Von diesem Denkmal ist bislang keine Abbildung bekannt.
Anfang November 1921 konnte die katholische Pfarrgemeinde St. Remigius in Sonnborn in der gleichnamigen Kirche ihre Gedächtniskapelle für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder einweihen. Eigentlich hatte man geplant, auf dem alten Friedhof in Verbindung mit einer Leichenhalle ein Denkmal zu errichten, doch die finanzielle Lage der Zeit ließ das nicht zu. Also entschloss man sich, eine vielbesuchte Pieta der Kirche in einer Nische der Turmhalle aufzustellen und daneben eine im neugotischen Stil geschnitzte Ehrentafel anzubringen, die die 76 Gefallen verzeichnete.
Blick auf Sonnborn mit einer Postkarte, die 1956 gelaufen ist. Man erkennt sehr schön das Fehlen des Sonnborner Kreuzes, die Kirche St. Remigius und auch die evangelische Hauptkirche im Hintergrund. (Bild ergänzt am 16.11.2012.)
Die Ehrentafel wurde irgendwann, womöglich im Zweiten Weltkrieg, irreparabel beschädigt und schließlich entfernt. Das 1878/79 errichte Kirchengebäude an der Hauptstraße 107 wurde 1974 für den Bau der späteren A 46 und des Sonnborner Kreuzes abgerissen und 1976 durch einen Neubau an der Garterlaie 23/29 ersetzt.1
Karitashaus“ und St. Remigius auf einer Postkarte unbekannten Datums. Stadtarchiv Wuppertal 15.6.17 (Bild ergänzt am 22.11.2012)
Von diesem Denkmal existiert keine bekannte Abbildung.
Am 1. Mai 1921 weihte man im Postamt 2 am Elberfelder Hauptbahnhof in einer Gedächtnisfeier mit den Angehörigen und Kollegen eine Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Beamten und Angestellten ein. Die finanziellen Mittel brachte das Personal des Postamts selbst auf. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gedenktafel mitsamt dem Gebäude zerstört.1
1936 wurde auch in der Hauptpost an der Morianstraße ein Kriegerdenkmal eingeweiht.
Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges der ehemaligen Gemeinde Nächstebreck-Schellenbeck.
Am Volkstrauertag des Jahres 2010 (14.November) wurde auf dem evangelischen Friedhof Bracken das Kriegerdenkmal der Gemeinde Nächstebreck-Schellenbeck für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs eingeweiht. Aufgrund starken Regens fand die Einweihung in der Friedhofskapelle statt.1 Es ist eines der wenigen Denkmäler, das für die Gefallenen des Krieges neu errichtet wurde. Angestoßen hatte die Errichtung Inge Kuhlmann, die bei einem Gespräch 2006 mit einem Mitglied des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK), Matthias Krebbers, auf den Tod ihres Vaters zu sprechen kam. Am 19.Mai 1943 war Oberfeldwebel Walter Kuhlmann, fünf Monate vor der Geburt seiner Tochter, in Russland gefallen. Diese erhielt später den Wehrpass ihres Vaters und mit diesem konnte sich Matthias Krebbers auf die Suche nach dem Grab von Walter Kuhlmann machen.
Detail
Am 15.Januar 2007 erhielt sie dann die Nachricht, dass ihr Vater auf dem Soldatenfriedhof in Antropschino, 25 Kilometer südlich von St. Petersburg bestattet worden war. Im Juli 2008 besuchte sie das Gelände des Soldatenfriedhofs, den bereits die deutschen Soldaten bei ihrem Rückzug dem Erdboden gleich gemacht hatten und der heute von Gärten und Häusern teilweise überbaut ist. Da eine Umbettung auf den Soldatenfriedhof Sologubowka geplant war, beschloss Inge Kuhlmann die sterblichen Überreste ihres Vaters nach Hause zu holen. Im Herbst 2009 [nicht 2008 wie im WZ-Artikel angegeben] erhielt sie die Erkennungsmarke ihres Vaters.2
Am 17.Dezember 2009 konnte sie den Gebeinesarg in Rostock in Empfang nehmen und am 28.Dezember 2009 auf dem Friedhof Bracken neben seiner Frau und Inges Kuhlmann Mutter bestatten. Nach 66 Jahren war ihr Vater zurückgekehrt.3 Ausführlichere Informationen über die Rückholung ihres Vaters finden sich in einem Interview mit Inga Kuhlmann durch Matthias Krebbers.
Eine der vier Stelen mit den Namen der Gefallenen.
Durch diese Erfahrung sensibilisiert, fand sie bei ihrer Arbeit im Gemeindebüro drei Büchlein, in denen der Pfarrer Dannert damals alle 111 Gefallenen verzeichnet hatte. Inge Kuhlmann hatte nun einen Ort zur Trauer, doch andere nicht. Sie entschloss sich, das zu ändern und warb mit Unterstützung des Bürgervereins Nächstebreck um Spenden für ein Kriegerdenkmal. Dafür holte sie auch die Erlaubnis des Friedhofsverbands und der Stadt ein und erreichte, dass der VDK die Pflege des Denkmals finanziert.4
25.000 Euro wurden gespendet. Der Schwelmer Bildhauer Walter Kessler schuf auf dem Platz um eine Buche vier Stelen, auf denen Name, Geburts- und Todesjahr der 117 Gefallenen verzeichnet sind. Um den Platz herum befinden sich einzelne Grabstellen von Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg, aber auch eines aus dem Zweiten Weltkrieg. Zwei der Stellen tragen ein schlichtes Eisernes Kreuz, auf den beiden anderen steht die Inschrift: (Ein Zitat von Adorno)
„Wenn du nicht weisst, was gewesen ist“„kannst du nicht wissen, was werden kann.“
Diese Zeichnung aus der 1925 erschienenen Festschrift zeigt das 1921 errichtete Ehrenmal des Gymnasiums an der Kölner Straße. Entnommen aus: Erinnerungsschrift an die Hundertjahrfeier des Gymnasiums mit Realgymnasium zu Elberfeld, Elberfeld 1924, S .67.
Am 20. März 1921 weihte das „Gymnasium mit Realgymnasium zu Elberfeld“ im Erdgeschoss des Schulgebäudes an der Kölner Straße 41/45 ihr Kriegerdenkmal für die gefallenen Lehrer und Schüler ein, die im Ersten Weltkrieg im Felde den Tod fanden. In der Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum der staatlichen Anerkennung vom 24. Februar 1924 wird das Denkmal so beschrieben:1
„Das Denkmal ist in griechischem Stil und weißem Mainsandstein errichtet. Auf dem quadratischen, zwischen zwei Säulen dorischer Ordnung liegenden Mittelfeld ist ein Bronzetafel angebracht, auf der die Namen sowie Geburts- und Todesjahr der 169 Gefallenen in erhabener Schrift verewigt sind. Ein mächtiger Stahlhelm in Bronze bildet die Bekrönung der würdig und schlicht gehaltenen Anlage.“2
Auf der Zeichnung in der Festschrift ist außerdem noch eine Inschrift über der Bronzetafel erkennbar, die von zwei runden Tafeln mit den Jahreszahlen 1914 und 1918 eingerahmt wird:
„Dulce et decorum est pro patria mori“
„Süß und ehrenvoll ist es, fürs Vaterland zu sterben“, lautet die Übersetzung dieses Verses von Horaz. Über der Bronzetafel ist auch noch ein Eisernes Kreuz auszumachen.
Das Gymnasium an der Cölner Straße vor dem Jahr 1943. (Bild hinzugefügt am 27.12.16)
Die Errichtung des Denkmals wurde mithilfe von Spenden der Schule und Vereinigung ehemaliger Schüler realisiert. Zur Einweihung sprach der Direktor Dr. Reich, so berichtet die Festschrift, die in unseren modernen Ohren zynisch klingenden Worte:3
„Es gereiche der Schule zur Ehre, daß sie in den Gefallenen Menschen heranbilden durfte, fähig zu leben und zu sterben für die höchsten sittlichen Ziele des Menschengeschlechts.“4
Jedes Jahr wurde mit einer Gedächtnisfeier, die von den obersten Klassen selbstständig durchgeführt wurde, am Totensonntag den Gefallenen gedacht.
Es ist unbekannt, wer das Denkmal schuf. Im Zweiten Weltkrieg wurde es mit dem Schulgebäude zerstört. (Bilder und eine 3D-Animation des Gebäudes finden sich auf der Homepage des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums.)
Das Gymnasium, das seinen Ursprung auf eine Lateinklasse der reformierten Gemeinde zurückführte, die 1592 gegründet worden war, fusionierte 1931 im ebenfalls vereinigten Wuppertal mit dem Barmer Gymnasium, das sich selbst auf die Barmer Amtsschule zurückführte, zum „Barmer Gymnasium zu Elberfeld“. 1936 wurde die Schule auf den Namen des bekannten Wuppertaler Archäologen Wilhelm Dörpfeld getauft und trägt ihn bis heute. Das Schulgelände an der Kölner Straße 41/45 trägt heute die Adresse Johannisberg 20.5(Abgerufen am 17.10.2012)
„Am 8. Juli 1871 wurde den aus dem Feldzuge heimkehrenden Mitgliedern vom Verein ein festlicher Empfang bereitet. […] Den Heldentod starben die Turner Jul. Mattheis bei dem Sturm auf St. Privat und Heinr. Edelhoff bei dem Ausfall aus Metz; ihnen zum bleibenden Andenken wurde eine Gedenktafel angefertigt, die noch heute, im Vereinslokal hängend, die Mitglieder an ihre im Felde gebliebenen Turngenossen erinnert.“1
Das Vereinslokal befand sich wohl damals noch im Saal der Gastwirtschaft des Jean Lueg am Altenmarkt (heute die Alte Freiheit von der Hofaue bis Turmhof/Schöne Gasse), während die Turnsäle und -hallen oft gewechselt wurden.2 Den Auftrag zur Gestaltung der Ehrentafel erhielt der Bildhauer Schweissfurth.3 Wann genau die Gedenktafel eingeweiht wurde, ist unklar. Ruth Meyer-Kahrweg4 geht davon aus, dass die 1879 geschah, da in der Festschrift zum 100jährigen Jubiläum die Chronik für das Jahr folgenden Satz enthält:
„Bei allen öffentlichen Feiern ist der Verein geschlossen anwesend, so bei der Einweihung des Kriegerdenkmals und bei den Festzügen zur Sedansfeier.“
Vermutlich ist mit den öffentlichen Feiern und der Einweihung des Kriegerdenkmals eher die Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Königsplatz 1881 gemeint, zumal sich der Eintrag zum Jahr 1879 auf die „Geselligkeit in diesen Jahren“ bezieht.
Wie das Denkmal aussah und wann es verloren ging, ist unklar. Zur 100-Jahrfeier wurde an der Ehrentafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs eine Plakette für die beiden Gefallenen von 1870/71 angebracht.5
Nach dem gewonnen Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 sahen sich auch die Ronsdorfer in der Pflicht, für die Gefallenen ihrer Stadt ein Kriegerdenkmal zu errichten. 1887 konnte man die Errichtung des Denkmals planen und nach dem Tod des Kaisers Wilhelm I. am 9.März 1888 entschloss man sich, mit einer Statue des siegreichen Feldherrn sein Andenken und das der Gefallenen zu ehren. 90 Tage später starb bereits Kaiser Friedrich III., der nach seinen Erfolgen als Heerführer im Deutschen Krieg und im Deutsch-Französischen Krieg zum Generalfeldmarschall ernannt worden war. Am 22.Juni 1888 schlug das Denkmal-Comitee in der Gemeinderatssitzung vor, den „Liebling des Deutschen Volkes“ ebenfalls mit einem Standbild zu ehren. Lediglich ein Mitglied des Rats, das zu bedenken gab, Friedrich hätte diese Ehre seinem Vater überlassen, stimmte dagegen.
Man engagierte den Düsseldorfer Bildhauer Friedrich Stockmann, gegossen
wurden die Statuen dann bei P.Stotz in Düsseldorf, die Steinmetzarbeiten fertigte die Firma Nütten & Co aus Düsseldorf. 23.000 Mark kostete das Denkmal, wovon die Stadt Ronsdorf 6.000 Mark trug und das Grundstück stellte, die restlichen 17.000 Mark wurden durch Spenden und Beiträge der Krieger- und Landwehrvereine erbracht. Am 2.Mai 1890 wurde dies in einem Dokument verewigt, das in einer kupfernen Hülse in den Sockel des Denkmals gelegt wurde.
Das Denkmal auf dem Ronsdorfer Marktplatz (heute Bandwirkerplatz) auf einer Fotografie im August 1940. Im Hintergrund ist die Kreuzung der Staasstraße und der Straße Am Markt zu erkennen. Sammlung Untere Denkmalbehörde, Nr. 2753
Am Samstag, den 10.Mai 1890 – es war der 19.Jahrestag des Frankfurter Friedens – konnte das Kaiser- und Kriegerdenkmal, welches auch Zweikaiserdenkmal genannt wurde, auf dem Ronsdorfer Marktplatz eingeweiht werden.1 Es diene, so schrieb die Volks-Zeitung am 8.Mai 1890,
„[…] zum ewigen Andenken an die Tapferen, welche für die Einigung des deutschen Vaterlandes in den Kämpfen der Jahre 1864, 1866 und 1870/71 ihr Leben dahingegeben und in dankbarer Erinnerung an die Heldenführer in diesen Kämpfen, die beiden ersten deutschen Kaiser des wiedererstandenen deutschen Reichs, Wilhelm I. und Friedrich III.“2
Das Kaiser- und Kriegerdenkmal auf einer alten Postkarte von 1905. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6.
Das Denkmal, das von einem eisernen Zaun umgeben war, bestand aus einem Sockel aus grauem Stein, worauf sich ein Postament aus poliertem Granit erhob. An den Breitseiten waren zwei Bronzereliefs angebracht, die den Auszug und die Heimkehr der Ronsdorfer Krieger zeigen. Eine schmale Tafel über dem frontseitigen Relief trug die Inschrift:
„Ronsdorf
seinen fürs Vaterland gefallenen Söhnen“
Eine kolorierte Postkarte. (ergänzt am 23.1.15)
Dazu waren auf dem Postament die Namen, Todestag und Todesort der Gefallenen verzeichnet. Auf dem Postament standen die Statuen der beiden Kaiser in Überlebensgröße (2,40m), die in ihrer Uniform dargestellt waren. Beide blicken in die Ferne, Kaiser Wilhelm hebt den linken Arm, als wolle er seinem Sohn etwas erklären, während sich der Kronprinz auf sein Schwert stützt.
Der Ronsdorfer Marktplatz, gesehen von der Marktstraße, mit Denkmal und Springbrunnen auf einer historischen Postkarte. Bild ergänzt am 17. April 2021.
Der Marktplatz in Gegenrichtung, ebenfalls von der Marktstraße. Bild ergänzt am 17. April 2021.
Die Einfriedung, die auf der Postkarte von 1905 noch zu erkennen ist, wurde vor August 1940 entfernt. Die Standbilder wurden während des Zweiten Weltkriegs entfernt und vermutlich eingeschmolzen. Das Postament wurde im April 1959 abgetragen, dabei wurde oben erwähnte kupferne Hülse im Sockel entdeckt.3 Die beiden Reliefplatten aus Bronze sind im Historischen Zentrum eingelagert.4
Die Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Königsplatz, dem heutigen Laurentiusplatz am 30.Juli 1881. Sammlung Historisches Zentrum, 010/8/29
Am 30.Juli 1881 konnten die Bürger Elberfelds ihr Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 einweihen. Die Anteilnahme war groß, wie auf der oben zu sehenden Fotografie zu erkennen ist. Militärische und patriotische Vereine kamen mit ihren Fahnen und Uniformen auf den Königsplatz (heute Laurentiusplatz), Musikcorps spielten auf und auch Gesangvereine steuerten ihren Teil zur Feier bei. Als Ehrengäste waren der Oberpräsident der Rheinprovinz, Moritz von Bardeleben, der Bildhauer Wilhelm Albermann, sowie Vertreter der Stadt und der Kirchen zugegen. Oberbürgermeister Jaeger übernahm das Denkmal nach der feierlichen Enthüllung in die Obhut der Stadt. Für die Honorationen folgte ein Festessen im nahen Kasinosaal, während das Volk auf den Straßen der prächtig illumnierten Stadt feierte.
Abbildung des Denkmals auf einer kolorierten Postkarte, die am 22.August 1903 beschrieben wurde. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6
Bereits im Deutsch-Dänischen Krieg und im Deutschen Krieg waren in Elberfeld Gefallene zu beklagen, zugleich entstand der Wunsch diesen ein Denkmal zu errichten, um sie zu ehren. Man begann für ein Denkmal Gelder zu sammeln, bis der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges die Aufmerksamkeit der Zeitgenossen beanspruchte. Nachdem dieser erfolgreich beendet worden war, entschloss man sich, ein gemeinsames Denkmal für die Gefallenen der Kriege zu errichten und setzte die Sammlung fort.
Im Oktober 1875 veranstaltete das Denkmal-Komitee unter dem Vorsitz des Commerzienrats Moritz Simons eine Ausstellung im Gartensaal der Schützengesellschaft am Brill, in der 30 Modelle und einige Zeichnungen der für den Wettbewerb um die Errichtung des Denkmals eingegangenen Entwürfe gezeigt wurden.
Fotografie des Denkmals, die offensichtlich bearbeitet wurde, da die Laurentiuskirche im Hintergrund teilweise abgeschnitten ist. Sammlung Historisches Zentrum, 010/8/31
Als Sieger ging daraus schließlich der Entwurf des Kölner Bildhauers Wilhelm Albermann hervor. Sein Denkmal bestand aus einem terrassenartigen Unterbau, auf den ein breiter Sockel folgte. Darauf erhob sich das Postament der allegorischen Hauptfigur Germania. Sie trägt wallende Gewänder, eine Krone auf dem Haupt und hält ihr schützende Hand über den Soldaten, die auf dem Sockel an das Postament gelehnt sitzen. Sie stellen den Kampf und den Sieg dar. Der linke Soldat ist barhäuptig und sitzt auf einem Kanonenrohr, eine Fahne im Arm. Mit der linken Hand greift er an sein Herz. Auf der anderen Seite sitzt ein Soldat in voller Uniform, mit der Pickelhaube auf dem Kopf, die Hände greifen zu Seite, möglicherweise zum Schwert. Die Inschrift auf dem Postament der Germania lautete:
„Den
in den Kriegen
von 1864,1866
1870/71
für das Vaterland
gefallenen
tapferen Söhnen
Elberfelds
aus Dankbarkeit
gewidmet
von den Bürgern
dieser Stadt“
Das Denkmal auf dem Laurentiusplatz. Bild entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Elberfeld, bearbeitet und herausgegeben von Stadtbaurat Koch, „DARI“, Berlin 1928, S.12. (Bild ergänzt am 07.09.2012)
55.000 Goldmark waren für die Herstellung des Denkmals anfangs veranschlagt, im April 1877 teilte Wilhelm Albermann mit, dass die Kosten bei 80.000 Mark lägen. Albermann wurde vom Denkmal-Komitee aufgefordert Kosten zu sparen und konnte durch eine Veränderung der Materialien die Kosten auf 70.000 Mark drücken. Am 20.Januar 1879 wurde schließlich der Vertrag geschlossen und der Bildhauer begann mit der Arbeit. Die Bronzefiguren wurde in der Kunstgießerei Lauchhammer im gleichnamigen Ort in Sachsen gegossen.
Diese Fotografie des Denkmals zeigt die gesamte Anlage des Denkmals. Neben der schmiedeeisernen Einfassung sind auch zwei Kanonen zu sehen, die dem Denkmal zur Seite gestellt wurden. Dem aufmerksamen Beobachter fällt auf, dass das Denkmal spiegelverkehrt ist und dass die Szenerie die Vorlage für die oben gezeigte kolorierte Postkarte ist. Sammlung Historisches Zentrum, 010/8/33
Eine weitere Aufnahme des Denkmals. (Bild ergänzt am 23.1.15)
Am 5.Dezember 1878 wurde die zweite der beiden Gedenktafeln der Gemeinde Gemarke an der südlichen Kirchenwand enthüllt, in der Predigt des „Donnerstag-Abendgebetes“ ging Pastor Bolhuis darauf ein. Wann die erste Tafel enthüllt wurde, ist unbekannt. Ruth Meyer-Kahrweg nimmt aufgrund von Unstimmigkeiten mit den Informationen aus der Barmer Zeitung vom 6.Dezember 1878 an, dass beide Tafel später noch einmal neu gestaltet wurden. Die einzigen existierenden Abbildungen stammen aus dem von Adolf Werth begonnen und nach 1912 von Pastor Adolf Lauffs bis 1927 fortgesetzten Werk „Geschichte der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Barmen-Gemarke 1702-1927“, welches zum 225jährigen Jubiläum der Gemeinde erschien.
Die beiden Gedenkfafeln für die Gefallenen der Gemeinde Gemarke der Kriege von 1815, 1866 und 1870/71.Beide Abbildungen wurden entnommen aus: Geschichte der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Barmen-Gemarke 1702-1927, erstmalig zum 200jährigen Jubiläum geschrieben von Adolph Werth, Archivar der Gemeinde, und von demselben weitergeführt bis zum Jahre 1912. Zum Gedenktage ihres 225 jährigen Bestehens neu herausgegeben und abgeschlossen von Adolf Lauffs, Pastor und Archivar, Barmen 1927, S. 329.
Die beiden Tafeln bestanden vermutlich aus dunklem Holz, auf dem mit weißer Schrift die Inschrift
„Aus diese Kirchspiele starben für König und Vaterland:“
und der Name, der Todesort und das Todesdatum der 14 Gefallenen verzeichnet ist.
Bernhard Roßhof starb in der Schlacht bei Ligny in Belgien zwei Tage vor der letzten Schlacht Napoleons bei Waterloo. Er ist vermutlich der einzige namentlich bekannte Gefallene der Befreiungskriege aus dem Bergischen Land. Er war der älteste Sohn des Lehrers Johann Hermann Roßhof (1768-1823), der an der Reformierten Amtsschule 28 Jahre unterrichtet.
Zwei weitere Gefallene gab es 1866 zu beklagen, einer fiel in der berühmten Schlacht bei Königgrätz. Elf Barmer fielen vier Jahre später im Deutsch-Französischen Krieg. Auch hier wurden Barmer bei berühmten Schlachten zum Opfer des Krieges, so starb W.Ludwig Boecker in der Schlacht bei St.Privat (18.August 1870), die in Deutschland eher als Schlacht bei Gravelotte bekannt ist. Abgehend von der Tannenbergstraße gibt es in Elberfeld bis heute die Gravelottestraße. Zwei Tage zuvor hatte die Schlacht bei Mars-la-Tour bereits zwei Barmer Gefallene gefordert.1
Anzeige des Elberf. Krieger-Vereins mit der Einladung zur Geburtstagsfeier des Königs und zur Enthüllung der Gedenktafel, entnommen aus: Täglicher Anzeiger vom 22.März 1868.
Am 22.März 1868, einem Sonntag, feierte König Wilhelm I. von Preußen seinen Geburtstag. Diesem Anlaß folgend feierte auch der Elberfelder Kriegerverein, der im Täglichen Anzeiger als „Verein für junge Krieger“ bezeichnet wird, den Geburtstag des Staatsoberhaupts und die Kameraden erinnerten sich an die errungenen Siege „bei Düppel und Alsen, in Böhmen und am Main“. Dieser Feier im reich geschmückten Vereinslokal von Adam Stoll, Döppersberg 25 (heute entsteht dort, gegenüber des IC-Hotels, der neue Busbahnhof) war eine Gedenkfeier vorausgegangen.1 Um fünf Uhr, so berichtet der Tägliche Anzeiger, wurde die Gedenktafel für 13 „hiesige Bürger“ enthüllt,
„die kampfes- und siegesmutig dem Rufe ihres Königs gefolgt waren und die der Ehrentod für’s Vaterland auf dem Schlachtfeld ereilt hat. Ihre Namen bleiben der Erinnerung für Kind und Kindeskinder; – Das Vaterland, besonders ihre Kameraden, die die Gedenktafel gestiftet, werden ihnen ein dauerndes, ehrendes Andenken bewahren.“2
Als Gäste des Vereins waren der Vorstand des Landwehr-Offiziercorps und Vertreter königlicher und städtischer Behörden anwesend. Eine Abbildung der Gedenktafel existiert nicht, spätestens im Zweiten Weltkrieg ist sie mitsamt der Häuser der Straße Döppersberg zerstört worden.3
Peter de Weerth (1767-1855) – Mitglied des Elberfelder Stadtrats und der in Wuppertal bekannten Familie de Weerth, Stifter des Deweerthschen Gartens – entschloss sich im Jahr 1815, nach dem Ende der Napoleonischen Kriege und dem Beginn der Restauration, den „großen Weltveränderungen […] ein Denkmahl [sic!] zu setzen.“ Dazu erhielt er am 1.März 1815 vom Düsseldorfer Baumeister Peter Cremer den Entwurf des Denkmals und ließ ihn dann durch den Bildhauer Gerhard Holtkott ausführen. „In den ersten Tagen des Monaths [sic!] September 1815“ wurde das Denkmal im privaten Garten der Familie an der Luisenstraße errichtet.1[1]
Fotografie des Denkmals zur Erinnerung an die Befreiungskriege (Datum unbekannt). Vermutlich aufgenommen nach 1926, als der Deweerthsche Garten der Öffentlichkeit zugängig gemacht wurde. Im Hintergrund ist die heute noch an diesem Ort stehende Villa Frohwein (s.Wikipedia) zu sehen. Stadtarchiv Wuppertal, 2.11.5
Das Denkmal bestand aus einem Block aus Ziegelsteinen, in deren erster Reihe laut Peter de Weerth mittig eine Glasflasche mit Dokumenten zur Erklärung des Denkmals und Dokumente des
Zeitgeschehens eingemauert wurde. An der Außenseite befanden sich je vier Steinplatten, die oben mit vier kupfernen Ankern verbunden waren. Auf ihnen befanden sich Embleme und Inschriften.1926 kam das Denkmal in den Besitz der Stadt Elberfeld (zusammen mit dem Deweerthschen Garten). 1948 entschloss man sich es zu entfernen, da es der Verbreiterung der
Luisenstraße im Weg stand. Dabei fand die ausführende Firma Hugo Wesselmann die angebliche Glasflasche nicht, dafür aber eine Münze, Medaillen und eine Platte mit der Inschrift:
„Dieses Denkmal wurde
gesetzt im August 1815
von Peter de Weerth“2[2]
Fotografie des Denkmals, auch hier ist das Aufnahmedatum unbekannt. Sammlung Historisches Zentrum, 010/8/52
Peter de Werth beschrieb die Embleme und Inschriften in seinen privaten Aufzeichnungen folgendermaßen:
„1
den Jahrestag der
Leipziger Völkerschlacht
ein strahlendes, allsehendes Auge
1815
18.October
Gott
Vaterland
Freyheit2
zum Andenken
der Gefallenen
ein Eichenkranz
Den Helden
des Vaterlands3
Tag und Jahr
des Pariser
Friedens als
Endpunkt der
Völkerschlacht
————
Ein strahlender
Stern
1814
Dank dem
Ewigen4
Ende des Kongresses und
Weltfriedens
dessen Tag und
Jahr noch unbestimmt
Ein Anker mit
Öhlzweig
1815
Kraft
und
Dauer“3