Freiplastik “Schwingen”

Die “Schwin­gen” von Fritz Bernuth

Am 11. Febru­ar 1976 wur­de an der Georg-Abe­ler-Trep­pe am Hof­kamp die Frei­plas­tik “Schwin­gen” des Wup­per­ta­ler Bild­hau­ers Fritz Ber­nuth auf­ge­stellt. Den Sockel dazu hat­te der Stein­metz Man­fred Stöl­zel gefer­tigt. Den Guß der Plas­tik erle­dig­te die Kunst­gie­ße­rei Loti­to & Pol­zo­ni aus Köln. Der am Ende aus­ge­führ­te Ent­wurf war einer von vie­ren, die Ber­nuth der städ­ti­schen Kunst­kom­mis­si­on und der Grün­flä­chen­kom­mis­si­on vor­ge­stellt hat­te. Eine klei­ne­re Ver­si­on der “Schwin­gen” hat­te 1967 beim Wett­be­werb der künst­le­ri­schen Gestal­tung des Natur­wis­sen­schaft­li­chen Gym­na­si­ums in Rem­scheid den zwei­ten Platz erreicht und war nicht rea­li­siert wor­den. (Ein ers­ter Platz wur­de nicht ver­ge­ben). Das nun ver­wirk­lich­te Modell wur­de um zwei zusätz­li­che Schwin­gen erwei­tert und soll den Betrach­ter beim beschwer­li­chen Auf­stieg zur Hardt beflü­geln. Es war die letz­te Arbeit Ber­nuths, er ver­starb im Mai 1979.

Im August 1990 wur­den Ris­se an der Skulp­tur bemerkt und die­se dar­auf­hin restau­riert.1

Berliner Bär

Das Ber­li­ner Wap­pen­tier, der Bär, ziert den Gedenk­stein auf dem Ber­li­ner Platz.

Am 30. April 1971 wur­de um 15 Uhr auf dem Ber­li­ner Platz in Ober­bar­men der Ber­li­ner Bär vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Fritz Ber­nuth ein­ge­weiht. Der “Ber­lin-Gedenk­stein” besteht aus hell­grau­em Gra­nit, ist 3,5 Meter hoch und 2,5 Ton­nen schwer. Zur Ein­wei­hung war eine Ber­li­ner Dele­ga­ti­on zu Gast, der Ber­li­ner Bezirks­bür­ger­meis­ter des Paten­stadt­teils Schö­ne­berg, Hans Kett­ler, nahm die Ein­wei­hung vor. Die Wup­per­ta­ler CDU war die­sem Akt fern­ge­blie­be­nen, das sie vier Tage zuvor in einer Abstim­mung über den Abriss das Mahn­mals zur Ber­li­ner Mau­er im Rat­haus unter­le­gen hatte.

In sei­ner Ein­wei­hungs­re­de erklär­te Ober­bür­ger­meis­ter Gott­fried Gur­land, dass der Ber­li­ner Bär zwar eine künst­le­ri­sche Berei­che­rung des Plat­zes dar­stel­le, die­se aber hin­ter der poli­ti­schen Bedeu­tung zurück­tre­te, näm­lich der Tei­lung Ber­lins. Die Ber­li­ner wüss­ten bes­ser, was die Tei­lung bedeu­te und sie woll­ten kein Pathos, womit er Bezug zur Debat­te im Wup­per­ta­ler Rat­haus nahm.1

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Pythagoras

Am 18. Dezem­ber 1964 wur­de an der Küp­per­trep­pe zwi­schen Wil­helm-Dör­pfeld-Gym­na­si­um und Stadt­hal­le die 120cm gro­ße Bron­ze­skulp­tur “Pytha­go­ras” auf­ge­stellt, die die Stadt für 20.000 DM gekauft hat­te. Ent­wor­fen und her­ge­stellt hat­te sie der Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Fritz Ber­nuth, der sie zuerst als Brun­nen kon­zi­piert hat­te. Ihn hat­te vor allem der Päd­ago­ge Pytha­go­ras inter­es­siert. Die Skulp­tur zeigt den Flä­chen­satzs Pytha­go­ras’ im drei­di­men­sio­na­len Raum und eine sti­li­sier­te glück­li­che Eule, dem anti­ken Vogel der Weis­heit. Auf den Qua­dra­ten sind in drei, vier und fünf Zei­len fol­gen­de Wor­te zu lesen:


Der Satz des Pythagoras

IM RECHT              DER QUADRATE           PYTHAGO
WINKLIGEN            ÜBER den KATHE         RASvonSA
DREIECK IST           TEN GLEICH DEM         MOSum550
DIE SUMME             QUADRAT ÜBER             vorCHR”
der HYPOTENUSE
1967/68 ver­setz­te man die Skulp­tur an die Ecke Am Johan­nis­berg / Süd­stra­ße, da sie zwi­schen der Trep­pe und der Stütz­mau­er der Stadt­hal­le nicht so zur Wir­kung kam, wie man es sich erhofft hat­te. Außer­dem war sie dort von Gebüsch über­wu­chert, was frei­lich heu­te eben­so der Fall ist.1
Pytha­go­ras ist heu­te Teil des Skulp­tu­ren­parks Johannisberg.

Reinhart-Schmidt-Gedenktafel

Die von der Fami­lie Schmidt gestif­te­te Schutz­hüt­te auf der Hardt zwi­schen Bota­ni­schem Gar­ten und Kinderspielhaus.

Als sich Ende der 1950er Jah­re her­aus­stell­te, dass das Rein­hart-Schmidt-Denk­mal auf der Hardt nicht mehr geret­tet wer­den konn­te, da die Schä­den des Krie­ges zu groß waren, ent­schlos­sen sich die Ange­hö­ri­gen der Fami­lie Schmidt, der Hardt eine Schutz­hüt­te zu spen­den, die 1959 fer­tig gestellt wur­de. Am Frei­tag, dem 14.August 1964, wur­de eine im Auf­trag der Stadt Wup­per­tal vom Bild­hau­er Fritz Ber­nuth ent­wor­fe­ne Gedenk­ta­fel aus Bron­ze am Haus ange­bracht und enthüllt.


Die Gedenk­ta­fel.

Die unre­gel­mä­ßig geform­te Bron­ze­ta­fel zeigt ein Reli­ef Rein­hart Schmidts und die Inschrift: 1

“Rein­hart
Schmidt
* 14.6.1838 † 21.10.1909
Dem För­de­rer der
Hardtanlage”

Rein­hardt Schmidt wur­de am 14.Juni 1838 in Sprock­hö­vel gebo­ren. Sein Vater, Peter Lud­wig Schmidt, besaß ein Eisen­han­dels­ge­schäft am Kip­dorf. Er selbst grün­de­te 1869 in Elber­feld eine Brief­um­schlag­fa­brik. 1873 wur­de er zum Stadt­ver­ord­ne­ten gewählt und blieb es bis zu sei­nem Tod mit einer Unter­bre­chung von sie­ben Jah­ren. 1881 zog er als Abge­ord­ne­ter für den Kreis Elber­feld-Bar­men in den Reichs­tag ein und war von 1895–1900 Vize­prä­si­dent die­ses Par­la­ments. Er war vor allem auf dem Gebiet der Sozi­al­po­li­tik tätig und arbei­te­te an der Gesetz­ge­bung zur Gewer­be­ord­nung, der Unfall­ver­si­che­rung und der Inva­li­den­ver­si­che­rung mit. In sei­ner Hei­mat­stadt Elber­feld sorg­te er dafür, dass die Hardt mit sei­nen und den Mit­teln von Freun­den um 32.000 Qua­drat­me­ter erwei­tert und zum Park aus­ge­baut wer­den konn­te. 1905 spen­de­te er die Mit­tel für den Bau der Wal­d­er­ho­lungs­stät­te im Burg­holz. Am 21.Oktober 1909 starb Rein­hart Schmidt in Elber­feld. Sei­ne Fir­ma fei­er­te 1970 ihr 100jähriges Bestehen und wur­de 1998 von der „Wolf-Bau­wens-Grup­pe“ über­nom­men. Die­se wur­de wie­der­um 2000 durch die schwe­di­sche Bong Grup­pe über­nom­men und seit­dem fir­miert die Fir­ma an der Indus­trie­stra­ße 77 als deren deut­sche Nie­der­las­sung unter dem Namen Bong GmbH.2


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Der Gerechtigkeitsbrunnen (1910)

Der Gerech­tig­keits­brun­nen auf einer unda­tier­ten Foto­gra­fie. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 19.4

Am 30. Juli 1910, es war der drit­te Fest­tag der Drei­hun­dert­jahr­fei­er der Stadt Elber­feld, wur­de auf dem Exer­zier­platz am Osters­baum der Gerech­tig­keits­brun­nen ent­hüllt. Der Platz trägt heu­te den Namen Platz der Repu­blik. In den Tagen zuvor waren bereits der Gold­schmie­de­brun­nen und die Anla­gen der Vil­la Frey­tag ein­ge­weiht wor­den. Der noble Stif­ter des Brun­nens war ein­mal mehr Frei­herr August von der Heydt, in des­sen Auf­trag der Bild­hau­er Bern­hard Hoetger die Figur des Brun­nens schuf. Der Frei­herr hat­te den Bild­hau­er in Paris ken­nen gelernt und schätz­te sei­ne Arbeit. Die Figur wur­de nach einer Akt­zeich­nung von 1905 mit dem Titel “Wägen­de” ent­wor­fen. Den Brun­nen selbst schuf Regie­rungs­bau­meis­ter Riemann.


Der Brun­nen am Tag der Ein­wei­hung am 30.Juli 1910. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 010/10/13

Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 010/10/15

Der Brun­nen besteht auf der unters­ten Ebe­ne aus drei guß­ei­ser­nen und aus dem Mund was­ser­spei­en­den Löwen, der eine trägt vor der Brust das Wap­pen des Stif­ters, der ande­re das Wap­pen der Stadt Elber­feld und der drit­te trug das Stif­tungs­schild und heu­te das Wap­pen der Stadt Wup­per­tal (s.u.). Dar­auf ist ein gro­ße Brun­nen­scha­le aus Kirch­hei­mer Muschel­kalk ange­bracht, deren Rand aus Kup­fer war. Byzan­ti­ni­sche Orna­men­te und “ver­wand­te Blatt­wel­len” zie­ren die Scha­le, die auf eini­ge wie ein Opfer- oder Tauf­be­cken wirkt. Das Fuß­band gibt einen Bibel­vers aus Sprü­che Salo­mos 10, 11 wieder:


Des Gerech­ten Mund ist ein leben­di­ger Brunnen”


Brun­nen­lö­we

In der Mit­te der Brun­nen­scha­le erhebt sich ein Podest, dar­auf fand sich ein was­ser­spei­en­der Basi­lisk. Auf ihm wie­der­um stand die Figur in Form einer Ado­ran­tin, deren Blick in den Him­mel gerich­tet war und deren Arme weit aus­ge­brei­tet waren. Der Ober­kör­per war unbe­deckt, ein um die Hüf­te gewi­ckel­tes rock­ar­ti­ges Gewand fiel bis zu den Fer­sen und war vor­ne offen.


Zur Ein­wei­hung über­gab Frei­herr August von der Heydt den Brun­nen mit den Worten:

Als ein Erin­ne­rungs­zei­chen an den heu­ti­gen Ehren­tag habe ich mir erlaubt, die­sen Gerech­tig­keits­brun­nen zu stif­ten mit dem Mot­to ‘des gerech­ten Mund ist ein leben­di­ger Brun­nen’: Möge der Geist der Gerech­tig­keit wal­ten auch unter den spä­tes­ten Geschlech­tern die­ser Stadt.”


Am sel­ben Tag wur­de auch die Gedenk­ta­fel für die gefal­le­nen Söh­ne der Stadt Elber­feld im Rat­haus und der Brun­nen auf dem von der Heydt-Sport­platz eingeweiht.In der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus galt die Kunst Hoetgers als ent­ar­tet und die Figur wur­de im Zwei­ten Welt­krieg eingeschmolzen.


Der Rest des Brun­nens mit zwei funk­ti­ons­tüch­ti­gen Löwen im August 2011

1957 war der Brun­nen abge­stellt, die Wid­mungs­ta­fel war ver­lo­ren und die Löwen ver­rot­te­ten. Die Stadt Wup­per­tal beauf­trag­te den Bild­hau­er Fritz Ber­nuth mit der Restau­ra­ti­on, die im Früh­jahr 1959 abge­schlos­sen wur­de. Die Wid­mungs­ta­fel wur­de dabei fälsch­li­cher­wei­se durch eine Tafel mit dem Wap­pen der 1929 geform­ten Stadt Wup­per­tal ersetzt. Die­ser Feh­ler konn­te auf­grund man­geln­der Mit­tel auch bei der fol­gen­den Gene­ral­über­ho­lung 1989 auf­grund der Kos­ten von 6.000 Mark nicht rück­gän­gig gemacht wer­den. Der Platz der Repu­blik wur­de zu dem Zeit­punkt neu­ge­stal­tet und der Brun­nen um weni­ge Meter ver­setzt. Der Anschluss an die Was­ser­ver­sor­gung wur­de erneu­ert.1


Das Elber­fel­der Wap­pen (Bild hin­zu­ge­fügt am 26.Juni 2012)

Das Wap­pen des Stif­ters (Bild hin­zu­ge­fügt am 26.Juni 2012)

Das fal­sche Wup­per­ta­ler Wap­pen (Bild hin­zu­ge­fügt am 26.Juni 2012)

Im Okto­ber 2011 kün­dig­te der bekann­te Mäzen Hans-Joa­chim Cam­p­hau­sen nach den erfolg­rei­chen Samm­lun­gen zur Rekon­struk­ti­on des Elber­fel­der Rit­ters und des Armen­pfle­ge­denk­mals die Rück­kehr der Figur des Gerech­tig­keits­brun­nen für den Som­mer 2012 an. 175.000 Euro sind für die Rekon­struk­ti­on gespen­det wor­den. 2 Am 24.Juni 2012 wur­de der neue Gerech­tig­keits­brun­nen eingeweiht.


Der Platz der Repu­blik mit dem Gerech­tig­keits­brun­nen im Zen­trum auf einer Luft­bild­auf­nah­me zwi­schen 1919 und 1939 Samm­lung His­to­ri­sche Zen­trum, 010/10/79

Der Katzenstein auf der Hardt

Die Vor­der­sei­te des Kat­zen­steins von Fritz Bernuth.

Im Jahr 1964 ent­warf der Bild­hau­er Fritz Ber­nuth ein Dop­pel­re­li­ef mit dem Titel “Kat­ze im Wald und Tritt­sie­gel”, das er anschlie­ßend auf 100x60cm in Ahorn-Holz aus­ge­führ­te. Dem Lei­ter der Wup­per­ta­ler Außen­stel­le des Max-Planck-Insti­tuts für Ver­hal­tens- phy­sio­lo­gie, wel­ches am Boetting­er­weg behei­ma­tet war, gefiel das Motiv so gut, dass er Ber­nuth bat, es in Muschel­kalk aus­zu­füh­ren. Die For­schung an kat­zen­ar­ti­gen Raub­tie­ren war eines der Haupt­ge­bie­te von Ley­hau­sens wis­sen­schaft­li­cher Arbeit. Der 115cm hohe Kat­zen­stein stand nach Fer­tig­stel­lung eine Zeit lang am Haupt­ein­gang des Insti­tuts, konn­te auf­grund finan­zi­el­ler Schwie­rig­kei­ten aber nicht von Ley­hau­sen ange­kauft wer­den und kam 1967 auf Vor­schlag des Gar­ten- und Forst­am­tes auf die Hardt.1


Die Rück­sei­te des Katzensteins.

Ehrentafel im Elberfelder Rathaus

Am Toten­sonn­tag des Jah­res 1928, es war der 25. Novem­ber, ent­hüll­te man im Elber­fel­der Rat­haus eine Ehren­ta­fel für die­je­ni­gen der über 1000 Beam­ten und Ange­stell­ten, die in den Ers­ten Welt­krieg zogen und nicht zurück­kehr­ten. 123 von ihnen waren gefal­len. Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Kirsch­baum erin­ner­te bei der Ein­wei­hung dar­an, dass das Kriegs­en­de bereits zehn Jah­re zurück­lie­ge, aber die Erin­ne­rung an die Kame­ra­den, die ihr Leben für das Vater­land gege­ben hat­ten, nicht “aus­ge­löscht” sei.



Unter den drei Krie­gern,  die ihre Schwer­ter zu Boden hal­ten, ver­kün­det die Tafel, die vom Elber­fel­der Bild­hau­er Fritz Ber­nuth ent­wor­fen und vom Bar­mer Bild­hau­er Fried­rich Schlu­cke­bier aus Treucht­lin­ger Mar­mor geschaf­fen wur­de:1

“Im Welt­krieg 1914–1918
gaben ihr Leben für das Vaterland

[123 Namen]
“Den Toten zu blei­ben­dem Gedächt­nis gewid­met von den
Beam­ten, Ange­stell­ten und Arbei­tern der Stadt Elberfeld”

Kriegerdenkmal auf dem Ehrenfriedhof Barmen

Unda­tier­te, nicht gelau­fe­ne Post­kar­te, die die Auf­bah­rung von vier Gefal­le­nen in der Ruh­mes­hal­le und zwei Bil­der vom Ehren­fried­hof zeigt. An den vier Sär­gen leh­nen je zwei Krän­ze, im Hin­ter­grund sind jun­ge Bäu­me zu sehen. Vier Kan­de­la­ber ste­hen hin­ter den Sär­gen. Die Sta­tu­en der Kai­ser Fried­rich III., Wil­helm I. und Wil­helm II. (v.l.n.r) bli­cken auf die Sze­ne­rie. Links des Bil­des ist das Eiser­ne Kreuz am Band zu sehen, indem die Kro­ne, ein “W” und die Zahl 1914 (von oben nach unten) zu erken­nen sind. An der rech­ten Sei­te, ver­bun­den über die “Gir­lan­de” ist das Bar­mer Wap­pen zu sehen. Die bei­den unte­ren Bil­der zei­gen den geschmück­ten Ehren­fried­hof im Jahr 1914 mit eben­falls vier Gräbern.

Der Ehren­fried­hof Bar­men wur­de bereits 1914 ange­legt und im sel­ben Jahr wur­den schon die ers­ten Gefal­le­ne bestat­tet. Der Fried­hof war der ers­te im Regie­rungs­be­zirk Düs­sel­dorf und wur­de ande­ren Städ­ten zur Nach­ah­mung emp­foh­len. Er liegt in den Bar­mer Anla­gen an der Löns­stra­ße, das Grund­stück war ein Geschenk der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ei­nes. Wie die obi­ge Post­kar­te zeigt, wur­den die ers­ten Opfer des Krie­ges noch in der
Ruh­mes­hal­le auf­ge­bahrt. Ob man spä­ter wei­ter­hin die Gefal­le­nen, der ver­mut­lich in Bar­mer Laza­ret­ten ihren Ver­let­zun­gen erla­gen, vor der Sta­tue des Kriegs­her­ren päsen­tier­te und ehr­te, ist unklar, kann aber bezwei­felt werden.


Das Krie­ger­denk­mal auf eine unda­tier­ten Post­kar­te. Die Inschrift war noch deut­lich klei­ner als heu­te. (Bild ergänzt am 28.12.2013)

Der Ehren­fried­hof auf einer Fotof­gra­fie unbe­kann­ten Datums, am 14.2.1930 als Post­kar­te gelau­fen. Es zeigt den Ein­gang zum Ehren­fried­hof, auf dem Pos­ta­ment fehlt der Löwe, die Inschrift ist aber zu erken­nen. Mög­li­cher­wei­se stammt das Bild aus der Zeit der Her­rich­tung des “rich­ti­gen” Löwens im Jahr 1922.

Der Blick vom unte­ren Ein­gang des Ehren­fried­hofs auf den unte­ren Teil und das Kriegerdenkmal.

Der Ehren­fried­hof ist in drei Tei­le geteilt: Im unte­ren Teil sind die Grä­ber in Reih’ und Glied und dort steht das Krie­ger­denk­mal. Dar­an schließt sich im rech­ten Win­kel ein ter­ras­sen­ar­ti­ger Teil an, wo die Grä­ber eben­falls in Rei­hen vor den Mau­ern lie­gen. Im obe­ren Teil sind die Grä­ber in Krei­sen und sehr weit­läu­fig ange­ord­net, wäh­rend die spä­te­ren Grab­stel­len der Gefal­le­nen des Zwei­ten Welt­kriegs wie­der eng in Rei­hen gesetzt wurden.

Das fol­gen­de Bild zeigt das Krie­ger­denk­mal genau­er. Die nie­der­ge­leg­ten Krän­ze stam­men vom Volks­trau­er­tag im Novem­ber. Auf dem Sockel thront ein Bar­mer Löwe, dar­un­ter ist eine uns heu­te bizarr vor­kom­men­de Inschrift angebracht.


Das Fun­da­ment des Löwen wur­de auf einem Last­wa­gen­mit 10 vor­ge­spann­ten Pfer­den zum Ehren­fried­hof geschafft. Umd as Krie­ger­denk­mal her­um ste­hen 10 Säu­len, die noch vor eini­gen Jah­ren ein offe­nes Dach, einem Wan­del­gang ähn­lich, trugen.

Der Löwe und die Inschrift.

Hier schwei­ge ein jeder von sei­nem Leid

und noch so gros­ser Not. Sind wir nicht
alle zum Opfer bereit und zu dem Tod.
Eines steht gross in den Him­mel gebrannt

Alles darf untergehen
Deutsch­land unser Kin­der und Vaterland,

Deutsch­land muss bestehen”


Am 30.September 1916 wur­de das Denk­mal anläss­lich der ers­ten Erwei­te­rung des Ehren­fried­hofs  vor­ge­stellt, aller­dings war es damals noch nicht fer­tig­ge­stellt. Der Löwe, geschaf­fen vom in Elber­feld gebo­re­nen und in Ber­lin arbei­ten­den Bild­hau­er Paul Wyn­and, stand damals zwar bereits auf dem Sockel, aller­dings war es noch nicht das gewünsch­te Denk­mal, denn dies soll­te in ver­gol­de­ter Bron­ze aus­ge­führt wer­den. Dafür stand das Mate­ri­al durch den Krieg nicht zur Ver­fü­gung. Am 6.Juli 1922 beschloss die Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung die Voll­endung des Denk­mals. Am 20.Oktober des Jah­res wur­de das Denk­mal des Löwen “als trut­zi­ges Wahr­zei­chen der Stadt” und “Sym­bol der todes­mu­ti­gen Treue und Tap­fer­keit” der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt und zu Spen­den auf­ge­ru­fen, denn die Kos­ten waren noch nicht gedeckt. Die Inschrift stammt vom Bar­mer Schrift­stel­ler Will Ves­per (1882–1962).


Die­se Post­kar­te unbe­kann­ten Datums zeigt die Dach­kon­struk­ti­on, die von den Säu­len getra­gen wird. Die Kar­te befin­det sich im Besitz des Ver­fas­sers. (Bild ergänzt am 18.September 2012)

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg wur­den unter der Inschrift von Ves­per vier Zei­len aus Bron­ze, geschaf­fen vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Fritz Ber­nuth, ergänzt:

Den Toten
der Weltkriege
1914–1818
1939–1945”



Die Grab­in­schrif­ten sind im Ver­gleich zu ande­ren Grab­stel­len gefal­le­ner Sol­da­ten recht aus­führ­lich. Der Name ist natür­lich ver­zeich­net, der Rang und die Waf­fen­gat­tung, die Ein­heit, der Geburts­ort und das ‑datum, der Ort der Ver­wun­dung und der Ort des Todes und das Todes­da­tum. Die Gestal­tung der Bron­ze­ta­feln wur­de den Bar­mer Unter­neh­mern Otto Wirth und Emil Meu­rer 1921 zu einem Stück­preis von 120 RM über­tra­gen.1



Am Krie­ger­denk­mal wen­det man sich dann nach rechts zum Erwei­te­rungs­teil, der durch die Zahl der Gefal­le­nen nötig wur­de. Über meh­re­re Trep­pen — auf den­Ter­ras­sen” lie­gen wei­te­re Gefal­le­ne, geht man auf ein schlich­tes Kreuz zu:



Anschlie­ßend, im drit­ten Teil, geht es in den Wald. Auch hier lie­gen noch Gefal­le­ne, im unte­ren Teil Sol­da­ten des Ers­ten, im obe­ren des Zwei­ten Weltkrieges.


 

So sieht es aus, wenn an einem Juni­mor­gen die Son­nen­strah­len sich einen Weg durch den Mor­gen­ne­bel bah­nen. Man sieht gut, dass die Grab­stei­ne hier zwi­schen den Bäu­men und Büschen lie­gen. Der Anblick ist fast schon roman­tisch. Den­noch haben sie auch hier meis­tens eine bestimm­te Anord­nung, näm­lich in Kreisen:



 

Hier im obe­ren Teil hat man auch das Denk­mal des “Ster­ben­den Krie­gers” auf­ge­stellt. Die Sol­da­ten des Zwei­ten Welt­kriegs lie­gen am obe­ren Rand des Ehren­fried­hofs “in Reih und Glied” in mili­tä­ri­scher Ord­nung. Ihre Grab­stei­ne sind schmuck­los und ver­zeich­nen Rang, Name und die Lebensjahre.

Auch die­ses Bild stammt vom Volks­trau­er­tag und an eini­gen Grä­bern wur­den klei­ne Geste­cke hin­ge­legt. Auch bei eini­gen weni­gen Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs fand sich noch ein letz­ter Gruß:



Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte