Gerhard-Domagk-Skulptur

Am 1. August 1863 wur­de in Hecking­hau­sen die heu­ti­ge Bay­er AG gegrün­det. Zur Fei­er die­ses Moments schenk­te die Bay­er AG zu ihrem 150. Geburts­tag der Stadt Wup­per­tal eine Skulp­tur des in Wup­per­tal leben­den Bild­hau­ers Tony Cragg, die Ger­hard Domagk gewid­met ist. Am 1. August 2013 wur­de die Skulp­tur vor dem Zoo ein­ge­weiht, gegen­über dem ehe­ma­li­gen Wohn­haus des Wis­sen­schaft­lers. Neben der Wür­di­gung des Nobel­preis­trä­gers, so beton­te Stand­ort­lei­ter Dr. Klaus Jeh­lich, wol­le man mit der Skulp­tur auch “die Wert­schät­zung gegen­über der Stadt und Bür­gern zum Aus­druck brin­gen.“ Außer ihm waren eben­falls Vor­stands­mit­glied Prof. Dr. Wolf­gang Plisch­ke und Jörg Domagk, einer der Söh­ne Domagks, und Tony Cragg bei der Ent­hül­lung zuge­gen. Das Flö­ten­quar­tett des Wup­per­ta­ler Sin­fo­nie-Orches­ters spiel­te Wer­ke von Mozart und Ries, Bür­ger­meis­ter Jan-Phil­lip Küh­me und Dr. Joa­chim Schmidt-Her­mes­dorf, Vor­sit­zen­der des Kunst- und Muse­ums­ver­eins, nah­men das Geschenk im Namen der Stadt ent­ge­gen.1


Die Ger­hard-Domagk-Skulp­tur vor den Zoo-Sälen an der Hubertusallee.

Ange­sto­ßen wur­de die Stif­tung von Dr. Johan­nes Ves­per bei der Medi­zi­nisch-Natur­wis­sen­schaft­li­chen-Gesell­schaft, die von Domagk mit­ge­grün­det wor­den war, auf ihrer Mit­glieds­ver­samm­lung im Jahr 2011. Ves­per stell­te auch den Kon­takt zu Tony Cragg her, ers­te Gesprä­che gab es im März 2013.2Ger­hard Domagk wur­de 1895 in Lagow, Mark Bran­den­burg, gebo­ren. Nach dem Abitur 1914 begann er  in Kiel Medi­zin stu­die­ren, muss­te sein Stu­di­um wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs aller­dings unter­bre­chen. Wäh­rend des Krie­ges mach­te er ers­te Erfah­run­gen mit den ver­hee­ren­den Wir­kun­gen von Wund- und Gas­brand. 1921 pro­mo­vier­te er in Kiel, 1924 habi­li­tier­te er am Patho­lo­gi­schen Insti­tut der Uni­ver­si­tät Greifs­wald. 1927 wur­de er von Bay­er nach Elber­feld geholt, um an der Erfor­schung von bak­te­ri­el­len Infek­tio­nen zu arbei­ten. Eines der ers­ten Pro­duk­te war Zephi­ro, das zur äußer­li­chen Des­in­fek­ti­on ver­wen­det wur­de. 1935 folg­te mit Pron­to­sil, einem der ers­ten Anti­bio­ti­ka, ein Mit­tel zur Bekämp­fung von Strep­to­kok­ken-Infek­tio­nen und damit von Krank­hei­ten wie Hirn­haut­ent­zün­dung, Kind­bett­fie­ber und Lun­gen­ent­zün­dung. Hier­für erhielt Domagk 1939 den Nobel­preis zuge­spro­chen, den er aber erst nach dem Zwei­ten Welt­krieg anneh­men konn­te.3 1935 ret­te­te er mit dem Mit­tel sei­ne Toch­ter von einer Infek­ti­on und ermu­tig­te mit sei­nen For­schungs­be­rich­ten über die Wir­kung Pron­to­sils Alex­an­der Fle­ming sei­ne For­schung am Peni­cil­lin wie­der auf­zu­neh­men.4 Nach dem Zwei­ten Welt­krieg wech­sel­te Domagk ins Werk Lever­ku­sen, am 24. April 1964 starb er an den Fol­gen einer Herz­in­suf­fi­zi­enz.5


Unver­kenn­bar ein Tony Cragg.
Die Skulp­tur wür­di­ge die Arbeit Domagks, For­schung und Ent­wick­lung, in Struk­tur und Mate­ri­al, erläu­ter­te Cragg bei der Ein­wei­hung.6 Da kei­ne Gedenk­ta­fel oder wenigs­tens eine klei­ne Pla­ket­te der Skulp­tur bei­gefügt wur­de, ist sie für den Betrach­ter nicht als sol­ches erkenn­bar, nur der Stif­tungs­akt ist ein­deu­tig als Denk­mals­stif­tung gedacht.

Update, 19. April 2014.
Mitt­ler­wei­le, das Datum ist unbe­kannt, wur­de eine Gedenk­ta­fel angebracht:

Die Gedenk­ta­fel.

