Sussy-Dakaro-Gedenkstein

Am 24. Mai 2017 wur­de auf dem alten ev. Fried­hof in Sonn­born ein Gedenk­stein für die dort bestat­te­te Sus­sy Daka­ro errich­tet. Die Abori­gi­ne wur­de auf den Palm Islands im Nord­os­ten Aus­tra­li­ens gebo­ren und im Alter von 14 Jah­ren von Men­schen­händ­lern ver­schleppt. In soge­nann­ten Völ­ker­schau­en muss­te sie mit ande­ren Opfern des Kolo­nia­lis­mus in den USA und in Euro­pa für das dor­ti­ge Publi­kum eine „Neger­prin­zes­sin“ spie­len. Das Bild, das sie von der Kul­tur der Abori­gi­nes dar­stel­len muss­te, war frei erfun­den. Sol­che Völ­ker­schau­en waren damals beliebt. Beson­ders Robert Cun­ning­ham, der die Völ­ker­schau mit Sus­sy Daka­ro und ande­ren betrieb, beu­te­te sei­ne „Dar­stel­ler“ rück­sichts­los aus. Im Juni 1885 führ­te der Weg der Völ­ker­schau in den jun­gen Zoo im Wup­per­tal. Hier starb Sus­sy Daka­ro am 23. Juni 1885 im Alter von 17 Jah­ren an Tuber­ko­lo­se und wur­de auf dem Fried­hof bei­gesetzt.1


Der Gedenk­stein für Sus­sy Dakaro

Der Gedenk­stein geht auf eine Initia­ti­ve des Wup­per­ta­lers Cesa­re Laza­ros Bor­gia zurück, der das Schick­sal Sus­sy Daka­ros ent­deck­te und dar­auf auf­merk­sam mach­te. Der Jour­na­list Man­fred Gör­gens recher­chier­te und Det­lef West­phal vom Evan­ge­li­schen Fried­hofs­ver­band mach­te das Grab aus­fin­dig. Mit­hil­fe von Spen­den konn­te der Gedenk­stein errich­tet wer­den. Er ist mit zwei Abori­gi­ne-Sym­bo­len für „Frau“ und „Weg“ der Künst­le­rin Karo­la Krä­mer ver­ziert. Die Inschrift, ver­fasst von Man­fred Gör­gens, lautet:


1883 aus ihrer aus­tra­li­schen Hei­mat ver­schleppt, um die Schau­lust zu stil­len. Nach ent­wür­di­gen­der Rei­se durch ame­ri­ka­ni­sche und euro­päi­sche Zoos am 23. Juni 1885 im Alter von nur 17 Jah­ren in Sonn­born gestor­ben. Unter frem­den Namen im frem­den Land begra­ben. Unter die­sen Eiben ruht “Sus­sy Dakaro”.”


Bei der Ein­wei­hung wur­den ver­schie­de­ne Lie­der der Abori­gi­nes vom Inter­na­tio­na­len Else Chor vor­ge­tra­gen und Mar­vin Dill­mann spiel­te auf einem Did­ge­ri­doo. Nicht nur die Erin­ne­rung an das Schick­sal Sus­sys sol­le der Gedenk­stein leis­ten, son­dern auch, zusam­men mit der Ein­wei­hungs­fei­er, durch mit­füh­len­des Geden­ken der Ver­schlepp­ten „zumin­dest einen Teil der Men­schen­wür­de“ zurück­ge­ben, erklär­te Bezirks­bür­ger­meis­te­rin Inge­lo­re Ockel.2


Die Zei­chen ste­hen für Frau und Weg.

Der Wup­per­ta­ler Gedenk­stein sorg­te auch für Bericht­erstat­tung in der aus­tra­li­schen Pres­se, nach­dem sich Bor­gia an Jacob Cas­sa­dy, den Lei­ter des Mun­gal­la Sta­ti­on Muse­ums gewandt hat­te. Dar­über kam auch ein Kon­takt zu den Nach­fah­ren Daka­ros zustan­de, die nun über­le­gen, die sterb­li­chen Über­res­te der Abori­gi­ne zu repa­tri­ie­ren und gemäß der Riten der Abori­gi­nes zu bestat­ten.3 Ihr Ehe­mann Tam­bo, der in den USA starb, wur­de bereits 1993 repa­tri­iert. Jacob Cas­sidy bezeich­ne­te den Gedenk­stein in Wup­per­tal als „a won­der­ful ges­tu­re“, eine wun­der­vol­le Ges­te. Man kön­ne die Ver­gan­gen­heit nicht ändern, aber die Zukunft, in dem man über die Schick­sa­le der Kolo­ni­al­po­li­tik infor­mie­re und auf­klä­re. 4


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


 

 

Gedenkstein Volkan Arslan

Der Gedenk­stein.

Am 16. April 2009 kam es am Sonn­bor­ner Ufer zu einem töd­li­chen Ver­kehrs­un­fall. Ein BMW geriet aus Rich­tung Fried­rich-Ebert-Stra­ße kom­mend auf der durch Regen und Blü­ten­staub rut­schi­gen Fahr­bahn ins Schleu­dern. Der Fahr­an­fän­ger ver­lor die Kon­trol­le über das Fahr­zeug, das sich über­schlug, die Böschung zur Wup­per hin­ab­stürz­te, und dort gegen zwei Bäu­me prall­te. Sein Freund und Bei­fah­rer war sofort tot, der Unfall­ver­ur­sa­cher wur­de nur leicht ver­letzt.1 Am Ort des Gesche­hens fin­det sich ein Gedenk­stein mit dem Namen des Getö­te­ten und sei­nen Lebensdaten.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


 

Springende Bälle

Sprin­gen­de Bäl­le — leicht zuge­wach­sen — an der Zufahrt zur Bay­er-Hal­le in Sonnborn.

Am 10. Janu­ar 2001 weih­te Dr. Heinz Bahn­mül­ler, Lei­ter des Wup­per­ta­ler Bay­er-Werks, an der Zufahrt zur Bay­er-Hal­le in Sonn­born die Skulp­tur “Sprin­gen­de Bäl­le” ein. Die drei ver­schie­den­far­bi­gen gezack­ten Ele­men­te stün­den für die unter­schied­li­chen Dyna­mi­ken beim Sport, erklär­te er. Das Werk ist der Gewin­ner eines Wett­be­werbs des SV Bay­er Wup­per­tal und der Uni­ver­si­tät Wup­per­tal zum The­ma “Infor­ma­ti­ve Skulp­tur” und wur­de vom damals 27jährigen Indus­trie­de­sign­stu­den­ten Mario Mina­le ein­ge­reicht. Umge­setzt wur­de es dann in enger Zusam­men­ar­beit mit zwei Aus­zu­bil­den­den der Lehr­werk­statt der Wup­per­ta­ler Stadt­wer­ke, Meh­met Öztürk und Klaus Peter Lohaus, sowie Mit­ar­bei­tern der Bay­er-Werk­stät­ten.1


Sei­ten­an­sicht mit dem Wap­pen des SV Bayer.

Kriegergedächtniskapelle der Pfarrgemeinde St. Remigius

Von die­sem Denk­mal ist bis­lang kei­ne Abbil­dung bekannt.

Anfang Novem­ber 1921 konn­te die katho­li­sche Pfarr­ge­mein­de St. Remi­gius in Sonn­born in der gleich­na­mi­gen Kir­che ihre Gedächt­nis­ka­pel­le für die im Ers­ten Welt­krieg gefal­le­nen Gemein­de­mit­glie­der ein­wei­hen. Eigent­lich hat­te man geplant, auf dem alten Fried­hof in Ver­bin­dung mit einer Lei­chen­hal­le ein Denk­mal zu errich­ten, doch die finan­zi­el­le Lage der Zeit ließ das nicht zu. Also ent­schloss man sich, eine viel­be­such­te Pie­ta der Kir­che in einer Nische der Turm­hal­le auf­zu­stel­len und dane­ben eine im neu­go­ti­schen Stil geschnitz­te Ehren­ta­fel anzu­brin­gen, die die 76 Gefal­len verzeichnete.


Blick auf Sonn­born mit einer Post­kar­te, die 1956 gelau­fen ist. Man erkennt sehr schön das Feh­len des Sonn­bor­ner Kreu­zes, die Kir­che St. Remi­gius und auch die evan­ge­li­sche Haupt­kir­che im Hin­ter­grund. (Bild ergänzt am 16.11.2012.)

Die Ehren­ta­fel wur­de irgend­wann, womög­lich im Zwei­ten Welt­krieg, irrepa­ra­bel beschä­digt und schließ­lich ent­fernt. Das 1878/79 errich­te Kir­chen­ge­bäu­de an der Haupt­stra­ße 107 wur­de 1974 für den Bau der spä­te­ren A 46 und des Sonn­bor­ner Kreu­zes abge­ris­sen und 1976 durch einen Neu­bau an der Gart­er­laie 23/29 ersetzt.1


Kari­tas­haus” und St. Remi­gius auf einer Post­kar­te unbe­kann­ten Datums. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal 15.6.17 (Bild ergänzt am 22.11.2012)

Kriegerdenkmal Sonnborn | Katholischer Friedhof

Anschei­nend gab es in Sonn­born auf bei­den Fried­hö­fen, auf dem alten evan­ge­li­schen und auf dem alten katho­li­schen (bei­de lie­gen an Kirch­hof­stra­ße), Denk­mä­ler für die Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs. Bis­her war ich davon aus­ge­gan­gen, dass es nur ein Denk­mal gibt. Heu­te konn­te ich nur rasch ein Han­dy-Foto von dem Find­ling neben dem Ein­gang des katho­li­schen Fried­hofs machen.1


DSC00036

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


 

Gedenktafeln für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs im Eingang der Sonnborner Hauptkirche

Die Sonn­bor­ner Haupt­kir­che, die 1917 abbrann­te und bis 1926 wie­der errich­tet wur­de, erhielt irgend­wann danach im Ein­gang Stuck­ta­feln, die die Namen der Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs der Sonn­bor­ner Gemein­de verzeichneten.


Die Sonn­bor­ner Haupt­kir­che wäh­rend des Umbaus der Sonn­bor­ner Kur­ve schwe­be­bahn­los. Hin­ter den bei­den Säu­len liegt der offe­ne Ein­gangs­be­reich mit den Gedenktafeln.

1962 wur­de der Ein­gangs­be­reich vom Wup­per­ta­ler Künst­ler Wil­fried Recke­witz kom­plett umge­stal­tet. Seit­dem gibt es dort zwei Kup­fer­ta­feln, die den Gefal­le­nen der bei­den Welt­krie­ge gedenkt. Ober­halb davon ist von der ehe­ma­li­gen Stuck­aus­füh­rung nur noch ein Bibel­spruch übrig geblie­ben. (2.Samuel, Kapi­tel 1, Vers 27.)1

Wie sind die Hel­den gefal­len und die Streit­ba­ren umgekommen!”


Die Tafel für den Ers­ten Weltkrieg.

Die Tafel für den Zwei­ten Weltkrieg.

Bei­de Tafeln sind sich ähn­lich. Abge­se­hen von dem Kreuz und den Jah­res­zah­len sind nur ver­streu­te Stri­che zuse­hen, die ohne Ord­nung auf den Tafeln ange­bracht sind.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Kriegerdenkmal SC Sonnborn 07 e.V.

Das Krie­ger­denk­mal für die Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs des SC Sonn­born 07 wur­de am Sonn­tag, den 14. August 1932 ein­ge­weiht, der Club fei­er­te an die­sem Tag sein 25jähriges Jubi­lä­um. An der Ein­wei­hung nah­men Abord­nun­gen der ein­zel­nen Abtei­lun­gen, die Schüt­zen, die Feu­er­wehr, die Gesang­ver­ei­ne und vie­le Bür­ger Sonn­borns teil. Meh­re­re Anspra­chen wur­den gehalten.
Das Denk­mal, das gegen­über der Tri­bü­ne an der Mit­tel­li­nie steht, besteht aus einem drei­stu­fi­gem Sockel, über dem eine schlan­ke Steh­le her­vor­ragt, die an allen vier Sei­ten ein Kreuz trägt. Flan­kiert wird es von zwei Stein­ku­geln. Ent­wor­fen wur­de es vom Ver­eins­mit­glied Ernst Heg­gen und von den Club­mit­glie­dern selbst errichtet.

Die ursprüng­li­che Tafel aus Bron­ze, die auch die 21 Gefal­len nament­lich ver­zeich­ne­te, wur­de nach dem Zwei­ten Welt­krieg durch eine eine Tafel aus Muschel­kalk ersetzt. Auf ihr steht die Inschrift:

Zum Geden­ken unserer
Gefal­le­nen u. Vermissten
Kame­ra­den der Weltkriege
1914 — 1918   +   1919 — 1945
SC Sonn­born 07 e.V.”

Wie man sieht, ist die Tafel aus Muschel­kalk inzwi­schen (2010) beschä­digt. Der Kranz hin­ge­gen ver­weist auf ein immer noch leben­di­ges Geden­ken.1


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Kriegerdenkmal Sonnborn | Evangelischer Friedhof


Das Denk­mal auf dem ev. Fried­hof an der Kirch­hof­stra­ße besteht aus einem Find­ling, der in der Nähe des Ein­gangs hin­ter der Sonn­bor­ner Haupt­kir­che auf  einem von hohen Bäu­men umstan­de­nen Platz steht. Es ist eine Tafel mit Wid­mung vor­han­den, dazu sind die Jah­res­zah­len der Welt­krie­ge an dem Find­ling angebracht.



Die Tafel ist eben­so wie die Inschrift sehr schlicht gehal­ten. Über den Urhe­ber, den Ver­ei­nig­ten Krie­ger- und Infan­te­rie-Ver­ein Elber­feld-Sonn­born ist nichts wei­ter bekannt.

Am Find­ling sind noch die Zah­len der Welt­krie­ge angebracht.



Kor­rek­tur 05.11.2010: Nach einer Mit­tei­lung der Fried­hofs­ver­wal­te­rin des evan­ge­li­schen Fried­hofs wur­den eini­ge feh­ler­haf­te Tei­le des Tex­tes heu­te ent­fernt. Da die­ses Denk­mal bis­her in der Lite­ra­tur nicht erwähnt wur­de, hielt ich es für ein sehr ähn­li­ches Denk­mal, das aber zum gegen­über­lie­gen­den katho­li­schen Fried­hof gehört.