Beyenburg entdecken

Der Rundgang in Beyenburg besteht aus 19 Orten.

Ende 2020 beschilderte der Beyenburger Bürgerverein nach einer Idee von Vorstandsmitglied Heribert Wiechers einen Rundgang, der zu historischen und touristischen Orten in Wuppertals süd-östlichsten Stadtteil führt. Zwei große Tafeln am Parkplatz „Porta Westfalica“ und an der Bushaltestelle „Beyenburg Mitte“ zeigen den kompletten Rundweg auf, zahlreiche Tafeln in der Grundfarbe „Bergisch Grün“, die aus Mitteln der Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg finanziert wurden, führen durch den Ort.1


Der Rundweg mixt historische und touristische Hinweise.

Position der Starttafel auf der Karte


Gedenktafel Bergische Landwehr

Die Überreste der Bergischen Landwehr.

Als der Herbringhauser Bürgerverein 2021 den „Pilz“, eine Sitzbank mit mächtigem Dach, nach 50 Jahren erneuerte, stellte er gleichzeitig noch eine Hinweistafel auf, die dort auf die Überreste der Bergischen Landwehr hinweist.1 Das Bodendenkmal (Denkmalnr. B001) ist der Überrest der sog. Blberfelder Landwehr, die von Sprockhövel durch das Fischertal und die heutigen Barmer Anlagen, durch den Marscheider Wald bis nach Beyenburg führte und eine rückwärtige Verteidigungslinie gegen das Märkische bildete.2



Die Hinweistafel erklärt mit Text und erklärenden Schaubildern den Aufbau der Landwehr aus Dämmen und Gräben und bewachsen mit dichten Dornenhecken zum Beispiel Hainbuche, Schlehe, Weißdorn, Brombeere, Rosen etc, sodass Räuberbanden oder eindringenden Truppen gezwungen waren, die gesicherten Durchgänge zu nehmen, wo Schlagbäume und Wachmannschaften die Ein- und Ausreise aus dem Herzogtum Berg kontrollieren konnten.



Position der Gedenktafel auf der Karte


Gedenkstele Rheinischer Jakobsweg

Die erste Stele im Hof vor der Beyenburger Kirche.


Am 13. Juni 1999 – dem Tag der Europawahl – wurde in Beyenburg an der Klosterkirche St. Maria Magdalena eine Stele aus Stahl eingeweiht, die den Beginn des Rheinischen Jakobswegs von Beyenburg nach Aachen markiert. Im selben Jahr, nach Abschluss von Bauarbeiten, wurde eine zweite -identische- Stele auf dem Friedhof Steinhaus aufgestellt. Verantwortlich für die Errichtung waren die Stadt Wuppertal, der Landschaftsverband Rheinland, die deutsche St. Jakobus-Gesellschaft und der Europarat. Vorgenommen wurde die Einweihung von Bürgermeister Hermann-Josef Richter, der gleich veranlasste, dass die Stele einen freieren Standort bekam, damit alle Logos der Beteiligten zu sehen sind, ohne dass man in Büsche kriechen muss. 21 weitere Stelen zieren nun den Weg, der aus dem westfälischen Dortmund kommend von Beyenburg über Lennep, Wermelskirchen, Burscheid, Dünnwald, Köln, Brauweiler, Kerpen, Düren und Kornelimünster nach Aachen führt. Die Reise auf dem Jakobsweg geht von dort über Paris, Tours, Ostabat bis an sein Ende, nach Santiago de Compostela.1


Auf dem Kopf der Stele findet sich ein bei beiden Stelen identischer Text, der die Geschichte des Jakobsweges und die Rolle Beyenburgs als Rastplatz erläutert.


Vier Seiten – vier Logos. Stadt Wuppertal, St. Jakobus-Gesellschaft, LVR, Europarat (von links)


Brunnen auf dem Beyenburger Kirchplatz

Brunnen auf dem Beyenburger Kirchplatz


1984 feierte man in Beyenburg endlich das lang ersehnte Ende der Restaurierungsarbeiten am Klosterkomplex, nach 27 Jahren. Ein letzter Schritt war die Neugestaltung des Kirchplatzes und dessen Finale war wiederum die Einweihung des Brunnens am 3. November 1984. In einer gepflasteren Mulde steht eine vier Meter hohe steinerne Sechskantsäule, die von einer Nachbildung eines Kiefernzapfen gekrönt wird. Drei bronzene Wasserspeier, Steinböcken nachempfunden, lassen das Wasser in die Mulde plätschern. Sie sind Nachbildungen von Originalen, die früher Regenwasser am Kloster ableiteten.1


Steinbockspeier.


Kriegerdenkmal für die Beyenburger Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Am 1. Dezember 1929 weihte man in Beyenburg nach sechs Jahren des Planens und Sparens an der damaligen Kirchstraße das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ein. Schon 1923 hatte man begonnen das nötige Geld hierfür zu sammeln und man hatte Prof. Erich Cleff mit der Herstellung einer Gedenktafel betraut. Doch die Geldentwertung machte den ersten Versuch zu Nichte. Am 10. Januar 1928 beschloss die Stadt Lüttringhausen, zu deren Gemeinde Beyenburg damals gehörte, den Ankauf des ehemals Schneiderschen Grundstücks an der Kirchstraße (heute: Am Kriegermal) und stellte die Mittel für die Herrichtung des Ortes bereit. Ein Jahr später stellte die neu gegründete Stadt Wuppertal, in die Beyenburg im August 1929 eingemeindet worden war, 1000 RM zur Fertigstellung des Denkmals zur Verfügung.


Das Beyenburger Kriegerdenkmal. Stadtarchiv Wuppertal 18.6.8


Prof. Erich Cleff hatte eine Gedenktafel aus Kirchheimer Blau, einem Muschelkalkstein, geschaffen, auf der in vergoldeter Schrift die Namen der 91 Gefallenen verzeichnet waren. Die Gesamtanlage wurde vom Barmer Stadtbaudirektor Rückle entworfen und in bergischer Grauwacke ausgeführt. Die Gedenktafel fand am fünf Meter hohen Pfeiler ihren Platz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Denkmal bereits reparaturbedürftig und man entschloss sich es durch ein neues Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege zu ersetzen.1


Position des Denkmals auf der Karte


Bronzefigur der Maria Magdalena am Kloster in Beyenburg

Die Bronzefigur der Maria Magdalena.


Am 31.Oktober 1986 wurde im Hof des Klosters Steinhaus unweit der Kirche St. Maria Magdalena in Beyenburg eine Bronzefigur der Patronin der Gemeinde aufgestellt. Finanziert wurde sie durch Spenden und durch die katholische Gemeinde. Die Heilige wurde von der Müncher Bildhauerin Marlene Neubauer-Woerner im Einvernehmen mit Pater Vos O.S.C. geschaffen, hergestellt wurde sie im Wachsausschmelzverfahren in der Gießerei Werner Braun in Oberschleißheim.


Die Inschrift im Sockel.


Die ungefähr lebensgroße Figur steht auf einem kurzen Sockel, der an einer Säule erinnert, auf dem sich folgende Inschrift befindet:

„Jesus sagte zu Maria:
‚Geh zu meinen Brüdern
und sage ihnen: ich gehe hinauf
zu meinem Vater und zu Eurem Gott
zu meinem  Gott und zu Eurem Gott.‘
Joh. 20,17“1


Der Kopf der Maria Magdalena.


Gedenktafel zur Erinnerung an 700 Jahre Kreuzherren in Beyenburg

Wie eine Wanderertafel kommt die Gedenktafel auf dem Friedhof Steinhaus daher.


Im 700.Jubiläumsjahr der Gründung des Klosters Steinhaus zu Beyenburg wurde nicht nur ein Denkmal in Gestalt des Ordensgründers Theodorus des Celles am Kloster auf der Wupperthalbinsel aufgestellt, auch auf dem Friedhof Steinhaus wurde 1998 eine Gedenktafel eingeweiht. Leider ist das genaue Datum nicht bekannt.1


Unter dem Wappen an der rechten Seite findet sich der Wahlspruch der Kreuzherren: „In Cruce Salus“ – Im Kreuz ist Heil.


Die Inschrift lautet:

„Im Jahre des Herrn 1298,

87    Jahre nach der Gründung des Ordens der Kreuzbrüder zu Huy an der Maas,
62    Jahre nach dem Tod des Ordensgründers Theodorus des Celles,
50    Jahre nach der päpstlichen Bestätigung des Ordens durch Innozenz IV.,
11    Jahre nach der Auffindung der Reliquien der hl. Odilia zu Köln durch den Kreuzbruder Johannes von Eppa
10    Jahre nach der Ritterschlacht bei Worringen

als Bonifaz VIII. im 4.Jahr Past und Wicbold zu Holte Erzbischof von Köln war
unter der Regierung des deutschen Kaiser und Königs Adolf von Nassau,
als Wilhelm I. Graf von Berg
und Joannes des Haringer General des Ordens vom Hl. Kreuz war,
wurde hier an dieser Stelle,
als 1. Gründung auf deutschem Boden
und als 11.Niederlassung des Ordens,
das Kloster „Steinhaus“ errichtet.

1298 – 1998″


Position des Denkmals auf der Karte


Kreuzherren-Denkmal (Theodorus-de-Celles-Denkmal)

Das Denkmal zur Erinnerung an 700 Jahre Kreuzherren in Beyenburg zeigt den Gründer und Heiligen Theodorus de Celles barfüßig mit langem Gewand, Kreuz und Bibel.


Am Wochenende des 13. und 14. September 1997 begann man in Beyenburg mit den Feierlichkeiten zum 700. Jubiläum der Klostergründung durch die Mönche des Ordens der Kreuzbrüder, auch Kreuzherren oder Orden vom Heiligen Kreuz genannt. Im Jahr 1298 übertrug der Kölner Domprobst, Konrad von Berg, mit Zustimmung seiner Mutter die unabhängige Kapelle Maria Magdalena zu Steinhaus im heutigen Beyenburg den dort bereits lebenden Kreuzbrüdern. Bereits Graf Adolf V. von Berg hatte die Kreuzbrüder ins Bergische Land geholt, verstarb aber vor der Gründung des Klosters. Vermutlich wurde er auf die Kreuzbrüder aufmerksam, nachdem Bruder Johannes von Eppa in Paris die Reliqiuen der heiligen Odilia, einer Gefährtin der Heiligen Ursula von Köln aufgefunden hatte. Am Anfang lebten die Brüder auf dem Herrenhof Steinhaus hoch über der Wupper und kümmerten sich um die Seelsorge der Hofangehörigen und der Reisenden und Pilger. Graf Wilhelm von Berg schenkte ihnen dann 1302 den Beyenberg, um dort ein neues Kloster in größerer Abgeschiedenheit zu bauen. 1307 erklärte sich auch Erzbischof Heinrich von Virneburg mit der Verlegung des Klosters von der belebten Heers- und Hansastraße ins Tal der Wupper einverstanden.1


In ihrer Hand hält die Figur ein Kreuz.


Der Orden vom Heiligen Kreuz wurde 1210 durch den Kanoniker Theodorus de Celles in Huy an der Maas gegründet und 1248 von Papst Innozenz  IV. bestätigt. Die Krezuzbrüder leben nach den Regeln des heiligen Augustinus und wählten als Devise „In Cruce Salus“ – Im Kreuz ist Heil.2

1485 und 1497 wurde das Kloster und die Kirche der heiligien Maria Magdalena neu errichtet. Im Jahr 1481 bezeichnete eine Urkunde die Brüder erstmals als „Kreuzherren“. 1615 brannten Konvent und Kirche und der Dreißig Jährige Krieg stürzte das Kloster in tiefe Finanznot. In den 1690er Jahren erhielt die Kirche dann, nachdem 1678 das Kloster abermals niedergebrannt war, seine Barockausstattung. 1804 wurde das Kloster aufgehoben und die Klosterkirche zur Pfarrkirche erhoben.3


In den bronzenen Mantel des Ordensgründer hat die Künstlerin Ulle Hees Szenen des Klosterlebens eingearbeitet. Hier das Kopieren von Büchern.


Erst im Mai 1907 wurde das leerstehende und verfallene Kloster von Augustinerinnen in Besitz genommen und renoviert. 1948 nahm Pfarrer Joseph Schulte Kontakt zu dem in Deutschland in Vergessenheit geratenen Kreuzherrenorden auf, am 28.April 1963 kehrten dann die ersten Brüder des Ordens zurück. 1968 verließen die Nonnen das Kloster aus Altersgründen.4


Ein Mönch kümmert sich um einen Gläubigen.


Am Sockel der Figur steht die Inschrift: „Theodorus von Celles Fundator Ordinis St. Crucis“


Am Samstagabend des 13. September 1997 zogen die Kreuzherren vom ersten Standort des Klosters auf Steinhaus hinab zur Kirche auf der Wupperhalbinsel. Mit dabei war das Oberbarmen Blasorchester, 300 Beyenburger Bürger und die Reliqiuen der heiligen Odilia, die 1964 der Klosterkirche übertragen worden waren. Dort wurde nach einer kurzen Andacht und der Segnung der über einen Meter hohen Jubiläumskerze durch Pater General Rein Vaanhold das Kreuzherren-Denkmal vor der Kirche enthüllt. 5


Die Bronzetafel im Pflaster vor dem Denkmal erinnert an den Anlass der Stiftung: „700 Jahre Kreuzherren in Beyenburg 1298-1998“



1998 wurde auf dem Friedhof Steinhaus eine weitere Gedenktafel zur Erinnerung an die Kreuzherren aufgestellt, seit 1999 dokumentieren zwei von insgesamt 23 Stelen den Verlauf des Jakobsweges von Beyenburg nach Aachen. Bereits 1986 erhielt der Klosterhof eine Bronzefigur der Namensgeberin des Kirche, Maria Magdalena.


Position des Denkmals auf der Karte


Die Beyenburger Kruzifixe

Das eine ist eines der bekanntesten Motive Beyenburgs, das andere liegt zwar nicht versteckt, aber doch eher unbeachtet hoch über der Wupper, ein drittes ist schon lange zerstört. Zusammen gehören sie zu den ältesten Denkmälern Wuppertals: Die Beyenburger Kruzifixe. Errichtet wurde sie nach 1760, in diesem Jahr kamen drei Patres mit den Namen Beier, Kamp und Zimmermann nach Beyenburg, um dort eine Mission abzuhalten und zu predigen. Dies taten sie mit solchem Erfolg, dass die Bürger Beyenburgs die Erinnerung daran bewahren wollten und drei Kruzifixe aufstellten.


Kruzifix an der Steinhauser Str. 48


Eines von ihnen wurde rechts oberhalb des Friedhofs an der Steinhauser Straße aufgestellt und 1979 aufgrund der Bebauung 100 Meter nach oben versetzt, so dass es heute vor dem Haus Nr. 48 zu finden ist. Mit einem Eisengitter ist der etwa neun Quadratmeter große Andachtswinkel umschlossen, auf einem steinernen Sockel, der wie ein Altar geformt ist und stilisiert die Nachbildung einer Kirche zeigt, erhebt sich das Kruzifix, die erste Station der alljährlichen Himmelfahrtsprozession.


Das Kruzifix an der Beyenburger Freiheit 18.


Das andere erhaltene Kruzifix steht im Herzen Beyenburgs, an der Beyenburger Freiheit Nr.18. Eine Legende besagt, dass ein Pater, der hier predigte, versprach, dass keine Feuersbrunst den Ort zerstören würde, solange dieses Kreuz verehrt werde.

Das dritte Kreuz stand an der Wupperbrücke am Beginn der Kurvenstraße und wurde 1829 durch starken Eisgang zerstört.  Die beiden erhaltenen Denkmälern finden sich auf der chronologischen Liste der erhaltenen Denkmäler im heutigen Stadtgebiets Wuppertal auf Platz 5.1


Position des Denkmals auf der Karte


Beyenburger Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1870/71

Das Denkmal „an der Klippe“.


Es ist unklar, wann das Beyenburger Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege 1866 und 1870/71 „an der Klippe“ errichtet wurde. Die Straße „Am Kriegermal“ ist nach dem Denkmal für den 1. und 2. Weltkrieg benannt, das ältere Denkmal steht heute an der „Beyenburger Freiheit“, zwischen der Halte-stelle „Beyenburg Mitte“ und der Klosterkirche. Die Form des Denkmals, dass der Barmer Steinbildhauer F.H.Stang schuf, ist klassisch einem Obelisken nach- empfunden. Das Denkmal ist einst von einem Gitter eingefasst worden, heute ist es zur Straße hin offen. Die Inschrift war in Gold gefasst und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in roter Farbe nach- gezogen. Die Vorderseite ist mit drei Reliefs geschmückt:



Am Sockel des Obelisken finden sich eine Krone, die an die alte Reichskrone erinnert, ein Schwert und ein Stab mit dem Reichsadler auf einem „Blätterbett. Ein Palmwedel ziert den oberen Teil des Obelisken, während darunter der Reichsadler abgebildet ist, der auch das eiserne Kreuz mit sich trägt.

Die Inschrift auf der Vorderseite lautet:

„Den im Kampfe fürs
Vaterland  gefallenen
Söhnen Beyenburgs.

Die dankbaren
Mitbürger“


Ein Gefallener des Kriegs von 1866 ist auf der linken Tafel verzeichnet, dazu kommen sechs aus dem Krieg von 1870/71. Ruth Meyer-Kahrweg vermutet, dass der letzet Name, Albert Luthe, an den Folgen des Krieges erst nach 1886 starb oder dass erst zu diesem Zeitpunkt für tot erklärt wurde, da die Beyenburger Gefallenen auch im in diesem Jahr eingeweihten Lüttringhauser Kriegerdenkmal verzeichnet sind – bis auf eben jenen Albert Luthe. (Beyenburg gehörte damals zu Lüttringhausen.)1


Position des Denkmals auf der Karte