Leonhard-Tietz-Gedenktafel

Am 17. Sep­tem­ber 2015 weih­ten die GALERIA Kauf­hof (Eigen­schreib­wei­se) und die Begeg­nungs­stät­te Alte Syn­ago­ge an der Nord­fas­sa­de des 1912 errich­te­ten Kauf­hau­ses eine glä­ser­ne Gedenk­ta­fel ein, die an Leon­hard Tietz erin­nert. Leon­hard Tietz wur­de 1849 in Birn­baum (heu­te Międ­zy­chód in Polen, damals Preu­ßen) gebo­ren und mach­te sich 1879 in Stral­sund mit einem Tex­til­ge­schäft selbst­stän­dig. 1889 eröff­ne­te er sein ers­tes Geschäft in West­deutsch­land, in der Her­zogstra­ße in Elber­feld. Rasch ver­grö­ßer­te er sein Geschäft, expan­dier­te in ande­re rhei­ni­sche Städ­te und errich­te­te, wie in Elber­feld 1912, die ers­ten Kauf­häu­ser moder­nen Typs. Er starb  im Novem­ber 1914 und hin­ter­ließ ein Unter­neh­men mit 5000 Ange­stell­ten und 25 Niederlassungen.

Die Gedenk­ta­fel erin­nert aber nicht nur an den Kauf­hau­spio­nier Tietz, son­dern auch an die Aus­gren­zung des jüdi­schen Unter­neh­mens Tietz aus der deut­schen Wirt­schaft im Natio­nal­so­zia­lis­mus, aus dem die West­deut­sche Kauf­hof AG und schließ­lich die GALERIA Kauf­hof her­vor ging. Mit der 1912 erfolg­ten Aus­stel­lung und der nun ange­brach­ten Gedenk­ta­fel über­nimmt das Unter­neh­men offi­zi­ell und öffent­lich Ver­ant­wor­tung für die Berau­bung von Juden im Natio­nal­so­zia­lis­mus.1


Die Gedenk­ta­fel (links) und ihre Kopie im Schaufenster.

Wie in jüngs­ter Zeit üblich, ver­bin­det die Gedenk­ta­fel die Aspek­te Erin­ne­rung und Ler­nen durch einen aus­führ­li­chen Text und ein Bild vom Innen­le­ben des Waren­hau­ses. Beglei­tet wird die Ein­wei­hung durch eine Schaufensterausstellung.


Die Schau­fens­ter­aus­stel­lung.