Im Juli 2021 wurde an Viktoriastr. 62 eine Tafel aufgestellt, die an die Geschichte der Villa Hück erinnert. Das 1895 errichtet und 1935 abgerissene Gebäude ist nur noch auf historischen Postkarten präsent, die einen der Bewohner des heutigen Hauses, Willi Blömeke, zu seiner historischen Recherche inspiriert haben. Unterstützt vom Eigentümer der heutigen Wohnanlage auf dem Grundstück der Villa Hück, Stefan Söhn, produzierte Blömeke eine Gedenktafel mit zwei historischen Aufnahmen und einem erläuternden Text zur Villa Hück.1
Die Gedenktafel berichtet, dass der Bankier Gustav Hueck am dieser Stelle ca. 1890 vom 23jährigen Architekten Heinrich Metzendorf eine repräsentative Villa errichten ließ. Hueck war Teilhaber der Elberfelder Bank von der Heydt, Kersten & Söhne. Nach seinem Tod 1922 ging die Villa in den Besitz der Firma Louis Beer GmbH in der Hofaue über. 1930 wurde diese Firma zahlungsunfähig. 1934 kam das Gebäude in den Besitz der Allianz und Stuttgarter Lebensversicherungsbank und wurde abgerissen.
2005 erschuf der ehemalige Lehrer Joachim Fries, der sich in seiner Freizeit als Künstler betätigt, für seinen Nachbarn eine Skulptur aus Metall, die er “Torso” nannte. Zeitnah wurde im Herbst 2009 auf dem Paul-Alsberg-Platz im Briller Viertel nahe des Wohnhauses von Fries eine Buche von der Stadt gefällt. In einer “übermütigen” Aktion montierte Fries mit seinem Nachbarn die Stele auf den Stumpf der Buche und brachte auch eine kleine Plakette an. Obwohl Fries damit rechnete, dass die Stele bald entfernt werden würde oder die Stadt auf andere Art dagegen vorgehen würde, stand sie unangetastet an ihrem Standort bis zum Jahr 2015. In diesem Jahr fand die Stele ihren ursprünglich angestammten Platz im Garten des Nachbarn, nachdem Fries bei seinen regelmäßigen Kontrollen festgestellt hatte, dass die Standfestigkeit der Skulptur im Baumstamm aufgrund des morschen Holzes nicht mehr gewährleistet war.1
Zum hundertsten Geburtstag von Hans Knappertsbusch wurde am 12. März 1988 an seinem Geburtshaus an der Funck-Straße 55 (früher Rheinische Straße) von Bürgermeister Kurt Drees und Oberstadtdirektor Bodo Richter eine Gedenktafel eingeweiht. Mitglieder der Familie und alte Freunde von Hans Knappertsbusch waren ebenfalls angereist. Die von der Glocken- und Kunstgießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher/Westfalen im Auftrag der Stadt Wuppertal hergestellte Bronzetafel verkündet seitdem:
“Geburtshaus von Hans Knappertsbusch
Geb. 12.3.1888 in Elberfeld, Gest. 25.10.1965, in München
Berühmter Dirigent, der als Wagnerinterpret
Weltruf erlangte”
Hans Knappertsbusch wuchs im elterlichen Haus in der Katernberger Straße 134 auf, er war das zweite Kind des Elberfelder Fabrikanten Gustav Knappertsbusch, der Am Schaffstall eine Schnapsbrennerei besaß. Nach innerfamiliären Widerständen konnte der Sohn nach seinem Abitur am Realgymnasium Aue 1909 Schüler des Kölner Konservatoriums und Student der Musikgeschichte an der Universität Bonn werden. Bereits 1909 und 1912 assistierte er Siegfried Wagner und Hans Richter in Bayreuth und begann sich mit Richard Wagners Musik auseinanderzusetzen. Ab September 1913 war Knapperstbusch unbesoldeter Dirigent am Elberfelder Stadttheater, während der Vertretung des erkrankten hauptamtlichen Dirigenten am 11. Januar 1914 gelang ihm der Durchbruch bei einer Parsifal-Aufführung und er erhielt eine feste Anstellung. 1918 wurde er 1. Kapellmeister in Leipzig, von 1920–1922 war er Generalmusikdirektor in Dessau und ab 1922 arbeitete er in München. 1936 wurde er, dem eine kernige und direkte Sprache nachgesagt wurde, von den Nationalsozialisten in den Ruhestand versetzt, woraufhin er nach Wien zur Staatsoper ging. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete er bis zum seinem Tod 1965 am Festspielhaus in Bayreuth und brachte 1951 mit Parsifal die erste Aufführung dort wieder auf die Bühne.1
