Denkmal Zeche Karl

Das Denk­mal-Ensem­ble Zeche Karl.

1990 wur­de der Ein­gangs­schacht der Zeche “Karl”, in der vom 17.–19. Jahr­hun­dert Eisen­erz und Zin­kerz geför­dert wur­de, frei­ge­legt, auf­ge­mau­ert, mit einem Beton­kra­gen ver­se­hen und mit einer Glas­plat­te abge­deckt, sodass Pas­san­ten und Neu­gie­ri­ge einen Blick in den 48 Meter tie­fen Schacht wer­fen konn­ten. Die Kos­ten hier­für über­nahm die Stadt Wup­per­tal, die Initia­ti­ve dazu kam vom Bür­ger­ver­ein Lang­er­feld und der Bezirks­ver­tre­tung.1 Im Herbst 1991 füg­te der Bür­ger­ver­ein Lang­er­feld der Anla­ge noch eine Lore hin­zu, die von der Fir­ma Wachen­feld über­ar­bei­tet wor­den war, und das Indus­trie­denk­mal wur­de fei­er­lich mit einem “Glück auf” von Ober­bür­ger­meis­te­rin Ursu­la Kraus, Bezirks­vor­ste­her Eber­hard Hasen­cle­ver und dem Vor­sit­zen­den des Bür­ger­ver­eins, Hans Neve­ling, der Öffent­lich­keit übergeben.


Der Ein­stiegs­schacht.

Der 1983 wie­der­ent­deck­te Schacht, der heu­te an einem Pfad hin­ter dem 2009 ein­ge­weih­ten Schul­ge­bäu­de der Fritz-Harkort etwas ver­steckt zwi­schen den Stra­ßen Am Tim­pen und Gal­mei­stra­ße liegt, för­der­te 1882 bei­spiels­wei­se 7361 Ton­nen Eisen­erz und 2720 Zin­kerz (Gal­mei).2 1999 wur­de der Licht­schal­ter, der für die Beleuch­tung des Schach­tes sorg­te, durch Van­da­lis­mus zer­stört und dar­auf­hin bau­te der Bür­ger­ver­ein Lang­er­feld einen Bewe­gungs­mel­der ein.3 2002 finan­zier­te die Bezirks­ver­tre­tung Lang­er­feld eine metal­le­ne Gedenk­ta­fel. Sie zeigt neben einem unter­ta­ge arbei­ten­den Berg­mann, der einer Lore schiebt, die Inschrift:


Die Gedenk­ta­fel.

Schacht der ehemaligen
Zeche Karl
Hier wur­den aus weitverzweigten
Stol­len von 1650 bis 1780 und
erneut von 1879 bis 1895 Eisenstein
(Eisen­erz) und Gal­mei (Zin­kerz) gefördert.
Der einst 48 Meter tie­fe Schacht wurde
1990  wie­der geöff­net und aufgemauert.
Er soll als Industriedenkmal
an den Berg­bau in Lang­er­feld erinnern
wie auch
die Namen Gal­mei- und Eisenstraße.”


Im sel­ben Jahr muss­te die Stadt für 1,2 Mil­lio­nen Euro, die aller­dings zu 80 Pro­zent vom Land über­nom­men wur­den, die Alt­las­ten des Berg­baus besei­ti­gen, die aus Cad­mi­um, Arsen, Zink und Blei bestan­den.4

Sicht in Schacht.

Gedenkstein für in Langerfeld verstorbene Zwangsarbeiter

Das Ehren­grä­ber­feld für in Lang­er­feld ver­stor­be­ne Zwangsarbeiter.

Als sich im Jahr 2000 her­aus­stell­te, dass das Vor­ha­ben der Bezirks­ver­tre­tung Lang­er­feld-Bey­en­burg, die Schrift des Denk­mals für die Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs auf dem evan­ge­li­schen Fried­hof Koh­len­stra­ße mit Hil­fe von Far­be wie­der auf­zu­wer­ten nicht wie geplant durch­ge­führt wer­den konn­te, ent­schied man sich, eine Bron­ze­ta­fel mit dem Hin­weis auf den Zweck des Denk­mals dort anzu­brin­gen. Dadurch waren von den bereit­ge­stell­ten 5.000 DM noch Mit­tel übrig. In der Sit­zung vom 16.Mai 2000 wur­de vor­ge­schla­gen, eine wei­te­re Gedenk­ta­fel am Ehren­fried­hof für im Zwei­ten Welt­krieg gestor­be­ne Zwangs­ar­bei­ter auf dem katho­li­schen Fried­hof Zu den Doli­nen anzu­brin­gen. Am 19.September 2000 wur­de dies dann beschlos­sen. Im April oder Mai 2001 wur­de die Gedenk­ta­fel auf einem Find­ling am Ehren­grä­ber­feld ange­bracht.1


Ergän­zung vom 19. August 2012:
Bereits 1999 hat­te sich eine Arbeits­grup­pe der evan­ge­li­schen Gemein­de Lang­er­feld und der katho­li­schen Gemein­de St. Raphael/ St. Paul auf Anre­gung des ev. Pfar­rers Uwe Leicht mit der The­ma­tik der Zwangs­ar­bei­ter in Lang­er­feld beschäf­tigt. Aus­gangs­punkt war der Ehren­fried­hof. Die Arbeits­grup­pe wer­te­te die Gefal­le­nen-Lis­te des Fried­hofs aus dem katho­li­schen Fried­hofs­amt aus, befrag­te Zeit­zeu­gen, recher­chier­te im Stadt­ar­chiv und im Archiv des Bür­ger­ver­eins Lang­er­feld und sich­te­te die zur Ver­fü­gung ste­hen­de Lite­ra­tur. Im Jahr 2000 fand eine ers­te öku­me­ni­sche Gedenk­fei­er, als “Süh­netag” bezeich­net, auf dem Fried­hof statt. Die Gedenk­fei­er wur­de in den fol­gen­den Jah­ren wie­der­holt und auch nach einem Stel­len­wech­sel von Pfar­rer Leicht im Jahr 2004 noch eini­ge Jah­re fort­ge­führt.2


Der Gedenk­stein

Die Inschrift der schlich­ten Bron­ze­ta­fel lautet:

Zum Geden­ken
an die im 2.Weltkrieg
1939–1945
in Langerfeld
zu Tode gekommenen
96 Zwangsarbeiterinnen
und Zwangsarbeiter

Namens­lis­ten im Stadtarchiv”


Grab einer Zwangsarbeiterin.

Ein Pole, ein Bel­gi­er und ein Rus­se, neben­ein­an­der bestat­tet auf dem Fried­hof Zu den Dolinen.

Der Find­ling mit der Gedenktafel.

Anfang Mai 2001 waren auf Ein­la­dung einer Bür­ger­initia­ti­ve und einer For­schungs­grup­pe eini­ge ehe­ma­li­ge Zwangs­ar­bei­ter zu Gast in Lang­er­feld. Sie besuch­ten auch die Ehren­grab­an­la­ge.3

Im Novem­ber 2002 wur­de unweit des Fried­hofs zu den Doli­nen am ehe­ma­li­gen Ein­gang eines Lagers der Reichs­bahn, ein Mahn­mal für Zwangs­ar­bei­ter der Reichs­bahn in Lang­er­feld eingeweiht.


Kriegerdenkmal auf dem ev. Friedhof Kohlenstraße (Langerfeld)

Die­ses Denk­mal auf dem Fried­hof Koh­len­stra­ße wur­de am 1929 ein­ge­weiht und im Zwei­ten Welt­krieg beschä­digt. Es besteht aus eini­gen Grab­mä­lern in Laza­ret­ten Ver­stor­be­ner, sowie vier gro­ßen Stein­ta­feln, die unter einem Kreuz die Namen aller 537 Gefal­le­nen Lang­er­fel­der Bür­ger tragen.


Das Krie­ger­denk­mal in der Form, in der es 1949 wie­der errich­tet wurde.

In der ursprüng­li­chen Aus­füh­rung des Bild­hau­ers Ernst Mül­ler-Blens­dorf befand sich in der Mit­te der Stein­ta­feln aus Anröch­ter Dolo­mit ein etwa fünf Meter hohes Stein­kreuz. Dort war fol­gen­de Inschrift eingetragen:

“Für uns” (Im Kreuz)
“Gefal­len
1914–1918” (am Fuß)
“Die Ev. Gemeinde

Lang­er­feld” (am Sockel)


Eine Zeich­nung des Bild­hau­ers vom ursprüng­li­chen Denk­mal fin­det sich im Gene­ral-Anzei­ger vom 06.10.1928. In der Mit­te des Bil­des ver­fälscht die Falz das Bild ein wenig. (Das Bild ersetz­te am 05.04.2012 das vor­he­ri­ger schlech­te­rer Qualität.)

Am 28.April 1929 wur­de das 18.000 Mark teu­re Denk­mal mit einer gro­ßen Fei­er ein­ge­weiht. 1000 Men­schen waren gekom­men, um Pas­tor Sy, den Posau­nen­chor des Män­ner- und Jüng­lings­ver­eins und den Kir­chen­chor zu hören. Am 20.November 1949, Toten­sonn­tag wur­de das Denk­mal  in der heu­te anzu­fin­den­den Form erneut ein­ge­weiht.1


Bil­der vom Mai 2010.

Ergän­zung vom 23. Mai 2012:

Am 13.April 1999 beschloss die Bezirks­ver­tre­tung Lang­er­feld-Bey­en­burg auf Antrag der SPD-Frak­ti­on mit 5.000 DM aus den eige­nen Mit­tel der BV die Schrift des Denk­mals zu Sanie­rung. Eine zunächst ange­dach­te Bema­lung der Buch­sta­ben, die vom Res­sort nicht befür­wor­tet wur­de, wur­de nach der Rei­ni­gung des Denk­mals ver­wor­fen. Statt­des­sen ent­schied man sich am 16.Mai 2000 eine Bron­ze­ta­fel auf­zu­stel­len und mit den übri­gen Mit­teln aus der Sum­me von 5.000 DM eine Gedenk­ta­fel für die in Lang­er­feld ver­stor­be­nen Zwangs­ar­bei­ter zu errich­ten. Im April oder Mai 2001 wur­de dann die unten ste­hen­de Tafel vor dem Denk­mal aufgestellt.

Im Früh­jahr 2005 wur­de das Denk­mal saniert. Das Denk­mal wur­de abge­baut, ein neu­es Fun­da­ment erstellt und beim Abbau beschä­dig­te Stei­ne wur­den ersetzt. 2


Die ergän­zen­de Bron­ze­ta­fel wur­de im Früh­jahr 2001 vor dem Denk­mal aufgestellt.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte