Anscheinend gab es in Sonnborn auf beiden Friedhöfen, auf dem alten evangelischen und auf dem alten katholischen (beide liegen an Kirchhofstraße), Denkmäler für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Bisher war ich davon ausgegangen, dass es nur ein Denkmal gibt. Heute konnte ich nur rasch ein Handy-Foto von dem Findling neben dem Eingang des katholischen Friedhofs machen.1
Die Bedeutung des Jahrestages der Sedanschlacht für die Einweihung von Denkmälern im Wuppertal ist bei den bereits vorgestellten Denkmäler schon deutlich geworden. So ist es nicht überraschend, dass zum zehnten Jahrestag (2.September 1880) ein weiteres Kriegerdenkmal mit viel Feierlichkeit eingeweiht wurde. Sein Standort war der katholische Friedhof Soldauer Str. Dort befindet sich heute der Therapiegarten der Kliniken St.Antonius.
Das Denkmal auf dem ehemaligen katholischen Friedhof.Eisernes Kreuz
Das Denkmal ist wie das Denkmal auf dem ref.Friedhof Bartholomäusstr. vom Barmer Steinmetz Friedrich Schluckebier angefertigt worden. Über der Basis finden sich vier Tafeln aus Sandstein, die teilweise nicht mehr gut lesbar sind. Darüber finden sich Giebel und Lorbeerkränze, an der Seite Schwerter und Eichenlaub, auch das Eiserne Kreuz darf nicht fehlen.1
Die Tafeln verzeichnen die Inschriften:
“Ruhestätte
von 6 tapferen Kriegern
aus dem Feldzuge gegen Frankreich
1870–71
gestorben in den hiesigen Lazarethen
_______ — _______
Gebet jedem was ihr schuldig seid
Ehre, wem Ehre gebühret
Römer 13 V.7″
Auf der Rückseite heißt es:
“gewidmet
von
Kriegervereinen
und
Bürgern
Barmens”
Auch hier sind die Tafeln mit den sechs Namen am Besten erhalten. Verzeichnet wurden Name, Herkunftsort, Regiment und Sterbedatum.
Am auffälligsten an diesem Denkmal ist die unterschiedliche Spitze im Vergleich zum Denkmal an der Bartholomäusstr. Statt dem Symbol eines Staates, dem preußischem Adler, hat man hier auf dem katholischen Friedhof, das christliche Kreuz gewählt. Das ist interessant, wenn man an Bismarcks Kulturkampf denkt.