Zweieinhalb Zentner wiegt die bronzene Gedenktafel, die die Stadt Wuppertal am 13.November 1961 im Eingangsbereich des Barmer Rathauses enthüllte. Sie soll an die 16.000 Wuppertaler Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnern und wurde von Prof. Kurt Schwippert gestaltet und mit den Bildhauern Eugen Busmann und Gerhard Mauel ausgeführt. Die schlichte Inschrift lautet:1
“Den 16000
Toten
der Stadt
Wuppertal
im 2.Welt
krieg zum
mahnenden
Gedächtnis
1939–1945”
Am 12. April 1999 ereignete sich das schwerste Schwebebahnunglück in der 111jährigen Geschichte des Betriebs. Zehn Jahre danach wurde eine zweite Gedenktafel am Ort des Unglücks enthüllt, nachdem bereits 2000 die WSW eine Gedenktafel in der Station Robert-Daum-Platz enthüllt hatten. Oberbürgermeister Jung enthüllte vor einem Gottesdienst in der Laurentiuskirche die gläserne Gedenktafel auf dem Gelände des Pflegezentrums der Diakonie Aprath an der Ernststraße. Das Pflegezentrum steht auf dem ehemaligen Gelände der Firma Elba, dessen Mitarbeiter 1999 die ersten am Unglücksort waren.1
Wagen 6 der Schwebebahn exakt über dem Unglücksort. Im Vordergrund die Gedenktafel, dahinter das Fernwärmerohr, auf das Wagen 4 damals stürzteDie Gedenktafel.
Die Inschrift lautet:
“Schwebebahnunfall am 12.April 1999
Bereits seit dem 1.März 1901 fährt die Wuppertaler Schwebebahn zwischen Kluse und Zoo/Stadion. Zuvor hatte Kaiser Wilhelm II. eine Probefahrt unternommen. Seit 1903 ist die gesamte Strecke zwischen Oberbarmen und Vohwinkel in Betrieb.Hier an dieser Stelle, unweit der Station Robert-Daum-Platz, ereignete sich am 12.April 1999 das folgenschwerste Unglück dieses einmaligen Verkehrsmittels. Nach Beendigung von Bauarbeiten im Rahmen des Aubausprojekts der gesamten Strecke war ein Metallstück an der Fahrschiene von der Baufirma nicht entfernt worden. Der erste Zug frühmorgens, aus Vohwinkel kommend, fuhr dagegegen und stürzte in die Wupper. Fünf Fahrgäste verloren ihr Leben. 47 Personen wurden verletzt.
Am 20. Oktober 2014 zog die Tafel, nun in Metall ausgeführt, über den Fluss zu einem neuangelegten Wupperweg am BMW-Autohaus, da dieser mehr frequentiert ist und die Tafel so besser zur Geltung kommt.2
Im Dezember 1963 stiftete die Firma Bayer eine Gedenktafel anlässlich ihres hundertjährigen Bestehens am ehemaligen Standort des Wohnhauses ihres Gründers, Friedrich Bayer. Die Gedenktafel hängt in der Durchfahrt des Hauses Heckinghauser Straße 162. Beim Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Haus fand man an den Grundmauern Gerätschaften, die den Schluss zuließen, dass im Haus ein Färber Versuche mit Anilinfarben gemacht hatte. Weitere Nachforschung kamen zu dem Ergebnis, dass die Färber Johann Friedrich Westkott und Friedrich Bayer gewesen waren. Jener Friedrich Bayer, dessen Nachname weit über das Tal der Wupper hinaus bekannt geworden ist, wurde 1825 in Wichlinghausen geboren und besaß bereits 1858 eine Farbstoffhandlung in Barmen. 1861 begann er die ersten Versuche chemische Farbstoffe herzustellen und damit die Naturfarben zu ersetzen. Am 1.August 1863 gründete er die Firma “Friedrich Bayer et Comp.”, die in Barmen Anilin und am Westrand von Elberfeld wegen der Umweltbelastung Fuchsin herstellte. Friedrich Bayer starb 1880 während einer Reise in Würzburg an einer Rippenfellentzündung.1
Gedenktafel für Friedrich Bayer
Die Inschrift lautet:
“Hier stand bis zur Zerstörung
durch Kriegseinwirkungen im Jahre
1943 das Wohnhaus des Farben-
Kaufmanns FRIEDRICHBAYER
Gemeinsam mit dem Färbermeister
Johann Friedr. Weskott begann er
1861 mit der Herstellung von Anilin
Farben und gründete am 1.Aug. 1863
die Fa. Friedrich Bayer et Comp aus der
das Weltunternehmen der Farben
Fabriken Bayer AG Leverkusen
hervorging.”
Am 25. Oktober 1971 feierte der Naturwissenschaftliche Verein sein 125jähriges Jubiläum und enthüllte aus diesem Anlass eine Gedenktafel für Johann Carl Fuhlrott, den Begründer des Vereins. Ort war das Haus Laurentiusstraße 22 (Bj. 1867), in dem der Lehrer und Wissenschaftler seine letzten Jahre verbrachte.
Johann Carl Fuhlrott wurde am 31.Dezember 1803 in Leinefelde im Eichsfeld geboren und kam 1830 als Lehrer an die Realschule Elberfeld, dem späteren Realgymnaisum Aue, das ab 1970 Gymnasium Süd (im Schulzentrum Süd) hieß und seit 1986 seinen Namen trägt. 47 Jahre unterrichtete er Mathematik und Naturwissenschaften, promovierte 1835 in Tübingen und wurde 1862 zum Professor ernannt. Im Jahr 1856 identifizierte er Knochenfunde aus einem Steinbruch im Neandetal als Überreste eine ausgestorbenen Urmenschenart, dem “homo neandertalensis”. Er starb am 17.Oktober 1877.1
Die Gedenktafel trägt die Inschrift:
“In diesem Hause lebte und starb
Prof.Dr.J.C.Fuhlrott
1803–1877
Entdecker
des Neandertalmenschen
Begründer des Naturwissenschaftl.
Vereins