Olympia-Eiche und Herbert-Runge-Gedenktafel

Als am 19. August 1936 im Sta­di­on am Zoo ein inter­na­tio­na­les Frau­en­sport­fest gefei­ert wur­de, waren die Olym­pi­schen Spie­le in Ber­lin seit drei Tagen vor­über. In einer Wett­kampf­pau­se emp­fing man im Sta­di­on zwei der drei erfolg­rei­chen Wup­per­ta­ler Olym­pio­ni­ken: Her­bert Run­ge, Olym­pia­sie­ger im Schwer­ge­wichts­bo­xen und den Bild­hau­er Arno Breker, sei­nes Zei­chen Sil­ber­me­dail­len­ge­win­ner im olym­pi­schen Kunst­wett­be­werb. Hel­mut Bra­sel­mann, Olym­pia­sie­ger mit der Hand­ball-Natio­nal­mann­schaft, nahm nicht an dem Emp­fang teil, es ist nicht bekannt, wel­che Grün­de es hier­für gab. NSDAP- Kreis­lei­ter Feick und Ober­bür­ger­meis­ter Fried­rich wür­dig­ten die bei­den Sport­ler und der Ober­bür­ger­meis­ter kün­dig­te an, man wer­de zu ihren Ehren eine stei­ner­ne Gedenk­ta­fel auf einer Tri­bü­ne anbrin­gen, auf der auch in Zukunft alle Wup­per­ta­ler Olym­pia­sie­ger ihren Platz fin­den soll­ten. Ob die­se Gedenk­ta­fel ver­wirk­licht wur­de, ist nicht bekannt.1


Die Olym­pia-Eiche am Sta­di­on am Zoo, zwi­schen Gegen­ge­ra­de und der Süd­kur­ve. Hier zu erken­nen an der grü­nen Run­ge-Tafel am Zaun.

Aller­dings gibt es ein ande­res Objekt, das bis heu­te an die erfolg­rei­che Olym­pia­teil­nah­me Run­ges erin­nert: die Olym­pia-Eiche. Die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Pro­pa­gan­da nutz­te die Olym­pi­schen Spie­le in Ber­lin bekannt­lich weid­lich aus und jedem Olym­pia­sie­ger wur­de statt einem Ölzweig ein “deut­scher” Eichen­setz­ling mit­ge­ge­ben.  Die “Run­ge-Eiche” wur­de irgend­wann nach den Olym­pi­schen Spie­len, aber ver­mut­lich noch im Jahr 1936 am Sta­di­on am Zoo in die ber­gi­sche Erde gepflanzt und war noch in den 1960er Jah­ren durch ein ent­spre­chen­des Holz­schild gekenn­zeich­net. Danach geriet die Eiche und ihre Bedeu­tung in Ver­ges­sen­heit, bis 1999 ein For­scher, der sich auf die Suche nach den Olym­pia-Eichen gemacht hat­te, sich an den Stadt­be­trieb Sport und Bäder wand­te. Dort mach­te man sich auf die Suche und erin­ner­te sich an einen alt­ge­dien­ten Mit­ar­bei­ter, der ein­mal von der Run­ge-Eiche am Sta­di­on gespro­chen hat­te. An der Gegen­gra­de wur­de man schließ­lich fün­dig, steht doch dort die ein­zi­ge Eiche unter Buchen und Bir­ken.2 Im Okto­ber 1999 wur­de ein ein­fa­ches Schild an der Eiche ange­bracht und erin­nert seit­dem wie­der an Her­bert Run­ge und sei­ne Olym­pia-Eiche.3


Die Gedenk­ta­fel für Her­bert Runge.

Die Inschrift der Gedenk­ta­fel lautet:

Olym­pia-Eiche

Her­bert Runge
*23.01.1913  + 11.03.1986
Wuppertal

Olym­pia­sie­ger Ber­lin 1936
Boxen Schwergewicht”


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des SSV 04 Elberfeld

Gedenk­ta­fel des SSV 04 Elber­feld. Abbil­dung aus: Gene­ral-Anzei­ger vom 02.04.1929.

Am Oster­sonn­tag des Jah­res 1929, es war der 31. März, fand mor­gens wäh­rend der Fei­er­lich­kei­ten zum 25jährigen Jubi­lä­um des Sport- und Spiel­ver­eins Elber­feld (SSV) die fei­er­li­che Ein­wei­hung der Gedenk­ta­fel für die im Ers­ten Welt­krieg gefal­le­nen Mit­glie­der statt. Die Kup­fer­ta­fel, die vom Ver­eins­mit­glied Karl Mar­ren­bach ent­wor­fen und in der Kunst­schlos­se­rei Hein­rich Issin­ger her­ge­stellt wur­de, gedach­te den 49 gefal­le­nen Sport­ka­me­ra­den. Der Vor­sit­zen­de, Wer­ner Clos­ter­hal­fen, hielt die Wei­he­re­de und der Leh­rer­ge­sang­ver­ein beglei­te­te die Fei­er. Die Tafel wur­de in die West­wand des Sta­di­ons am Zoo ein­ge­las­sen und ist heu­te ver­schol­len. Bereits 1932 brann­te das Tri­bü­nen­ge­bäu­de aus. 1954 fusio­nier­te der 1904 gegrün­de­te SSV Elber­feld mit der Turn- und Sport­ge­mein­schaft (TSG) Voh­win­kel zum Wup­per­ta­ler Sport­ver­ein (WSV).1


Aus­schnitt der obi­gen Abbildung.

Die Kup­fer­ta­fel zeigt oben das Wap­pen des SSV Elbe­feld, dar­un­ter ste­hen gerahmt von zwei Eiser­nen Kreu­zen die Inschrift und die Namen des Gefallenen:

Unse­ren 1914–18 Gefallenen
Kame­ra­den zum Gedächtnis
[49 Namen]
Sport- und Spiel­ver­ein 04 Elberfeld”


 

Carsten Pröpper im Interview über die große Zeit des WSV

Spie­gelOn­line ver­öf­fent­lich­te heu­te ein Inter­view des Fuss­ball-Maga­zins “11 Freun­de” mit Cars­ten Pröp­per über die gro­ße Zeit des Wup­per­ta­ler Sport Vereins:

Die gro­ßen Tage des Wup­per­ta­ler SV sind schon lan­ge her. Heu­te spielt der Club in der vier­ten Liga. Im Maga­zin “11FREUNDE” erin­nert sich WSV-Stür­mer Gün­ter Pröp­per an legen­dä­re Par­tien im Sta­di­on am Zoo, eisi­ge Win­de und eupho­ri­sche Zuschauer.”

wei­ter lesen auf Spie­gel Online: “Die Wup­per­ta­ler haben uns nach vor­ne gepeitscht”