Die Wassertreppe mit Blick auf die Gewächshäuser und, nicht zu sehen, das Friedrich-Ebert-Denkmal.
Im Rahmen der Regionale 2006 wurde die Stadtgärtnerei auf der Hardt, die bereits 2003 aus Kostengründen geschlossen werden musste, abgerissen und der Bereich neugestaltet. Neben den drei gläsernen Schaugewächshäusern des Botanischen Gartens entstand auf dem neuen Platz zwischen Elisenturm, Orangerie und den Gewächshäusern eine Wassertreppe, die eine große Freude für besonders die ganz jungen Wuppertaler darstellt.1
2007 schenkte Lilo Zempelin der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel auf der Hardt die Skulptur Sursum Corda von Gertrude Reum aus dem Odenwald. Am 23. Oktober des Jahres fand die feierliche Einweihung statt, zwei Monate nach der Aufstellung. Stifterin und Künstlerin besahen sich im Entstehungsprozess das Gelände und wählten den Standort aus. Der Name der Skulptur „sursum corda“ entstammt aus der Abendmahlskategorie und bedeutet „Die Herzen in die Höhe“. Der Rektor der Kirchlichen Hochschule, Prof. Dr. Hellmut Zschoch, bemerkte zu Einweihung, dass „[d]er Name des Kunstwerks aber nicht in erster Linie an diesen sakramentalen Kontext [erinnert], sondern daran, daß die Theologie, die auf diesem Gelände zu Hause ist, daß der Glaube, dem sie dient, als Bewegung der Herzen, also des ganzen Menschen, zu verstehen sind.“1
Der 1998 gegründete Verein „Der Grüne Weg e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht mit dem Fahrrad alle Wuppertaler Partnerstädte zu besuchen oder in Wuppertal Gäste aus den Partnerstädten zu empfangen. 2003 begrüßte man 50 Gäste aus 9 Staaten in Wuppertal, um mit ihnen zusammen über Schwerin nach Berlin zu fahren. Zu diesem Anlass pflanzte man am 30. Juli 2003 auf der Hardt die Freundschaftslinde und stellte eine Fahrrad-Skulptur auf, die an dieses Ereignis erinnert. Hergestellt wurde diese von Auszubildenden der Firma Vorwerk. 1
Die Inschrift
Das Fahrrad trägt die Inschrift:
„‚Freundschaftslinde‘
Diese Linde pflanzten Menschen aus Wuppertal
sowie den Partner- und befreundeten
Städten am 30. Juli 2003 zu Beginn
ihrer Freundschaftstour mit dem
Fahrrad nach Berlin. Der Grüne Weg e.V.
Mit dem Fahrrad zur Partnerstadt.“
Rad und Linde.
Die Räder tragen die Namen von damaligen Wuppertaler Partnerstädten und befreundeten Städte: Legnica, Beer Sheva, Berlin-Schönefeld, Kosice, Jekaterinenburg, St. Etienne, South Tyneside, Matagalpa, Schwerin. Auf den Reifen steht das Motto des Vereins: „Grenzen überwinden, Menschen begegnen, Kultur erfahren, Freundschaften schließen, Städtepartnerschaft pflegen“
Detail der Skulptur
Seit 2003 sind Engels in Russland, Tabarka in Tunesien und Qingdao sowie Xinxiang in China hinzugekommen. Vor allem letztere dürften eine radfahrerische Herausforderung darstellen…
1995 wurden auf dem alten Vorplatz des im Zweiten Weltkriegs zerstörten Restaurants „Bergisches Haus“ zwei Brunnen „rekonstruiert“, die an der Stelle auch schon vor 1945 standen. Im Rahmen des 1990 erstellten Parkpflegewerks Hardt entschied man sich, die Brunnen nachzuempfinden. 1,5 Millionen Euro standen für den Umbau der Hardt im Rahmen des Parkpflegewerks insgesamt zur Verfügung. 1
Brunnen Zwei
So hat das 1943 zerstörte Bergische Haus in den Anfangsjahren ausgesehen, geblieben sind nun nur noch die Brunnenbecken. Postkarte aus dem Jahr 1903. Sammlung Historisches Zentrum, 010/9/49Eine Fotografie eines Brunnens mit den Landsknechtfiguren. Stadtarchiv Wuppertal, 2.11.2 (Bild ergänzt am 4.August 2012)
1979 appellierte der Vorsitzende der städtischen Kunstkommission, Uwe Herder, an die Stiftungsbereitschaft der Wuppertaler Bürger und der Aufruf erschien in der Westdeutschen Zeitung. Daraufhin entschloss sich der Steinmetz Hans-Dieter Junk der Stadt sein Meisterstück zu schenken, eine 1,65m große und 600 Kilogramm schwere Skulptur aus einem Eifler Basaltblock. Am Montag, dem 23. April 1979, enthüllte Bürgermeister Kurt Drees in Vertretung des Oberbürgermeisters die steinerne Tulpe im Kreisverkehr am Husar in der oberen Elberfelder Südstadt. Bereits kurze Zeit später wurde sie auf der Hardt in der Nähe des Otto-Schell-Wegs aufgestellt, da sie im Kreisverkehr eher unscheinbar blieb und durch die Skulptur „Stele mit Baum“ ersetzt wurde.1
Nachdem im Februar 2006 die Bronzeskulptur „Die Sinnende“ auf der Hardt gestohlen worden war, rief die Stadt im Herbst 2008 einen Wettbewerb für eine Nachfolgeskulptur aus. Zur Verfügung standen 25.000 Euro aus der Versicherungssumme, die Jury bestand aus Mitarbeitern der Stadt und des Von der Heydt-Museums. Den Wettbewerb gewann Vanessa Niederstrasser, deren Skulptur in strahlendem Rot an den Blumen und Kakteen des nahen Botanischen Gartens erinnern soll. Die Fantasiepflanze trägt den Namen von kleinen Einzellern (Strahlentierchen) namens Castanea und dem Namen des Cafés in Israel, in dem Niederstrasser die Idee für diese Skulptur bekam. Die Farbe Rot soll einen bewussten Gegensatz zu dem im Sommer vorherrschenden Grün der Hardt darstellen.1 Am 12. Juli 2009 wurde sie am verlassenen Platz der Sinnenden eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.2
1954 wurden die Hardt-Anlagen aus Anlass des 25jährigen Jubiläums der Stadtgründung Wuppertals neu gestaltet. Auf Anregung des Garten- und Forstamts schuf die Bildhauerin Friede Classen die Bronzeskulptur die Sinnende, die bei G. Schmäke in Düsseldorf gegossen wurde. Sie fand ihren Platz in dem neugestalteten Rosengarten.1
Im Februar 2006 wurde die 1,20 Meter hohe und zwei Zentner schwere Skulptur gestohlen, im selben Monat wurden auch andere Bronzeskulpturen im Nordpark entwendet.2 Die drei Täter wurden 2007 wegen schweren gewerbsmäßigen Bandendiebstahls verurteilt, die zwei älteren Täter (47 und 43) erhielten Haftstrafen, der jüngere (32) eine Geldstrafe und eine Haftstrafe auf Bewährung. 1200 Euro brachte der Verkauf der verschiedenen entwendeten Bronzeskulpturen ein.3 Mit der Versicherungssumme in Höhe von 25.000 schrieb die Stadt Wuppertal einen Wettbewerb für ein neues Kunstwerk aus, den Vanessa Niederstrasser mit der Skulptur „Castanea Rodo“ gewann.4
Im Jahr 1904 beschlossen die Städte Elberfeld und Barmen, angeregt durch den Nationalliberalen Verein Elberfelds1, gemeinsam einen Bismarckturm zu errichten und sich so an der „Mode“ der Zeit zu beteiligen, für den 1898 verstorbenen ehemaligen Reichskanzler Feuersäulen zu errichten.2 Bereits 1898 hatte Elberfeld ein Denkmal für Bismarck errichtet, 1900 folgte eines in Barmen, welches bis heute auf dem Geschwister-Scholl-Platz existiert. Die beiden Städte entschieden sich die Kosten zu teilen und auf der Grenze zwischen den beiden Nachbarn auf der Hardt einen Turm nach Vorbild des Entwurfs „Götterdämmerung“ vom Architekten Wilhelm Heinrich Kreis zu bauen.3 Dieser hatte 1898 einen Wettbewerb der „Deutschen Studentenschaft“ gewonnen. Von den 240 Türmen im Deutschen Reich, von denen 184 im Gebiet der heutigen Bundesrepublik standen, existieren heute noch 173 (davon 146 in der BRD). 47 von ihnen orientierten sich am Entwurf „Götterdämmerung“. Die meisten (167) verfügten über eine Vorrichtung, um ein Feuer brennen zu lassen, das an einem Tag in ganz Deutschland die Nacht erhellen sollte. Geplant war der 1.April, der Geburtstag des eisernen Kanzlers, doch die Idee setzte sich nicht durch.4
Der Bismarck-Turm auf der Hardt auf einer Postkarte von 1917. Stadtarchiv Wuppertal, 19.5.3
Das Motiv zur Errichtung des Turms wird im Spendenaufruf der Städte aus dem Juli 1904 deutlich:
„Die Feuer, die fortan am 1.April auch von der Zinne unseres von beiden Städten zu errichtenden Bismarckturms über das bergische Land lodern werden, sollen Zeugnis dafür ablegen, daß die heilige Flamme des deutschen Idealismus, deren Wahrung uns heute mehr als nottut, niemals in unseren Herzen erlöschen wird, daß keine Nacht der Zukunft, und möge sie noch so finster drohen, imstande sein wird, den durch Bismarck zum Siege gebrachten Reichsgedanken in der Seele des deutschen Volkes verdunkeln zu lassen.“5
Die Motive wurden natürlich nicht von allen geteilt und so lehnte die sozialdemokratische Zeitung „Freie Presse“ die Erhebung Bismarck zum „Nationalgötzen“ ab.6
Die Baukosten wurden mit 40.000 Mark veranschlagt und bis zum 1.April 1905 kamen 25.000 Mark zusammen, sodass der geplante Baubeginn verzögert wurde. Zwei Jahre später waren es 31.000 Mark.
Der Bismarckturm auf der weitgehend waldlosen Hardt auf einer Postkarte unbekannten Datums, vermutlich vor dem Ersten Weltkrieg. (Reproduktion) Stadtarchiv Wuppertal, 19.5.3.
Am 1.April 1907 erfolgte die Grundsteinlegung. Dokumente, Tageszeitungen und Münzen im Wert von 18,86 Mark wurden beigelegt, allerdings kurze Zeit später geklaut, wie der General-Anzeiger am 17.April 1907 meldete. Die Bauleitung für den „Wuppertaler“ Bismarckturm übernahm der Elberfelder Stadtbaurat Schönfelder. Der Turm erhebt sich auf einem quadratischen Unterbau von 11,30m Seitenlänge und erreichte eine Höhe von 22 Metern. Dem Mittelschaft von 7,8 x 7,8m sind an den Ecken runde Säulenschäfte vorgelegt.7 Der Sandstein hierfür stammte von der Nordseite der Hardt auf Barmer Stadtgebiet. Auf eine geplante Feuerschale verzichtete man und entschied sich, den Turm bengalisch zu beleuchten. An der Nordseite wurde 1912/1913 als einziger Schmuck das Wappen Bismarcks – ein dreiblättriges Kleeblatt mit dazwischenliegenden Eichenblättern – angebracht, das vom Elberfelder Bildhauer Carl Mersch gefertigt wurde.8
Hardt und Bismarcktum, im Hintergrund Elberfeld auf einer Fotografie, die aufgrund der Beschreibung nach 1930 entstanden ist. Stadtarchiv Wuppertal, 19.5.3.
Am 19.Oktober 1907 wurde der Turm eingeweiht, einen Tag nach dem Gedenktag der Leipziger Völkerschlacht. Erst ein halbes Jahr später, am 17.April 1908, wurde der Turm gegen ein geringes Entgeld zur Besteigung freigegeben.9
Der Bismarckturm im August 2012. Das Wappen an der Nordseite ist gut zu erkennen.
In den Jahren 1999 und 2000 wurde der Turm von außen saniert. Von Oktober 2002 bis Januar 2003 wurde die Brüstung erhöht, verbreitert und mit Titanzinkblech verkleidet. Waschbetonplatten ersetzten die alte Teerdecke. Außerdem wurde eine Tür anstelle der Klappe am oberen Ausstieg eingebaut, an der Südseite wurde ein neuer Wasserspeier eingesetzt. Seitdem beträgt die Höhe des Turms durch neue Aufbauten insgesamt 23,50m. Im Anschluss an die Arbeiten wurde ein Teil des Innenraums saniert.10
Der Bismarckturm im Juli 2012.
Am 16. Juli 2005 war der Turm wieder für Besucher zugänglich. Die Arbeiten der Innensanierung hatten sich aufgrund der Haushaltslage der Stadt verzögert. Insgesamt wurden 90.000 Euro ausgegeben, unter anderem für die Erneuerung der Blitzschutzanlagen, der Elektroinstallation, die Sanierung der Stahlkonstruktion des Aufgangs und des Fußes der Stahlwendeltreppe kurz vor dem Ausstieg. Außerdem wurde die Funk-Relais-Station der Feuerwehr in den Hausanschlussraum auf der Eingangsebene verlegt.11 Im Sommer 2012 wurden innen zahlreiche Feuchtigkeitsschäden entdeckt.12
Das Bismarcksche Wappen an der Nordseite.
Der Bismarckturm ist bei trockener Witterung samstags von 13-18 Uhr und sonntags von 10-18 Uhr und an Feiertagen von 11- 18 Uhr geöffnet, im Winter nur bis 17 Uhr.13 Die Stadtflagge signalisiert die Anwesenheit des Türmers.
Die Mühle auf der Hardt. Reprod. eines Gemäldes, Stadtarchiv Wuppertal, Fotosammlung, 2.11.2
Die Geschichte des Elisenturms beginnt in den 1830er Jahren. Engelbert Eller hatte das Gelände der heutige Villa Eller im Botanischen Garten gekauft und dort seinen Sommersitz gebaut. Auf den Fundamenten 1 des ehemaligen Mühlenturms auf dem Gelände ließ er einem Aussichtsturm mit einer Sternwarte bauen. Im Jahr 1838 wurde er fertig gestellt und ist damit der früheste nachweisbare Aussichtsturm im Rheinland.
Elisenhöhe auf der Hardt, Reproduktion eines Stichs von 1839. Stadtarchiv Wuppertal, Fotosammlung, 2.11.2
Ende der 1840 Jahre stand der Turm dann der Bevölkerung als Aussichtsturm zur Verfügung.2 Den Name „Elisenturm“ wählte der Stadtrat Eller als Reverenz an die preußische Königin Elisabeth Ludovika (1801-1873) 3, eine bayrische Prinzessin, die 1823 Friedrich Wilhelm von Preußen heiratete, der am 7. Juni 1840 als IV. diesen Namens den preußischen Thron bestieg.
Die Villa Eller und der Elisenturm im Februar 2010 auf der Hardt. Heute ist das Ensemble Teil des Botanischen Gartens.
Der zylindrische Turm steht auf einem rundem Sockel mit einem Durchmesser von 17,2 Metern, der talseitig 1,9 Meter hoch ist. Der Turm selbst hat einen mittleren Durchmesser von 9,4 Metern. Er verfügt über eine Gliederung durch acht weiße Pilaster mit korinthischen Kapellen. 14,5 Meter über dem Sockel befindet sich die 5,65 Meter hohe verglaste Laterne, in der sich der Ausstieg auf die diese umgebende Plattform befindet. Im ersten Obergeschoß befindet sich der Kuppelsaal mit kassertierter Kuppel, deren Scheitelhöhe sich 10,8 Meter über dem Sockel befindet. Er wird heute gerne für Hochzeiten genutzt. In seiner Gestaltung erinnert der Elisenturm an das Lysikratesmonument (siehe Bild in Wikipedia) in Athen oder auch an einen Leuchtturm, wie Baedeker in der Rheinreise 1846 schrieb.4
Der Elisenturm im April 2010.
Am Ende des 19.Jahrhunderts wurde der Turm dann von der Witwe Ellers dem Roten Kreuz überschrieben. 1907 kaufte die Stadt Elberfeld den Turm. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente er zeitweise als Wohnung, ab den 1950er Jahren dann wieder als Aussichtsturm und Sternwarte der Volkshochschule.5 1966 wurde der Turm einer Generalsanierung unterzogen, die Kosten betrugen 311.000 DM, wovon 40.000 DM aus Landesmitteln kamen. 1985 wurde die Putzhülle erneuert, 1998 geschah dies erneut und der Anstrich wurde in der heute vorliegenden Form durchgeführt.6
Eine Aufnahme vom August 2009.
Der Elisenturm hat keine regelmäßigen Öffnungszeiten.
Am 10. Oktober 1990 wurde von Bürgermeister Kurt Drees und dem Vorsitzenden der Wuppertaler CDU, Hermann Josef Richter, auf der Hardt nahe des Bismarkturms eine Linde gepflanzt, die an die eine Woche zuvor vollendete Deutsche Einheit erinnern soll.1 Heute unterscheidet sich die Linde nicht durch irgendeine Kennzeichnung von den anderen Bäumen des Parks.