Mural Global Wandbild am Arrenberg

Der Ver­ein Farb­fie­ber e.V. und Klaus Klin­ger rie­fen unter der Schirm­herr­schaft der UNESCO 1998 dazu auf, in aller Welt mit öffent­li­chen Wand­bil­dern Visio­nen und Vor­stel­lun­gen für das Zusam­men­le­ben in einer Welt im nächs­ten Jahr­tau­send sicht­bar zu machen. Der Auf­ruf erklärt:


“Die Agen­da 21, von der Welt­kon­fe­renz für Umwelt und Ent­wick­lung 1992 in Rio de Janei­ro beschlos­sen, ist The­ma die­ser inter­na­tio­na­len Akti­on. Erst­mals stellt sie den Zusam­men­hang zwi­schen Öko­lo­gie, Öko­no­mie und Sozia­lem her. Sie for­dert eine part­ner­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit in glo­ba­len und loka­len Aktio­nen, um die Situa­ti­on auf der Erde zu verbessern. […]

In die­sem Kon­text steht unser Auf­ruf. An vie­len Orten auf der Erde sol­len Künst­lern ihre Visio­nen eines zukünf­ti­gen Lebens auf unse­rem Pla­ne­ten in öffent­li­che Wand­bil­der umset­zen. Wand­bil­der des­halb, weil sie per­ma­nent öffent­lich sind und vie­le Men­schen auf­for­dern sich mit dem The­ma aus­ein­an­der zu set­zen. Auf­ge­ru­fen zur Mit­ar­beit sind Künst­ler aus allen Kon­ti­nen­ten, Umwelt- und Soli­da­ri­täts­grup­pen, Initia­ti­ven, Kin­der- und Jugend­grup­pen um ein gemein­sa­mes Zei­chen zu set­zen für eine lebens­wer­te Zukunft.“1


Das Wandbild.
Das Wand­bild.

In Wup­per­tal schu­fen im Sep­tem­ber 2010 an der Simons­stra­ße die Künst­ler Jul­lis­sa Mon­ca­da Lopez und Jor­ge Mora­les Leclear aus der nica­ra­gua­ni­schen Part­ner­stadt Mata­g­al­pa und Heinz Vel­ten, Peter Otto Kuhn und Andre­as Jun­ge aus Wup­per­tal ein sol­ches Wand­bild. Es zeigt den Gegen­satz von Tech­nik und Natur und typi­sche Stadt­an­sich­ten von Wup­per­tal und Mata­g­al­pa. Als am 11. Febru­ar 2001 der Bür­ger­meis­ter von Mata­g­al­pa, Sadrach Zele­don Rochas, zu einem Besuch in Wup­per­tal war, wur­de eine Gedenk­ta­fel am Haus ange­bracht und ein­ge­weiht. Im sel­ben Jahr schu­fen die glei­chen Künst­ler in Mata­g­al­pa ein wei­te­res Wand­bild. Die­ses zeigt je ein Gedicht von Rubén Dar­ío, dem nica­ra­gua­ni­schen Natio­nal­dich­ter und von Else-Las­ker-Schü­ler, einen Was­ser­trop­fen als Sym­bol für das Leben und Fels­zeich­nun­gen aus der Nähe von Mata­g­al­pa. Außer­dem wer­den die Pro­duk­te von Mata­g­al­pa und Nica­ra­gua, die natio­na­le Blu­me und der natio­na­le Vogel gezeigt. In den Bil­dern der Kaf­fee­pflan­zun­gen sind Kin­der­zeich­nun­gen ver­steckt, die die Hoff­nung auf eine bes­se­re Zukunft aus­drü­cken. Ganz oben fin­den sich die Köp­fe von Augus­to Cesar San­di­no, Car­los Fon­se­ca, Fried­rich Engels und einer india­ni­schen Göt­tin.2


Die Gedenktafel.
Die Gedenk­ta­fel.

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Bernhard-Letterhaus-Gedenkstein

Am 14. Novem­ber 1965, 21 Jah­re nach der Hin­rich­tung Bern­hard Let­ter­haus’, weih­ten die Bewoh­ner der nach ihm benann­ten Sied­lung am Uel­len­dahl einen Gedenk­stein ein, der an das Leben und den Tod im Wider­stand gegen das NS-Regime erin­nern soll.1
Emil Bern­hard Let­ter­haus wur­de am 10. Juli 1894 in Bar­men gebo­ren. Sein Vater war Schuh­ma­cher­meis­ter und das Eltern­paar streng katho­lisch. Er absol­vier­te die Volks­schu­le, anschlie­ßend eine Leh­re als Band­wir­ker und ging dann an die Preu­ßi­sche Höhe­re Fach­schu­le für Tex­til­in­dus­trie, wo er zum Tex­til­tech­ni­ker aus­ge­bil­det wur­de. Im Ers­ten Welt­krieg erlitt er meh­re­re Ver­wun­dun­gen und erhielt das Eiser­ne Kreuz I.Klasse. 1920 ging er zum Zen­tral­ver­band der christ­li­chen Tex­til­ar­bei­ter nach Düs­sel­dorf und bil­de­te sich an der Staat­li­chen Fach­schu­le für Wirt­schaft sowie in eige­nen Stu­di­en fort. 1927 kam er zum West­deut­schen Ver­band der katho­li­schen Arbei­ter­ver­ei­ne, 1928 wur­de er Abge­ord­ne­ter im Rhei­ni­schen Pro­vin­zi­al­land­tag und im Preu­ßi­schen Land­tag für den Wahl­kreis Düs­sel­dorf-Ost, den er als Mit­glied der katho­li­schen Zen­trums­par­tei gewann. Bereits Anfang Sep­tem­ber 1930 rief er als Vize­prä­si­dent des Deut­schen Katho­li­ken­ta­ges zur Abwehr der NSDAP auf. Nach­dem die­se 1933 die Regie­rungs­ge­walt über­nom­men hat­te, warb er in katho­li­schen Krei­sen für den Wider­stand gegen den Natio­nal­so­zia­lis­mus. Bis 1939 ver­lor er peu á peu sei­ne Beschäf­ti­gungs­fel­der in kirch­li­chen Ver­ei­nen und Orga­nen, da die­se ver­bo­ten und auf­ge­löst wurden.


1939 wur­de er zum Wehr­dienst ein­ge­zo­gen und nahm an Kriegs­hand­lun­gen sowohl an der West- als auch an der Ost­front teil. 1942 wur­de er zum Haupt­mann beför­dert und zum Ober­kom­man­do der Wehr­macht nach Ber­lin ver­setzt. Spä­tes­tens seit 1942 war Let­ter­haus Mit­glied des sog. “Köl­ner Krei­ses” in dem sich Geg­ner der NS-Regimes aus den ehe­ma­li­gen katho­li­schen Arbei­ter­ver­ei­nen, christ­li­chen Gewerk­schaf­ten und der Zen­trums­par­tei tra­fen. Er hat­te enge Kon­tak­te zu den Atten­tä­tern des 20.Juli 1944 und war von ihnen als “Poli­ti­scher Beauf­trag­ter” des Wehr­krei­ses VI mit Sitz in Müns­ter vor­ge­se­hen und soll­te im Kabi­nett Goe­rde­ler Auf­bau­mi­nis­ter wer­den. Eine per­sön­li­che Betei­li­gung am Hit­ler-Atten­tat lehn­te Let­ter­haus aller­dings ab. Auf eine Flucht in die Nie­der­lan­de nach dem Schei­tern des Atten­tats ver­zich­te­te er. Am 25.7.1944 wur­de er ver­haf­tet. Am 13.11.1944 wur­de Bern­hard Let­ter­haus vom berüch­tig­ten Volks­ge­richts­hof zum Tode ver­ur­teilt und am nächs­ten Tag im Straf­ge­fäng­nis Ber­lin-Plöt­zen­see hin­ge­rich­tet.2


Nur noch die Spit­ze des Gedenk­steins ist inzwi­schen sicht­bar. Die Gedenk­ta­fel liegt im Schatten.

Der Grund­stein für den Gedenk­stein wur­de bereits am 21. Sep­tem­ber 1963 gelegt. Eine Urkun­de zu die­sem Anlass wur­de in einem Haus der Sied­lung ein­ge­mau­ert. Ein Abschnitt dar­aus ent­hielt fol­gen­de Widmung:

Zur Erin­ne­rung an einen Sohn unse­rer Stadt, der für sei­ne Gewis­sens­ent­schei­dung gegen Dik­ta­tur und Tyran­nei sein Leben las­sen muß­te, gab sich die Sied­lung den Namen Bern­hard Letterhaus”


Zur Ein­wei­hung am 14. Novem­ber 1965 kamen, wie auch zu einer Gedenk­fei­er im Jahr zuvor, die Wit­we und die Toch­ter Bern­hard Let­ter­haus’. Ober­bür­ger­meis­ter Her­mann Her­berts leg­te einen Kranz nie­der und wür­dig­te die Arbeit des Wider­stands­kämp­fers. Der Nach­fol­ger Let­ter­haus als Ver­bands­vor­sit­zen­der der Katho­li­schen Arbei­ter­be­we­gung, MdB Bern­hard Win­kel­hei­de pries den Mah­ner für Frie­den und Frei­heit als Vorbild.

Der Find­ling wur­de von der Fir­ma W. Sticht­mann gestif­tet und mit einer Bron­ze­ta­fel ver­se­hen, die der Wup­per­ta­ler Gra­fi­ker Heinz Vel­ten gestaltete.


Die Gedenk­ta­fel.

Am unte­ren Rand trägt die Tafel den Schrift­zug Bern­hard Let­ter­haus. Das Reli­ef dar­über soll durch die Über­la­ge­rung von zwei For­men (Flä­che und Kreis) den Wider­stand Let­ter­haus ver­deut­li­chen.3

In Wup­per­tal wur­de nach Bern­hard Let­ter­haus eine Stra­ße benannt, es gibt ein Bern­hard-Let­ter­haus-Archiv und außer­dem eine Bern­hard-Let­ter­haus-Gedenk­ta­fel am Stand­ort des Hau­ses, in dem er sei­ne Jugend ver­brach­te, ein Let­ter­haus-Reli­ef an der nach ihm benann­ten katho­li­schen Haupt­schu­le, eine Gedenk­ta­fel in der Kir­che St. Johann Bap­tist und ein Ehren­grab auf dem Fried­hof Schützenstraße.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Johann-Gregor-Breuer-Gedenktafel

Am Pfarr­haus, an der Lau­ren­ti­us-Kir­che und an der West­sei­te des ehe­ma­li­gen Kol­ping-Hau­ses fin­den sich drei bron­ze­ne Gedenk­ta­feln für drei bedeu­ten­de Per­sön­lich­kei­ten, die in einer klei­nen Serie vor­ge­stellt wer­den sollen.
Dem Leh­rer Johann Gre­gor Breu­er wur­de am 9.November 1986 eine Gedenk­ta­fel gewid­met, die bei den Fei­er zum 140jährigen Bestehen der Elber­fel­der Kol­ping­fa­mi­lie am dama­li­gen Kol­ping­haus am Lau­ren­ti­us­platz ein­ge­weiht wurde.

Johann Gre­gor Breu­er wur­de 1820 in Neuss gebo­ren und kam als 18jähriger Hilfs­leh­rer an die kath. Mäd­chen­schu­le in der Elber­fel­der Grün­stra­ße. Im indus­tri­el­len Elber­feld erleb­te er das Elend von Kin­dern und Hand­werks­ge­sel­len haut­nah. Er setz­te sei­ne Aus­bil­dung in Kem­pen fort und leis­te­te sei­ne Mili­tär­zeit in Kre­feld ab. 1844 kehr­te er als Haupt­leh­rer nach Elber­feld zurück und grün­de­te zahl­rei­che kari­ta­ti­ve Ver­ei­ne wie die Gesell­schaft “Par­la­ment” (1845), die 1856 das St.Josef-Hospital errich­te­te, den Kir­chen­ge­sang­ver­ein “Cäci­lia” (1850) und den “Spar- und Dar­le­hens­ver­ein zum hl.Josef” (1856). Sei­ne bedeu­tends­te Grün­dung war der ers­te katho­li­sche Gesel­len­ver­ein (1846), der heu­te zum Kol­ping­werk gewor­den ist. Adolf Kol­ping und Josef Thiel, Vater von Bern­hard August Thiel, waren damals sei­ne Mit­strei­ter. 1896 ver­ließ er schwer krank Elber­feld und ver­starb in fol­gen­den Jahr in San Remo. Er wur­de auf dem kath.Friedhof an der Hoch­stra­ße bestattet.



Die Bron­ze­ta­fel, eben­falls von H.Velten gefer­tigt, für Adolf Kol­ping zeigt in der obe­ren Hälf­te ein Reli­ef mit dem Leh­rer als Halb­fi­gur. Im Hin­ter­grund fin­den sich die Lau­ren­ti­us­kir­che, St.Suitbertus, die Herz-Jesu-Kir­che, das St.Joseph-Hospital und zahl­rei­che Men­schen stell­ver­tre­tend für alle,  denen Johann Greo­gor Breu­er half.1


Die Inschrift dar­un­ter lautet:

“*1820 + 1897
Johann Gre­gor Breuer
Hauptlehrer
Aus christ­li­cher Verantwortung
Grün­der vie­ler bei­spiel­haf­ter Vereine
und Ein­rich­tun­gen in Elberfeld
einem sozia­len Brennpunkt
des 19.Jahrhunderts.
Geis­ti­ger Vater
des katho­li­schen Gesellenvereins,
der heu­te als Kolpingwerk
welt­weit ver­brei­tet ist.
Wup­per­tal 1986”

Bernhard-August-Thiel-Gedenktafel

Am Pfarr­haus, an der Lau­ren­ti­us-Kir­che und an der West­sei­te des ehe­ma­li­gen Kol­ping-Hau­ses fin­den sich drei bron­ze­ne Gedenk­ta­feln für drei bedeu­ten­de Per­sön­lich­kei­ten, die in einer klei­nen Serie vor­ge­stellt wer­den sollen.
Mehr als sieb­zig Jah­re nach der Ein­wei­hung der Gedenk­ta­fel für Adolf Kol­ping folg­te am 8. Dezem­ber 1984 die Gedenk­ta­fel für Bern­hard August Thiel an der West­sei­te der Lau­ren­ti­us­kir­che, vis-a-vis mit Kol­pings-Gedenk­ta­fel. Anwe­send waren unter ande­rem Erz­bi­schof Arrie­ta, Pater San­cho und der Bot­schaf­ter von Cos­ta Rica, was schon auf den Haupt­wir­kungs­ort die­ses Man­nes hin­weist. Stif­ter der Tafel war die Gemein­de St. Laurentius.

Bern­hard August Thiel wur­de am 1. April 1850 in Elber­feld gebo­ren, sein Vater war jener Josef Thiel, mit dem Johann Gre­gor Breu­er und Adolf Kol­ping den kath. Gesel­len­ver­ein grün­de­ten. 1874 wur­de er in Paris (er muss­te 1872 das Land wegen Bis­marcks Kul­tur­kampf ver­las­sen) im Alter von 24 Jah­ren zum Pries­ter geweiht. Er lehr­te zunächst am Pries­ter­se­mi­nar in Qui­to, Ecua­dor und floh nach der Revo­lu­ti­on 1877 nach Cos­ta Rica. Dort wur­de er drei Jah­re spä­ter in San José zum Bischof geweiht. 1884 floh er vor poli­ti­schen Unru­hen nach Euro­pa und leg­te in Elber­feld die Grund­stei­ne der Kir­chen St.Marien und Herz Jesu. 1885 kehr­te der ange­se­he­ne Seel­sor­ger und Wis­sen­schaft­ler nach Cos­ta Rica zurück, wo er 1901 starb. Er wur­de in der Kathe­dra­le von San José beigesetzt.



Die Bron­ze­ta­fel von Heinz Vel­ten ent­spricht im Auf­bau der Adolf Kol­pings. Das Reli­ef zeigt Thiel im Alter von 40 Jah­ren. Der Bogen wird auf der rech­ten Sei­te von Tabak­stau­de und Orchi­dee geschmückt, auf der lin­ken von Stech­pal­me und Efeu. Auch hier sind fünf Sym­bol zu fin­den. Oben das Elber­fel­der Wap­pen, dar­un­ter die Lau­ren­ti­us­kir­che (li.) und die Kathe­dra­le in San José. Unten links zeigt ein Wap­pen den hei­li­gen Josef (San José), das Kreuz der Vin­zen­ti­ner und in Lie­be ent­brann­te Her­zen. Auf der rech­ten Sei­te fin­det sich das Wap­pen Cos­ta Ricas. Es zeigt vier Vul­ka­ne zwi­schen zwei Ozea­nen und sie­ben Ster­ne, die für die sie­ben Pro­vin­zen ste­hen.1


Die Inschrift lautet:

Dem Bischof von San José/Costa Rica
Vin­zen­ti­ner — Indianermissionar
Kir­chen­his­to­ri­ker — Sprachwissenschaftler
BERNHARD AUGUST THIEL
* Am 1.April 1850 in Elberfeld
Getauft am 6.April in St.Laurentius
+ am Sep­tem­ber 1901 in San José
in Cos­ta Rica
als “Hoch­ver­dien­ter um das Vater­land” geehrt”