Brunnen mit Putten am Toelleturm

Der Brun­nen am Toel­le­turm.

1927 fei­er­te die Fir­ma Vor­werk & Sohn das 100jährige Bestehen des Betriebs und aus die­sem Anlass stif­te­te Wil­helm Vor­werk im Namen der Fami­lie der Stadt Bar­men einen Brun­nen, der am 21. August 1929 vor dem Luft­kur­haus am Toel­le­turm ein­ge­weiht wur­de. Für die Instand­set­zung und Regu­lie­rung des Plat­zes, sowie den Ein­bau der Was­ser­lei­tung hat­te die Stadt Bar­men 16.000 RM bereit­ge­stellt. Was mit der bis­her dort ste­hen­den Flo­ra pas­sier­te, ist unbekannt.


Der Brun­nen auf einer Postkarte.

Der Brun­nen des in Elber­feld gebo­re­nen Bild­hau­ers Paul Wyn­and besteht aus einem acht­ecki­gen Was­ser­be­cken, in des­sen Mit­te sich in drei Stu­fen über­ein­an­der­ge­la­ger­te Scha­len befin­den. Das Was­ser fließt aus der obers­ten Scha­le kas­ka­den­ar­tig in das Becken hin­ab. Zur Her­kunft des Steins bestehen unter­schied­li­che Anga­ben, so wird von frän­ki­schem Muschel­kalk, aber auch vom Dolo­mit­kalk­stein vom Stein­bruch am Kir­berg gespro­chen. Am Rand des Beckens befan­den sich vier 90–100cm gro­ße Bron­ze­grup­pen, die Put­ten dar­stell­ten, die mit Del­phi­nen spiel­ten. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­den sie bei einer Metall­samm­lung ent­fernt und konn­ten nicht wie­der­ge­fun­den wer­den. Eine Neu­schöp­fung der Figu­ren wur­de durch den Tod Wyn­ands am 2. März 1956 verhindert.


Put­te und Del­phin auf einer Foto­gra­fie. Ent­nom­men aus: Gene­ral-Anzei­ger der Stadt Wup­per­tal vom 14.September 1935.

Mehr­mals wur­de der Brun­nen inzwi­schen restau­riert, unter ande­rem 1967 vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Joa­chim Wolf-Mül­ler.1 Zwi­schen 19922 und 19983 lag er tro­cken. Damals bezif­fer­te die Stadt die Kos­ten der Reno­vie­rung auf 30.000 DM. Wann die­se durch­ge­führt wur­de, wird noch nachgetragen.


Der Brun­nen im Som­mer 2011.

Figurenschmuck am Barmer Rathaus

Die Atti­ka des Bar­mer Rat­hau­ses im Herbst 2012.

Am 23.April 1921 wur­de das neue Bar­mer Rat­haus ein­ge­weiht. Der Grund­stein für den vom Darm­städ­ter Pro­fes­sor Karl Roth ent­wor­fe­nen Bau wur­de bereits am 23.Mai 1908 durch Kai­ser Wil­helm II. gelegt, doch finan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten und der Ers­te Welt­krieg sorg­ten dafür, dass der Bau erst fer­tig gestellt wur­de, als Deutsch­land bereits eine Repu­blik war. Karl Roth, der zuvor bereits das Dresd­ner Rat­haus geplant hat­te, beauf­trag­te den Dresd­ner Bild­hau­er Richard Guhr mit der Aus­schmü­cken des Rat­hau­ses durch Bau­plas­ti­ken. Für die Atti­ka schuf Guhr dar­auf­hin die Model­le für die “acht Bei­geord­ne­ten”, die vor Ort vom Bar­mer Bild­hau­er Hein­rich Ost­lin­ning geschaf­fen wur­den. Sie stel­len — von links nach rechts — die fol­gen­den Zwei­ge der städ­ti­schen Ver­wal­tung dar:


Wohl­fahrts­pfle­ge und All­ge­mei­ne Verwaltung

Tief­bau und Rechtspflege
Gesund­heits­pfle­ge und Hochbau

Finanz­we­sen und Schulwesen.

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­den die Figu­ren auf der Atti­ka beschä­digt und ent­fernt, bis sie ab 1953 vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Joa­chim Wolf-Mül­ler und der Werk­statt Hugo Wes­sel­mann restau­riert wur­den, eini­ge Figu­ren wur­den auch in der Fir­ma Dor­gatehn in Duis­burg-Ham­born auf­ge­ar­bei­tet. Im Dezem­ber 1957 konn­ten sie ihren Platz in luf­ti­ger Höhe wie­der einnehmen.
An den Sei­ten der Frei­trep­pe fin­den sich — eben­falls von Guhr ent­wor­fen und von Ost­lin­ning aus­ge­führt — die alle­go­ri­schen Dar­stel­lun­gen der Rhein­pro­vinz und der Bar­me­nia, die das Selbst­ver­ständ­nis der Stadt selbst und ihrer Zuge­hö­rig­keit zur preu­ßi­schen Rehin­pro­vinz aus­drü­cken sollen.


Die alle­go­ri­sche Figur der Rhein­pro­vinz “Rhen­ania” mit Kind, Schild und Adler.

Rhen­ania von der ande­ren Seite.

Bar­me­nia mit Helm.

… Kind und Löwe.

Über dem Sei­ten­ein­gang an der Weg­ner­stra­ße wur­de ein wie­der­um von Richard Guhr ent­wor­fe­nes und dies­mal vom Bar­mer Bild­hau­er Georg Kau­per in Muschel­kalk aus­ge­führ­tes Reli­ef angebracht.


Das Reli­ef an der Weg­ner­stra­ße. Es zeigt unter ande­rem einen Löwen­kopf, Put­ten, einen ver­wun­de­ten Sol­da­ten, ein jun­ges Mäd­chen, zwei Non­nen, und meh­re­re Gelehr­te oder auch Rats­her­ren. Außer­dem ist eine Flam­me auf einem Sockel aus­zu­ma­chen, an deren Scha­le ein Eiser­nes Kreuz zu sehen ist.

An der West­sei­te des Rat­hau­ses, am heu­te geschlos­se­nen Ein­gang am Heu­bruch, fin­det sich eine Bron­ze­fi­gur des aus Elber­feld stam­men­den und in Ber­lin arbei­ten­den Bild­hau­er Paul Wyn­and. Die Figur, die frü­her ver­gol­det war, sym­bo­li­siert die für Bar­men so wich­ti­ge Textilindustrie.


Die Figur der Tex­til­in­dus­trie mit ihrer Spin­del von Paul Wynand.

Paul Wyn­and ent­warf auch die Model­le der Put­ten aus Stein für den Innen­hof des Rat­hau­ses, die vom Düs­sel­dor­fer Bild­hau­er Theo­dor Haa­ke aus­ge­führt wur­den und nicht mehr exis­tie­ren. Paul Wyn­and schuf außer­dem die Bron­ze­so­ckel der bei­den Fah­nen­mas­ten auf dem Rat­haus­platz.1


Der figu­ren­rei­che Sockel.

Detail­an­sicht

Ende Mai 1999 muss­ten die 80 Jah­re alten Mas­ten wegen Rost­schä­den ent­fernt und durch rost­freie Nach­fol­ger ersetzt. Bei der Gele­gen­heit wur­den die Bron­ze­so­ckel mit ihren Figu­ren gerei­nigt und poliert. Die für 80.000 DM sanier­ten Mas­ten mit ihren Sockeln wur­den Ende Juni 2000 wie­der auf­ge­stellt.2


nsicht des Rat­hau­ses auf einer Post­kar­te, die 1932 ver­schickt wur­de. Die ursprüng­li­che Dach­form ist gut zu erken­nen. (Bild ergänzt am 7.November 2012)

Posi­ti­on der Kunst­wer­ke auf der Karte


Der Bleicherbrunnen auf dem Wupperfelder Markt

Der Blei­cher­brun­nen im August 2011 auf dem Wup­per­fel­der Markt.

Der 21.Mai 1884 war der Tag vor Chris­ti Him­mel­fahrt und der Tag, an dem Fried­rich von Eynern als Ver­tre­ter der Wup­per­fel­der Bür­ger­schaft den neu­en Blei­cher­brun­nen fei­er­lich in die Obhut der Stadt Bar­men über­gab. Ober­bür­ger­meis­ter Fried­rich Wil­helm Wen­ger, Bür­ger­meis­ter Johan­nes Gus­tav Brod­zi­na, meh­re­re Stadt­ver­ord­ne­te und eine gro­ße Men­schen­men­ge nah­men an der Fei­er teil. Die nöti­gen Mit­tel (6000 Mark) hat­ten die Wup­per­fel­der aus den Über­schüs­sen der Ver­mie­tung des “Wup­per­fel­der Bür­ger­haus’ ” an der Wup­per­fel­der Stra­ße Nr.2 gewon­nen. Die Ent­schei­dung zur Errich­tung des Brun­nens durch die Ver­wal­tung des Bür­ger­hau­ses wur­de am 22.Juni 1883 getrof­fen, eine Idee, die erst durch die am 5.Mai 1883 erfolg­te zen­tra­le Ver­sor­gung Bar­mens mit Ruhr­was­ser durch das Was­ser­werk Vol­mar­stein ermög­licht wur­de. Der Brun­nen sym­bo­li­sier­te somit nicht nur für die Tra­di­ti­on der Blei­cher, son­dern auch die moder­ne städ­ti­sche Wasserversorgung.


Der Blei­cher auf der Spit­ze des Brun­nens von Fried­rich Küst­hardt d.Ä.

Die Figur des Blei­chers erin­nert dar­an, dass das von Her­zog Johann von Berg erteil­te Pri­vi­leg der Garn­nah­rung die Grund­la­ge für die Ent­wick­lung der blü­hen­den Tex­til­in­dus­trie des Wup­per­tals war. Mit der Schau­fel, “Güte“1genannt,  schleu­der­ten die Blei­cher das Wup­per­was­ser auf die zum Blei­chen aus­ge­leg­ten Tuche auf den Wup­per­wie­sen. Den Rest der Arbeit über­nah­men dann die Sonnenstrahlen.

Den drei­stu­fi­gen Blei­cher­brun­nen, bei dem von der Brun­nen­säu­le aus fei­nen Düsen das Was­ser in die Scha­len läuft, ent­warf Stadt­bau­meis­ter Carl Win­chen­bach. Zusätz­lich fließt aus den Mäu­lern der Del­phi­ne am unte­ren Teil Was­ser in das unters­te baro­cke Becken. Der Blei­cher und die wei­te­ren Stein­metz­ar­bei­ten wur­den vom Hil­des­hei­mer Bild­hau­er Fried­rich Küst­hardt d.Ä. geschaffen.


Was­ser­spu­cken­de Delfine.

1884 befand sich der Stand­ort des Brun­nens auf der ande­ren Sei­te der Ber­li­ner Stra­ße, die damals noch nicht so breit aus­ge­baut war wie heu­te. 1954 ver­setz­te man den Brun­nen im Zuge der Stra­ßen­bau­ar­bei­ten an sei­nen heu­ti­gen Stand­ort auf dem Wup­per­fel­der Markt. Die Kos­ten dafür über­nahm die Fir­ma Bart­hels-Feld­hoff anläss­lich ihres 125jährigen Bestehens. Thil. Bart­hels hat­te sich schon 1884 für den Bau des Brun­nens eingesetzt.
1966/67 muß­te der Brun­nen auf­grund der Beschä­di­gun­gen durch die Umwelt­ein­flüs­se zum ers­ten Mal restau­riert wur­de, signi­fi­kan­ter­wei­se zehn Jah­re nach dem Aus­bau der Ber­li­ner Stra­ße. Der Bild­hau­er Joa­chim Wolf-Mül­ler führ­te die Restau­rie­rung durch. 1977 — zur 450-Jahr­fei­er der Garn­nah­rung — über­gab der IHK-Prä­si­dent Dr.Salzer Ober­bür­ger­meis­ter Gott­fried Gur­land einen Beu­tel mit 861 blan­ken Mark­stü­cken zur Erin­ne­rung an die gol­de­nen Gul­den, mit denen das Pri­vi­leg von den Blei­chern gekauft wor­den war. Ergänzt wur­de das Geschenk um einen Scheck in Höhe von 8.610 DM zur erneu­ten Über­ho­lung des Brun­nens.2


Aus den Del­fin­köp­fen floss im Som­mer 2011 kein Was­ser mehr.

