Otto-Michel-Gedenktafel

Das Geburts­haus des Theo­lo­gen Otto Michel.

Anfang Juli 2004 über­ga­ben Mit­glie­der des Wup­per­ta­ler Denk­mal­pfle­ge­aus­schus­ses eine Gedenk­ta­fel, die an den Theo­lo­gen Otto Michel erin­nert, an des­sen Toch­ter. Die­se wohnt in zwar in Osna­brück, besitzt aber das Geburts­haus ihres Vaters in der Wie­sen­stra­ße, Haus­num­mer 64. Der Sohn des Kauf­manns Ernst Michel und sei­ner Frau Hed­wig wur­de in Elber­feld am 28. August 1903 gebo­ren. 1922 begann er dann ein Theo­lo­gie-Stu­di­um in Tübin­gen. Sei­ne Pro­mo­ti­on ver­fass­te er in Hal­le, wo er auch nach sei­ner Habi­li­ta­ti­on 1929 als Pri­vat­do­zent an der Uni­ver­si­tät lehr­te. Er war Mit­glied der Beken­nen­de Kir­che, die sich — ver­geb­lich — gegen den Ein­fluss der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Deut­schen Chris­ten auf die Evan­ge­li­sche Kir­che wehr­te. Im Mai 1946 wur­de er als ordent­li­cher Pro­fes­sor nach Tübin­gen beru­fen und wur­de dort 1957 Direk­tor des Insti­tu­tum Judai­cum, für des­sen Grün­dung er lan­ge gewor­ben hat­te. Es wid­me­te sich der Erfor­schung des Juden­tums und der För­de­rung des christ­lich-jüdi­schen Dia­logs. Er starb am 28. Dezem­ber 1993 in Tübingen.


Als 2002 in Wup­per­tal die neue Syn­ago­ge ein­ge­weiht wur­de, erin­ner­te sei­ne Toch­ter, Ange­la Müllen­bach-Michel an den in Wup­per­tal ver­ges­se­nen Sohn der Stadt, der sich schon sehr früh nach dem Zwei­ten Welt­krieg für einen Dia­log mit  dem Juden­tum ein­ge­setzt hat­te. Unter­stützt wur­de sie dabei von Klaus Haa­ker, Pro­fes­sor an der Kirch­li­chen Hoch­schu­le in Wup­per­tal.1


Die Gedenk­ta­fel

Die Inschrift erklärt:

“Wie­sen­tr. 64
Das Haus Wie­sen­stra­ße 64 wur­de zwi­schen 1890 und 1895 in
Mas­siv­bau­wei­se erbaut.
Das Gebäu­de ist ein anschau­li­ches Bei­spiel für die
Archi­tek­tur­auf­fas­sung der Gründerzeit.
Hier wur­de am 28.8.1903 der ev. Theo­lo­ge und Grün­der des
Insti­tu­tum Judai­cum Tpbin­gen Prof. Otto Michel geboren.
Dar­über hin­aus ist der Denk­mal­wert des Gebäu­des im
Zusam­men­hang mit der weit­ge­hend erhal­te­nen Bebauung
die­ses Stra­ßen­zu­ges inner­halb der Elber­fel­der Nord­stadt zu
sehen.
Das Objekt wur­de aus städt­bau­li­chen, wis­sen­schaft­li­chen und
stadt­his­to­ri­schen Grün­den am 11. Novem­ber 1994 in Gänze
unter Denk­mal­schutz gestellt.”