Am 11. Januar 1973 wurde vor dem Neubau der Bau-Berufsgenossenschaft an der Viktoriastr. 21 einezweiteilige Plastik des Krefelder Künstlers Professor Hans-Joachim Albrecht eingeweiht. Die beiden sechs Meter hohen Aluminium- Gußsäulen dienten dem Neubau, an dem bis 1966 das imposante Gebäude der Vereinigten Versicherungsgesellschaft stand, als “optischen Kontrapunkt” und wurden vom General-Anzeiger als “eine der ausgereiftesten Freiplastiken” bezeichnet. Sie sind auf quadratischem Grundriß aufgebaut und bestehen aus unregelmäßig großen Teilstücken mit sanften geschwungenen Einkerbungen.1
Am 16. Oktober 1886 wurde in Elberfeld in der Wohnung eines wenige Monate in der Stadt lebenden preußischen Eisenbahnbaurats ein Sohn geboren. Man gab ihm den Namen Armin Theophil Wegner. Die Wohnung befand sich in einem Haus in der damaligen Gustavstraße. 100 Jahre später, 1986, wurde an diesem Haus in der heutigen Von-der-Tann-Straße 10 eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Geburt des Dichters angebracht. Um 18 Uhr enthüllte Bürgermeisterin Irmgard Wohlert in Anwesenheit von Familienangehörigen Wegners die 25x60cm große Bronzetafel, die in der Glocken- und Knustgießerei Petit & Gebr. Edelbrock gegossen worden war.
Die Gedenktafel für Armin T. Wegner am Haus Von-der-Tann-Straße 10.
Die Inschrift lautet:
“Geburtshaus von Armin T. Wegner
Geb. 16.10.1886 in Elberfeld, Gest. 17.05.1978 in Rom,
Eduard von der Heydt-Preisträger 1962
Dichter und unerschrockener Kämpfer
gegen das Unrecht.”
Am selben Abend wurde der Platz am City-Center in der Elberfelder Innenstadt in Armin‑T.-Wegner-Platz umbenannt und um 19.30 Uhr eröffnete Oberbürgermeisterin Ursula Kraus in der Stadtbibliothek eine Ausstellung zu Leben und Werk Wegners. Die Festrede zu diesem Anlass hielt derselbe Mann, der im Mai 1962 die Laudatio auf Träger des Eduard von der Heydt-Preises gehalten hatte, Dr. Hans Bender. 2008 wurde im Gymnasium Bayreuther Straße ein Büste Wegners aufgestellt.
Armin T. Wegner blieb nicht lange in seiner Geburtsstadt, nach drei Jahren wurde sein Vater nach Berlin versetzt. Später ging er in Breslau zur Schule, während dieser Zeit erschienen auch seine ersten Gedichte im Privatdruck. 1909 folgte dann der Gedichtband “Zwischen zwei Städten”. 1914 schloss er sein Jurastudium nach Stationen in Breslau, Zürich und Berlin mit einer Dissertation über den Streik im Strafrecht ab. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs nahm er als kriegsfreiwilliger Krankenpfleger am Winterfeldzug in Polen und bis Herbst 1915 am Feldzug in der Türkei teil, wo er Zeuge des Völkermords an den Armeniern wurde. Dieses Erlebnis verarbeitete er in seinen expressionistischen Gedichten, Erzählungen und Reiseberichten und machte ihn zu einem Kämpfer gegen jedes Unrecht. 1919 berichtete er in einem offenen Brief an den US-Präsidenten Woodrow Wilson von seinen Erlebnissen und der Not der Armenier. In Reden und Aufrufen verurteilte er Unterdrückung und Krieg. So war es für ihn selbstverständlich, 1933 ein Protestschreiben gegen die Judenverfolgung an Adolf Hitler zu richten. Als Konsequenz wurde er im August 1933 verhaftet und gefoltert, seine Bücher verboten und verbrannt. Nach seiner Freilassung im Dezember des Jahres emigrierte er und lebte ab 1936 in Positano in Italien. Er erklärte, “nie mehr die Hände dieses Volkes zu berühren, die meinen jüdischen Brüdern und mir so Unausdenkbares angetan haben.”
Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Wegner zunächst als verschollen. Im November 1948 las er bei einem deutschen Autorentreffen in Zürich erstmals wieder aus seinen Werken. 1956 erhielt er in Neapel das Bundesverdienstkreuz I. Klasse, 1962 den Eduard von der Heydt-Preis der Stadt Wuppertal. 1968 wurde er vom Staat Israel zu einem Gerechten unter den Völkern ernannt. Am 17. Mai 1978 starb er in Rom.1
Seit 2002 gibt es in Wuppertal die Armin‑T.-Wegner-Gesellschaft, 2003 wurde in Los Angeles die Armin‑T.-Wegner-Society of USA gegründet. Letztere stiftete zum 12, Geburtstag Wegners eine Büste, die im Gymnasium Bayreuther Straße aufgestellt wurde.
Postkarte mit Briller Viertel und dem Gustav-Platzhoff-Denkmal, gelaufen 1912. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6
Es war der 24.Juli 1910, als der Elberfelder Verschönerungsverein am Nützenberg am oberen Ende der Sadowastraße ein Denkmal für seinen ersten und später Ehrenvorsitzenden Gustav Platzhoff einweihte. In Anwesenheit von Mitgliedern der Familie Platzhoff-de Weerth, des Beigeordneten Schoenefelder als Vertreter des Oberbürgermeisters Funck und von Mitgliedern des Vereins sprach der Vorsitzende Freiherr August von der Heydt über die Verdienste des Geehrten um den Verschönerungsverein und im Besonderen um die Anlage am Nützenberg, die dieser durch eine Schenkung des Waldbesitzes und mit Geldspenden ermöglicht hatte.
Das Platzhoff-Denkmal auf einer Fotografie mit dem Bronzerelief Platzhoffs. Entnommen aus: Dr.Wilhelm de Weerth, Ahnentafel von Ellen de Weerth geb.Jung, Düsseldorf 1939, S. 12.
Das Denkmal in Form einer großen, anfangs bepflanzten, Vase auf einem drei Meter hohen, sich verjüngendem Postament mit leichten Jugendstilelementen, an dessen Front ein Bronzerelief und die Inschrift zu finden war, schuf der Elberfeld Kunstgewerbelehrer Prof. Louis Heitsch, der zwei Jahre zuvor bereits den Flaggenmast vor dem Elberfelder Rathaus geschaffen hatte. Die Inschrift lautete:
“Dem ersten
Vorsitzenden und
Mitbegründer des
Verschönerungs-
Vereines
Gustav Platzhoff
1910”
Gustav Platzhoff wurde am 19.Mai 1821 in Elberfeld geboren und war ein Urenkel von J.P. Bemberg, der 1792 eine Weinhandlung gegründet hatte, die später ein Farbenhandel und dann eine Türkischrotfärberei wurde. 1865 zog die Firma, deren Teilhaber Platzhoff war, an die Oehde in Heckinghausen um, da dort mehr Platz vorhanden war. Neben der Arbeit engagierte sich Platzhoff als Stadtverordneter (1853–1861), Beigeordneter (1864–1878) und als erster Vorsitzender des Elberfelder Verschönerungsvereins (1870–1881). Darüber hinaus war er zwanzig Jahre lang Repräsentant der reformierten Gemeinde Elberfelds. Ab 1881 war er Ehrenvorsitzender des EVV. Am 23.August 1880 erhielt er den Kronenorden IV.Klasse und die 1860 angelegte Platzhoffstrasse trägt bis heute seinen Namen. Am 7.Oktober 1887 starb er in Elberfeld.
Gustav-Platzhoff-Denkmal und der Eingang des Sadowastollens im März 2011.
Während des Zweiten Weltkriegs ging das Bronzerelief und die Inschrift
verloren. Im August 1968 wurde eine neue Bronzetafel angebracht, auf der
die Inschrift zu lesen ist. 1
Die neue Gedenktafel von 1968
Das im Hintergrund zu sehende Portal wurde 1879 errichtet und gehört zum Sadowastollen, der 1877 angelegt wurde und unter dem Nützenberg die Sadowastraße und den Weyerbuschweg verbindet. Der repräsentative Abschluss des 700 Meter lange Stollens, der als Wasserreservoir diente, war Bedingung des Verschönerungsverein für die Erlaubnis zum Bau. 1994 wurde das baufällige Portal für 370.000 DM2 von den WSW saniert.3
Ein Eichhörnchen ist an der Seite des Postaments zu sehen.