5Nischenprojekt


Ansicht links.

Im Herbst 2015 zogen in fünf Nischen des Eisen­bahn­damms am Voh­wink­ler Bahn­hof fünf Skulp­tu­ren ein. Der Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Ecke­hard Lowisch hat­te die Skulp­tu­ren für eine auf zwei Jah­re befris­te­te Aus­stel­lung ange­fer­tigt. Als die­ser Zeit­raum 2017 ablief, votier­ten SPD und CDU im Kul­tur­aus­schuss der Stadt für eine dau­er­haf­te Aus­stel­lung der Kunst­wer­ke im öffent­li­chen Raum. “Die Skulp­tu­ren in den Nischen ver­wan­deln den Platz in eine öffent­li­che Aus­stel­lungs­flä­che und bil­den zudem eine Ver­bin­dung zu der Kunst-Sta­ti­on im Bahn­hofs­ge­bäu­de“, befür­wor­te­te Bezirks­bür­ger­meis­ter Hei­ner Fra­ge­mann (SPD) den Antrag. 1


Ansicht rechts

Der Kul­tur­aus­schuss der Stadt sprach sich 2017 für einen Ankauf aus, konn­te jedoch kei­ne Mit­tel dafür zur Ver­fü­gung stel­len, sodass Spon­so­ren gesucht wur­den.2


Klei­nes Gespenst, Mar­mor 2015

2018 waren die nöti­gen Mit­tel durch Spen­den Wup­per­ta­ler Bürger*innen, des Rota­ry-Clubs Wup­per­tal-Süd, der Stadt­spar­kas­se und der Jack­städt-Stif­tung zusam­men, sodass der Kunst- und Muse­ums­ver­eins die Kunst­wer­ke ankau­fen konn­te. 3 Seit dem 15. April 2019 befin­den sich das Kunst­werk offi­zi­ell in der Samm­lung des Von der Heydt-Muse­ums.4


Alto, Mar­mor 2015

Die Kunst­wer­ke in den Nischen, die einst­mals dem Ein­stel­len von Arbeits­pfer­den dien­ten und bis 2014 von einer Laden­zei­le ver­deckt waren, soll­ten die Neu­ge­stal­tung des Bahn­hofs­vor­plat­zes auf­wer­ten und von einem “Nicht-Ort” zu einem “Ort” machen. Die fünf Plas­ti­ken gehö­ren zur Werk­rei­he “Sel­te­ne Erden” und sind aus meh­re­ren Bah­nen aus Mar­mor gebil­det, die als Ban­da­ge um ver­schie­de­ne Objek­te gelegt wur­den. Die so ent­stan­de­nen Objek­te abs­tra­hie­ren die Gestalt, die sie umwi­ckel­ten. Ecke­hard Lowisch bemerkt dazu: “The­ma­tisch geht es mir um das Spiel mit pro­fa­nen For­men wie Sack, Silo, Ton­ne oder Tank.” 5


Sel­te­ne Erde, Mar­mor 2011

Ecke­hard Lowisch wur­de 1966 in Iser­lohn gebo­ren und arbei­tet u.a. als Assis­tent für Tony Cragg und stu­dier­te bei Eugen Bus­mann und Nor­bert Tho­mas an der Ber­gi­schen Universität 


Big Red, Mar­mor 2015

Becky That­cher, Mar­mor 2015

Posi­ti­on des Objekts auf der Karte


Friedrich-Lienhard-Gedenktafel

P1000757
Die Gedenk­ta­fel

Am Haus Lien­hard­str. 1 in Voh­win­kel fin­det sich eine Gedenk­ta­fel auf Kunst­stoff, die an den Namens­ge­ber der Stra­ße erin­nert. Die Inschrift lautet:


Fried­rich Lienhard
Schrift­stel­ler und Journalist
* 4.10.1865 Roth­bach / Elsaß
+ 30.4.1929 Eisenach
Her­aus­ge­ber des “Tür­mer”


Hin­ter­grün­de zur Gedenk­ta­fel sind nicht bekannt.

Am Ort des Lien­hard-Plat­zes, der sich gegen­wär­tig einer gro­ßen Bau­tä­tig­keit aus­ge­setzt sieht, stand frü­her das Gut Voh­win­kel, Namens­ge­be­r­ein des west­lichs­ten Wup­per­tal Stadt­teils. Als 1929 die Stadt gegrün­det wur­de, hat­te man in vie­len Stadt­tei­len dop­pel­te oder auch mehr­fa­che Stra­ßen­na­men. Die städ­ti­sche Kom­mis­si­on, die die Umbe­nen­nung gestal­ten soll­te, hat­te als Richt­schnur mit auf den Weg bekom­men, jeweils den ältes­ten Namen zu behal­ten, und die jün­ge­ren Namen zu erset­zen. In Voh­win­kel betraf das nicht nur den Markt­platz, der Lien­hards Namen annahm, son­dern vie­le Stra­ßen, die dann nach preu­ßi­schen und kai­ser­li­chen Gene­rä­len benannt wur­den. Man wähl­te Fried­rich Lien­hard, einen völ­kisch-natio­na­lis­ti­schen1 Schrift­stel­ler, der nach 1933 — die Umbe­nen­nung fand 1935 statt — unter natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Herr­schaft wie­der rezi­piert wur­de. Einen Bezug zu Voh­win­kel hat­te er nicht.2

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Angesichts… / Der Witterung ausgesetzt

Der Witterung ausgesetzt und Angesichts...
Der Wit­te­rung aus­ge­setzt und Angesichts…

Am 7. Mai 2009 wur­de an einer Wand vor der Ein­fahrt in das Gelän­de des Klär­werks Buchen­ho­fen in der Ruten­beck zwei Kunst­wer­ke instal­liert. “Ange­sichts…” und “Der Wit­te­rung aus­ge­setzt” stam­men von der Wup­per­ta­ler Künst­le­rin Ulri­ka Eller-Rüter und wur­den im Rah­men des Pro­jekts “Kunst­fluss Wup­per” vom Ver­ein Kunst­fluss Wup­per – regio­Ar­te e.V. ange­bracht.1 2


"Angesichts..." zeigt einen Menschen, dessen Körper von Sonne, Wind und Regen geprägt zu sein scheint.
“Ange­sichts…” zeigt einen Men­schen, des­sen Kör­per von Son­ne, Wind und Regen geprägt zu sein scheint.

"Der Witterung ausgesetzt" zeigt als dreiteilige Arbeit Portraits von Obdachlosen in unterschiedlichen Lebensaltern, die mithilfe von Salzsäure in Metall geätzt wurden.
“Der Wit­te­rung aus­ge­setzt” zeigt als drei­tei­li­ge Arbeit Por­traits von Obdach­lo­sen in unter­schied­li­chen Lebens­al­tern, die mit­hil­fe von Salz­säu­re in Metall geätzt wurden.

Schwebebahn-Denkmal Vohwinkel

Ein Dreh­ge­stell.

Seit dem 14. Novem­ber 2015 erin­nern am Sta­ti­ons­gar­ten in Voh­win­kel, unmit­tel­bar an der End­hal­te­stel­le der Ein­schie­ni­gen Hän­ge­bahn Sys­tem Eugen Lan­gen, vier Expo­na­te an die Geschich­te der Schwe­be­bahn. Ein Dreh­ge­stell mit Schie­ne, zwei Kno­ten des Gerüst­fach­werks aus der obe­ren und unte­ren Hori­zon­ta­len und ein Fuß einer Pen­del­stüt­ze der Land­stre­cke bil­den zusam­men mit erklä­ren­den Tafeln zum Bau, Betrieb und der Erneue­rung der Schwe­be­bahn ein Technikdenkmal.


Pen­del­stüt­ze

Die Idee dazu stammt von Micha­el Spit­zer, dem Vor­sit­zen­den der “Akti­on V”, die Mit­tel und Aus­stel­lungs­stü­cke stell­ten Spon­so­ren und der För­der­ver­ein His­to­ri­sche Schwe­be­bahn bereit. Die Ein­wei­hung des Parks fand am sel­ben Tag statt, an dem der ers­te neue Schwe­be­bahn­wa­gen Wup­per­tal erreich­te und vor­ge­stellt wur­de.1


Fach­werk aus der unte­ren Horizontalen

Fach­werk aus der obe­ren Horizontalen.

 

Kriegerdenkmal der Firma C. Blumhardt Fahrzeugwerke

Am 9. Juni 1950 wur­de auf dem Fir­men­ge­län­de des Fahr­zeug­her­stel­lers C. Blum­hardt Fahr­zeug­wer­ke, der Auf­bau­ten und Anhän­ger für LKW pro­du­zier­te, eine Gedenk­ta­fel für 30 Gefal­le­ne und sie­ben ver­miss­te Arbeits­kol­le­gen ein­ge­weiht. Die 1,30m hohe Bron­ze­ta­fel vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Harald Schmahl zeigt unter den Jah­res­zah­len des Welt­krie­ges zwei Figu­ren im Reli­ef, die einen Mann dar­stel­len, der sich die Hand vor die Augen hält um die Schreck­nis­se des Krie­ges aus­zu­blen­den und eine Frau, die zu sei­nen Füßen zusam­men gesun­ken ist und um die Toten trau­ert, die links und rechts des Reli­efs mit Vor- und Nach­na­men auf­ge­führt sind. An obers­ter Stel­le der lin­ken Spal­te fin­det sich der Name einer Frau.


Bild ent­nom­men aus: Ruth Mey­er-Kahr­weg, Denk­mä­ler, Brun­nen und Plas­ti­ken in Wup­per­tal, Wup­per­tal 1991, S. 340. Foto der Autorin.

Das Krie­ger­denk­mal der Fir­ma Blum­hardt gilt als das ers­te Fir­men­krie­ger­denk­mal nach dem Zwei­ten Welt­krieg, das in West­deutsch­land ent­stand.1 Auf dem Gelän­de brach­te Geschäfts­füh­rer Gün­ter Muth­mann auch den über­le­ben­den Elber­fel­der Löwen unter.

Nach dem Tod Muth­manns 1985 geriet das Unter­neh­men immer mehr in Schwie­rig­keit und wur­de am 7. Mai 1996 geschlos­sen, die Betriebs­ge­bäu­de an der Voh­wink­ler Stra­ße 160 sind teil­wei­se abge­ris­sen und das Gelän­de dient heu­te als Indus­trie­park. Von dem Krie­ger­denk­mal, das noch 1986 im Ein­gangs­be­reich des Werks foto­gra­fiert wur­de, ist bis­lang kei­ne Spur zu fin­den, auch Recher­chen vor Ort führ­ten zu kei­nem Ergeb­nis.2

Skulpturen der Trauerstätte für verstorbene Kinder

Gedenk­stät­te für gestor­be­ne Kin­der auf dem Fried­hof Voh­win­kel. Links im Grün ver­steckt der Engel mit Posaune.

2003 ent­stand bei fünf1 Voh­wink­ler Frau­en der evan­ge­li­schen Gemein­de, deren Kin­der früh gestor­ben waren, die Idee, auf dem Fried­hof an der Ehren­hain­stra­ße eine Trau­er­stät­te für ver­stor­be­ne Kin­der ein­zu­rich­ten. Von Pfar­re­rin Syl­via Wie­der­spahn unter­stützt, stell­te die Evan­ge­li­sche Gemein­de eine Flä­che neben der Kapel­le zur Ver­fü­gung. Am 20. Sep­tem­ber 2003 wur­de das 20.000 Euro teu­re Pro­jekt ein­ge­weiht. Im Zen­trum der Gedenk­stät­te ste­hen Skulp­tu­ren von Chris­tia­ne Pütt­mann, die auf einem stäh­ler­nen Säu­len vie­le ver­schie­de­ne ver­stei­ner­te Gesich­ter zei­gen. Die Trau­er­stät­te soll betrof­fe­nen Eltern und Ange­hö­ri­gen “Raum für ihre Trau­er” geben.2 Jedes Jahr gibt es im Sep­tem­ber einen beson­de­ren Gottesdienst.


Die Skulp­tu­ren von Chris­ti­ne Püttmann.

Wei­te­re Ansichten.

Wei­te­re Ansichten.

Am 19. Sep­tem­ber 2010 wur­de die Trau­er­stät­te um einen 82 Zen­ti­me­ter hohen, an einem 2,50 hohen Mast ange­brach­ten Engel mit Posau­ne ergänzt. Das Wind­spiel, das Hoff­nung auf die Ewig­keit machen soll, wur­de aus Spen­den finan­ziert.3


Engel mit Posaune.

Der zen­tra­le Grab­stein der “Trau­er­stät­te zur Erin­ne­rung ver­stor­be­ner Kinder”

Windspiel vor dem ehemaligen Hallenbad Vohwinkel

Das Wind­spiel

Wie in den 1970er Jah­ren üblich wur­den öffent­li­che Bau­ten mit “Kunst am Bau” aus­ge­stat­tet und so stan­den für das im Juni die­sen Jah­res abge­ris­se­ne Hal­len­bad in Voh­win­kel 35.000 DM zur Ver­fü­gung. Die städ­ti­sche Kunst­kom­mis­si­on ent­schied sich im Som­mer 1973 — das Bad selbst war schon am 30. Sep­tem­ber 1972 eröff­net wor­den — für den Ent­wurf des Ber­li­ner Bild­hau­ers Hein Sin­ken. Die­ser schuf ein Wind­spiel, das am 17. Janu­ar 1974 mon­tiert wur­de. Es besteht aus einem Beton­so­ckel, auf dem eine qua­dra­ti­sche Metall­kon­struk­ti­on mit einer Kan­ten­län­ge von 125 x 125 x 125 cm mon­tiert ist. Die­se wie­der­um trägt in fünf Ebe­nen dreh­ba­re Stä­be mit Edel­stahl­hau­ben, sodass sie wie über­di­men­sio­nier­te Löf­fel aus­se­hen. Die Ele­men­te sind so aus­ba­lan­ciert, dass es zu kei­ner Kol­li­si­on kommt, wenn der Wind die unter­schied­lich gro­ßen “Löf­fel” dreht.1


Im Gegen­satz zum Hal­len­bad steht das Wind­spiel noch an sei­nem Platz.

Update vom 27. März 2015:
Wie die Wup­per­ta­ler Rund­schau berich­tet, war das Wind­spiel zwi­schen­zeit­lich ent­fernt wor­den und wur­de nun wie­der auf­ge­stellt, nun­mehr vor der neu­en städ­ti­schen Kin­der­ta­ges­stät­te.2

Johann Friedrich Benzenberg-Gedenktafel

Das ehe­ma­li­ge Pfarr­haus in Schöl­ler. Die Gedenk­ta­fel hat ihren Platz zwi­schen den bei­den lin­ken Fens­tern im Erdgeschoss.

Am 12. März 1961 fei­er­ten die Bil­ker Hei­mat­freun­de einen Got­tes­dienst in der alten refor­mier­ten Kir­che von Schöl­ler und ent­hüll­ten anschlie­ßend eine Gedenk­ta­fel am alten Pfarr­haus, Schöl­ler­weg Num­mer 8. Sie war Johann Fried­rich Ben­zen­berg gewid­met, der die Bil­ker Stern­war­te gegrün­det und mit­tels Expe­ri­men­ten die Rota­ti­on der Erde um die eige­ne Ach­se nach­ge­wie­sen hat­te. Dem­entspre­chend ver­merk­te die Gedenk­ta­fel aus schwe­di­schem Gra­nit an sei­nem Geburtshaus:


In die­sem Hause
wur­de am 5.5.1777
Prof. Joh. Friedr.
Benzenberg
gebo­ren. Er gründete
1843 die Bil­ker Stern-
war­te und erwarb sich
dort für die Astrono-
mische Wissenschaft
welt­wei­ten Ruhm.
Er starb am 8.6.1846
in Düsseldorf-Bilk

Bil­ker Hei­mat­freun­de 1951 e.V.
Anno 1961”


Die Gedenk­ta­fel.

Am 5. Mai 1777 wur­de J.F. Ben­zen­berg im Haus des refor­mier­ten Pfar­rers von Schöl­ler gebo­ren. So war es nicht über­ra­schend, dass er zunächst in Mar­burg Theo­lo­gie stu­dier­te. Aber schließ­lich gewan­nen sei­ne natur­wis­sen­schaft­li­che Neu­gier die Über­hand und er wech­sel­te nach Göt­tin­gen, um bei Georg Chris­toph Lich­ten­berg Mathe­ma­tik und Phy­sik zu stu­die­ren. Bereits als Stu­dent wies er mit Hein­rich Wil­helm Bran­des den kos­mi­schen Ursprung von Stern­schnup­pen nach. 1802 und 1803 wies er mit­tels eines Fall­tests mit Blei­ku­geln zunächst vom Ham­bur­ger Michel, dann in einem Koh­le­schacht bei Wet­ter an der Ruhr nach, dass die Erde sich um ihrer eige­ne Ach­se dreht, da die Kugeln nach dem frei­en Fall nicht exakt im Lot der Erde auf­ka­men. Beim Expe­ri­ment im Koh­le­schlacht betrug die Abwei­chung nach einem Fall von 80 Metern 5 Strich west­lich des Lots. 1805 wur­de Ben­zen­berg Pro­fes­sor für Natur­kun­de und Astro­no­mie am Düs­sel­dor­fer Lyze­um in der Cita­dell­stra­ße und gab Unter­richt für Land­mes­ser. Im Dezem­ber 1807 hei­ra­te­te er Char­lot­te Platz­hoff, die Toch­ter des Elber­fel­der Kauf­manns Fried­rich Platz­hoff, des­sen Sohn sich um den Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­ein ver­dient mach­te und dem 1910 am Ende der Sado­wa­stra­ße ein Denk­mal gesetzt wur­de. Die Ehe ver­lief glück­lich, währ­te aber nur kurz, da Char­lot­te jung starb. Ben­zen­berg, der wäh­rend der Beset­zung des Ber­gi­schen Lan­des durch die Fran­zo­sen sei­nen Lehr­auf­trag ver­lor, muss­te auf­grund eines Lun­gen­lei­dens in die Schweiz zie­hen. Nach einem kur­zen Aus­flug in die Poli­tik wid­me­te er sich ab 1823 wie­der der Wis­sen­schaft und ver­fass­te mit Carl Fried­rich Gauß meh­re­re natur­wis­sen­schaft­li­che Arbei­ten. 1843 rich­te­te er auf sei­nem Grund­stück in Bilk bei Düs­sel­dorf eine Stern­war­te ein und nann­te sie in Erin­ne­rung an sei­ne Frau Char­lot­ten­ru­he. Als er am 8. Juni 1846 starb, ver­mach­te er sie mit­samt dem tech­ni­schen Gerät und dem Kapi­tal zur Besol­dung eines jun­gen Astro­no­men der Stadt Düs­sel­dorf. Bis 1937 wur­de sie genutzt und im Zwei­ten Welt­krieg zer­stört.1

Gedenktafel für die im Zweiten Weltkrieg Gefallenen der Landwirtschaftsschule Vohwinkel

Am 29. Novem­ber 1952, einem Sams­tag­abend, weih­te der Ver­ein der Ehe­ma­li­gen der Land­wirt­schafts­schu­le Voh­win­kel im gro­ßen Saal des evan­ge­li­schen Ver­eins­heims an der Grä­f­ra­ther Stra­ße die von ihm gestif­te­te Gedenk­ta­fel für die gefal­le­nen Schü­ler des Zwei­ten Welt­kriegs ein. Land­wirt­schafts­rat Dr. Neu­haus, Direk­tor der Schu­le, nahm sie in die Obhut der Schu­le und ver­sprach ihr einen Ehren­platz zu geben. Geschaf­fen wur­de die ca. zwei Meter brei­te und 1,20 Meter hohe Tafel aus hel­lem Eichen­holz vom Her­for­der Bild­hau­er Wil­helm Blechschmidt.


Die Gedenk­ta­fel für die Opfer des Zwei­ten Welt­kriegs der Land­wirt­schafts­schu­le Vohwinkel.

Die Tafel zeigt im Zen­trum das christ­li­che Kreuz, oben flan­kiert von den Jah­res­zah­len 1939 und 1945, und rei­fe Ähren als Sym­bol der Land­wirt­schaft. Auf der lin­ken und rech­ten Sei­te sind unter der Inschrift:

Den Gefal­le­nen         zum Dank”
Den Leben­den       zur Mahnung”

die Namen der 86 ehe­ma­li­gen Schü­ler ver­zeich­net, die im Zwei­ten Welt­krieg fielen.


Die Land­wirt­schafts­schu­le wur­de vom Kreis Mett­mann 1879 in Wülf­rath gegrün­det und hat­te als Win­ter­schu­le die Auf­ga­be der Aus­bil­dung des bäu­er­li­chen Nach­wuchs. Die 14–20 Jah­re alten Schü­ler kamen aus den Krei­sen Düs­sel­dorf, Len­nep, Düs­sel­dorf, aus Elber­feld, Bar­men, Essen und Mül­heim, eini­ge auch aus Gel­sen­kir­chen, Bochum und Reck­ling­hau­sen. In Len­nep und Kett­wig wur­den spä­ter wei­te­re Win­ter­schu­len gegrün­det, 1892 wur­de durch die Zahl der Schü­ler der Umzug in ein grö­ße­res Gebäu­de in der heu­ti­gen Goe­the­stra­ße nötig. 1900 wur­de die Schu­le ins ver­kehrs­güns­ti­ge Voh­win­kel ver­legt, am 1. Mai 1906 konn­te das Schul­ge­bäu­de in der dama­li­gen Hohen­zol­lern­stra­ße bezo­gen wer­den (heu­te Cor­ne­li­us­str. 31). 1925/1926 waren 86 Schü­ler ange­mel­det. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg ging die Schü­ler­zahl durch die Tech­ni­sie­rung der Land­wirt­schaft zurück. Am 27. Okto­ber 1969 wur­de die Land­wirt­schafts­schu­le mit jener in Ratin­gen zusam­men­ge­legt und nach Mett­mann ver­legt, wo die Gedenk­ta­fel zusam­men mit dem Ehren­schrein für die im Ers­ten Welt­krieg Gefal­le­nen ihren Platz fand.1 2006 zog die Schu­le aus dem Gebäu­de in der Gold­ber­ger­stra­ße 30 aus. Seit 2010 sind Tafel und Schrein im Archiv des Krei­ses Mett­mann zu Hause.