Der Spaziergang

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Die Skulptur

Am 17. März 1998 wurde beim Mercedes- Benz am Deutschen Ring in der Varresbeck die Bronze-Skulptur „Der Spaziergang“ der Wuppertaler Bildhauerin Christa Bremer enthüllt. Sie stellt  „schwungvolle Gemeinsamkeiten und ein Zusammenwirken der Familie dar.“ Mutter, Vater und Kind sind in abstrahierter Form in gemeinsamer Mantelumhüllung dargestellt. Die Figur wurde in der Kunstgießerei Kittl gegossen.1


Position des Kunstwerks auf der Karte


Gedenktafel zur Erinnerung an die Opfer des Zwangsarbeiter-Durchgangslagers „Am Giebel“

Die Gedenktafel, im Hintergrund sieht man eine North American T-6. Es handelt sich um ein amerikanisches Trainingsflugzeug, das sowohl von den Briten als auch von des US Air Force während des Zweiten Weltkriegs zur Ausbildung verwendet wurde. 1957 bildete auch die Bundesluftwaffe ihre Piloten auf dem Modell aus. Dieses tat dort aber keinen Dienst und trug erst ab 1972 die Kennung D-FABY.

Am 17. April 2015 jährte sich das Kriegsende in Wuppertal, der unblutige Einmarsch der amerikanischen Armee, zum 70. Mal. In zahlreichen Aktivitäten wurde daran erinnert, unter anderem mit der Einweihung einer Erinnerungstafel im Industriegebiet Möbeck, wo im Zweiten Weltkrieg ein Durchgangslager für Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen existiert hatte. 1 Der Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegung hatte zur Einweihung unter anderem ehemalige Zwangsarbeiter aus dem niederländischen Roermond eingeladen.2


Zusätzlich zur Gedenktafel ist noch diese Skulptur angebracht.

Wie gegenwärtig bei zahlreichen Gedenktafeln üblich, ist der Textanteil sehr hoch und versucht anstatt zu erinnern zu erklären, da die Zeitgenossen fast alle nicht mehr leben und man der Verklärung entgegentreten will. Neben dem eigentlichen Text zeigt die Gedenktafel noch einen Lageplan, eine Zeichnung einer Baracke des Lagers und Namen der hier gestorbenen Zwangsarbeiter.


Die Gedenktafel.

Laut Tafel war das Lager vor seiner Nutzung als Durchgangslager ein städtisches Obdachlosenasyl für etwa 230 Personen und wurde in der Wirtschaftskrise eingerichtet. 1940 wurde es als Kriegsgefangenenlager genutzt und mit 1200 sowjetischen und französischen Soldaten belegt. Anfang 1942 wurde es dann zu einem von 50 Durchgangslagern im Reich, in dem zunächst russische Zwangsarbeiter untergebracht wurden. Über 125.000 Menschen wurden von hier zur Zwangsarbeit verteilt, die Bedingungen waren katastrophal und menschenverachtend. 135 Menschen und circa 40 Kinder starben an diesem Ort. Die Zwangsarbeiter wurden auch zur Enttrümmerung von bombardierten Stadtteilen eingesetzt, hatten aber kein Anrecht auf Schutz in den Bunkern, was zur einem starken Anstieg der Todesrate ab 1942 führte.


In der Broschüre „Vergessene Orte. Eine Trassentour auf den Spuren der NS-Zeit in Wuppertal„, finden sich einige Zeitzeugenberichte. Der Ausschnitt von Evgenija Ivanovna M. sei hier zitiert:

„Das Lager war dreireihig mit Stacheldraht umzäunt, durch den Strom floss, da standen Polizisten, die uns ständig schlugen, aber unter uns Ostarbeitern waren Mutige, die aus dem Lager flohen. Aber sie wurden alle gefangen und in ein Konzentrationslager gesteckt. Wir haben nichts mehr von ihnen gehört und sie bis heute nicht wiedergesehen. Als wir im Lager Giebel waren, arbeiteten wir bei der Trümmerräumung in Wuppertal, Elberfeld, Vohwinkel, Remscheid, Barmen, Oberbarmen usw. Nach Bombardierungen räumten wir Ruinen, reparierten Straßen und Straßenbahnen. Während der Bombardierungen wurden wir nicht in den Bunker gelassen, die Bewohner selbst schlugen uns, trieben uns hinaus und brüllten uns an ‚Jude‘.“3


Ausschnitt des Lagerplans.

Position des Denkmals auf der Karte


Denkmal zur Erinnerung an das alte Pressehaus des General-Anzeigers

Das kleine Denkmal am Otto-Hausmann-Ring.

Vor dem Pressehaus der Westdeutschen Zeitung am Otto-Hausmann-Ring stehen auf einem kleinen künstlichen Hügel vier Steine, die an das alte Pressehaus des Verlags an der Neumarktstraße erinnern sollen. Ein kleines Schild verweist darauf:



Eine Auskunft der Lokalredaktion zu diesem Denkmal, wer es wann installierte und wann es eingeweiht wurde, war trotz zweimaliger Nachfrage leider nicht zu bekommen. Es gab nicht einmal eine Antwort.


Diese Postkarte zeigt den Blick vom Pressehaus auf die Neumarktstrasse, die in der NS-Zeit einen anderen Namen trug.

Und nun gibt’s auch eine Aufnahme des Verlagsgebäudes:


Bild ergänzt am 30. Mai 2015.

Position des Denkmals auf der Karte