Bäume und Gedenktafeln der Politischen Runde zur Erinnerung an die deutsche Einheit

Die Poli­ti­sche Run­de der Volks­hoch­schu­le Wup­per­tal gedenkt in unmit­tel­ba­rer Nähe zum neu­en Natio­nal­fei­er­tag und am Vor­abend ihres 33. Geburts­tags der Erfül­lung der Prä­am­bel des Grund­ge­set­zes mit einer poli­ti­schen Rede und mit einer Ent­hül­lung einer Bronzetafel.”


Mit die­sen Wor­ten beginnt die Ein­la­dung zur Fei­er des Tages der Deut­schen Ein­heit am 1. Okto­ber 1994. Für die poli­ti­sche Rede konn­te ein damals wie heu­te pro­mi­nen­ter Mann gewon­nen wer­den, Joa­chim Gauck, damals Bun­des­be­auf­trag­ter für die Unter­la­gen des Staats­si­cher­heits­dienst der ehe­ma­li­gen DDR (umgangs­sprach­lich auch als Gauck-Behör­de bezeich­net), heu­te Bun­des­prä­si­dent, sprach zur his­to­ri­schen und poli­ti­schen Dimen­si­on des 9. Novem­ber 1989 im Gemein­de­saal der Gemar­ker Kir­che. Anschlie­ßend, gegen 17.15 Uhr, war die Ent­hül­lung der Bron­ze­ta­fel vor der Eiche in der klei­nen Grün­an­la­ge zwi­schen Par­la­ment­stra­ße und Paul-Hum­burg-Stra­ße zur Erin­ne­rung an die Deut­sche Ein­heit geplant.1 Musi­ka­lisch wur­de die Fei­er beglei­tet von der Ber­gi­schen Musik­schu­le mit Bachs Kon­zert für zwei Vio­li­nen und spä­ter vom Poli­zei-Musik­korps Wup­per­tal, wel­ches das Lied “Die Gedan­ken sind frei” und zum Abschluss der Fei­er die Natio­nal­hym­ne spiel­te.2 Die Ent­hül­lung der Gedenk­ta­fel nah­men Ober­bür­ger­meis­te­rin Ursu­la Kraus, Joa­chim Gauck und der Lei­ter der Poli­ti­schen Run­de, Otto Roche, vor.3


Baum und Gedenk­ta­fel zur Deut­schen Einheit.

Johan­nes Rau, Minis­ter­prä­si­dent des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len schrieb in einem Grußwort:

“Wel­che Vor­stel­lung ist schö­ner, als etwas auf- oder her­an­wach­sen zu sehen? Ich hof­fe, daß der “Baum der Ein­heit” blü­hen und gedei­hen wird, nicht nur als Sym­bol unse­rer wie­der­erlang­ten Ein­heit, son­dern auch für die Zukunft einer Nati­on, die in Euro­pa fest ver­an­kert ist?“4

Ergän­zung vom 13. Juni 2015:

Eben­falls im Okto­ber 1994 weih­te die Polit­sche Run­de zusam­men mit Johan­nes Rau 16 wei­te­re Bäu­me — je eins pro Bun­des­land — und eine fast iden­ti­sche Gedenk­ta­fel an einem Pfad am Eskes­berg ein.


Die Tafel am Ese­kes­berg (ergänzt am 13. Juni 2015). Die 16 Bäu­me sind nicht wirk­lich zu identifizieren.

Die Gedenk­ta­fel.

Die Inschrift der Gedenk­ta­fel lautet:

 ‘Das gesam­te deut­sche Volk bleibt auf­ge­for­dert in frei­er Selbst­be­stim­mung die Ein­heit und Frei­heit Deutsch­lands zu vollenden’
Prä­am­bel des Grund­ge­set­zes vom 29. Mai 1949

Die poli­ti­sche Run­de der Volks­hoch­schu­le Wup­per­tal, gegrün­det von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern die­ser Stadt im Jah­re des Mau­er­baus in Ber­lin 1961 gedenkt am 4. Jah­res­tag der Ver­ei­ni­gung bei­der Tei­le Deutsch­lands der Erfül­lung des Ver­fas­sungs­ge­bo­tes durch eine fried­li­che Revolution.

Sie will mit die­sem Baum das Bewusst­sein wach­hal­ten, dass wie ein Volk sind und dass die Deut­sche Ein­heit ein Bau­stein zur Ein­heit Euro­pas ist.
Ent­hüllt am 3. Okto­ber 1994.”

Die Tafel am Ese­kes­berg spricht natür­lich ortho­gra­fisch kor­rekt von “die­sen Bäu­men”, die ein­zi­ge Ände­rung, die vor­ge­nom­men wurde.


Die Poli­ti­sche Run­de der VHS wur­de, wie in der Inschrift erwähnt, als Reak­ti­on auf den Bau der Ber­li­ner Mau­er gegrün­det und wur­de im Lau­fe der Zeit zu einer Insti­tu­ti­on in der poli­ti­schen Land­schaft Wup­per­tals. Otto Roche und die Poli­ti­sche Run­de luden Mon­tag für Mon­tag hoch­ka­rä­ti­ge Gäs­te ein und dis­ku­tier­ten mit ihnen, seit 2002 liegt die Lei­tung bei Dr. Det­lef Von­de. Zwi­schen 1961 und 2011 lud die Poli­ti­sche Run­de zu mehr als 1600 Ver­an­stal­tun­gen mit mehr als 80.000 Teil­neh­mern.5 Nach dem Tod des Begrün­ders Otto Roche 1999 über­nahm nach einer Über­gangs­zeit 2002 Dr. Det­lef Von­de die Lei­tung und ver­än­der­te das Kon­zept. Zusam­men mit zwei Jour­na­lis­tin­nen wur­de der Blick auf die The­men ver­än­dert, die Poli­ti­sche Run­de öff­ne­te sich gegen­über der Öffent­lich­keit, also jenen ohne Hör­er­kar­te. Die The­men wan­del­ten sich von dem Pro­ble­men Deut­scher Nach­kriegs­ge­schich­te und der Tages­po­li­tik zu his­to­risch-poli­ti­schen Pro­ble­ma­ti­ken, der Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus und der Iden­ti­tät von Stadt und Regi­on.6 2012 wur­de die Gedenk­ta­fel von einem Bag­ger beschä­digt, ent­fernt und repariert.


Posi­ti­on des Denk­mals an der Par­la­ments­stra­ße auf der Karte


Posi­ti­on des Denk­mals am Eskes­berg auf der Karte


Linde zur Erinnerung an die Deutsche Einheit

Die Lin­de zur Erin­ne­rung an die Deut­sche Einheit.

Am 10. Okto­ber 1990 wur­de von Bür­ger­meis­ter Kurt Drees und dem Vor­sit­zen­den der Wup­per­ta­ler CDU, Her­mann Josef Rich­ter, auf der Hardt nahe des Bis­mark­turms eine Lin­de gepflanzt, die an die eine Woche zuvor voll­ende­te Deut­sche Ein­heit erin­nern soll.1 Heu­te unter­schei­det sich die Lin­de nicht durch irgend­ei­ne Kenn­zeich­nung von den ande­ren Bäu­men des Parks.



Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte