Standbild der Diana auf der Friedenshöhe

Im April 1879 wur­de auf dem Dia­na­platz auf der Frie­dens­hö­he im Wald am Freu­den­berg  auf einem 2,25 Meter hohen Pos­ta­ment ein Stand­bild der römi­schen Göt­tin Dia­na auf­ge­stellt. Die­ser Platz ist heu­te kaum noch erkenn­bar, aber auf alten Kar­ten ver­zeich­net. Er liegt ober­halb der Kron­prin­zen­al­lee (sie­he Kar­te am Ende des Ein­trags). Die eben­falls 2,25 Meter hohe Sta­tue war dem Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­ein von August Frei­herr von der Heydt geschenkt wor­den. Her­ge­stellt wur­de sie im Ate­lier A.Castner und Komp. in Ber­lin als Zink­guß, der anschlie­ßend einen mar­mor­ar­ti­gen Anstrich erhielt. Als Vor­bild dien­te die Dia­na von Ver­sailles. Das Pos­ta­ment hat­te Bau­rat Kay­ser ent­wor­fen.1


Das Stand­bild der Dia­na auf der Frie­dens­hö­he, eine Kopie der Dia­na von Ver­sailles. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 19.6.

Dia­na von Ver­sailles im Lou­vre, Wiki­pe­dia. foto­gra­fiert von Marie-Lan Nguy­en (Janu­ar 2005)

Die Dia­na von Ver­sailles ist eine römi­sche Mar­mor­sta­tue, die im 1. oder 2.Jahrhundert n.Chr. ihrer­seits als Kopie einer grie­chi­schen Bron­ze­sta­tue ent­stand. Das Ori­gi­nal wur­de um 325 v.Chr. vom grie­chi­schen Bild­hau­er Leo­cha­res geschaf­fen und war dem­nach der grie­chi­schen Göt­tin Arte­mis gewid­met, dem Pen­dant zur römi­schen Dia­na. Nach­dem die Sta­tue in Ita­li­en ent­deckt wur­de, schenk­te sie Papst Paul IV. 1556 dem fran­zö­si­schen König Hen­ry II., heu­te fin­det sich die Sta­tue unter dem Tiel “Arte­mis Chasseres­se” (Die jagen­de Arte­mis) im Pari­ser Lou­vre.2


Die leicht über­le­bens­gro­ße Diana/Artemis trägt eine Tuni­ka und ist als Schüt­ze­rin des Wil­des und nicht als Jagd­göt­tin fest­ge­hal­ten. Sie stellt sich vor einen unter­le­bens­gro­ßen Hirsch, des­sen Geweih sie mit der lin­ken Hand hält, wäh­rend sie mit der rech­ten nach den Pfei­len in ihrem Köcher greift. Einen Bogen hat sie nicht. 1937 wird sie als noch vor­han­den in einer Lis­te der Ber­gisch-Mär­ki­schen Zei­tung (vom 05.03.1937) auf­ge­führt. Bei einer Bestands­auf­nah­me 1956 war nur noch das Pos­ta­ment vor­han­den, wel­ches 1959 ent­fernt wur­de.3


Ergän­zung vom 14.März 2012:
Kar­ten­aus­schnitt der Anla­gen an der Frie­dens­hö­he. Im Zen­trum die­ses Aus­schnitts ist der Dia­na-Platz zu sehen. Die Stra­ße im Osten ist die Rons­dor­fer Stra­ße, davon abzwei­gend die heu­ti­ge Kron­prin­zen­str. Anla­gen Frie­dens­hö­he, Städ­ti­sche Park­ver­wal­tung Elber­feld 1913. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, Kar­ten­si­gna­tur 30/73.

Armenpflege-Denkmal (2011)

Anmer­kung: Die­ser Ein­trag wur­de am 23.April 2012 in drei Arti­kel geteilt, sodass nun das Ori­gi­nal von 1903, die Erin­ne­rungs­ta­fel von 1973 und das neue Armen­pfle­ge-Denk­mal von 2011 je einen eige­nen Ein­trag besit­zen. Die­ser Ein­trag wur­de dabei kom­plett neu bearbeitet.


“Hül­f­reich und gut” nann­te Neu­mann-Tor­borg sei­nen Ent­wurf, mit dem er 1903 im Wett­be­werb antrat.

1903 stif­te­te die Stadt Elber­feld den Begrün­dern des 50 Jah­re zuvor ein­ge­rich­te­ten Elber­fel­der Sys­tems, einer damals moder­nen Sozi­al­für­sor­ge in der boo­men­den Indus­trie­stadt Elber­feld, das soge­nann­te Armen­pfle­ge-Denk­mal. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de es zer­stört. Seit 1973 erin­nert eine Bron­ze­ta­fel an der City­kir­che (Kirch­stra­ße) an das zer­stör­te Denk­mal, von dem nur Fotos und ein Bron­ze-Modell, das der Stadt Elber­feld 1903 gestif­tet wur­de, übrig geblie­ben waren.


Das Armen­pfle­ge­denk­mal am 20.06.2011 auf dem Kirch­platz. Im Unter­schied zum Ori­gi­nal ist das Denk­mal heu­te um 180 Grad gedreht.

Weni­ge Mona­te, nach­dem der Elber­fel­der Rit­ter am Rat­haus sei­nen Wie­der­ein­zug gefei­ert hat­te, war der Mäzen und Orga­ni­sa­tor der Spen­den­ak­ti­on, Hans-Joa­chim Cam­p­hau­sen, schon weit in den Pla­nun­gen einer neu­en Rück­kehr. Das Armen­pfle­ge-Denk­mal soll­te wie­der auf­ge­stellt wer­den. Von den benö­tig­ten 175.000€ waren bereits 90% gesam­melt, um die zwei Ton­nen schwe­re Figu­ren­grup­pe wie­der auf sei­nem alten Sockel anzu­brin­gen.1 Vor allem 24 Ein­zel­spen­den2 und eine Spen­de der NRW-Stif­tung Natur, Hei­mat und Kul­tur in Höhe von 10.000€ hal­fen das Pro­jekt zu rea­li­sie­ren.3


Der Gene­ral­an­zei­ger sprach am 26.9.1903 von einer Alle­go­rie der Wohl­tä­tig­keit. (RMK S.138)

Das Denk­mal steht heu­te auf dem acht Ton­nen schwe­ren Ori­gi­nal­so­ckel des Denk­mals von 1903. Die­ser war nach dem Zwei­ten Welt­krieg im Bereich um die City-Kir­che ver­gra­ben wor­den, 1953 kurz wie­der­ent­deckt und erneut ver­gra­ben wor­den. Erst 2003 kam er bei Aus­gra­bun­gen auf dem Kirch­platz in einem ver­schüt­te­ten Kel­ler wie­der zum Vor­schein und wur­de zum Pfle­ge­zen­trum der Dia­ko­nie an der Blank­stra­ße ver­bracht und dort auf­ge­stellt. (Ein Bild davon fin­det sich auf Wiki­pe­dia.) 2011 wur­de er restau­riert, behielt aber eini­ger Narben[3], die von sei­ner Geschich­te zeu­gen. 4


Am 18. Juni 2011 konn­te die neue Figu­ren­grup­pe, die nach his­to­ri­schen Foto­gra­fien von der Kunst­gie­ße­rei Kay­ser in Düs­sel­dorf ange­fer­tigt wor­den war, nach einer kur­zen Andacht in der City-Kir­che im Bei­sein von Ober­bür­ger­meis­ter Jung5 auf dem Kirch­platz ein­ge­weiht wer­den.6 Zwei Ur-Enke­lin­nen der geehr­ten Män­ner ent­hüll­ten das Denk­mal von sei­nem wei­ßem Tuch. 7 Im Vor­feld beton­te Cam­p­hau­sen den Sym­bol­wert des Denk­mals: “Das Denk­mal ist ein Bei­spiel für posi­ti­ve Stadt­ge­schich­te. Es steht für das Elber­fel­der Sys­tem aus Mit­ein­an­der, Hil­fe und Ver­ant­wor­tung.“8


Drei Bron­ze­plat­ten schmü­cken den Sockel mit den Reli­efs der Män­ner, die das Elber­fel­der Sys­tem ein­ge­führt hatten.

Gus­tav Schlieper

Dani­el von der Heydt.

David Peters.

Das Ori­gi­nal: Die Inschrift am Gra­nit­so­ckel von 1903

Die his­to­ri­sche Inschrift lautet:

Den Begrün­dern der Neuordnung
des Armenwesens
in dank­ba­rer Erinnerung
errich­tet von der Stadt
Elberfeld
1853–1903”


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte