Der Märchenbrunnen im Zoo-Viertel

Unda­tier­te Foto­gra­fie des Mär­chen­brun­nens, auf­grund der spär­li­chen Bebau­ung ver­mut­lich zwi­schen 1897 und 1905 ent­stan­den. Es ist gut zu sehen, dass die Brun­nen­be­cken frü­her in den Stein gehau­en waren. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 010/15/34 (Bild ergänzt am 27.12.2011)

Am 13. Novem­ber 1897 über­gab der Archi­tekt Rudolf Her­manns in sei­nem und im Namen sei­nes Kom­pa­gnons Kuno Rie­mann den Mär­chen­brun­nen als Geschenk an die Stadt Elber­feld. Für die Stadt nahm Ober­bür­ger­meis­ter Jäger, nach dem heu­te eine der Stra­ßen dort benannt ist, den Brun­nen in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Gäs­te und Stadt­ver­ord­ne­ter in deren Obhut. 23.000 Mark hat­ten sich die Archi­tek­ten, die ver­ant­wort­lich für den Aus­bau des Tier­gar­ten­vier­tels gewe­sen waren, den Brun­nen kos­ten lasten.


Der Mär­chen­brun­nen heu­te mit den Brun­nen­be­cken in der Ver­si­on 2006.

Den drei­ge­scho­ßi­gen Auf­bau aus Sand­stein ent­war­fen sie selbst, die Aus­ge­stal­tung der Figu­ren aus Zink­guß über­nahm der Köl­ner Bild­hau­er Wil­helm Alber­mann. In den vier Nischen sind Sze­nen aus Dorn­rös­chen, Schnee­wit­chen, Rot­käpp­chen und Aschen­put­tel dar­ge­stellt, auf der Spit­ze erzählt eine Groß­mutter Kin­dern Mär­chen. Frü­her waren zwi­schen den Figu­ren­grup­pen noch wei­te­re Figu­ren ange­bracht, die Rei­ne­cke Fuchs, den gestie­fel­ten Kater, Swi­ne­gel und König Nuß­kna­cker dar­stell­ten. 1939 wur­den die Becken des Brun­nens, des­sen Was­ser aus Löwen­köp­fen unter­halb der Figu­ren­grup­pen floß, aus “ver­kehrs­tech­ni­schen Grün­den” ent­fernt und durch klei­ne­re Blu­men­bee­te ersetzt.1


Dorn­rös­chen

Rot­käpp­chen

Groß­mutter erzählt den Kin­dern ihre Lieblingsmärchen.

Schnee­witt­chen

Aschen­put­tel

Der Bür­ger­ver­ein Sonn­born-Zoo-Var­res­beck stieß 2006 die Restau­rie­rung des Brun­nens an, an deren Ende er auch wie­der sei­ne urspüng­li­che Funk­ti­on aus­üben soll­te. Ermög­licht wur­de die Restau­rie­rung durch Spen­den der NRW-Stif­tung (15.000 €), Eugen Traut­wein (30.000 €) und wei­te­ren Spen­den, die der Bür­ger­ver­ein gesam­melt hat­te.2, 3


Am 30.Juni 2011 wur­den am Mär­chen­brun­nen die neu­en Was­ser­be­cken ange­bracht und seit dem spru­delt er wie­der. Zum Mär­chen­fest am 24.September 2011 wird der restau­rier­te Brun­nen ein­ge­weiht.4 Die Stadt­wer­ke über­neh­men die Kos­ten für Was­ser und Beleuch­tung, sodass der Brun­nen werk­tags von 13 Uhr bis 21 Uhr und an den Wochen­en­den von 10.30 Uhr bis 21 Uhr spru­delt. Vom Beginn der Däm­me­rung bis 22 Uhr, im Juli sogar bis 22.30 Uhr wird der Brun­nen nun beleuch­tet. 5


Der Mär­chen­brun­nen aus einer ande­ren Perspektive.

Der Mär­chen­brun­nen spru­delt wie­der. (Alle Bil­der vom 2.August 2011)