Seit dem November 2003 erinnert auf dem reformierten Friedhof an der Hugostraße unterhalb der Kapelle ein Gedenkstein am Gräberfeld für die Pfarrer der Gemeinde daran, dass diese dort bestattet wurden und das die Gemeinde, in der sie dienten, Heimat der Barmer Theologischen Erklärung ist. Hans-Martin Schmidt, Sohn eines ehemaligen Pfarrers hat den Stein gestiftet.1
Der Gedenkstein.
Die Inschrift lautet:
“Grabstätte von Pfarrern und Pfarrfrauen
der Evangelisch- reformierten
Kirchengemeinde Barmen-Gemarke
In der Gemarker Kirche schloss
eine Bekenntnissynode am 31.5.1934
in Abgrenzung zur nationalsozialistischen Ideologie
die Barmer Theologische Erklärung.
Sie ist bis in die Gegenwart
verpflichtendes Bekenntnis in der
Evangelischen Kirche im Rheinland.
Die Barmer Theologische Erklärung wurde am 31. Mai 1934 von der Bekenntnissynode in der Gemarker Kirche in Barmen verabschiedet. Die Bekenntnissynode und ihre Erklärung war eine Reaktion auf die erfolgreichen Versuche der nationalsozialistischen “Deutschen Christen” die evangelische Kirche zu übernehmen und auch hier das Führerprinzip einzuführen. Die Barmer Theologische Erklärung wurde vor allem vom Reformierten Karl Barth und dem Lutheraner Hans Asmussen geprägt. Sie lehnten den Anspruch der “Deutschen Christen”, in Adolf Hitler eine Offenbarung Gottes zu sehen, ab. Am 19. und 20. Oktober 1934 folgten in Berlin-Dahlem die zweite Bekenntnissysnode der Bekennenden Kirche, im Juni 1935 die dritte in Augsburg. Bei der vierten und letzten im Februar 1936 in Bad Oeynhausen war die Organisation der Bekennenden Kirche aufgrund inhaltlicher Differenzen kaum mehr vorhanden. 1936 protestierte die vorläufige Kirchenleitung noch in einer Denkschrift an Hitler gegen Entchristlichung, Antisemitismus und Terrormaßnahmen, doch zur Reichspogromnacht am 9.November 1938 schwieg sie.2
Am 21. November 1979 weihte Oberbürgermeister Gottfried Gurland die Bronzeskulptur “Der Frierende” des Wuppertaler Bildhauers Ernst Gerd Jentges vor der Gemarker Kirche ein. Am 1. Dezember 1979 wurde dann vor der Kirche St. Antonius die Bronzeskulptur “Der Wartende” enthüllt. Mit beiden Skulpturen hatte Jentgens den Wettbewerb “Kunst an Stadtplätzen” gewonnen, für den 100.000 DM zur Verfügung standen.1
Der Wartende.Kleine Plakette an der Mauer vor der Gemarker Kirche.
Am 5.Dezember 1878 wurde die zweite der beiden Gedenktafeln der Gemeinde Gemarke an der südlichen Kirchenwand enthüllt, in der Predigt des “Donnerstag-Abendgebetes” ging Pastor Bolhuis darauf ein. Wann die erste Tafel enthüllt wurde, ist unbekannt. Ruth Meyer-Kahrweg nimmt aufgrund von Unstimmigkeiten mit den Informationen aus der Barmer Zeitung vom 6.Dezember 1878 an, dass beide Tafel später noch einmal neu gestaltet wurden. Die einzigen existierenden Abbildungen stammen aus dem von Adolf Werth begonnen und nach 1912 von Pastor Adolf Lauffs bis 1927 fortgesetzten Werk “Geschichte der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Barmen-Gemarke 1702–1927”, welches zum 225jährigen Jubiläum der Gemeinde erschien.
Die beiden Gedenkfafeln für die Gefallenen der Gemeinde Gemarke der Kriege von 1815, 1866 und 1870/71.Beide Abbildungen wurden entnommen aus: Geschichte der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Barmen-Gemarke 1702–1927, erstmalig zum 200jährigen Jubiläum geschrieben von Adolph Werth, Archivar der Gemeinde, und von demselben weitergeführt bis zum Jahre 1912. Zum Gedenktage ihres 225 jährigen Bestehens neu herausgegeben und abgeschlossen von Adolf Lauffs, Pastor und Archivar, Barmen 1927, S. 329.
Die beiden Tafeln bestanden vermutlich aus dunklem Holz, auf dem mit weißer Schrift die Inschrift
“Aus diese Kirchspiele starben für König und Vaterland:”
und der Name, der Todesort und das Todesdatum der 14 Gefallenen verzeichnet ist.
Bernhard Roßhof starb in der Schlacht bei Ligny in Belgien zwei Tage vor der letzten Schlacht Napoleons bei Waterloo. Er ist vermutlich der einzige namentlich bekannte Gefallene der Befreiungskriege aus dem Bergischen Land. Er war der älteste Sohn des Lehrers Johann Hermann Roßhof (1768–1823), der an der Reformierten Amtsschule 28 Jahre unterrichtet.
Zwei weitere Gefallene gab es 1866 zu beklagen, einer fiel in der berühmten Schlacht bei Königgrätz. Elf Barmer fielen vier Jahre später im Deutsch-Französischen Krieg. Auch hier wurden Barmer bei berühmten Schlachten zum Opfer des Krieges, so starb W.Ludwig Boecker in der Schlacht bei St.Privat (18.August 1870), die in Deutschland eher als Schlacht bei Gravelotte bekannt ist. Abgehend von der Tannenbergstraße gibt es in Elberfeld bis heute die Gravelottestraße. Zwei Tage zuvor hatte die Schlacht bei Mars-la-Tour bereits zwei Barmer Gefallene gefordert.1
Nahezu alle Barmer Gymnasien und auch das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Elberfeld, welches 1931 mit dem Barmer Gymnasium für Knaben an der Bleicherstraße fusionierte, führen ihre Geschichte bis auf das Jahr 1579 zurück, dem Gründungsjahr der Reformierten Amtsschule in Barmen. Bereits 1879 erinnerte man in Barmen mit einer Gedenktafel im Schulgebäude an der Concordienstraße an das 300jährige Jubiläum, diese Tafel ging zusammen mit dem Schulgebäude verloren. Am 22.September 1979 wurde mit einem Festakt in der Elberfelder Stadthalle an die Gründung der Reformierten Amtsschule erinnert, am folgenden Tag, dem 23.September 1979 wurde an der Gemarker Kirche eine von der Stadt Wuppertal gestiftete Gedenktafel erhüllt, die an das 400 Jahre zurückliegende Ereignis erinnert.1
Die Gedenktafel zur Erinnerung an die Reformierte Amtsschule.
Die Inschrift lautet:
“1579–1979
An dieser Stelle wurde am 31.August 1579
als erste Schule des Ortes
die Reformierte
Amtsschule
von den Bürgern Barmens gegründet.”
Nachdem die reformierte Gemeinde Gemarke 1702 die Erlaubnis zu ihrer Gründung erhalten hatte und 1710–1714 ihre Kirche erbaut hatte, errichtete sie 1718 ein Dank-Monument. Als man 1888–1890 die Gemarker Kirche neu errichte — die alte war zu klein geworden — mauerte man das alte Dank-Monument in der Wand der östlichen Vorhalle ein, in der westlichen brachte man eine Dankestafel aus Granit an, die an die Gründung der Gemeinde erinnern sollte. Ihre Inschrift lautet:
Dankestafel in der westlichen Vorhalle der Gemarker Kirche.
“Dankestafel
für die am 8.August 1702 von Kurfürst Johann
Wilhelm den Oberbarmer Reformierten Refor-
mierten gewährte volle Freiheit ihrer
Religions-Ausübung, das Recht der Ge-
meindebildung.
Im Vollgefühl des Dankes für diese
große Wohltat schrieben damals unse
re Väter: ‘Gesegnet sei dieser Tag unter
allen Tagen, und werde das Andenken
desselben nie in den Sand der Vergessen-
heit geschrieben; sondern in Marmor
und Erz eingegraben um stets unterhal-
ten zu werden. Jehovah aber verleihe
denen, die diese hohe Gnade empfangen
haben, wie auch ihren späteren Nach-
kömmlingen seinen heiligen Geist, der sie
zu steter Dankbarkeit ansporne und sie
kräftiglich antreibe, derselben gemäss
zu wandeln, damit der aufgerichtete
Leuchter nicht wieder von der Stelle
gestossen, sondern bis an das Ende der
Welt von dem erhalten werde, welcher
zwischen den sieben güldenen Leuch-
tern wandelt und die sieben Sterne in
seiner Hand hält.’
Dieses Bekenntnis der Väter er-
neuern die Nachkommen bei der Voll-
endung dieser neuen Kirche 1890.”
Die Tafeln von 1718 und von 1890 haben den Weltkrieg unzerstört überstanden und wurden beim Wiederaufbau der Gemarker Kirche neu an ihren Platz gestellt, so dass sie beim ersten Gottesdienst am 18.Mai 1955 wieder zugegen waren.1
Es ist, so weit bekannt, das älteste noch erhaltene Denkmal in Wuppertal: das Dank-Monument in der östlichen Vorhalle der Gemarker Kirche und es erinnert an deren Errichtung. 1702 hatten die Reformierten in Barmen das Recht erhalten eine eigene Gemeinde zu bilden, nachdem sie bisher zur Schwelmer Gemeinde gehört hatten, die 1655 gegründet worden war. Vor allem der Fabrikant Peter Wichelhaus warb lange beim damaligen Landesherren Johann Wilhelm II, Herzog von Berg und Kurfürst der Pfalz, der allerdings katholisch war und zögerte eine protestantische Gemeinde zu unterstützen. Am 8.August 1702 fertigte er schließlich die Urkunde aus, die es den Reformierten von “Gemarke” erlaubte eine eigene Gemeinde zu gründen.
Das Dank-Monument in der östlichen Vorhalle der Gemarker Kirche.
Am 19.Mai 1710 konnte dann der Grundstein für den Bau der Kirche gelegt werden, nachdem eine Sammlung besonders durch die Hilfe der englischen Königin Anne, die 1707 im Süden Englands ein Kollekte durchführen ließ, 8485 Reichstaler ‑eine stolze Summe- erbracht hatte. Am 17.Juni 1714 konnte die Kirche eingeweiht werden, 1718 brachte man dann zur Erinnerung und aus Dankbarkeit eine aus schwarzem Marmor von Jean Ferdinand Crop & Fils in Amsterdam gefertigte Tafel an, deren lateinisch Inschrift vom späteren Bischof Peterboroughs Dris Whitte Kennet verfasst wurde. Sie lautet:
“In DEIOPTIMAX Gloriam
Ecclesiae Reformatae Pacem
EtGentisAnglicanaeLaudem.
SubAuspiciisSerenissimiPrincipis JOHANNISWILHELMI
ComilisPalatiniadRhenum.
S:R:I:Archidapiseri & Electoris. ANNA DEIgratiaMag:Brit:Fran:&Hib:Regina
Precibusnostris&Pietate Sua mota.
LiterasRegias magnoSigilloAnglai munitas
Solemnite revulgavit DieX.Novemb:A:MDCCVII
ProEleeemosynisPopuli sui colligendis:
QuarumVirtute plus DuoMilliaLibrarum
Monetae Anglicanae
Larga manu effusa & nobis transmissa sunt
Tali ope&auxilio HaecSacraAedes
A primis fundamentis extructa est
Anno Christi MDCCX
Stet diu floreatque.”
Detail der Tafel.
Die Übersetzung der Inschrift lautet:
“Zu des Allerhöchsten Ehren, zum Heil der reformierten Kirchen und zum Ruhm des englischen Volkes hat unter der Regierung des durchlauchtigsten Fürsten Johann Wilhelm, Pfalzgrafen am Rhein, des heiligen römischen Reiches Erztrugsessen und Kürfursten, Anna von Gottes Gnaden Königin von Groß-Britannien, Frankreich und Irland, durch unsere Bitten und ihre Frömmigkeit bewogen, unter dem 10.November 1707 eine mit dem großen englischen Siegel versehene königliche Urkunde mit der Aufforderung zur Sammlung von Liebesgaben in ihrem Volke ausgehen zu lassen. Kraft dieses Patents sind uns mit großer Freigiebigkeit mehr als 2000 Pfund in englischer Münze zugewandt und zugesandt worden. Vermöge solcher Beihilfe ist dieses Gotteshaus von Grund auf errichtet im Jahre des Herrn 1710. Möge es lange stehen und in seinem Schmuck erhalten bleiben.”
Detail der Tafel.
1890 erneuerte die Gemeinde ihre Dankbarkeit und errichtete beim Neubau der Gemarker Kirche ein weiteres Dank-Monument in der westlichen Vorhalle.1