Kriegerdenkmal der Firma C. Blumhardt Fahrzeugwerke

Am 9. Juni 1950 wur­de auf dem Fir­men­ge­län­de des Fahr­zeug­her­stel­lers C. Blum­hardt Fahr­zeug­wer­ke, der Auf­bau­ten und Anhän­ger für LKW pro­du­zier­te, eine Gedenk­ta­fel für 30 Gefal­le­ne und sie­ben ver­miss­te Arbeits­kol­le­gen ein­ge­weiht. Die 1,30m hohe Bron­ze­ta­fel vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Harald Schmahl zeigt unter den Jah­res­zah­len des Welt­krie­ges zwei Figu­ren im Reli­ef, die einen Mann dar­stel­len, der sich die Hand vor die Augen hält um die Schreck­nis­se des Krie­ges aus­zu­blen­den und eine Frau, die zu sei­nen Füßen zusam­men gesun­ken ist und um die Toten trau­ert, die links und rechts des Reli­efs mit Vor- und Nach­na­men auf­ge­führt sind. An obers­ter Stel­le der lin­ken Spal­te fin­det sich der Name einer Frau.


Bild ent­nom­men aus: Ruth Mey­er-Kahr­weg, Denk­mä­ler, Brun­nen und Plas­ti­ken in Wup­per­tal, Wup­per­tal 1991, S. 340. Foto der Autorin.

Das Krie­ger­denk­mal der Fir­ma Blum­hardt gilt als das ers­te Fir­men­krie­ger­denk­mal nach dem Zwei­ten Welt­krieg, das in West­deutsch­land ent­stand.1 Auf dem Gelän­de brach­te Geschäfts­füh­rer Gün­ter Muth­mann auch den über­le­ben­den Elber­fel­der Löwen unter.

Nach dem Tod Muth­manns 1985 geriet das Unter­neh­men immer mehr in Schwie­rig­keit und wur­de am 7. Mai 1996 geschlos­sen, die Betriebs­ge­bäu­de an der Voh­wink­ler Stra­ße 160 sind teil­wei­se abge­ris­sen und das Gelän­de dient heu­te als Indus­trie­park. Von dem Krie­ger­denk­mal, das noch 1986 im Ein­gangs­be­reich des Werks foto­gra­fiert wur­de, ist bis­lang kei­ne Spur zu fin­den, auch Recher­chen vor Ort führ­ten zu kei­nem Ergeb­nis.2

Gedenktafel des Reichskolonialbundes zur Erinnerung an die verlorenen Kolonien

Gedenk­ta­fel des Reichs­ko­lo­ni­al­krie­ger­bunds. Ent­nom­men aus: Gene­ral-Anzei­ger vom 1. April 1937

1934 jähr­te sich die Grün­dung der deut­schen Kolo­nien Togo, Kame­run und “Deutsch-Süd­west­afri­ka” zum 50. Mal. Die Kame­rad­schaft Wup­per­tal des Deut­schen Kolo­ni­al­krie­ger­bunds e.V. nahm die­ses Datum zum Anlass an die Taten der “Schutz­trup­pe” und der Kolo­ni­al­lis­ten zu erin­nern und dazu auf­zu­ru­fen, die Kolo­nien, die im Ver­sail­ler Frie­dens­ver­trag 1919 abge­ben wer­den muss­ten, nicht ver­lo­ren zu geben. Am 4. April 1937 weih­te man dann in der Ruh­mes­hal­le eine Bron­ze­ta­fel ein, deren Mit­tel die Mit­glie­der der Deut­schen Kolo­ni­al-Gesell­schaft auf­ge­bracht hat­ten, die 1936 mit dem Reichs­ko­lo­ni­al­bund zwangs­ver­ei­nigt wor­den war. Die Tafel des Wup­per­ta­ler Bild­hau­ers Harald Schmahl zeig­te ein Reli­ef­bild­nis eines Kämp­fers der kolo­nia­len “Schutz­trup­pe” und dar­un­ter fol­gen­de Inschrift:


Im Jah­re des Wieder-
auf­stiegs des deut­schen Volkes
gedach­ten die im Reichskolonial-
bund geein­ten Trä­ger des kolon-
ialen Gedan­ken in Wuppertal
mit Weh­mut und mit Zukunfts-
hoff­nun­gen der stol­zen Tage in
denen Bis­marcks Tatkraft
vor 50 Jahren
das deut­sche Kolonialreich
ins Leben tre­ten liess.

Was wir ver­lo­ren haben
darf nicht ver­lo­ren sein.

Reichs­ko­lo­ni­al­bund Wuppertal
1934

1943 wur­de die Gedenk­ta­fel beim Luft­an­griff auf Bar­men zer­stört.1


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gustav-Adolf-Uthmann-Denkmal

Das Uth­mann-Denk­mal 1930. Ent­nom­men aus: Freie Pres­se vom 21. Juni 1930.

Die Gedenk­ta­fel.

Am Sonn­tag, den 22. Juni 1930, wur­de als Höhe­punkt der G.A.Uthmann- Gedenk­fei­er an die­sem Wochen­en­de das Denk­mal für den 1920 ver­stor­be­nen Arbei­ter­lie­der­ma­cher aus Bar­men ein­ge­weiht. Es war der zehn­te Todes­tag Uth­manns. Ursprüng­lich hat­te der Deut­sche Arbei­ter-Sän­ger­bund geplant, das Denk­mal in den Bar­mer-Anla­gen zu errich­ten, wo Uth­mann täg­lich spa­zie­ren gegan­gen war. Doch der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein lehn­te das Gesuch ab, mit der Begrün­dung, dass seit Jah­ren Denk­mal­an­trä­ge abge­lehnt wür­den, da es zu vie­le sei­en. Aller­dings gewähr­te man dem bür­ger­li­chen Deut­schen Sän­ger­bund die Errich­tung des “Sän­ger-Gedenk­steins für die im Krieg gefal­le­nen Sän­ger”, der eine Woche spä­ter ein­ge­weiht wer­den konn­te. Die Stadt Wup­per­tal stell­te dem Deut­schen Arbei­ter-Sän­ger­bund zwar einen Platz im Nord­park zur Ver­fü­gung, ver­wei­ger­te aber jeg­li­che finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Dem Deut­schen Sän­ger­bund hin­ge­gen hat­te man zwei Jah­re zuvor die Unter­stüt­zung zuge­sagt. Letzt­end­lich schaff­te es der Deut­sche Arbei­ter-Sän­ger­bund aus eige­ner Kraft das Denk­mal zu finan­zie­ren und beauf­trag­te den Elber­fel­der Bild­hau­er Wil­helm Koop­mann mit der Gestal­tung des Denk­mals und der Gedenk­ta­fel. Die Aus­füh­rung oblag der Bar­mer Bauhütte.

In einem Ron­dell mit 18 Metern Durch­mes­sern erhebt sich ein 6,30 Meter Pfei­ler aus Ruhr­koh­len­sand­stein. An ihm befand sich eine Gedenk­ta­fel (230cm x 70cm) aus Bron­ze, die neben einem Reli­ef des Dich­ters auch eine Lei­er zeig­te. Dazu ver­kün­de­te die Inschrift:


Dem Sän­ger der Freiheit
G.Adolf Uthmann
Gebo­ren 29. Juni 1867
Gestor­ben 22. Juni 1920
Zum Gedenken
Deut­scher Arbei­ter Sängerbund”


Aus ganz Deutsch­land reis­ten zur Ein­wei­hung Arbei­ter­chö­re an, gedach­ten an Grab und Denk­mal an Gus­tav Adolf Uth­mann und san­gen in den Stadt­hal­len Bar­mens und Elber­felds und auch auf den öffent­li­chen Plät­zen der Stadt.


Das Denk­mal 2011.

Gus­tav Adolf Uth­mann wur­de am 29. Juni 1867 in Bar­men gebo­ren. Sein Vater starb früh und so konn­te er sei­nem Wunsch, Leh­rer zu wer­den, nicht fol­gen, son­dern muss­te eine Fär­ber­leh­re begin­nen, um sei­ne erblin­de­te Mut­ter und die jün­ge­ren Geschwis­ter zu unter­stüt­zen. Es waren Freun­de von ihm, die sein Talent als Musi­ker an der Posau­ne erkann­ten und För­de­rer ermög­lich­ten den Unter­richt an Gei­ge und Kla­vier. Der städ­ti­sche Kapell­meis­ter Georg Rau­chen­ecker führ­te ihn schließ­lich in die Kunst der Kom­po­si­ti­on ein. Uth­mann fühl­te sich Zeit sei­nes Lebens der Arbei­ter­be­we­gung ver­bun­den, mit der er wäh­rend sei­ner Leh­re in Kon­takt gekom­men war. Ab 1891 lei­te­te den Arbei­ter­ge­sang­ver­ein “Frei­er Sän­ger­kreis” und diri­gier­te acht wei­te­re Chö­re aus dem Wup­per­tal — und zwar neben der Aus­übung sei­nes Berufs als Fär­ber. Spä­ter muss­te er auf­grund einer Augen­er­kran­kung umler­nen und ging zur  All­ge­mei­nen Orts­kran­ken­kas­se, wo er spä­ter  Haupt­kas­sie­rer und anschlie­ßend stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer wur­de. Wäh­rend­des­sen stell­te er das Kom­po­nie­ren nie ein und schuf 400 Lie­der, deren Tex­te von der Arbei­ter­be­we­gung, Frei­heit und Frie­den han­del­ten. Zu den bekann­tes­ten Wer­ken gehö­ren “Wel­ten­frie­de”, “Die Frei­heit mein Lied”, Empor zum Licht” und “Tord Fole­son”, aus dem die bekann­te Zei­le stammt: “Das Ban­ner kann ste­hen, wenn der Mann auch fällt.” Am 22. Juni 1920 starb Gus­tav Adolf Uth­mann an den Fol­gen einer Blutvergiftung.



Bereits 1933 wur­de die Gedenk­ta­fel von den Natio­nal­so­zia­lis­ten zer­stört. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg ersetz­te zunächst eine Tafel aus Kunst­stein ab dem 29. Juni 1947 (dem 80. Geburts­tag Uth­manns) die Bron­ze­ta­fel, am 27.Oktober 1957 konn­te der Deut­sche Arbei­ter-Sän­ger­bund eine neue Bron­ze­ta­fel von Harald Schmahl ein­wei­hen und ver­an­stal­te­te zu die­sem Anlass ein Gedenk­kon­zert im Nord­park und in der Elber­fel­der Stadt­hal­le.1


Die Gedenk­ta­fel von 2007.

Die Inschrift der neu­en Gedenk­ta­fel lautete:

“Dem Sän­ger der
Freiheit
Gus­tav Adolf
Uthmann
1867 1920
Zum Gedenken
Deut­scher Allg.
Sängerbund
Im Som­mer 1999 war das Denk­mal völ­lig zuge­wach­sen und unzu­gäng­lich. Das Res­sort Umwelt, Grün­flä­chen und Fors­ten leg­te es wie­der frei und mach­te es zugäng­lich.2
Im Febru­ar 2006 wur­de die Gedenk­ta­fel Opfer eines Raub­zu­ges, dem auch ande­re Denk­mä­ler in Wup­per­tal zum Opfer vie­len.3 Am 14.10.2007 ersetz­te die Stadt Wup­per­tal die Tafel durch eine neue, die Kos­ten betru­gen 14.291 €. 4

Hans Georg von Arnim-Denkmal

Wuppertal | 18.08.11 | Oberbarmen | Denkmal Hans Georg von Arnim

1912 weih­te der “Geschichts- und Alter­tums­ver­ein zu Lie­gnitz” in eben­je­ner schle­si­schen Stadt, die heu­te Leg­ni­ca heißt, ein Denk­mal für Hans Geog von Arnim ein. Dort stand es Ecke Gold­ber­ger und König­grät­zer Stra­ße, bis es im Zwei­ten Welt­krieg ein­ge­schmol­zen wer­den soll­te. Es wur­de nach Ham­burg ver­bracht und dort nach dem Krieg auf einem Lager­platz ent­deckt. Inzwi­schen trenn­te der Eiser­ner Vor­hang das Denk­mal von sei­nem Stand­ort und die Stadt Wup­per­tal nahm als Part­ner­stadt Lie­gnitz’ (seit 1952) das Denk­mal in sei­ne Obhut, ließ es vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Harald Schmahl restau­rie­ren und stell­te das Denk­mal 15.September 1962 in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Ex-Lie­gnit­zer auf dem Gör­lit­zer Platz an der Lie­gnit­zer Stra­ße auf.


Das Hans Georg von Arnim-Denk­mal auf dem Gör­lit­zer Platz.

Hans Georg von Arnim leb­te von 1581 — 1641, war Luthe­ra­ner und stand ab 1631 (im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg) in den Diens­ten Kur­sach­sens. Am 13.Mai 1634 schlug das säch­si­sche Heer unter von Arnim das kai­ser­li­che Heer bei Lie­gnitz und bewahr­te die Stadt vor einer Beset­zung. Wäh­rend der Fei­er­stun­de zur Wie­der-Ein­wei­hung des Denk­mals erklärt der ehe­ma­li­ge Lie­gnit­zer Ober­bür­ger­meis­ter Dr.Elsner, dass von Arnim ein bedeut­sa­mer Staats­mann und treu­er Freund der Schle­si­er gewe­sen sei. Sein Stand­bild sei für die Lie­gnit­zer ein Sym­bol für ihre Heimatstadt.


Her­ge­stellt wur­de das Denk­mal vom Bild­hau­er Emil Cau­er aus Ber­lin, gegos­sen wur­de es laut Inschrift am Sockel bei Lauchhammer.

1981 wur­de das Denk­mal umge­stürzt, konn­te aber 1983 wie­der auf­ge­stellt wer­den.1


Die Inschrift.

Am stei­ner­nen Sockel wur­de eine Bron­ze­ta­fel ange­bracht, deren Inschrift lautet:

“Hans Georg von Arnim
sieg­te im Kamp­fe um die Freiheit
des Glau­bens als kursächsischer
Feld­herr am 13.Mai 1634 bei Lie­gnitz­Die­ses Denk­mal, von Liegnitzer
Bür­gern errich­tet, wur­de vor der
Zer­stö­rung im 2.Weltkrieg bewahrt
und zum Geden­ken an die Patenstadt
Lie­gnitz im Jah­re 1962 in Wuppertal
aufgestellt.”
Der Feld­her­ren­stab.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Kriegerdenkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Kameraden des Beyeröhder Turnvereins 1893 e.V.

Schon der Ers­te Welt­krieg hat­te beim Beye­röh­der Turn­ver­ein sei­nen blu­ti­gen Tri­but gefor­dert und man hat­te damals schon der Kame­ra­den gedacht. Am 1.Oktober 1961 war es wie­der so weit: Es galt den Gefal­le­nen eine stei­ner­ner Erin­ne­rung zu ver­schaf­fen: Ein neu­es Krie­ger­denk­mal war ein­zu­wei­hen. Zu die­sem Anlass spra­chen auf dem Sport­platz in der Fleu­te der Stadt­käm­me­rer, vor­he­ri­ge Ober­bür­ger­meis­ter und Lang­er­fel­der Bür­ger Hein­rich Schmeis­sig, der Bür­ger­meis­ter Dob­bert und Pas­tor Wüster.


Das Krie­ger­denk­mal des Beye­röh­der Turn­ver­eins 1893 e.V.

Geschaf­fen hat­te das Denk­mal der Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Harald Schmahl aus rotem Sand­stein. Das Denk­mal misst etwa 2,50m in der Höhe und 1,20m in der Brei­te. Unter dem Emblem der deut­schen Tur­ner­schaft steht die Inschrift:

“Hier schwei­ge ein Jeder
von sei­nem Leid”

Dar­un­ter fol­gen die Namen der 40 gefal­le­nen Kame­ra­den und einer getö­te­ten Kame­ra­din  in Form eines Kreu­zes. Es fol­gen die Jah­res­zah­len und der Name des Ver­eins. Auf den bei­den Sei­ten­flä­chen ist Eichen­laub zu sehen, auf der Rück­sei­te ein christ­li­ches Kreuz.1


Rück­sei­te mit Kreuz

Sei­ten­flä­che mit Eichenlaub.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Wanderer mit Laute

Wan­de­rer mit Laute

1933 schenk­te der Bür­ger­ver­ein der äuße­ren Süd­stadt (heu­te Bür­ger­ver­ein der Elber­fel­der Süd­stadt e. V.) der Stadt eine Stein­skulp­tur namens “Heim­zie­hen­der Wan­der­vo­gel”, die Wilhlem Koop­mann aus Stein geschaf­fen hat­te. Sie wur­de am Sand­hof auf­ge­stellt und 1949 wur­de die­se zerstört.


Zum 25jährigen Jubi­lä­um der Stadt Wup­per­tal ent­schloss man sich des­halb der Stadt erneut einen “Wan­de­rer” zu schen­ken, dies­mal aus Bron­ze. Ange­fer­tigt wur­de sie von Harald Schmahl und am 31.Juli 1954 ent­hüllt. Der Vor­sit­zen­de des Bür­ger­ver­eins, Rechts­an­walt Hüner­bein, Bür­ger­meis­ter Kem­per, Stadt­di­rek­tor Goe­ke und SGV-Gau­we­ge­wart Arn­holt waren zur Fei­er gekom­men und spra­chen. Seit­dem steht der 1,84m gro­ße Wan­de­rer tag­aus, tag­ein ober­halb des Kreis­ver­keh­res am Sand­hof und bewegt sich trotz sei­nes Namens nicht.1


Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Heinrich-Heine-Denkmal (1958)

Im Jahr 1933 zer­stör­ten die Natio­nal­so­zia­lis­ten das 1893 von Sel­ma von der Heydt gestif­te Hein­rich-Hei­ne-Denk­mal. 1957 beschloss die Stadt Wup­per­tal ein neu­es Denk­mal anfer­ti­gen zu las­sen, als Stand­ort wähl­te man den Von-der-Heydt-Park, da der ursprüng­li­che Stand­ort inzwi­schen über­baut wor­den war. Es wur­de vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Harald Schmahl geschaf­fen, der dazu drei Muschel­qua­der aus den Trüm­mern des Bar­mer Rat­hau­ses nutzte.


Das Hein­rich-Hei­ne-Denk­mal im von-der-Heydt-Park.

Die Vor­der­sei­te.

Die Rück­sei­te

Die Inschrift der Vor­der­sei­te zitiert wie der Vor­gän­ger vier Ver­se aus der Harz­rei­se: (Text)

Auf die Berge
will ich steigen
wo die dunklen
Tan­nen ragen
Bäche rauschen
Vögel singen
und die stolzen
Wol­ken jagen

Hein­rich
Heine”


Der Name des Dich­ter ist von Eichen­blät­tern umge­ben. Als das 2,5m hohe Denk­mal im Dezem­ber 1958 der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt wur­de, bemerk­te man, dass statt Bächen “Buchen” im Zitat rausch­ten. Es ist unklar, ob die­ser Feh­ler vom 1893er Denk­mal über­nom­men wur­de oder von der Beschrei­bung durch Wil­helm Schä­fer (sie­he dort).


Die Inschrift der Rück­sei­te lautet:

“Zur Erin­ne­rung
an das um die
Jahrhundert-
wen­de von der
Baro­nin Selma
von der Heydt
gestiftete
Hei­ne Denkmal
zer­stört 1933
erneu­ert 1958”
Bereits fünf Jah­re spä­ter muss­te das Denk­mal auf­grund des sprö­den und porö­sen Mate­ri­als saniert wer­den.1

Gedenktafel für Eugen Langen im Schwebebahnhof Döppersberg

Wer sich bei der Über­schrift bereits gefragt hat: “Hä? Wo?”, der geht ver­mut­lich immer den glei­chen Abgang hin­ab (oder hin­auf), näm­lich jenen, der direkt auf die Alte Frei­heit mün­det. Doch wer vom Bahn­steig Rich­tung Ober­bar­men in das Schwe­be­bahn­bahn­hofs­ge­bäu­de hin­ein geht, der ent­deckt am Absatz der Trep­pe die Gedenk­ta­fel für Eugen Lan­gen, bestehend aus einer Inschrift und einem Reli­ef­bild­nis aus Bron­ze, ange­fer­tigt vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Harald Schmahl.


Gedenk­ta­fel für Eugen Lan­gen, den Erfin­der der Schwebebahn.

Die Inschrift lautet:

Eugen Lan­gen
Geh.Kommerzienrat
dem Inge­nieur und
Erbau­er der
Schwebebahn
zur Erinnerung/
erbaut 1898 bis 1903”


Ein­ge­weiht wur­de das Denk­mal am 19.Juli 1957. Die Inschrift ist aller­dings miss­ver­ständ­lich. Eugen Lan­gen, gebo­ren am 9.Oktober 1833, war zwar Erfin­der des Sys­tem Schwe­be­bahn, auch der Name stammt von ihm, doch erbaut hat er die Wup­per­ta­ler Schwe­be­bahn nicht. Er starb bereits am 2.Oktober 1895 an einer Fisch­ver­gif­tung in Köln.1 Bis heu­te trägt die Schwe­be­bahn nicht nur den Namen, den er ihr gab, son­dern offi­zi­ell auch seinen:

Ein­schie­ni­ge Hän­ge­bahn Sys­tem Eugen Langen”


Kriegerdenkmal Cronenberg

His­to­ri­sche Auf­nah­me des Ehren­mals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Das Krie­ger­denk­mal in Cro­nen­berg (Am Ehren­mal) wur­de am 14. Okto­ber 1928 ein­ge­weiht. Vor­an­ge­gan­gen waren der Beschluss zur Errich­tung eines sol­chen Denk­mals der Cro­nen­ber­ger Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung am 10. Febru­ar 1925, eine Sam­mel­ak­ti­on unter den Cro­nen­ber­ger Bür­gern, die die finan­zi­el­len Mit­tel erbrach­te, eine Aus­ein­an­der­set­zung um die Fra­ge, ob das Denk­mal mit­ten in der Stadt errich­tet wer­den soll­te oder lie­ber im Wald, wel­cher Bild­hau­er es aus­füh­ren soll­te und die Grund­stein­le­gung am 17. Juli 1927 anläss­lich der Fei­er 100 Jah­re Stadtrechte.

His­to­ri­sche Auf­nah­me des Ehren­mals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Man ent­schloss sich schließ­lich Edu­ard Timae­us aus Kas­sel mit dem Bau des Denk­mal zu beauf­tra­gen, dass inner­halb eines neu­en Parks zwi­schen den Stra­ßen Hüt­ter­str, Am Ehren­mal und Auf dem Eigen ent­ste­hen soll­te. Timä­us hat­te bereits 1925 die Gedenk­ta­fel der Cro­nen­ber­ger Real­schu­le gestal­tet. Die Anla­ge selbst plan­ten Prof. Peter Klotz­bach aus Bar­men und der Cro­nen­ber­ger Stadt­bau­rat Siedentopf.

Der Bild­hau­er wähl­te die unge­wöhn­li­che Form einer Pyra­mi­de für das Ehren­mal. Vor­ge­la­gert ist eine schlich­te, knien­de, trau­ern­de Frau­en­fi­gur, auf der lin­ken, vor­de­ren und rech­ten Sei­te sind die Namen der Gefal­len (über 400) ange­bracht. Auf der Spit­ze der Pyra­mi­de pran­gen die Wor­te “1914–18”, “Cro­nen­berg”, “sei­nen”, “Hel­den”. Am Fun­da­ment links neben der Frau­en­fi­gur: “Ihr starbt”, rechts: “Ihr lebt!”. Unter­halb der Frau­en­fi­gur brach­te man am 26.Juli 1956 eine ergän­zen­de Tafel für die Opfer des Zwei­ten Welt­kriegs an, die der Bild­hau­er Harald Schmahl schuf. In den 1980er Jah­ren wur­de das Denk­mal von Stein­metz­meis­ter Barnd Wald restau­riert.1


Das Band, wel­ches die Namen ent­hält, ist an den Sei­ten zwei­mal durch Sym­bol­ta­feln unter­bro­chen, die Sym­bo­le von Krie­ge und Frie­den zeigen.

Zu sehen sind Reichs­ad­ler, Schwert mit Blät­tern, Artil­le­rie­ge­schoss, Cro­nen­ber­ger Wap­pen (Ber­gi­scher Löwe mit Sense)

Zu sehen sind Frie­dens­tau­be, Stahl­helm, Eiser­nes Kreuz, Siegerkranz
Die Inschrift des Denk­mals ist nicht leicht zu erken­nen. An der Spit­ze der Pyra­mi­de steht an drei Sei­ten: “Cro­nen­berg — sei­nen — Hel­den — 1914- 1918” Unter dem Band der Namen steht ein­ge­mei­ßelt in den Stein links und rechts der Figur “Ihr starbt — Ihr lebt”
Am 26. Juli 1958 wur­de zum Geden­ken der Opfer des Zwei­ten Welt­krie­ges eine Bron­ze­ta­fel ange­bracht, die vom Bild­hau­er Harald Schmahl gestal­tet wur­de. Plä­ne für ein eigen­stän­di­ges Denk­mal wur­den ver­wor­fen. Über dem Eichen­blatt steht die schlich­te Inschrift: “Den Toten des Welt­kriegs 1939–1945”
Ergänzung vom 06. Juni 2012

In der Nacht auf Diens­tag, den 5. Juni 2012 haben Bron­ze­die­be die Tafeln mit den Namen der Gefal­le­nen und die Sym­bol­ta­feln ent­wen­det. Mit gro­ßer Bru­ta­li­tät wur­den die ein­ze­men­tier­ten ver­an­ker­ten Tafeln her­aus­ge­bro­chen, die Wie­der­her­stel­lungs­kos­ten lie­gen bei 30.000 Euro. Nur eine der 22 Tafeln wur­den an Ort und Stel­le gelas­sen.2


Eine der nun gestoh­le­nen Gedenktafeln.

Ergänzung vom 18.06.2012:

Der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein und der SPD-Stadt­ver­ord­ne­te Oli­ver Wag­ner haben 1200 € Beloh­nung für sach­dien­li­che Hin­wei­se aus­ge­setzt, davon stam­men 1000 € vom CHBV.3

Die Befürch­tun­gen, dass die Namen nicht mehr rekon­stru­iert wer­den kön­nen, haben sich zum Glück auf­ge­löst. Die Namen sind im Stadt­ar­chiv in der Akte S VII 65, “Gedenk­ta­fel der im Welt­krieg 1914–1918 gefal­le­nen…, Ein­wei­hung des Ehren­mals, 14.10.1928” ent­hal­ten.4

Wie die Cro­nen­ber­ger Woche berich­tet, beant­wor­te­te die Stadt eine Anfra­ge der Bezirks­ver­tre­tung Cro­nen­berg zur Wie­der­her­stel­lung der Tafel nega­tiv, es ist kei­ne Geld dafür vor­han­den. 30.000 Euro ver­an­schlagt das Res­sort Grün­flä­chen für die Her­stel­lung und dieb­stahl­si­che­re Anbrin­gung. Dage­gen sag­te das Res­sort zu, im Win­ter die Bäu­me und Sträu­cher im Bereich zurück­zu­schnei­den, um das Are­al bes­se­re ein­seh­bar zu gestal­ten.5


Zum Volks­trau­er­tag am 18.11.2012 stell­te man als pro­vi­so­ri­schen Ersatz für die gestoh­le­nen Namens­ta­feln die­se Tafel auf

Ergänzung vom 21.11.2012 :

Am Volks­trau­er­tag 2012 sorg­te der Dieb­stahl der Namens­ta­feln für eine Ver­än­de­rung im übli­chen Ritu­al. Neben Schü­lern und Pfar­rer Mon­hof ergriff auch der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de des Cro­nen­be­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins, Ste­phan Ries, das Wort und erklär­te den 150 Teil­neh­mern, dass die Wei­ge­rung der Stadt, die Tafeln zu erset­zen, eine “wei­te­re Schan­de” sei. 94 Jah­re nach Kriegs­en­de und 84 Jah­re nach der Errich­tung des Denk­mals beton­te er, dass die­ses kein “anony­mes, nack­tes Bau­werk aus Stein” sei, und die Namens­ta­feln der Trau­er und Erin­ne­rung ein Gesicht geben wür­de. Sie sei­en tra­gen­de Säu­len des Erin­nerns. Mitt­ler­wei­le bezif­fert die Stadt die Kos­ten der Wie­der­her­stel­lung und dieb­stahl­si­che­ren Anbrin­gung auf 65.000 €.6


Das Pro­vi­so­ri­um

Ergänzung vom 02.01.2013:

Am Neu­jahrs­tag 2013 wur­de die­se pro­vi­so­ri­sche Ehren­ta­fel zer­stört auf­ge­fun­den. Ob die Ursa­che Van­da­lis­mus oder Wind­bö­en waren, war unklar. Rolf Tesche, Vor­sit­zen­der des CHBV, erklär­te, das Pro­vi­so­ri­um mög­lichst schnell repa­rie­ren zu las­sen, da es nicht nur die Toten ehren, son­dern auch mah­nen, dass die Stadt die gestoh­le­nen Tafeln ersetzt.7

Ergänzung vom 08.12.2013:

Im Dezem­ber 2013 wur­de zwi­schen dem CHBV und der Stadt Wup­per­tal auf­grund des hart­nä­cki­gen Nach­ha­kens sei­tens des Bür­ger­ver­eins ver­trag­lich ver­ein­bart, dass die Stadt bei der Wie­der­her­stel­lung der Gedenk­ta­feln die Hälf­te der Kos­ten über­nimmt, die ande­re Hälf­te in Höhe von 18.000 € wird vom CHBV (3.000 €), von der Spar­kas­se (3.000 €), der Ein­zel­han­dels­ge­mein­schaft W.I.C (1.000 €), dem Ver­si­che­rungs­bü­ro Gross & Co (3.000 €) und sowie Pri­vat­spen­dern getra­gen, wes­we­gen erneut ein Spen­den­auf­ruf getä­tigt wur­de. Im Dezem­ber 2013 begann die kos­ten­freie Sanie­rung des Denk­mals durch den Maler­be­trieb Tesche und die Gerüst­bau­fir­ma Klaus Hobels­ber­ger.8

Ergänzung 16.10.2015

Am 12. Okto­ber 2015 teil­te die Stadt mit, dass eine Ste­le mit einer Info­ta­fel am nord­west­li­chen Zugang zum Denk­mal auf­ge­stellt wur­de. Der Text vom His­to­ri­schen Zen­trum erklärt die Geschich­te des Denk­mals bis in die jüngs­te Zeit, her­ge­stellt wur­de sie vom Res­sort Grün­flä­chen und Fors­ten, die Auf­stel­lung über­nah­men durch Kräf­te des zwei­ten Arbeits­mark­tes der GESA.9


Bild ergänzt am 10. April 2021

Seit April 2014 ist das Denk­mal auch wie­der voll­stän­dig, nach­dem die gestoh­le­nen Namens­ta­feln durch Repli­ken ersetzt wur­den. Die­se bestehen aber nicht aus Bron­ze, son­dern aus Kunst­guß und wur­den von der Fir­ma EGO3D aus Mül­heim her­ge­stellt. Damit konn­ten die Kos­ten von 65.000 € auf 35.000 € redu­ziert wer­den.10


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte