Das Barmer Bismarck-Denkmal

Das Bismarck-Denkmal vor dem alten Barmer Rathaus. Zwei der Säulen des Eingangs sind heute noch in Wuppertal zu finden. Sammlung Historisches Zentrum 020/428 (Bild ergänzt am 8. November 2012)

Am 1. April 1895 feierte Fürst Otto von Bismarck, ehemaliger Reichskanzler und ehemaliger preußischer Ministerpräsident, seinen 80.Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums erhielt er von der Stadt Barmen die Ehrenbürgerwürde und die Bürgerschaft sammelte bei einer Jubelfeier in der Concordia Spenden für ein Denkmal zu seinen Ehren. 110 000 Mark kamen zusammen. Hugo Lederer aus Berlin wurde mit dem Denkmal beauftragt, das am 18.Januar 1900 – dem Jahrestag der Kaiserproklamation in Versailles – vor dem alten Barmer Rathaus enthüllt wurde. Im Herbst 1921 wurde das Denkmal an seinen heutigen Platz auf dem Geschwister-Scholl-Platz neben der „Ruhmeshalle“ (heute Haus der Jugend) versetzt, da das neue Barmer Rathaus den alten Standort beanspruchte.


Das alte Barmer Rathaus (von dem zwei Säulen des Altan noch vorhanden sind) und das Bismarck-Denkmal.

Das Bismarck-Denkmal und das heute noch stehende Haus Concordia. (Bild ergänzt an 19. April 2014)


Das Denkmal zeigt auf einem 3,50 m hohen Sockel aus schwedischem Granit Bismarck in der Interrimsuniform der Halberstätter Kürassiere, dem Regiment, dem Bismarck angehörte. In der linken Hand hält er den Pallasch. Auf den Stufen des Sockels, zu Bismarcks Füßen, sitzt die Muse der Geschichte, Klio, „um mit ehernem Griffel die Großthaten des gewaltigen Reichsschmiedes ins Buch der Geschichte einzutragen…“ (Kölner Zeitung, Nr.50, 19.01.1900) Der Schriftzug „Bismarck“ ziert die unterste Stufe des Denkmals.


Der Einweihungsrede durch den Vorsitzenden des Denkmal-Ausschusses, Herrn Erbslöh, folgte ein Festmahl von 250 Bürgern in der Barmer Stadthalle. Nach vielen Tischreden folgte ein Konzert und abends die Illumination des Denkmals.

Postkarte von der Einweihung des Bismarck-Denkmals vor dem Barmer Rathaus. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Otto von Bismarck starb am 30. Juli 1898.1

Ein weiteres Bild vom Schmuck des Einweihungstages. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Bereits 1898 war in Elberfeld ein Bismarck-Denkmal eingeweiht worden. 1907 errichteten Barmen und Elberfeld gemeinsam auf der Hardt einen Bismarckturm.


Position des Denkmals auf der Karte


Hoeft-Denkmal am Portal der Eisenbahndirektion

Das Hoeft-Denkmal.


Am 7. Dezember 1919 weihte man in der damals noch vorhandenen Grünanlage vor der Reichsbahndirektion am Döppersberg ein Denkmal für Christian Hoeft ein, das von der Stadt Elberfeld gestiftet worden war. Jener Hoeft wurde am 10.Mai 1847 in Schlesien (Riesenberg) geboren und war seit dem 15.Oktober 1894 in der Königlichen Eisenbahndirektion Elberfeld tätig, ein Jahr später wurde er zum Direktor ernannt. 1902 wurde er nach Königsberg versetzt und kehrte 1903 als Präsident der Eisenbahndirektion nach Elberfeld zurück.
Dieses Amt übte er bis zu seinem Ruhestand am 30.September 1919 aus. 1910 wurde er bereits zum Ehrenbürger der Stadt Elberfeld ernannt. In seiner Amtszeit wurde die Bergisch-Märkische Eisenbahnlinie (BME), die heutige Eisenbahnstrecke durchs Tal, zwischen Vohwinkel und Oberbarmen auf vier Gleise erweitert, 15 weitere Eisenbahnstrecken wurden im Zuständigkeitsbereich der Direktion Elberfeld gebaut.1 Die schlichte Inschrift des Denkmals, das aus einem vierkantigen Sockel aus Muschelkalk und einer Büste Hoefts besteht lautet:


„Ihrem
Ehrenbürger
Hoeft
Die
Stadt
Elberfeld“