Anfang Janu­ar 1992 begann dann im Anschluss an die Neu­ge­stal­tung des Plat­zes die bis­lang letz­te Restau­rie­rung des Brun­nens, die Kos­ten betru­gen stol­ze  100.000 DM.3 Dafür wur­de der Brun­nen von der Fir­ma Bouil­lon-Bau aus Dort­mund in 39 Ein­zel­tei­le zer­legt und in Dort­mund fach­ge­recht saniert. Mit Hil­fe des “Steiner­gän­zungs­ver­fah­rens”, bei dem mit­hil­fe eines Pul­vers, das mit Was­ser ver­rührt wird, die Bau­sub­stanz wie­der her­ge­stellt wird, wur­den auch Bau­sün­den der vor­he­ri­gen Restau­rie­run­gen besei­tigt. Man hat­te damals vor­nehm­lich mit Beton die Schad­stel­len behan­delt.4 Am 5.Mai 1992 war der Blei­cher­brun­nen wie­der kom­plett und saniert auf dem Wup­per­fel­der Markt zu fin­den5 und am 11.Juli 1992 wur­de der Brun­nen dann mit einem Fest  von Ober­bür­ger­meis­te­rin Ursu­la Kraus wie­der ein­ge­weiht.6


Wandernder Zimmergeselle

Der “Wan­dern­de Zim­mer­ge­sel­le”, der para­do­xer Wei­se seit 1962 an ein und der­sel­ben Stel­le steht.

1962 wur­de das Haus Rudolfstr.72 errich­tet. An einer der Ecken steht seit­dem der von Joa­chim Wolf-Mül­ler gefer­tig­te Zim­mer­ge­sel­le, der an sei­nen Man­ches­ter­ho­sen, dem schwar­zen Schlapp­hut, der Wes­te und der lose fal­len­den Jacke zu erken­nen ist. Auf­trag­ge­ber war ver­mut­lich der Bau­herr, der Bau­un­ter­neh­mer Wil­helm Sticht­mann, der 1926 in Bar­men sei­ne Bau­fir­ma gegrün­det hat­te.1


Auf der Kon­so­le steht ein­ge­mei­ßelt: “Erbaut | W.Stichtmann | A.D.1962”

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Die Elberfelder Löwen

1831–33 schuf der Bild­hau­er Wil­helm Joseph Imhoff nach einem Modell von Chris­ti­an Dani­el Rauch zwei schrei­ten­de, bron­ze­ne Löwen für die Frei­trep­pe des neu­en Elber­fel­der Rat­hau­ses, des heu­ti­gen von-der-Heydt-Muse­ums. Inzwi­schen haben dort Skulp­tu­ren von Tony Craig ihren Platz gefun­den. Gegos­sen wur­den sie in der Gute­hoff­nungs­hüt­te in Ober­hau­sen. Durch ein instal­lier­tes Gas­rohr konn­ten sie zum fest­li­chen Ereig­nis Feu­er speien.


Die Löwen sind auf die­ser Foto­gra­fie am Ein­gang des Alten Elber­fel­der Rat­hau­ses zu erah­nen. Samm­lung  Unte­re Denk­mal­be­hör­de. (Bild hin­zu­ge­fügt am 27.12.2011)

Eine Anek­do­te erzählt, dass der Bild­hau­er, als er die Löwen nach Elber­feld brach­te, plötz­lich 800 statt den ver­ein­bar­ten 440 Talern ver­lang­te, wor­auf der Ober­bür­ger­meis­ter Brü­ning die Annah­me ver­wei­ger­te. Der Bild­hau­er stell­te die Löwen drauf­hin in einer Bret­ter­bu­de an der Schloß­blei­che aus und warb für eine Kunst­aus­stel­lung. Ein­tritts­preis: 5  Sil­ber­gro­schen, Kin­der die Hälf­te. Angeb­lich konn­te der Bild­hau­er so doch sei­nen Preis erzie­len und über­gab die Löwen an die Stadt Elberfeld.


Brül­len­der Löwe

1877 beschloß die Stadt­ver­ord­ne­ten-Ver­samm­lung die Löwen dort zu ent­fer­nen, da sie den Ver­kehr zu sehr stör­ten. Sie wur­den für zehn Jah­re in einem Lager­haus am Neu­en­teich unter­ge­stellt und 1887 am Ein­gang der neu­en Bade­an­stalt am Brau­sen­werth (Döp­pers­berg) wie­der auf­ge­stellt. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­den die Löwen beschä­digt und beim Abtrans­port zum neu­en Stand­ort am Zoo­lo­gi­schen Gar­ten wur­de einer dann voll­stän­dig zer­stört.1

Der  über­le­ben­de Löwe fand dann bei der Fir­ma Blum­hardt (durch den Ein­satz von Inha­ber Gün­ter Muth­mann2) ein neu­es zu Hau­se3, blieb aber im Besitz der Stadt.4 Genera­tio­nen von Lehr­lin­gen küm­mer­ten sich bei Blum­hardt um den Löwen. Eine der ers­ten Maß­nah­men war die “Trans­plan­ta­ti­on” des Schwan­zes des zer­stör­ten Löwen, da der Über­le­ben­de sei­nen ein­ge­büßt hat­te.5


Der über­le­ben­de Löwe auf dem Gelän­de der Fir­ma Blum­hardt in Voh­win­kel. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de (Hin­zu­ge­fügt am 27.12.2011)

1965 erhielt der Bild­hau­er Joa­chim Wolf-Mül­ler von der Stadt Wup­per­tal den Auf­trag vom geret­te­ten Löwen und den Über­res­ten des ande­ren Abdrü­cke zu neh­men und die Löwen wie­der­auf­er­ste­hen zu las­sen. Man ent­schied sich die Löwen vor der Bun­des­bahn­di­rek­ti­on auf­zu­stel­len. Mit dem  Guss der neu­en Löwen bei August Bischof in Düs­sel­dorf kos­te­ten die neu­en Löwen 38.000 DM, zusätz­lich muss­ten noch 16.000 DM für die Auf­stel­lung bezahlt wer­den. Am 8. Juni 1967 wur­den die Löwen aufgestellt.


Die Löwen vor der ehem. Bundesbahndirektion.

Der rech­te Löwe in vol­ler Größe.

Es ist zu hof­fen, dass die­se schö­nen Tie­re mit dem neu­en Döp­pers­berg ein bes­se­res Umfeld bekom­men, vor dem ver­gam­mel­ten Ein­gang zur leer­ste­hen­den Reichs­bahn­di­rek­ti­on und der schlag­loch­über­säh­ten Zufahrt zum Taxi­war­te­platz am Haupt­bahn­hof sieht es aus, als hät­te man ver­ges­sen sie abzu­ho­len.6


1993 erklär­te der Bru­der und Erbe des Ret­ter des Löwen, Wil­helm Muth­mann, dass er den Löwen nicht wei­ter pfle­gen kön­ne und for­der­te die Stadt auf, sich end­lich um ihren Besitz zu küm­mern,7 nach­dem bereits 1990 ein sol­cher Auf­ruf vom Vor­sit­zen­den des Ber­gi­schen Geschichts­ver­eins, Dr. Micha­el Met­schies, unge­hört ver­hallt war.8 Die Stadt reagier­te dies­mal und zeig­te sich einer erneu­ten Auf­stel­lung gegen­über auf­ge­schlos­sen, sah sich aber nicht im Stan­de die Instand­set­zungs­kos­ten von 150.000 DM auf­zu­brin­gen. Aller­dings scheint sich hier ein Feh­ler ein­ge­schi­chen zu haben, da die Restau­rie­rung spä­ter sehr viel weni­ger Kos­ten ver­ur­sach­te.9 Am 13.November 1993 nahm die WZ schließ­lich die Sache in die Hand und rief zur Akti­on “Ret­tet den Löwen auf”. Unter­stützt vom Kul­tur­amt und der Stadt­spar­kas­se konn­ten die Leser “Löwen­an­tei­le” in Höhe von 20 und 50 DM erwer­ben und über den zukünf­ti­gen Stand­ort abstim­men. Zur Debat­te stan­den der Zoo, der von-der-Heydt-Platz, die Stadt­hal­le oder ein ande­rer Ort. Mit­hil­fe der Spen­den soll­te dem Rost der Kampf ange­sagt wer­den, der aus einem Loch im Bauch des Löwen rie­sel­te. Außer­dem war die Struk­tur einer Pran­ke bereits ver­lo­ren und der Kopf not­dürf­tig geflickt.10 Inner­halb weni­ger Wochen gin­gen bis zum 4.Dezember 1993 14.000 Mark in Löwen­an­tei­len ein, dazu noch grö­ße­re direk­te Spen­den auf ein Spen­den­kon­to. Der größ­te Teil der benö­tig­ten Sum­me war damit bereits vor­han­den.11 Sil­ves­ter 1993 konn­te die WZ schließ­lich ver­mel­den: “Ber­gi­scher Löwe geret­tet”. 20.000 DM waren gespen­det wor­den, das meis­te über die “Löwen­an­tei­le”. Der Metall­bild­hau­er Rai­mund Kittl, der zuvor bereits des Denk­mal Wil­helms I. am Deut­schen Eck in Koblenz restau­riert hat­te, wur­de mit der Instand­set­zung beauf­tragt.12 Am 7.Mai 1994 ver­ließ der Löwe Voh­win­kel gen Düs­sel­dorf, um in der Gie­ße­rei Kittl repa­riert zu wer­den.13 Am 22.Oktober 1994 um 11 Uhr wur­de der Löwe schließ­lich wie­der in Wup­per­tal mit einem Fest emp­fan­gen. Sein neu­er Stand­ort: der Wil­ly-Brandt-Platz hin­ter dem Rat­haus.14


Der “über­le­ben­de” Löwe von 1833. Der Rücken trägt die Spu­ren zahl­rei­cher gro­ßer und klei­ner Kin­der, die ihn als Reit­tier benutzen.

Er soll­te viel­leicht grim­mi­ger gucken…

Inschrift.

Auf dem neu­en Pos­ta­ment wur­de eine klei­ne Pla­ket­te angebracht:

Ber­gi­scher Löwe, 1833
Chris­ti­an Dani­el Rauch (1777–1857)
1993/94 restau­riert mit Hil­fe von Spen­den der
Wup­per­ta­ler Bevöl­ke­rung auf­grund einer
Initia­ti­ve der West­deut­schen Zei­tung und der
Stadt­spar­kas­se Wuppertal

Okto­ber 1994”


Ergän­zung vom 15.01.2015:
Mit­te Janu­ar 2015 wur­den die Löwen an der ehe­ma­li­gen Bun­des­bahn­di­rek­ti­on im Zuge des Umbaus des Döp­pers­berg ent­fernt und ein­ge­la­gert.15

Heimkehrer Mahnmal im Barmer Nordpark

In unmit­tel­ba­rer Nähe des Denk­mals für die Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs, das meh­re­re Bar­mer Ver­ein im Nord­park errich­te­ten, das soge­nann­te Schwarz-Weiß-Denk­mal, fin­det sich seit dem 27.November 1955 ein wei­te­res Denk­mal. Es erin­nert, wie das Mahn­mal am Rott, an die noch nicht heim­ge­kehr­ten Kriegs­ge­fan­ge­nen des Zwei­ten Weltkriegs.


Sog. Schwarz-Weiß-Denk­mal (li.) und Heim­keh­rer Denk­mal im Bar­mer Nordpark

Das Denk­mal besteht aus einer Mau­er aus gro­ßen Qua­dern, die aus dem Hügel wächst, auf dem das Welt­kriegs-Denk­mal steht. An dem Ende der Mau­er, fin­det sich ein Plat­te mit einem Reli­ef des Bild­hau­ers Joa­chim Wolf-Mül­ler, der selbst erst 1952 aus Gefan­gen­schaft heim­kehr­te.1 An der Sei­te der Mau­er ist fol­gen­de Inschrift zu finden:
“Den Leben­den zur Mahnung -

den Opfern des Kriegs zum Gedenken”


Das Reli­ef des Heimkehrer-Denkmals

Das Reli­ef zeigt einen Mann in einem lan­gen Man­tel, ver­mut­lich einem Sol­da­ten­man­tel, der breit­bei­nig und auf­recht steht, der mit lee­ren, unbe­waff­ne­ten Hän­den gezeigt wird. Den Kopf hat er nach hin­ten gelegt und er guckt offen­sicht­lich in den Him­mel oder in die Ferne.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte