Am Haus Lienhardstr. 1 in Vohwinkel findet sich eine Gedenktafel auf Kunststoff, die an den Namensgeber der Straße erinnert. Die Inschrift lautet:
“Friedrich Lienhard
Schriftsteller und Journalist
* 4.10.1865 Rothbach / Elsaß
+ 30.4.1929 Eisenach
Herausgeber des “Türmer”
Hintergründe zur Gedenktafel sind nicht bekannt.
Am Ort des Lienhard-Platzes, der sich gegenwärtig einer großen Bautätigkeit ausgesetzt sieht, stand früher das Gut Vohwinkel, Namensgeberein des westlichsten Wuppertal Stadtteils. Als 1929 die Stadt gegründet wurde, hatte man in vielen Stadtteilen doppelte oder auch mehrfache Straßennamen. Die städtische Kommission, die die Umbenennung gestalten sollte, hatte als Richtschnur mit auf den Weg bekommen, jeweils den ältesten Namen zu behalten, und die jüngeren Namen zu ersetzen. In Vohwinkel betraf das nicht nur den Marktplatz, der Lienhards Namen annahm, sondern viele Straßen, die dann nach preußischen und kaiserlichen Generälen benannt wurden. Man wählte Friedrich Lienhard, einen völkisch-nationalistischen1 Schriftsteller, der nach 1933 — die Umbenennung fand 1935 statt — unter nationalsozialistischer Herrschaft wieder rezipiert wurde. Einen Bezug zu Vohwinkel hatte er nicht.2
Am 7. Mai 2009 wurde an einer Wand vor der Einfahrt in das Gelände des Klärwerks Buchenhofen in der Rutenbeck zwei Kunstwerke installiert. “Angesichts…” und “Der Witterung ausgesetzt” stammen von der Wuppertaler Künstlerin Ulrika Eller-Rüter und wurden im Rahmen des Projekts “Kunstfluss Wupper” vom Verein Kunstfluss Wupper – regioArte e.V. angebracht.12
“Angesichts…” zeigt einen Menschen, dessen Körper von Sonne, Wind und Regen geprägt zu sein scheint.“Der Witterung ausgesetzt” zeigt als dreiteilige Arbeit Portraits von Obdachlosen in unterschiedlichen Lebensaltern, die mithilfe von Salzsäure in Metall geätzt wurden.
Seit dem 14. November 2015 erinnern am Stationsgarten in Vohwinkel, unmittelbar an der Endhaltestelle der Einschienigen Hängebahn System Eugen Langen, vier Exponate an die Geschichte der Schwebebahn. Ein Drehgestell mit Schiene, zwei Knoten des Gerüstfachwerks aus der oberen und unteren Horizontalen und ein Fuß einer Pendelstütze der Landstrecke bilden zusammen mit erklärenden Tafeln zum Bau, Betrieb und der Erneuerung der Schwebebahn ein Technikdenkmal.
Pendelstütze
Die Idee dazu stammt von Michael Spitzer, dem Vorsitzenden der “Aktion V”, die Mittel und Ausstellungsstücke stellten Sponsoren und der Förderverein Historische Schwebebahn bereit. Die Einweihung des Parks fand am selben Tag statt, an dem der erste neue Schwebebahnwagen Wuppertal erreichte und vorgestellt wurde.1
Fachwerk aus der unteren HorizontalenFachwerk aus der oberen Horizontalen.
1925 wurde in der Vohwinkeler Kirche St. Mariä Empfängnis eine Krieger-Gedächtniskapelle eingerichtet. Im April 1964 wurde sie durch die heutige Taufkapelle ersetzt.1
Am 9. Juni 1950 wurde auf dem Firmengelände des Fahrzeugherstellers C. Blumhardt Fahrzeugwerke, der Aufbauten und Anhänger für LKW produzierte, eine Gedenktafel für 30 Gefallene und sieben vermisste Arbeitskollegen eingeweiht. Die 1,30m hohe Bronzetafel vom Wuppertaler Bildhauer Harald Schmahl zeigt unter den Jahreszahlen des Weltkrieges zwei Figuren im Relief, die einen Mann darstellen, der sich die Hand vor die Augen hält um die Schrecknisse des Krieges auszublenden und eine Frau, die zu seinen Füßen zusammen gesunken ist und um die Toten trauert, die links und rechts des Reliefs mit Vor- und Nachnamen aufgeführt sind. An oberster Stelle der linken Spalte findet sich der Name einer Frau.
Bild entnommen aus: Ruth Meyer-Kahrweg, Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal, Wuppertal 1991, S. 340. Foto der Autorin.
Das Kriegerdenkmal der Firma Blumhardt gilt als das erste Firmenkriegerdenkmal nach dem Zweiten Weltkrieg, das in Westdeutschland entstand.1 Auf dem Gelände brachte Geschäftsführer Günter Muthmann auch den überlebenden Elberfelder Löwen unter.
Nach dem Tod Muthmanns 1985 geriet das Unternehmen immer mehr in Schwierigkeit und wurde am 7. Mai 1996 geschlossen, die Betriebsgebäude an der Vohwinkler Straße 160 sind teilweise abgerissen und das Gelände dient heute als Industriepark. Von dem Kriegerdenkmal, das noch 1986 im Eingangsbereich des Werks fotografiert wurde, ist bislang keine Spur zu finden, auch Recherchen vor Ort führten zu keinem Ergebnis.2
Gedenkstätte für gestorbene Kinder auf dem Friedhof Vohwinkel. Links im Grün versteckt der Engel mit Posaune.
2003 entstand bei fünf1 Vohwinkler Frauen der evangelischen Gemeinde, deren Kinder früh gestorben waren, die Idee, auf dem Friedhof an der Ehrenhainstraße eine Trauerstätte für verstorbene Kinder einzurichten. Von Pfarrerin Sylvia Wiederspahn unterstützt, stellte die Evangelische Gemeinde eine Fläche neben der Kapelle zur Verfügung. Am 20. September 2003 wurde das 20.000 Euro teure Projekt eingeweiht. Im Zentrum der Gedenkstätte stehen Skulpturen von Christiane Püttmann, die auf einem stählernen Säulen viele verschiedene versteinerte Gesichter zeigen. Die Trauerstätte soll betroffenen Eltern und Angehörigen “Raum für ihre Trauer” geben.2 Jedes Jahr gibt es im September einen besonderen Gottesdienst.
Die Skulpturen von Christine Püttmann.Weitere Ansichten.Weitere Ansichten.
Am 19. September 2010 wurde die Trauerstätte um einen 82 Zentimeter hohen, an einem 2,50 hohen Mast angebrachten Engel mit Posaune ergänzt. Das Windspiel, das Hoffnung auf die Ewigkeit machen soll, wurde aus Spenden finanziert.3
Engel mit Posaune.
Der zentrale Grabstein der “Trauerstätte zur Erinnerung verstorbener Kinder”
Wie in den 1970er Jahren üblich wurden öffentliche Bauten mit “Kunst am Bau” ausgestattet und so standen für das im Juni diesen Jahres abgerissene Hallenbad in Vohwinkel 35.000 DM zur Verfügung. Die städtische Kunstkommission entschied sich im Sommer 1973 — das Bad selbst war schon am 30. September 1972 eröffnet worden — für den Entwurf des Berliner Bildhauers Hein Sinken. Dieser schuf ein Windspiel, das am 17. Januar 1974 montiert wurde. Es besteht aus einem Betonsockel, auf dem eine quadratische Metallkonstruktion mit einer Kantenlänge von 125 x 125 x 125 cm montiert ist. Diese wiederum trägt in fünf Ebenen drehbare Stäbe mit Edelstahlhauben, sodass sie wie überdimensionierte Löffel aussehen. Die Elemente sind so ausbalanciert, dass es zu keiner Kollision kommt, wenn der Wind die unterschiedlich großen “Löffel” dreht.1
Im Gegensatz zum Hallenbad steht das Windspiel noch an seinem Platz.
Update vom 27. März 2015:
Wie die Wuppertaler Rundschau berichtet, war das Windspiel zwischenzeitlich entfernt worden und wurde nun wieder aufgestellt, nunmehr vor der neuen städtischen Kindertagesstätte.2
Das ehemalige Pfarrhaus in Schöller. Die Gedenktafel hat ihren Platz zwischen den beiden linken Fenstern im Erdgeschoss.
Am 12. März 1961 feierten die Bilker Heimatfreunde einen Gottesdienst in der alten reformierten Kirche von Schöller und enthüllten anschließend eine Gedenktafel am alten Pfarrhaus, Schöllerweg Nummer 8. Sie war Johann Friedrich Benzenberg gewidmet, der die Bilker Sternwarte gegründet und mittels Experimenten die Rotation der Erde um die eigene Achse nachgewiesen hatte. Dementsprechend vermerkte die Gedenktafel aus schwedischem Granit an seinem Geburtshaus:
“In diesem Hause
wurde am 5.5.1777
Prof. Joh. Friedr.
Benzenberg
geboren. Er gründete
1843 die Bilker Stern-
warte und erwarb sich
dort für die Astrono-
mische Wissenschaft
weltweiten Ruhm.
Er starb am 8.6.1846
in Düsseldorf-Bilk
Bilker Heimatfreunde 1951 e.V.
Anno 1961”
Die Gedenktafel.
Am 5. Mai 1777 wurde J.F. Benzenberg im Haus des reformierten Pfarrers von Schöller geboren. So war es nicht überraschend, dass er zunächst in Marburg Theologie studierte. Aber schließlich gewannen seine naturwissenschaftliche Neugier die Überhand und er wechselte nach Göttingen, um bei Georg Christoph Lichtenberg Mathematik und Physik zu studieren. Bereits als Student wies er mit Heinrich Wilhelm Brandes den kosmischen Ursprung von Sternschnuppen nach. 1802 und 1803 wies er mittels eines Falltests mit Bleikugeln zunächst vom Hamburger Michel, dann in einem Kohleschacht bei Wetter an der Ruhr nach, dass die Erde sich um ihrer eigene Achse dreht, da die Kugeln nach dem freien Fall nicht exakt im Lot der Erde aufkamen. Beim Experiment im Kohleschlacht betrug die Abweichung nach einem Fall von 80 Metern 5 Strich westlich des Lots. 1805 wurde Benzenberg Professor für Naturkunde und Astronomie am Düsseldorfer Lyzeum in der Citadellstraße und gab Unterricht für Landmesser. Im Dezember 1807 heiratete er Charlotte Platzhoff, die Tochter des Elberfelder Kaufmanns Friedrich Platzhoff, dessen Sohn sich um den Elberfelder Verschönerungsverein verdient machte und dem 1910 am Ende der Sadowastraße ein Denkmal gesetzt wurde. Die Ehe verlief glücklich, währte aber nur kurz, da Charlotte jung starb. Benzenberg, der während der Besetzung des Bergischen Landes durch die Franzosen seinen Lehrauftrag verlor, musste aufgrund eines Lungenleidens in die Schweiz ziehen. Nach einem kurzen Ausflug in die Politik widmete er sich ab 1823 wieder der Wissenschaft und verfasste mit Carl Friedrich Gauß mehrere naturwissenschaftliche Arbeiten. 1843 richtete er auf seinem Grundstück in Bilk bei Düsseldorf eine Sternwarte ein und nannte sie in Erinnerung an seine Frau Charlottenruhe. Als er am 8. Juni 1846 starb, vermachte er sie mitsamt dem technischen Gerät und dem Kapital zur Besoldung eines jungen Astronomen der Stadt Düsseldorf. Bis 1937 wurde sie genutzt und im Zweiten Weltkrieg zerstört.1
Am 29. November 1952, einem Samstagabend, weihte der Verein der Ehemaligen der Landwirtschaftsschule Vohwinkel im großen Saal des evangelischen Vereinsheims an der Gräfrather Straße die von ihm gestiftete Gedenktafel für die gefallenen Schüler des Zweiten Weltkriegs ein. Landwirtschaftsrat Dr. Neuhaus, Direktor der Schule, nahm sie in die Obhut der Schule und versprach ihr einen Ehrenplatz zu geben. Geschaffen wurde die ca. zwei Meter breite und 1,20 Meter hohe Tafel aus hellem Eichenholz vom Herforder Bildhauer Wilhelm Blechschmidt.
Die Gedenktafel für die Opfer des Zweiten Weltkriegs der Landwirtschaftsschule Vohwinkel.
Die Tafel zeigt im Zentrum das christliche Kreuz, oben flankiert von den Jahreszahlen 1939 und 1945, und reife Ähren als Symbol der Landwirtschaft. Auf der linken und rechten Seite sind unter der Inschrift:
“Den Gefallenen zum Dank”
Den Lebenden zur Mahnung”
die Namen der 86 ehemaligen Schüler verzeichnet, die im Zweiten Weltkrieg fielen.
Die Landwirtschaftsschule wurde vom Kreis Mettmann 1879 in Wülfrath gegründet und hatte als Winterschule die Aufgabe der Ausbildung des bäuerlichen Nachwuchs. Die 14–20 Jahre alten Schüler kamen aus den Kreisen Düsseldorf, Lennep, Düsseldorf, aus Elberfeld, Barmen, Essen und Mülheim, einige auch aus Gelsenkirchen, Bochum und Recklinghausen. In Lennep und Kettwig wurden später weitere Winterschulen gegründet, 1892 wurde durch die Zahl der Schüler der Umzug in ein größeres Gebäude in der heutigen Goethestraße nötig. 1900 wurde die Schule ins verkehrsgünstige Vohwinkel verlegt, am 1. Mai 1906 konnte das Schulgebäude in der damaligen Hohenzollernstraße bezogen werden (heute Corneliusstr. 31). 1925/1926 waren 86 Schüler angemeldet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Schülerzahl durch die Technisierung der Landwirtschaft zurück. Am 27. Oktober 1969 wurde die Landwirtschaftsschule mit jener in Ratingen zusammengelegt und nach Mettmann verlegt, wo die Gedenktafel zusammen mit dem Ehrenschrein für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen ihren Platz fand.1 2006 zog die Schule aus dem Gebäude in der Goldbergerstraße 30 aus. Seit 2010 sind Tafel und Schrein im Archiv des Kreises Mettmann zu Hause.
Irgendwann zwischen 1919 und 1939 schuf man in der Landwirtschaftsschule in Vohwinkel einen Ehrenschrein für die 27 im Ersten Weltkrieg gefallenen Schüler. Weder Entstehungsdatum, noch der Bildhauer sind bekannt. Wie aus der Widmung hervorgeht, wurde der Schrein vom Verein der ehemaligen Schüler gestiftet.
Der Ehrenschrein für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs der Landwirtschaftsschule Vohwinkel.
Die Fronten der Türen zeigen Soldat..… und Bäuerin.
Die Landwirtschaftsschule wurde vom Kreis Mettmann 1879 in Wülfrath gegründet und hatte als Winterschule die Aufgabe der Ausbildung des bäuerlichen Nachwuchs. Die 14–20 Jahre alten Schüler kamen aus den Kreisen Düsseldorf, Lennep, Düsseldorf, aus Elberfeld, Barmen, Essen und Mülheim, einige auch aus Gelsenkirchen, Bochum und Recklinghausen. In Lennep und Kettwig wurden später weitere Winterschulen gegründet, 1892 wurde durch die Zahl der Schüler der Umzug in ein größeres Gebäude in der heutigen Goethestraße nötig. 1900 wurde die Schule ins verkehrsgünstige Vohwinkel verlegt, am 1. Mai 1906 konnte das Schulgebäude in der damaligen Hohenzollernstraße bezogen werden — heute Corneliusstr. 31 -, wo auch der Ehrenschrein seinen Platz fand. 1925/1926 waren 86 Schüler angemeldet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Schülerzahl durch die Technisierung der Landwirtschaft zurück. Am 27. Oktober 1969 wurde die Landwirtsschaftsschule mit jener in Ratingen zusammengelegt und nach Mettmann verlegt, wo der Schrein zusammen mit der Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs seinen Platz fand.1 2006 zog die Schule aus dem Gebäude in der Goldbergerstraße 30 aus. Seit 2010 sind sie im Archiv des Kreises Mettmann zu Hause.
Der Schrein mit offenen Türen.
Der aus dunklem Holz gefertigte Schrein zeigt rund um die Türen 16 Medaillen mit Motiven aus der Landwirtschaft und aus dem “Kriegshandwerk”, auf der Frontseite der Türen sind der Mann als Krieger und die Frau als Bäuerin abgebildet, um ihre Aufgabe im Krieg zu symbolisiern. Öffnet man die Türen, sieht man die Inschrift und die Namen der Gefallenen in goldener Farbe auf schwarzem Grund.
“1914 — 1918
fielen im Kampfe um den
deutschen Heimatboden”
Neben den Namen der Gefallen verzeichnet die Tafel auch den Herkunftsort und das Todesdatum. Die Namen sind geordnet nach Todesdatum, von links nach rechts. Bereits 19 Tage nach Kriegsausbruch fiel August Bassenhaus, Otto Gierlich starb an seinen Verwundungen “erst” am 4. April 1920.
Am unteren Rand des Schreins findet sich die ins Holz geschriebene Widmung:
“Seinen Gefallenen
Gewidmet vom Verein der
ehem. Winterschüler”