Die Inschrift erklärt:

“Domagk-Skulp­tur”
Tony Cragg schuf die­se Skulp­tur im Auf­trag der Fir­ma Bay­er AG anläss­lich der Unter­neh­mens­grün­dung vor 150 Jah­ren. Am 1. August 2013, dem Grün­dungs­tag von Bay­er, wur­de die Skulp­tur an den Kunst- und Muse­ums­ver­ein der Stadt Wup­per­tal fei­er­lich über­ge­ben und damit sym­bo­lisch an die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Stadt Wup­per­tal. Bay­er doku­men­tiert damit die Wert­schät­zung gegen­über den
Ein­woh­nern der Stadt. Die 2,50 Meter hohe Bron­ze­plas­tik wür­digt den Bay­er-For­schung Ger­hard Domagk, der in Wup­per­tal die anti­bak­te­ri­el­le Wir­kung der Sul­fonami­de ent­deck­te und dafür 1939 mit dem Medi­zin-Nobel­preis aus­ge­zeich­net wur­de. Sei­ne weg­wei­sen­den Medi­ka­men­te ret­te­ten Mil­lio­nen von Men­schen das Leben.

Wup­per­tal, 1. August 2013”

Springende Bälle

Sprin­gen­de Bäl­le — leicht zuge­wach­sen — an der Zufahrt zur Bay­er-Hal­le in Sonnborn.

Am 10. Janu­ar 2001 weih­te Dr. Heinz Bahn­mül­ler, Lei­ter des Wup­per­ta­ler Bay­er-Werks, an der Zufahrt zur Bay­er-Hal­le in Sonn­born die Skulp­tur “Sprin­gen­de Bäl­le” ein. Die drei ver­schie­den­far­bi­gen gezack­ten Ele­men­te stün­den für die unter­schied­li­chen Dyna­mi­ken beim Sport, erklär­te er. Das Werk ist der Gewin­ner eines Wett­be­werbs des SV Bay­er Wup­per­tal und der Uni­ver­si­tät Wup­per­tal zum The­ma “Infor­ma­ti­ve Skulp­tur” und wur­de vom damals 27jährigen Indus­trie­de­sign­stu­den­ten Mario Mina­le ein­ge­reicht. Umge­setzt wur­de es dann in enger Zusam­men­ar­beit mit zwei Aus­zu­bil­den­den der Lehr­werk­statt der Wup­per­ta­ler Stadt­wer­ke, Meh­met Öztürk und Klaus Peter Lohaus, sowie Mit­ar­bei­tern der Bay­er-Werk­stät­ten.1


Sei­ten­an­sicht mit dem Wap­pen des SV Bayer.

Gedenktafel für Friedrich Bayer

Im Dezem­ber 1963 stif­te­te die Fir­ma Bay­er eine Gedenk­ta­fel anläss­lich ihres hun­dert­jäh­ri­gen Bestehens am ehe­ma­li­gen Stand­ort des Wohn­hau­ses ihres Grün­ders, Fried­rich Bay­er. Die Gedenk­ta­fel hängt in der Durch­fahrt des Hau­ses Hecking­hau­ser Stra­ße 162. Beim Wie­der­auf­bau des im Krieg zer­stör­ten Haus fand man an den Grund­mau­ern Gerät­schaf­ten, die den Schluss zulie­ßen, dass im Haus ein Fär­ber Ver­su­che mit Ani­lin­far­ben gemacht hat­te. Wei­te­re Nach­for­schung kamen zu dem Ergeb­nis, dass die Fär­ber Johann Fried­rich West­kott und Fried­rich Bay­er gewe­sen waren. Jener Fried­rich Bay­er, des­sen Nach­na­me weit über das Tal der Wup­per hin­aus bekannt gewor­den ist, wur­de 1825 in Wich­ling­hau­sen gebo­ren und besaß bereits 1858 eine Farb­stoff­hand­lung in Bar­men. 1861 begann er die ers­ten Ver­su­che che­mi­sche Farb­stof­fe her­zu­stel­len und damit die Natur­far­ben zu erset­zen. Am 1.August 1863 grün­de­te er die Fir­ma “Fried­rich Bay­er et Comp.”, die in Bar­men Ani­lin und am West­rand von Elber­feld wegen der Umwelt­be­las­tung Fuch­sin her­stell­te. Fried­rich Bay­er starb 1880 wäh­rend einer Rei­se in Würz­burg an einer Rip­pen­fell­ent­zün­dung.1


Gedenk­ta­fel für Fried­rich Bayer

Die Inschrift lautet:

“Hier stand bis zur Zerstörung
durch Kriegs­ein­wir­kun­gen im Jahre
1943 das Wohn­haus des Farben-
Kaufmanns
FRIEDRICH BAYER
Gemein­sam mit dem Färbermeister
Johann Friedr. Wes­kott begann er
1861 mit der Her­stel­lung von Anilin
Far­ben und grün­de­te am 1.Aug. 1863
die Fa. Fried­rich Bay­er et Comp aus der
das Welt­un­ter­neh­men der Farben
Fabri­ken Bay­er AG Leverkusen
hervorging.”

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte