun will ich hier wach­sen, blüh’n und gedeih’n,
Für die Mit­welt und Nach­welt ein Mahn­zei­chen sein.“1

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gedenkstein für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Sänger

Am 29. Juni 1930 weih­te die Bar­mer Bezirks­grup­pe des Rhei­ni­schen Sän­ger­bun­des anläss­lich des 27. Rhei­ni­schen Sän­ger­bund­fes­tes und des ers­ten Deut­schen Lie­der­ta­ges in den Bar­mer Anla­gen einen Gedenk­stein für die im Ers­ten Welt­krieg gefal­le­nen Sän­ger ein. Der Gedenk­stein fand sei­nen Platz, der vom Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein zur Ver­fü­gung gestellt wur­de (im Gegen­satz zum Uth­mann-Denk­mal), neben dem Pla­ne­ta­ri­um. Die Gestal­tung oblag Stadt­bau­di­rek­tor Eugen Rück­le. Der Gedenk­stein bestand aus einem Gra­nit­find­ling aus dem Oden­wald, der an sei­ner Vor­der­sei­te eine Bron­ze­pla­ket­te mit dem Abbild einer Har­fe und fol­gen­der Inschrift trug:


Foto des “Sän­ger-Gedenk­steins” in den Bar­mer Anla­gen. Ent­nom­men aus: Gene­ral-Anzei­ger vom 21.11.1932.

Zum Geden­ken an die im Weltkrieg
gefal­le­nen Sänger
Die Bar­mer Bezirks­grup­pe des
Rhei­ni­schen Sängerbundes”


Zur Ein­wei­hung sang der Bar­mer Gesamt­chor, der aus ca. 800 Sän­gern bestand, unter der Lei­tung Max Besch­les Schu­berts “Hei­lig”, anschlie­ßend sprach Wil­helm Mir­bach, der Vor­sit­zen­de des Rhei­ni­schen Sän­ger­bun­des, die Wei­he­re­de. Die Bar­mer Bezirks­grup­pe leg­te einen Kranz nie­der, der mit fol­gen­den Wor­ten vom Vor­sit­zen­den Emil Ey gewid­met wurde:
“Unse­ren gefal­le­nen Hel­den zur Ehr’
unse­ren Sän­gern zur Einigkeit
dem deut­schen Lie­de zum Rihm,
jetzt und für alle Zeit.”
Der Bei­geord­ne­te Bau­rat Köh­ler über­nahm dann in Ver­tre­tung des Ober­bür­ger­meis­ters das Denk­mal in die Obhut der Stadt. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de es eben­so wie das nahe Pla­ne­ta­ri­um zer­stört.1

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Toelleturm

Eine Post­kar­te mit Flo­ra und Toel­le­turm. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 020/12/91 (aus der Samm­lung Rinke)

Im März 1887 stell­te die Fami­lie des im Okto­ber 1886 ver­stor­be­nen Fabri­kan­ten Lud­wig Ernst Toel­le dem Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein 15.000 Mark zur Ver­fü­gung, damit der Ver­ein einen Aus­sichts­turm errich­ten konn­te. Lud­wig Ernst Toel­le war Inha­ber einer “Fabrik gum­mi-elas­ti­scher Waa­ren, wie Hosen­trä­ger, Strumpf­gür­tel etc., Kor­del, u. Lit­zen, Ban­da­gen­stof­fe”, die an der Loher Stra­ße Nr. 9 behei­ma­tet war. Seit 1874 war Stadt­ver­ord­ne­ter der Stadt Bar­men und in die­ser Funk­ti­on Mit­glied zahl­rei­cher Kom­mis­sio­nen, der Spar­kas­sen­ver­wal­tung, der Han­dels­kam­mer und des Gewer­be­ge­richts. Sei­ne Ehren­äm­ter übte er mit gro­ßer Hin­ga­be und Gewis­sen­haf­tig­keit aus. Sein hohes Anse­hen bei sei­nem Mit­bür­gern ver­dank­te er außer­dem sei­nem anre­gen­den Humor, sei­ner Lau­ter­keit und der “Güte sei­nes Wesens”.1 Die Idee zur Errich­tung eines Aus­sichts­turms kam ihm angeb­lich bei einem sei­ner zahl­rei­chen Spa­zier­gän­ge auf den Bar­mer Süd­hö­hen, bei dem ihm die wei­te Aus­sicht auf­fiel, da die Bäu­me dort damals noch nicht so hoch stan­den wie heu­te.2


Foto­gra­fie einer Post­kar­te mit Toel­le-Turm und Flo­ra. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 020/12/27

Am 29.April 1888 — es war ein Sonn­tag — wur­de der Turm der Bevöl­ke­rung über­ge­ben. Gegen ein Ent­geld von 10 Pfg. konn­ten die ers­ten Bür­ger auf 144 Stu­fen den 26 Meter hohen Turm bestei­gen. 600 Men­schen bestie­gen am ers­ten Tag das neue Bau­werk, an den fol­gen­den Pfingst­ta­gen waren es über 4600. Die bis heu­te phä­no­me­na­le Weit­sicht soll damals bis zum Köl­ner Dom gereicht haben, heu­te reicht sie in Rich­tung Wes­ten bis zum Fern­seh­turm in Düs­sel­dorf,  im Nor­den bis zum Lan­gen­ber­ger Sen­der und im Süden bis zum Rem­schei­der Rat­haus und dem Waterbölles.

Eine Gedenk­ta­fel aus Mar­mor Gra­nit erin­nert im Ein­gangs­be­reich an den Stifter:


Die Gedenk­ta­fel für Lud­wig Ernst Toelle.

Die Inschrift lautet:

“Die­ser Aus­sichts­turm wurde
im Jah­re 1887 gebaut und gestiftet
zum Eigen­tum des
Bar­mer Verschönerungs-Vereins
in Erin­ne­rung an
Lud­wig Ernst Toelle
1822–1886
von des­sen Familie”

In den fol­gen­den Jah­ren wur­de der Turm zum stadt­bild­prä­gen­den Sym­bol des Bar­mers Südens und des Vil­len­vier­tels, das rund um den Toel­le­turm ent­stand. Er wur­de durch sei­ne direk­te Anbin­dung an die 1959 still­ge­leg­te Bar­mer Berg­bahn und das nahe Luft­kur­haus, wel­ches im Zwei­ten Welt­krieg zer­stört wur­de, Anzie­hungs­punkt für Bar­mer und Elber­fel­der. Im Ers­ten Welt­krieg wur­de hier eine Patrouil­le mit einem Unter­of­fi­zier und sechs Mann sta­tio­niert, die auf dem Turm nach feind­li­chen Flie­gern Aus­schau hielten.


Der Toel­le­turm auf einer Foto­gra­fie, die nach dem 21.August 1929 ent­stan­den ist, dem Tag der Ein­wei­hung des Brun­nens im Vor­der­grund. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 020/12/18

 1950 muss­te der Turm zum ers­ten Mal restau­riert wer­den, bereits 1969 erfolg­te die nächs­te Sanie­rung, da die Stand­fes­tig­keit nicht mehr gege­ben war. Der Turm blieb nun für Besu­cher geschlos­sen. 1977 wur­de das Gelän­de wegen Bau­fäl­lig­keit des Turms abge­sperrt. Mit Hil­fe einer 150.000 DM Spen­de von Bür­gern, Fir­men und der Spar­kas­se3, die allein 120.000 DM bei­steu­er­te4 konn­te der Turm 1978 wie­der instand gesetzt und geöff­net wer­den. Anfang 1988 — zu sei­nem 100.Geburtstag — ent­deck­te man erneut gra­vie­ren­de Män­gel und ein Abriss schien unver­meid­lich. Doch ein Bau­gut­ach­ten von Cars­ten Lan­glie, Pro­fes­sor für Bau­tech­nik an der Ber­gi­schen Uni­ver­si­tät, erklär­te eine Ret­tung für mög­lich und bezif­fer­te die Kos­ten auf 600.000 bis 700.000 DM. Die­se Sum­me konn­te durch Spen­den der Wup­per­ta­ler Bür­ger auf­ge­bracht wer­den und Sep­tem­ber 1989 konn­ten die Arbei­ten begin­nen. Die Dach­de­cker-innung ver­sprach, die Dach­ar­bei­ten kos­ten­los aus­zu­füh­ren. Auf Barmen2008.de wer­den die Restau­rie­rungs­maß­nah­men beschrieben:


Der Toel­le­turm im Jahr 2011.

“Um den tech­ni­schen Ablauf der Restau­rie­rung ver­ste­hen zu kön­nen, muß man wis­sen, daß der Toel­le­turm am Fuße einen Durch­mes­ser von 7,70 Meter und oben von 5.14. Meter hat und zwei­scha­lig gemau­ert wor­den ist. Den  Zwi­schen­raum bil­det eine Art Cyklo­pen­mau­er aus unbe­haue­nem Stein und unge­rich­te­ten Fugen, teils offen und ohne Mör­tel. Im Win­ter konn­te Was­ser in das Mau­er­werk ein­drin­gen und der jähr­li­che Frost hat­te “spren­gen­de Wir­kung”. Zunächst locker­te er das Mau­er­werk, zuletzt drück­te er es nach Außen. Kos­me­ti­sche Arbei­ten, wie ein Jahr­zehnt zuvor, zum Bei­spiel durch aber­ma­li­ges Ver­fu­gen, hät­ten am Grund­übel nichts geän­dert, zumal die Platt­form nicht voll­stän­dig dicht war. Die Ana­ly­se wur­de erst durch Kern­boh­run­gen mög­lich und das inne­re Mau­er­werk sicht- und prüf­bar. Die Exper­ten kamen zu der Mei­nung, daß die inne­re Scha­le mit einer Dicke von 30 bis 60 Zen­ti­me­ter intakt und trag­fä­hig sei. So wur­de denn die voll­stän­di­ge Sanie­rung “nur” der Außen­haut durch­ge­führt. Abschnitts­wei­se wur­de die schad­haf­te Außen­mau­er unter Mit­hil­fe von Was­ser­druck abge­tra­gen und eine Spritz­be­ton­schicht als Feuch­tig­keits­sper­re auf­ge­bracht. Anschlie­ßend erhielt der Turm­schaft eine Umhül­lung und Stüt­ze aus Stahl­be­ton­rohr. Ein guter Teil der abge­ris­se­nen Bey­en­bur­ger Grau­wa­cke wur­de als äuße­re Ver­blen­dung, sprich “Man­tel”, wie­der­ver­wen­det, ergäntz durch neue Stei­ne. Die­se Vor­mau­er­scha­le hat eine 24 Zen­ti­me­ter dicke Hin­ter­lüf­tung. Nach der Fer­tig­stel­lung hat­te der Turm die glei­chen Außen­ab­mes­sun­gen wie beim Neu­bau. Zur Sanie­rung gehör­ten außer­dem das Frei­le­gen des inne­ren Mau­er­werks, die Ent­fer­nung des Dacu­haustie­ges, Rekon­struk­ti­on der gesam­ten Aus­sichts­platt­form, Erneue­rung der Außen­trep­pe und des Umlau­fes, Über­ar­bei­tung aller Eisen­tei­le, Anschlüs­se für Strom und Was­ser, Gar­ten­ar­bei­ten um den Turm her­um.“5

Seit dem 11.August 1990 steht der Turm den Besu­chern an jedem Sonn- und Fei­er­tag wie­der zur Ver­fü­gung.6 950.000 DM waren dafür aus­ge­ge­ben wor­den, 150.000 DM davon stamm­ten vom Land NRW.7 Zur Erin­ne­rung an die Sanie­rung wur­de über der Gedenk­ta­fel für Lud­wig Ernst Toel­le eine Glas­plat­te mit fol­gen­der Inschrift angebracht:

Die Sanie­rung des Toelleturmes
im Jah­re 1990 wur­de durch groß-
zügi­ge Spen­den Wup­per­ta­ler Bürger
und mit Hil­fe von Stadt und Land
ermöglicht”


Die zwei­te Gedenk­ta­fel erin­nert an die Sanie­rung, ebenso…

.. die Inschrift über dem Eingang.

Die­se Schei­be bie­tet den Besu­chern auf dem Turm Orientierung.

Blick auf Bar­men. (Ein Klick auf das Bild macht es größer.)

Blick auf Elber­feld. (Ein Klick auf das Bild macht es größer.)


Otto-Schüller-Denkmal

Otto-Schül­ler-Denk­mal im Jahr 1910. Foto­gra­fie im Besitz des Bar­mer Verschönerungsvereins.

Am 28.April 1902 weih­te der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein in den unte­ren Bar­mer Anla­gen in Anwe­sen­heit des Bar­mer Ober­bür­ger­meis­ters Dr.Lentze das Denk­mal für Otto Schül­ler ein. Die­ser wur­de am 5.Oktober 1829 in Bar­men gebo­ren und spä­ter “Chef eines bedeu­ten­den Com­mis­si­ons- und Export­ge­schäf­tes”, das sei­nen Namen trug. 1867 wur­de er zum Stadt­ver­ord­ne­ten gewählt, 1869 wur­de er Bei­geord­ne­ter. Die­ses Amte übte bis in das Jahr sei­nes Todes aus und wur­de auf eige­nen Wunsch am 28.März 1899 ent­las­sen. Zu die­sem Anlass wur­de er zum Ehren­bür­ger ernannt. Vom preu­ßi­schen König erhielt er den Roten Adler Orden IV.Klasse und den Kro­nen­or­den III.Klasse. Seit der Grün­dung des BVV 1864 gehör­te er die­sem an und stand ihm vie­le Jah­re als Vor­sit­zen­der vor. Am 30.November 1899 ver­starb Otto Schüller.


Aus­schnitt des obi­gen Bildes.

Sein lang­jäh­ri­ger Freund und Mit­ar­bei­ter im Vor­stand, Hugo Hoesch, war nur weni­ge Mona­te zuvor gestor­ben und hat­te in sei­nem Tes­ta­ment Mit­tel für die Errich­tung eines Denk­mals bereit­ge­stellt. Die Kos­ten von 4000 Gold­mark für die Büs­te aus wei­ßem Marmor.vom Bild­hau­er Wil­helm Gies­ecke und für das Pos­ta­ment aus wei­ßem Sey­e­nit vom Bild­hau­er Adolf Bröck­ler wur­den davon zu drei Vier­teln gedeckt.


Die Inschrift auf dem Pos­ta­ment lautete:
“Otto Schül­ler
Ehrenbürger
der
Stadt Barmen
Vorsitzender
des
Verschönerungs-
vereins
1880–1899”
Ober­bür­ger­meis­ter Dr.Lentze erklär­te in sei­ner Anspra­che zur Ein­wei­hung des Denk­mals, wel­ches öst­lich des Weges lag, der die bei­den Tei­che trennt:
“Möge das Bild­nis von Otto Schül­ler einem Jeden der zahl­lo­sen Besu­cher unse­rer Anla­gen zum Bewußt­sein brin­gen, daß hier Alles aus Bür­ger­sinn und unei­gen­nüt­zi­ger Arbeit im Diens­te der Gesammtheit[sic!] geschaf­fen ist, möge sein Anblick einen Jeden zu ähn­li­chem Thun begeis­tern und vor allen Din­gen die kom­men­den Geschlech­ter anfeu­ern, es ihm gleich zu thun in der selbst­lo­sen Arbeit und Sor­ge für das Gemeinwohl!”

1946 wur­de das Denk­mal, das den Welt­krieg über­stan­den hat­te, zer­stört. Im August 1953 fand man bei Rei­ni­gungs­ar­bei­ten im Schlamm des was­ser­lo­sen Tei­ches den Kopf und brach­te ihn am Denk­mal wie­der an. Im April 1957 kam es erneut zu einer Atta­cke auf das Denk­mal, bei der am Hin­ter­kopf der Büs­te Mar­mor abplatz­te. Im Mai 1968 konn­te eine Nach­bil­dung auf dem Pos­ta­ment befes­tigt wer­den. Sie wur­de von Otto Pie­per geschaf­fen. Im Som­mer 1983 wur­de das Denk­mal so zer­stört, dass eine erneu­te Instand­set­zung nicht in Fra­ge kam.1


Res­te der Umfrie­dung des Denkmals?
2014 ergänz­te der BVV einen Find­ling mit einer Tafel, die über die Geschich­te des Denk­mals infor­miert. (ergänzt 02.10.2022)

Otto-Jäger-Denkmal

Am 11.Oktober 1893 ent­hüll­te der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein in den Anla­gen der Kai­ser-Fried­rich-Höhe fei­er­lich das vom Ver­ein gestif­te­te Otto-Jäger-Denk­mal. Die “Spit­zen der städ­ti­schen Behör­den”, eini­ge Stadt­ver­ord­ne­te und zahl­rei­che Bür­ger Unt­er­bar­mens waren zuge­gen. Die Unt­er­bar­mer Lie­der­ta­fel und ein Chor des Fischer­ta­ler Wai­sen­hau­ses waren eben­falls an der Gestal­tung der Fei­er­lich­kei­ten beteiligt.
Otto Jäger war Mit­in­ha­ber der Bar­mer Far­ben­fa­brik Carl Jäger, Pro­vin­zi­al­land­tags-Abge­ord­ne­ter, Mit­glied der Han­dels­kam­mer seit ihrer Ein­rich­tung 1871, Direk­ti­ons­mit­glied der Bar­mer Bau­ge­sell­schaft für Arbei­ter­woh­nun­gen seit deren Grün­dung 1872 und Mit­glied des Bar­mer Bank­ver­eins. Außer­dem för­der­te er die “Anstalt für ver­las­se­ne Kin­der”, sowie Kunst und Wis­sen­schaft. Von 1880 bis zu sei­nem Tod am 23.August 1892 war er stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins.1 Im August 1890 wur­de er Vor­sit­zen­der im Komi­tee zur Verschönerung
der Unt­er­bar­mer Anla­gen. Unter sei­ner Füh­rung leg­te man Wege an und gestal­te­te die Kai­ser-Fried­rich-Höhe (süd­lich der Unt­er­bar­mer Fried­hofs).2
Foto­gra­fie des Otto-Jäger-Denk­mals auf der Kai­ser-Fried­rich-Höhe, ent­nom­men aus: Deut­sches Geschlech­ter­buch, Genea­lo­gi­sches Hand­buch Bür­ger­li­cher Fami­li­en, her­aus­ge­ge­ben von Bern­hard Kör­ner, Bd.35, zugleich Ber­gi­sches Geschlech­ter­buch, her­aus­ge­ge­ben von Bern­hard Kör­ner, Bd.2, Gör­litz 1922, vor S.65.

Am Tag der Ein­wei­hung des Denk­mals gedach­te der Vor­sit­zen­de des Denk­mal-Komi­tees, Hein­rich Eisenlohr, für den 1900 unweit die­ses Denk­mals ein eige­nes Denk­mal errich­tet wur­de, dem edlen Cha­rak­ter, der Lie­bens­wür­dig­keit, der uner­müd­li­chen Tätig­keit und der Ver­diens­te des Ver­stor­be­nes für die Stadt und das Gemein­wohl.3

Die Büs­te aus wei­ßem Mar­mor, die heu­te ver­lo­ren ist, wur­de vom Bild­hau­er Paul Dis­sel­hoff für 1.500 Mark geschaf­fen, die Säu­le schuf der Stein­metz Fried­rich Back­haus für 1.300 Mark. Ins­ge­samt hat­te die Wit­we Jägers 5.000 Mark zum Andenken an den Ver­stor­be­nen gestif­tet, die ver­blie­be­nen Mit­tel wur­de für die Erhal­tung der Kai­ser-Fried­rich-Höhe ver­wen­det.4


Das Otto-Jäger-Denk­mal heute.

Die Inschrift der Säu­le lautet:
“Unserm
verdienten
Mitbürger
Otto Jäger
— -
geb.6.Juni 1827
gest.23.Aug.1892”
Nach dem 1957/58 noch Über­le­gun­gen bestan­den, aus Eisenlohr- und Jäger-Denk­mal eine gemein­sa­me Gedenk­stät­te zu machen, wur­de das Denk­mal 1964 ent­fernt und auf dem Bar­mer Ehren­fried­hof unter­ge­stellt.5 1991 lös­te das Gar­ten und Forst­amt die­se Unter­kunft auf und das Denk­mal kam in das Lager Nord­park. Aus Platz­grün­den wur­de das Denk­mal auf der Wie­se nahe der Turm­ter­ras­sen auf­ge­stellt und fiel dort Bür­gern und der Wup­per­ta­ler Rund­schau auf.6 Zunächst rät­sel­te man, wer denn die­ser Otto Jäger war und wo das Denk­mal einst stand. Die Fra­gen konn­ten nach dem Auf­ruf der Rund­schau beant­wor­tet wer­den.7 Im Dezem­ber 1991 ent­schloss man sich, dass Denk­mal wie­der auf­zu­stel­len.8 Die Büs­te, die sich bereits vor 1953 in der Obhut der Gärt­ne­rei des BVV befand, nach­dem sie vom Sockel gestürzt wor­den war, ging ver­lo­ren.9

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Die Femlinde in den Barmer Anlagen

Die Lin­de in den Bar­mer Anla­gen ober­halb der Otto­stra­ße. (Bild ergänzt am 13.Juni 2012)

1893 erhielt der Bar­mer Dich­ter Emil Rit­ters­haus als Schöp­fer des West­fa­len­lie­des von der Stadt Dort­mund einen Lin­den­schöss­ling zum Geschenk. Es han­del­te sich dabei um einen Wur­zel­sproß der Dort­mun­der Fem­lin­de, die 1838 zum ers­ten Mal als “Vem­lin­de” erwähnt wur­de und deren “Ahnen” zum seit dem 13.Jahrhundert bekann­ten Feme­ge­richt in Dort­mund gehör­ten und damit Teil des höchs­ten Gerichts West­fa­lens waren. Emil Rit­ters­haus gab das Geschenk in die Obhut des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins, der die­se im Okto­ber 1894 unter­halb der Bar­mer Stadt­hal­le einpflanzte.

Im Janu­ar 1903 bemüh­te sich Albert Heu­ser, Mit­glied im Vor­stand des BVV, um eine schüt­zen­de und zugleich künst­le­risch gestal­te­te Umzäu­nung der Fem­lin­de. Sein Antrag wur­de ver­tagt, da die Mehr­heit der Ansicht war, dass eine bereits vor­han­de­ne Kup­fer­plat­te mit Inschrift genüg­te. Anfang 1908 ver­an­lass­te Heu­ser schließ­lich gemein­sam mit dem Direk­tor der Kunst­ge­wer­be­schu­le Wer­del­mann ein Preis­aus­schrei­ben. Es gewann der Bild­hau­er Wil­helm Gies­ecke mit sei­nem Ent­wurf “Stein und Eisen”, der bekann­te Bar­mer Archi­tekt Peter Klotz­bach beleg­te mit zwei Ent­wür­fen die Plät­ze zwei und drei.
Die Fem­lin­de zwi­schen 1908 und 1914. Bild ent­nom­men aus der Fest­schrift: Ver­schö­ne­rungs­ver­ein zu Bar­men zum 50jährigen Jubi­lä­um am 8.Dezember 1914, S. 27.

Albert Heu­ser über­nahm anschlie­ßend die Kos­ten für die Aus­füh­rung des Ent­wurfs. Vier obe­lis­kar­ti­ge behaue­ne Begren­zungs­stei­ne umge­ben die Lin­de und wer­den von einem eiser­nen Band ver­bun­den.  Erhal­ten sind auch noch die Res­te von Bruch­stei­nen, die dem gro­ßen Stein mit der Inschrift vor­ge­la­gert waren. Die Gedenk­ta­fel wur­de im Zwei­ten Welt­krieg ein­ge­schmol­zen.  Ihre Inschrift lautete:

Fem­lin­de
Wurzelspross
d. Dort­mun­der Femlinde
Emil Rittershaus
geschenkt z. Dank für sein
Westfalenlied
Hier gepflanzt im Oktober
1894”


Die Umfrie­dung heu­te. Die Stei­ne sind ein­ge­sun­ken. (Bild ergänzt am 13.Juni 2012) 

Als 1908 die Umfrie­dung gestal­tet wur­de, war die Lin­de 9,85 m hoch und hat­te einen Stamm­um­fang von 49cm. Heu­te ist der Schöss­ling von damals ein statt­li­cher Baum und mitt­ler­wei­le weit über 100 Jah­re alt.1


Die Spu­ren der alten Tafel sind noch zu erken­nen. (Bild ergänzt am 13.Juni 2012)

Zum Feme­ge­richt in Dort­mund sie­he:  Ein­trag „Feme“ in der Wikipedia.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Ernst-Günter-Plutte-Denkmal

Am 24. Febru­ar 1981 weih­te der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein auf dem Pan­ora­ma­platz in den Bar­mer Anla­gen — auf der Wie­se ober­halb der Gast­stät­te “Zum Fut­ter­platz” — zum 65. Geburts­tag des Vor­stands­vor­sit­zen Ernst-Gün­ter Plut­te ein Denk­mal mit sei­nem Namen ein. Dazu hat­te man zwei Fels­bro­cken aus Grau­wa­cke, die beim Bau der Dhünn­tal­sper­re aus dem Fels gesprengt wor­den waren mit sei­nem Namen (“E.G.Plutte”) und dem Datum der Auf­stel­lung versehen.


Der Stein mit der Inschrift.

Der Geehr­te wur­de am 24. Febru­ar 1916 in Düs­sel­dorf gebo­ren, besuch­te das Real­gym­na­si­um in Kre­feld und anschlie­ßend die Tex­ti­l­in­ge­nieur­schu­le in Wup­per­tal. Dar­an schloss sich eine kauf­män­ni­sche Leh­re in Her­de­cke an. Im Zwei­ten Welt­krieg war er Sol­dat und stieg zum Ritt­meis­ter auf. Nach dem Krieg war er Geschäfts­füh­rer und Gesell­schaf­ter der Bar­mer Fir­ma Peter August Lücken­haus GmbH & Co. 1970 wur­de er Vor­sit­zen­der der Arbeit­ge­ber­ver­bän­de Wup­per­tals und des Arbeit­ge­ber­ver­bands der rechts­rhei­ni­schen Tex­til­in­dus­trie. 1980 wur­de er Prä­si­dent des Gesamt­ver­bands Tex­til­wirt­schaft und wur­de nach sei­nem Aus­schei­den aus dem Amt 1986 Ehren­prä­si­dent. 1981 erhielt er das Ver­dienst­kreuz der BRD, 1989 wähl­te ihn die Leser der West­deut­schen Zei­tung zum “Wup­per­ta­ler” des Jah­res.1

Der eigent­li­che Grund für die Ehrung Plut­tes war aber sei­ne Tätig­keit für den Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein, bei dem er seit 1964 im Vor­stand saß2 und von 1967–1992 Vor­stands­vor­sit­zen­der war.3


Das Ernst-Gün­ter-Plut­te-Denk­mal, mit der am 24. Nov. 1981 gepflanz­ten Stieleiche.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Wilhelm-Vorwerk-Anlage

Die Wil­helm-Vor­werk-Anla­ge in den Bar­mer Anlagen.

Am 4. Novem­ber 1967 starb Wil­helm Vor­werk, Sohn Adolf Vor­werks, der die Erschlie­ßung des Gelän­de um den Toel­le­turm ange­sto­ßen hat­te, und Uren­kel des Begrün­ders Fir­ma Vor­werk & Sohn. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg hat­te man ihm den Vor­sitz des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins ange­tra­gen und er nahm die Her­aus­for­de­rung an, die Bar­mer Anla­gen von den Spu­ren des Zwei­ten Welt­kriegs zu befrei­en und die Wun­den zu hei­len. Am 8. April 1971 weih­te der BVV die Wil­helm-Vor­werk-Anla­ge am Höhen­weg im Bar­mer Wald ein, für die der Bild­hau­er Eugen Bus­mann im Auf­trag des BVV eine Bron­ze­ta­fel anfer­tig­te.1


Die Bron­ze­ta­fel.

Ihre Inschrift lau­tet schlicht:

Wil­helm Vorwerk
För­de­rer des Barmer
Verschönerungsvereins”

Heu­te wirkt die Wil­helm-Vor­werk-Anla­ge auf den Besu­cher vernachlässigt.