Armin‑T.-Wegner-Büste

Zum 120. Geburts­tag des in Wup­per­tal gebo­re­nen Dich­ters und Kämp­fer gegen Unter­drü­ckung, Armin T. Weg­ner, stif­te­te die Armin‑T.-Wegner Socie­ty of USA eine Büs­te ihres Namens­ge­bers. Sie wur­de am 16. Okto­ber 2006 in Anwe­sen­heit sei­nes Soh­nes Miche­le im Gym­na­si­um an der Bay­reu­ther Stra­ße auf­ge­stellt. 1 und mit einem Fest­akt ein­ge­weiht. Vor­aus­ge­gan­gen war die Annah­me der Schen­kung durch den Rat der Stadt Wup­per­tal am 11. Sep­tem­ber 2006.2Geschaf­fen wur­de die Büs­te von der in Los Ange­les leben­den arme­ni­schen Bild­haue­rin Ali­ce Meli­ki­an. Bevor Ober­bür­ger­meis­ter Peter Jung die Büs­te ent­hüll­te, hielt Prof. Klaus- Micha­el Bog­dal aus Bie­le­feld einen Vor­trag mit dem Titel “Maschi­nen im Mär­chen­land — Armin T.Wegner und der Ori­ent nach der Ent­de­ckung des Öls”, außer­dem wur­den die Ver­to­nun­gen von Wer­ken Weg­ners aus dem inter­na­tio­na­len Armin T. Weg­ner-Musik- und Ver­stän­di­gungs­pro­jekt „Pic­tu­re of a voice (2003 – 2007) urauf­ge­führt.3


Die Armin T. Weg­ner-Büs­te der arme­ni­schen Bild­haue­rin Ali­ce Melikian.

Neben der Büs­te erklärt eine klei­ne Tafel aus Glas:

Armin T. Wegner
geb 16.10.1886 in Elber­feld    gest. 17.05.1978 in Rom

Schrift­stel­ler und Pazifist

Weg­ner brach­te als Augen­zeu­ge den Völ­ker­mord an
den Arme­ni­ern ins Bewusst­sein der Öffentlichkeit.

Die Gedenk­stät­te Yad Vas­hem ehrt ihn mit dem Titel
“Gerech­ter der Völker”


Armin T. Weg­ner wur­de am 16.Oktober 1886 als Sohn eines Eisen­bahn­be­am­ten in der dama­li­gen Gus­tav­stra­ße gebo­ren. Seit 1986 exis­tiert am Haus Nr. 11 in der Stra­ße, die seit 1935 den Namen Von-der-Tann-Stra­ße trägt, eine Gedenk­ta­fel. Weg­ner blieb nicht lan­ge in sei­ner Geburts­stadt, nach drei Jah­ren wur­de sein Vater nach Ber­lin ver­setzt. Spä­ter ging er in Bres­lau zur Schule,
wäh­rend die­ser Zeit erschie­nen auch sei­ne ers­ten Gedich­te im Pri­vat­druck. 1909 folg­te dann der Gedicht­band “Zwi­schen zwei Städ­ten”. 1914 schloss er sein Jura­stu­di­um nach Sta­tio­nen in Bres­lau, Zürich und Ber­lin mit einer Dis­ser­ta­ti­on über den Streik im Straf­recht ab. Nach Aus­bruch des Ers­ten Welt­kriegs nahm er als kriegs­frei­wil­li­ger Kran­ken­pfle­ger am Win­ter­feld­zug in Polen und bis Herbst 1915 am Feld­zug in der Tür­kei teil, wo er Zeu­ge des Völ­ker­mords an den Arme­ni­ern wur­de. Die­ses Erleb­nis ver­ar­bei­te­te er in sei­nen expres­sio­nis­ti­schen Gedich­ten, Erzäh­lun­gen und Rei­se­be­rich­ten und mach­te ihn zu einem Kämp­fer gegen jedes Unrecht. 1919 berich­te­te er in einem offe­nen Brief an den US-Prä­si­den­ten Woo­d­row Wil­son von sei­nen Erleb­nis­sen und der Not der Arme­ni­er. In Reden und Auf­ru­fen ver­ur­teil­te er Unter­drü­ckung und Krieg. So war es für ihn selbst­ver­ständ­lich, 1933 ein Pro­test­schrei­ben gegen die Juden­ver­fol­gung an Adolf Hit­ler zu rich­ten. Als Kon­se­quenz wur­de er im August 1933 ver­haf­tet und gefol­tert, sei­ne Bücher ver­bo­ten und ver­brannt. Nach sei­ner Frei­las­sung im Dezem­ber des Jah­res emi­grier­te er und leb­te ab 1936 in Posi­ta­no in Ita­li­en. Er erklär­te, “nie mehr die Hän­de die­ses Vol­kes zu berüh­ren, die mei­nen jüdi­schen Brü­dern und mir so Unaus­denk­ba­res ange­tan haben.”

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg galt Weg­ner zunächst als ver­schol­len. Im  Novem­ber 1948 las er bei einem deut­schen Autoren­tref­fen in Zürich erst­mals wie­der aus sei­nen Wer­ken. 1956 erhielt er in Nea­pel das Bun­des­ver­dienst­kreuz I. Klas­se, 1962 den Edu­ard von der Heydt-Preis der Stadt Wup­per­tal. 1968 wur­de er vom Staat Isra­el zu einem Gerech­ten unter den Völ­kern ernannt. Am 17. Mai 1978 starb er in Rom.4
Seit 2002 gibt es in Wup­per­tal die Armin‑T.-Wegner-Gesellschaft, 2003 wur­de in Los Ange­les die Armin‑T.-Wegner-Society of USA gegründet.


Ehrentafel des Gymnasiums Bayreuther Straße

Das Staat­lich natur­wis­sen­schaft­li­che Gym­na­si­um an der Bay­reu­ther Stras­se, frü­her das Staat­li­che Real­gym­na­si­um Elber­feld, fei­er­te 1957 sein 50jähriges Bestehen. Aus die­sem Anlass ent­schloss man sich mit einer Ehren­ta­fel für die gefal­le­nen Leh­rer und Schü­ler des Zwei­ten Welt­kriegs deren Andenken in Erin­ne­rung zu hal­ten. Das Denk­mal schuf der Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Hell­muth Grüt­te­fien, der ehe­ma­li­ger Schü­ler und Abitu­ri­ent des Jahr­gangs 1925, Regie­rungs­di­rek­tor Dr.Otto Ter­ste­gen, hielt in der Fei­er­stun­de am 29.September 1957 die Anspra­che und anschlie­ßend ent­hüll­te der Vor­sit­zen­de der Ver­ei­ni­gung ehe­ma­li­ger Schü­ler, der Rechts­an­walt Paul Leh­mann, die Ehrentafel.


Die Ehren­ta­fel im Alt­bau des Gym­na­si­ums Bay­reu­ther Strasse.

Die Ehren­ta­fel schuf der Bild­hau­er Grüt­te­fien aus Kera­mik­plat­ten, auf denen in erha­be­nen Buch­sta­ben die Namen der vier gefal­le­nen Leh­rer und der 170 Schü­ler dicht gedrängt ver­zeich­net sind. Die Kera­mik­plat­ten wur­den auf Spe­zi­al­putz aus Trie­rer Kalk gebet­tet, die unter­schied­li­chen Far­ben wur­den durch Reduk­ti­ons­brand im mit Erlen­holz befeu­er­ten Ofen erzeugt. 1966 wur­de die Ehren­ta­fel nach Um- und Anbau­ar­bei­ten am Schul­ge­bäu­de an sei­nen heu­ti­gen Platz am Ver­bin­dungs­flur zwi­schen Alt und Neu­bau ver­setzt, dabei wur­de die Anord­nung der Namen ver­än­dert. Der heu­ti­gen ellip­sen­ar­ti­gen Form war eine offe­ne­re, eher recht­ecki­ge vor­aus gegan­gen.1


Die Inschrift.

Damals wie heu­te lau­te­te die Inschrift am Kopf der Tafel:

“Den Toten zum Gedenken
den Leben­den zur Mahnung
2.Weltkrieg 1939–1945”

Direkt neben der Ehren­ta­fel fin­det sich die Ehren­ta­fel des Staat­li­chen Real­gy­man­si­ums Elber­feld für die Gefal­le­nen des Ers­ten Weltkriegs.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte