Kriegerdenkmal Nächstebreck

Das Nächstebrecker Kriegerdenkmal in der Junkersbeck im Mai 2010.

Ein beeindruckendes Denkmal, bei dem man heute nicht so recht weiß, was man davon halten soll, steht in der Junkersbeck in Nächstebreck. Es ist ein Kriegerdenkmal der Nächstebrecker und Beckacker Vereine, dass 1931 von Ernst Müller-Blensdorf geschaffen wurde und am 31.Mai 1931 eingeweiht wurde. Die Vereine hatten bereits zum zweiten Mal Spenden gesammelt, nachdem der erste Versuch der Stiftung eines Denkmals der Inflation zum Opfer fiel. Am Tag der Einweihung hielt man in der Hottensteiner Kirche einen Gedenkgottesdienst ab, an dem sich der Langerfelder Posaunenchor, der Kirchenchor und der Männergesangverein Bracken beteiligten.
Das Denkmal, dessen Grundstück im Hardtwäldchen von der Stadt zur Verfügung gestellt wurde, besteht aus einem Bruchsteinpfeiler, an dessen Seiten 123 Namen verzeichnet sind. Davor steht ein Soldat Ehrenwache. Er ist aus Porphyrblöcken geschaffen und seine Uniform weist ihn eindeutig als Soldaten des Ersten Weltkrieges aus.1


Das Denkmal und die niedergelegten Kränze im Januar 2010.

Was wollte der Künstler damit ausdrücken? Was erhofften sich die Vereine von diesem Denkmal? Der Gesichtsausdruck des Soldaten ist schwer zu deuten. Der Soldat steht eindeutig Wache, das Gewehr griffbereit. Soll er losstürmen und die Ehre der Kameraden wiederherstellen? Oder ist er das Symbol des tapferen Soldaten, der stoisch seine Pflicht für das Vaterland erfüllt, wie es die 123 Gefallenen taten? Ist er bedrückt oder will er Rache? Bewacht er das Denkmal oder wartet er auf den nächsten Befehl? Raus aus dem Graben, raus aus den Gräbern, bereit zur Attacke?


Seitenansicht

Ernst Müller-Blensdorf schuf für die Stadt Neviges ebenfalls ein ähnlich gestaltetes Kriegerdenkmal, das ein halbes Jahr vor dem Nächstebrecker Denkmal eingeweiht wurde. Diese Kriegerfigur war unbekleidet, aber in Ausdruck und Haltung der Wuppertaler Version sehr ähnlich. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde am Nevigeser Denkmal kritisiert, dass die Gestalt nicht „heldisch“ genug sei und der Gesichtsausdruck nicht Arisch genug, sondern eher blöd und weibisch erschien. Obwohl eine Kunstkommision das Denkmal als künstlerisch beachtlich einstufte, ließ es der Kreisleiter der NSDAP am 23. November 1937 entfernen.2

Nach dem Zweiten Weltkrieg ergänzte man an der Bruchsteinmauer, die den Denkmalsplatz am Hang abgrenzt, zwei Gedenksteine.


Linker Gedenkstein

Der eine Gedenkstein trägt das Eiserne Kreuz und den Schriftzug „Weltkrieg“. Darunter die Jahreszahlen. Der andere Gedenkstein trägt die Inschrift:

„Den Gefallenen
und Opfern
der Weltkriege
zum ehrenvollen
Gedenken“


Rechter Gedenkstein

Am Volkstrauertag 1988 bemängelte der evanglische Pfarrer Matthias Heimer, dass der Anlage ein Kreuz fehle. Der CDU-Stadtverordnete, spätere CDU-Vorsitzende und Bürgermeister Hermann-Josef Richter bat daraufhin die Geschäftsleute Nächstebrecks um Spenden. Die Stadt Wuppertal pflanzte vor Ostern Büsche, stellte Bänke auf und streute den Platz mit Sand ab, sodass vor dem Osterfest 1989 ein Holzkreuz gegenüber dem Denkmal aufgestellt werden konnte. Das Holz hatte die Firma Schmidt gespendet, die feuerverzinkte Verankerung stiftete die Firma Brüntrop. Pfarrer Heimer und Pfarrer Heinz Hoppe von St.Mairä segneten konfessionsübergreifend das Holzkreuz.3


Das Holzkreuz von 1989.

Ende Mai oder Anfang Juni 2007 wurde das Denkmal mutwillig beschädigt und mit Lackfarbe beschmiert, der Schaden belief sich auf mehrere tausend Euro. Die Polizei ging nicht von einer politisch motivierten Tat aus.4


Die Spuren der Beschädigung waren 2010 noch gut zu erkennen.

Ergänzung vom 13.Juni 2012:
Im Juni 2012 war der Kopf des Soldaten wieder restauriert.


Bild vom 2.Juni 2012.

Position des Denkmals auf der Karte


Kriegerdenkmal in Langerfeld

Das Denkmal im Januar 2010.

Das Schwert.

Oben, am Hang des Hedtbergs und am Ende der Wilhelm-Hedtmann-Straße legten die Langerfelder im Jahr 1929 ihr Kriegerdenkmal an. Die Pläne dafür legten der Architekt Peter Klotzbach und Regierungsbaumeister Fliether vor. Es besteht aus einer 12,50m hohen steinernen Säule aus Ruhrkohlensandstein, auf der früher ein vier Meter hohes Bronzeschwert mit Johanniterkreuz seine Spitze in den Himmel streckte, und einem Plateau, auf dem eine sarkophagähnlicher Gedenkstein aus Muschelkalk aufgestellt ist. Zur Einweihung am 24.November 129 erschienen fast 10.000 Bürger, um zusammen mit Angehörigen, dem Posaunenchor und den Mitgliedern der Langerfelder Gesangvereine den Toten zu gedenken. Nach Abschluss der Feier ließ man tausend Brieftauben die Nachricht von der Einweihung in die Stadt tragen.


Am 24.November 1929 wurde das Denkmal eingeweiht. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6.5


Der Sarkophag trägt an seinem „Deckel“ die Namen berühmter Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs: „Skagerak, Ypern + Kowno, Arras, Tannenberg + Verdun“. Außerdem ist an einer Längsseite der Aufschrei „Sie werden auferstehen!“ eingemeißelt. Die Inschrift am Aufgang zum Plateau lautete früher:

„Den im Weltkriege 1914-18 gefallenen Soehnen
der ehemaligen Gemeinde Langerfeld
zum ewigen Gedächntis“



Heute verkündet eine Bronzetafel:

„Den Toten zum Gedenken,
den Lebenden zur Mahnung.“



Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schwert eingeschmolzen und das Denkmal durch Bomben beschädigt. Am 22.November 1953 konnte das Denkmal wieder eingeweiht werden, anstelle des Schwertes wurde ein 3,50 m hohes, mit Kupfer ummanteltes Kreuz aufgestellt. Am Pfeiler wurden die Nachbildung eines Stahlhelms und die Jahreszahlen der Weltkriege angebracht.1


Der obere Teil des Denkmals im Mai 2010.

Position des Denkmals auf der Karte


Kriegerdenkmal im Ehrenhain Vohwinkel

Das Ehrenmal auf einer Fotografie vor 1943. Bild entnommen aus: RMK, S. 269. Dortige Quellenangabe: Sammlung Stadtarchiv Wuppertal.

Am 7. Juli 1929, ein Sonntag im letzten Monat der Selbstständigkeit Vohwinkels, weihte Bürgermeister Dr. Landwehr das Vohwinkler Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ein. 345 von 3000 Vohwinkler Soldaten hatten ihr Leben im Felde gelassen. Entworfen hatte die Anlage Prof. Hans Fischer aus Barmen. Auf einer halbrunden Terrasse, zu der sechs Stufen hinauf führten, stand im Scheitel auf einem Postament mit einer unbekannten Inschrift ein dunkles Holzkreuz. Davon ausgehend waren acht flache Steinsockel auf dem Boden im Halbrund angeordnet, die Bronzetafeln mit den Namen der Gefallen trugen.


Das Denkmal um 1929. Bild entnommen aus: Ziegler, Geschichte der Stadt Vohwinkel, 1929, Neudruck 1982, Verlag Ute Kierdorf, Remscheid, S. 160.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ehrenhain und das Denkmal zerstört. Auf Antrag des Bezirksvereins Wuppertal-Vohwinkel-Süd wurde die Anlage 1950 notdürftig hergerichtet. Am 1.Juli 1956 wurde der Ehrenhain erneut der Bevölkerung im Rahmen der 600-Jahr-Feier übergeben. Auch diesmal hielt Dr. Landwehr die Ansprache am Kriegerdenkmal, das seitdem den Toten beider Weltkriege gewidmet ist. Es besteht nun nur noch aus einem Holzkreuz und einer davor im Boden eingelassenen Inschrift: 1



Die Inschrift.

„Den Toten
beider
Weltkriege“


Die Grundform des Denkmals ist noch erkennbar.


Ergänzung vom 3. Januar 2018:
Im Oktober 2017 wurde das Kreuz entfernt, da es marode und z.T. durchgefault war. Die Stadt bemüht sich um Ersatz im Jahr 2018.2 Vor dem Volkstrauertag 2017 wurde vom Ressort Grünflächen und Forsten ein 3 Meter hohes Provisorium erstellt und aufgestellt.3

Ergänzung vom 10. April 2021: 

Rechtzeitig zum Volkstrauertag am 18. November 2018 stellte die Stadt eine neues, ebenso großes Holzkreuz auf.4



Position des Denkmals auf der Karte


Kriegerdenkmal Dönberg

Das Kriegerdenkmal am Dönberg.

Am 23. Juni 1929 weihte der Dönberger Krieger- und Landwehrverein in Anwesenheit der Dönberger Bürger und aller Vereine das Kriegerdenkmal am Neuen Weg ein. Es war mit den finanziellen Mitteln des Vereins und Spenden von Dönberger Bürgern errichtet worden. Entworfen wurde das Denkmal vom Stadtbaurat Prahl aus Neviges. In seiner Ursprungsform bestand das Kriegerdenkmal aus einem Vorhof, auf dem sich die Vereine aufstellen konnten, dann folgte ein fünf Meter hoher Pfeiler aus gemauerten Bruchsteinen mit dem Eisernen Kreuz und dann ein halbkreisförmiger Ehrenhof, der von einer Bruchsteinmauer begrenzt wurde, an der zwei Sandsteinplatten mit den Namen der Vermissten angebracht worden waren. Die Vereinsmitglieder legten selber Hand an und mauerten oder kümmerten sich um die Gestaltung der Grünanlage.
Zur Einweihung sprachen nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Artur Frauenhoff die beiden Ortsgeistlichen und Bürgermeister Hochstein aus Neviges, der die Weiherede hielt.


Dieses Bild vom November 2010 zeigt die immer noch lebendige Gedenkkultur der Dönberger mit den Kränzen, der Stadt Wuppertal, des Bürgervereins Dönberg e.V., des Schützenvereins Dönberg, des Volksbunds deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Freiwilligen Feuerwehr Dönberg, der katholischen Kirchengemeinde Dönberg und der Evangelische Kirchengemeinde Dönberg.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beauftragte der Verein, der inzwischen seinen Namen in „Kameraden-Verein Dönberg e.V.“ geändert hatte, die Kunst und Metallgießerei Ernst Straßaacker aus Südssen mit der Anfertigung von zwei großen und zwei kleinen Bronzetafeln für die Opfer der Weltkriege. Am 15. November 1953 wurde das Denkmal dann erneut eingeweiht.


Die Gedenktafel mit 58 Gefallenen des Ersten Weltkriegs.

Die Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs.

Eine der beiden kleinen Gedenktafel gedenkt den Vermissten des Zweiten Weltkriegs.

Die zweite kleine Gedenktafel gedenkt zwei Gefallenen, acht vermissten Soldaten und vier in der Heimat getöteten Dönbergern des Zweiten Weltkriegs.

Außerdem wurde auf dem Eisernen Kreuz die Jahreszahlen des Zweiten Weltkrieges ergänzt.

1966 wurde die Gedenkstätte erneut umgestaltet. Der Vorhof wurde vergrößert und eine das Gelände zur Straße abschließende Pforte wurde entfernt.1


Position des Denkmals auf der Karte


Kriegerdenkmal Cronenberg

Historische Aufnahme des Ehrenmals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Das Kriegerdenkmal in Cronenberg (Am Ehrenmal) wurde am 14. Oktober 1928 eingeweiht. Vorangegangen waren der Beschluss zur Errichtung eines solchen Denkmals der Cronenberger Stadtverordnetenversammlung am 10. Februar 1925, eine Sammelaktion unter den Cronenberger Bürgern, die die finanziellen Mittel erbrachte, eine Auseinandersetzung um die Frage, ob das Denkmal mitten in der Stadt errichtet werden sollte oder lieber im Wald, welcher Bildhauer es ausführen sollte und die Grundsteinlegung am 17. Juli 1927 anlässlich der Feier 100 Jahre Stadtrechte.

Historische Aufnahme des Ehrenmals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Man entschloss sich schließlich Eduard Timaeus aus Kassel mit dem Bau des Denkmal zu beauftragen, dass innerhalb eines neuen Parks zwischen den Straßen Hütterstr, Am Ehrenmal und Auf dem Eigen entstehen sollte. Timäus hatte bereits 1925 die Gedenktafel der Cronenberger Realschule gestaltet. Die Anlage selbst planten Prof. Peter Klotzbach aus Barmen und der Cronenberger Stadtbaurat Siedentopf.

Der Bildhauer wählte die ungewöhnliche Form einer Pyramide für das Ehrenmal. Vorgelagert ist eine schlichte, kniende, trauernde Frauenfigur, auf der linken, vorderen und rechten Seite sind die Namen der Gefallen (über 400) angebracht. Auf der Spitze der Pyramide prangen die Worte „1914-18“, „Cronenberg“, „seinen“, „Helden“. Am Fundament links neben der Frauenfigur: „Ihr starbt“, rechts: „Ihr lebt!“. Unterhalb der Frauenfigur brachte man am 26.Juli 1956 eine ergänzende Tafel für die Opfer des Zweiten Weltkriegs an, die der Bildhauer Harald Schmahl schuf. In den 1980er Jahren wurde das Denkmal von Steinmetzmeister Barnd Wald restauriert.1


Das Band, welches die Namen enthält, ist an den Seiten zweimal durch Symboltafeln unterbrochen, die Symbole von Kriege und Frieden zeigen.

Zu sehen sind Reichsadler, Schwert mit Blättern, Artilleriegeschoss, Cronenberger Wappen (Bergischer Löwe mit Sense)

Zu sehen sind Friedenstaube, Stahlhelm, Eisernes Kreuz, Siegerkranz
Die Inschrift des Denkmals ist nicht leicht zu erkennen. An der Spitze der Pyramide steht an drei Seiten: „Cronenberg – seinen – Helden – 1914- 1918“ Unter dem Band der Namen steht eingemeißelt in den Stein links und rechts der Figur „Ihr starbt – Ihr lebt“
Am 26. Juli 1958 wurde zum Gedenken der Opfer des Zweiten Weltkrieges eine Bronzetafel angebracht, die vom Bildhauer Harald Schmahl gestaltet wurde. Pläne für ein eigenständiges Denkmal wurden verworfen. Über dem Eichenblatt steht die schlichte Inschrift: „Den Toten des Weltkriegs 1939-1945“
Ergänzung vom 06. Juni 2012

In der Nacht auf Dienstag, den 5. Juni 2012 haben Bronzediebe die Tafeln mit den Namen der Gefallenen und die Symboltafeln entwendet. Mit großer Brutalität wurden die einzementierten verankerten Tafeln herausgebrochen, die Wiederherstellungskosten liegen bei 30.000 Euro. Nur eine der 22 Tafeln wurden an Ort und Stelle gelassen.2


Eine der nun gestohlenen Gedenktafeln.

Ergänzung vom 18.06.2012:

Der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein und der SPD-Stadtverordnete Oliver Wagner haben 1200 € Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, davon stammen 1000 € vom CHBV.3

Die Befürchtungen, dass die Namen nicht mehr rekonstruiert werden können, haben sich zum Glück aufgelöst. Die Namen sind im Stadtarchiv in der Akte S VII 65, „Gedenktafel der im Weltkrieg 1914-1918 gefallenen…, Einweihung des Ehrenmals, 14.10.1928“ enthalten.4

Wie die Cronenberger Woche berichtet, beantwortete die Stadt eine Anfrage der Bezirksvertretung Cronenberg zur Wiederherstellung der Tafel negativ, es ist keine Geld dafür vorhanden. 30.000 Euro veranschlagt das Ressort Grünflächen für die Herstellung und diebstahlsichere Anbringung. Dagegen sagte das Ressort zu, im Winter die Bäume und Sträucher im Bereich zurückzuschneiden, um das Areal bessere einsehbar zu gestalten.5


Zum Volkstrauertag am 18.11.2012 stellte man als provisorischen Ersatz für die gestohlenen Namenstafeln diese Tafel auf

Ergänzung vom 21.11.2012 :

Am Volkstrauertag 2012 sorgte der Diebstahl der Namenstafeln für eine Veränderung im üblichen Ritual. Neben Schülern und Pfarrer Monhof ergriff auch der stellvertretende Vorsitzende des Cronenbeger Heimat- und Bürgervereins, Stephan Ries, das Wort und erklärte den 150 Teilnehmern, dass die Weigerung der Stadt, die Tafeln zu ersetzen, eine „weitere Schande“ sei. 94 Jahre nach Kriegsende und 84 Jahre nach der Errichtung des Denkmals betonte er, dass dieses kein “anonymes, nacktes Bauwerk aus Stein” sei, und die Namenstafeln der Trauer und Erinnerung ein Gesicht geben würde. Sie seien tragende Säulen des Erinnerns. Mittlerweile beziffert die Stadt die Kosten der Wiederherstellung und diebstahlsicheren Anbringung auf 65.000 €.6


Das Provisorium

Ergänzung vom 02.01.2013:

Am Neujahrstag 2013 wurde diese provisorische Ehrentafel zerstört aufgefunden. Ob die Ursache Vandalismus oder Windböen waren, war unklar. Rolf Tesche, Vorsitzender des CHBV, erklärte, das Provisorium möglichst schnell reparieren zu lassen, da es nicht nur die Toten ehren, sondern auch mahnen, dass die Stadt die gestohlenen Tafeln ersetzt.7

Ergänzung vom 08.12.2013:

Im Dezember 2013 wurde zwischen dem CHBV und der Stadt Wuppertal aufgrund des hartnäckigen Nachhakens seitens des Bürgervereins vertraglich vereinbart, dass die Stadt bei der Wiederherstellung der Gedenktafeln die Hälfte der Kosten übernimmt, die andere Hälfte in Höhe von 18.000 € wird vom CHBV (3.000 €), von der Sparkasse (3.000 €), der Einzelhandelsgemeinschaft W.I.C (1.000 €), dem Versicherungsbüro Gross & Co (3.000 €) und sowie Privatspendern getragen, weswegen erneut ein Spendenaufruf getätigt wurde. Im Dezember 2013 begann die kostenfreie Sanierung des Denkmals durch den Malerbetrieb Tesche und die Gerüstbaufirma Klaus Hobelsberger.8

Ergänzung 16.10.2015

Am 12. Oktober 2015 teilte die Stadt mit, dass eine Stele mit einer Infotafel am nordwestlichen Zugang zum Denkmal aufgestellt wurde. Der Text vom Historischen Zentrum erklärt die Geschichte des Denkmals bis in die jüngste Zeit, hergestellt wurde sie vom Ressort Grünflächen und Forsten, die Aufstellung übernahmen durch Kräfte des zweiten Arbeitsmarktes der GESA.9


Bild ergänzt am 10. April 2021

Seit April 2014 ist das Denkmal auch wieder vollständig, nachdem die gestohlenen Namenstafeln durch Repliken ersetzt wurden. Diese bestehen aber nicht aus Bronze, sondern aus Kunstguß und wurden von der Firma EGO3D aus Mülheim hergestellt. Damit konnten die Kosten von 65.000 € auf 35.000 € reduziert werden.10


Position des Denkmals auf der Karte


Kriegerdenkmal im Barmer Nordpark (sog. Schwarz-Weiß-Denkmal)


Das sogannente „Schwarz-Weiß-Denkmal“ liegt auf einem kleinen Hügel im Barmer Nordpark. Es ist ein Gemeinschaftsdenkmal mehrerer Sportvereine, unter ihnen die Sportfreunde Schwarz-Weiß, die sich im Jahr 1923 zusammenschlossen und den Architekten Fischer und Prof. Klotzbach mit der Errichtung des Denkmals beauftragten. Das Ehrenmal besteht aus einem zweistufigen Unterbau, auf dem das würfelförmige, ca. anderthalb Meter hohe Denkmal aus Muschelkalk folgt. In der ursprünglichen Form stand das Denkmal auf einem etwa einen Meter breiten plattierten Rondel und war von einer niedrigen Bruchsteinmauer umgeben. Die ursprüngliche Inschrift auf einer der Tafeln ist verloren gegangen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann eine zweite Inschrift angebracht:


„Unseren Gefallenen
zum
Gedächtnis
Turn-Spiel-Verein 1872 e.V.
Sportfreunde
Schwarz-Weiß e.V.
Quartett-Verein 1898
Wuppertal“


Auf den anderen Tafeln sind noch verwitterte Buchstaben zu erkennen, vermutlich waren hier die Namen der Gefallenen verzeichnet. Der Turn-Spiel-Verein 1872 e.V. verlor besipielsweise während des Ersten Weltkriegs 74 Kameraden.



Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Denkmal auch dem Gedenken der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges, 1955 wurde in unmittelbarer Nähe das Heimkehrer-Mahnmal errichtet.1


Position des Denkmals auf der Karte


 

Kriegerdenkmal auf dem Ehrenfriedhof Barmen

Undatierte, nicht gelaufene Postkarte, die die Aufbahrung von vier Gefallenen in der Ruhmeshalle und zwei Bilder vom Ehrenfriedhof zeigt. An den vier Särgen lehnen je zwei Kränze, im Hintergrund sind junge Bäume zu sehen. Vier Kandelaber stehen hinter den Särgen. Die Statuen der Kaiser Friedrich III., Wilhelm I. und Wilhelm II. (v.l.n.r) blicken auf die Szenerie. Links des Bildes ist das Eiserne Kreuz am Band zu sehen, indem die Krone, ein „W“ und die Zahl 1914 (von oben nach unten) zu erkennen sind. An der rechten Seite, verbunden über die „Girlande“ ist das Barmer Wappen zu sehen. Die beiden unteren Bilder zeigen den geschmückten Ehrenfriedhof im Jahr 1914 mit ebenfalls vier Gräbern.


Der Ehrenfriedhof Barmen wurde bereits 1914 angelegt und im selben Jahr wurden schon die ersten Gefallene bestattet. Der Friedhof war der erste im Regierungsbezirk Düsseldorf und wurde anderen Städten zur Nachahmung empfohlen. Er liegt in den Barmer Anlagen an der Lönsstraße, das Grundstück war ein Geschenk der Barmer Verschönerungsvereines. Wie die obige Postkarte zeigt, wurden die ersten Opfer des Krieges noch in der
Ruhmeshalle aufgebahrt. Ob man später weiterhin die Gefallenen, der vermutlich in Barmer Lazaretten ihren Verletzungen erlagen, vor der Statue des Kriegsherren päsentierte und ehrte, ist unklar, kann aber bezweifelt werden.


Das Kriegerdenkmal auf eine undatierten Postkarte. Die Inschrift war noch deutlich kleiner als heute. (Bild ergänzt am 28.12.2013)


Der Ehrenfriedhof auf einer Fotofgrafie unbekannten Datums, am 14.2.1930 als Postkarte gelaufen. Es zeigt den Eingang zum Ehrenfriedhof, auf dem Postament fehlt der Löwe, die Inschrift ist aber zu erkennen. Möglicherweise stammt das Bild aus der Zeit der Herrichtung des „richtigen“ Löwens im Jahr 1922.


Der Blick vom unteren Eingang des Ehrenfriedhofs auf den unteren Teil und das Kriegerdenkmal.


Der Ehrenfriedhof ist in drei Teile geteilt: Im unteren Teil sind die Gräber in Reih‘ und Glied und dort steht das Kriegerdenkmal. Daran schließt sich im rechten Winkel ein terrassenartiger Teil an, wo die Gräber ebenfalls in Reihen vor den Mauern liegen. Im oberen Teil sind die Gräber in Kreisen und sehr weitläufig angeordnet, während die späteren Grabstellen der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs wieder eng in Reihen gesetzt wurden.

Das folgende Bild zeigt das Kriegerdenkmal genauer. Die niedergelegten Kränze stammen vom Volkstrauertag im November. Auf dem Sockel thront ein Barmer Löwe, darunter ist eine uns heute bizarr vorkommende Inschrift angebracht.


Das Fundament des Löwen wurde auf einem Lastwagenmit 10 vorgespannten Pferden zum Ehrenfriedhof geschafft. Umd as Kriegerdenkmal herum stehen 10 Säulen, die noch vor einigen Jahren ein offenes Dach, einem Wandelgang ähnlich, trugen.


Der Löwe und die Inschrift.


„Hier schweige ein jeder von seinem Leid

und noch so grosser Not. Sind wir nicht
alle zum Opfer bereit und zu dem Tod.
Eines steht gross in den Himmel gebrannt

Alles darf untergehen
Deutschland unser Kinder und Vaterland,

Deutschland muss bestehen“


Am 30.September 1916 wurde das Denkmal anlässlich der ersten Erweiterung des Ehrenfriedhofs  vorgestellt, allerdings war es damals noch nicht fertiggestellt. Der Löwe, geschaffen vom in Elberfeld geborenen und in Berlin arbeitenden Bildhauer Paul Wynand, stand damals zwar bereits auf dem Sockel, allerdings war es noch nicht das gewünschte Denkmal, denn dies sollte in vergoldeter Bronze ausgeführt werden. Dafür stand das Material durch den Krieg nicht zur Verfügung. Am 6.Juli 1922 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Vollendung des Denkmals. Am 20.Oktober des Jahres wurde das Denkmal des Löwen „als trutziges Wahrzeichen der Stadt“ und „Symbol der todesmutigen Treue und Tapferkeit“ der Öffentlichkeit vorgestellt und zu Spenden aufgerufen, denn die Kosten waren noch nicht gedeckt. Die Inschrift stammt vom Barmer Schriftsteller Will Vesper (1882-1962).


Diese Postkarte unbekannten Datums zeigt die Dachkonstruktion, die von den Säulen getragen wird. Die Karte befindet sich im Besitz des Verfassers. (Bild ergänzt am 18.September 2012)


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden unter der Inschrift von Vesper vier Zeilen aus Bronze, geschaffen vom Wuppertaler Bildhauer Fritz Bernuth, ergänzt:

„Den Toten
der Weltkriege
1914-1818
1939-1945“



Die Grabinschriften sind im Vergleich zu anderen Grabstellen gefallener Soldaten recht ausführlich. Der Name ist natürlich verzeichnet, der Rang und die Waffengattung, die Einheit, der Geburtsort und das -datum, der Ort der Verwundung und der Ort des Todes und das Todesdatum. Die Gestaltung der Bronzetafeln wurde den Barmer Unternehmern Otto Wirth und Emil Meurer 1921 zu einem Stückpreis von 120 RM übertragen.1



Am Kriegerdenkmal wendet man sich dann nach rechts zum Erweiterungsteil, der durch die Zahl der Gefallenen nötig wurde. Über mehrere Treppen – auf denTerrassen“ liegen weitere Gefallene, geht man auf ein schlichtes Kreuz zu:



Anschließend, im dritten Teil, geht es in den Wald. Auch hier liegen noch Gefallene, im unteren Teil Soldaten des Ersten, im oberen des Zweiten Weltkrieges.


 

So sieht es aus, wenn an einem Junimorgen die Sonnenstrahlen sich einen Weg durch den Morgennebel bahnen. Man sieht gut, dass die Grabsteine hier zwischen den Bäumen und Büschen liegen. Der Anblick ist fast schon romantisch. Dennoch haben sie auch hier meistens eine bestimmte Anordnung, nämlich in Kreisen:



 

Hier im oberen Teil hat man auch das Denkmal des „Sterbenden Kriegers“ aufgestellt. Die Soldaten des Zweiten Weltkriegs liegen am oberen Rand des Ehrenfriedhofs „in Reih und Glied“ in militärischer Ordnung. Ihre Grabsteine sind schmucklos und verzeichnen Rang, Name und die Lebensjahre.



Auch dieses Bild stammt vom Volkstrauertag und an einigen Gräbern wurden kleine Gestecke hingelegt. Auch bei einigen wenigen Gefallenen des Ersten Weltkriegs fand sich noch ein letzter Gruß:



Position des Denkmals auf der Karte


Ehrenmal der Deutschen Bank (Sterbender Krieger)

Auf dem Ehrenfriedhof Barmen findet sich auf einer Freifläche im oberen Teil eine Bronzeplastik. Sie zeigt einen auf dem Boden liegenden Mann, der sich noch mit einem Arm abstützen kann. Der andere Arm hält die Seite. Die Augen hat er geschlossen, das Gesicht ist dem Himmel zugewandt. Es ist eine leidende Figur. Dass diese Interpretation des Soldaten von Walter Wolff das NS-Regime überlebt hat, liegt daran, dass es einst ein privates Denkmal der Deutschen Bank war und erst gegen 1960 in den öffentlichen Raum am Ehrenfriedhof Barmen überführt wurde. Denn zweifellos hätten die Nazis diesen leidenden, nackten, nicht-heldischen Soldaten zerstört, wie sie es mit anderen Denkmälern gemacht haben.



Im Jahr 1923 war die Plastik für das Ehrenmal in der Vorhalle des Gebäudes der Deutschen Bank AG in der Elberfelder Königstraße (heute: Friedrich-Ebert-Straße) geschaffen worden. 31 gefallenen Mitarbeitern wurde an dieser Stelle gedacht.

Am 6. April 1955 gedachte man in der damaligen Rheinisch-Westfälischen Bank mit einer Feierstunde den 19 Gefallenen und 6 Vermissten des Zweiten Weltkriegs und brachte ihnen zu Ehren eine Zusatztafel aus Bronze am Ehrenmal an.


Totengedenken im Gebäude der Deutschen Bank am 6.April 1955. Entnommen aus: General-Anzeiger vom 07.April 1955. (Bild ergänzt am 29.10.2012)


1960/61 wurde das alte Bankgebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Die Plastik kam auf Anregung  des Direktors des Von-der-Heydt-Museums, Dr. Aust, zum Ehrenfriedhof Barmen.1


Position des Denkmals auf der Karte


 

Kriegerdenkmal des Langerfelder Turnvereins

Aus dem Jahre 1922 stammt das Kriegerdenkmal des Langerfelder Turnvereins (LTV). Es steht auf dem Hedtberg in Langerfeld, an der Verlängerung der Wilhelm-Hedtmann-Str. mitten im Wald.


Das Langerfelder Kriegerdenkmal im Januar 2010. Der Weg rechts führt zur Wilhelm-Hedtmann-Straße und zum Langerfelder Kriegerdenkmal. Wenige Meter links befindet sich die A1.


Wenn man näher heran geht, sieht man, dass auf diesem mit einem Jägerzaun abgegrenzten Waldstück ein Findling steht, der zwei Bronzetafeln trägt. Der Findling stammt aus dem Odenwald und wurde mit einem vierspännigen Pferdefuhrwerk zum Hedtberg gebracht. Im unwegsamen Gelände stürzte der Wagen um und nur mit Hilfe eines Kranes und aller Turner konnte der Findling an Ort und Stelle aufgestellt werden. Der Findling zeigt oben das vierfache F der Turnerschaft und zwei Bronzetafeln. Die rechte, obere mit dem als Relief gearbeiteten Stahlhelm mit Eichenlaub gedenkt der 28 Gefallenen des Ersten Weltkrieges.


Das Kriegerdenkmal im Mai 2010.


Die Gedenktafel für die Toten des Ersten Weltkrieges.


Die Inschrift, die sich ober- und unterhalb der Namen findet, lautet:

„1914 Gedenke ihrer 1918

Sie starben für Dich
[Namen]
Ihnen zur Ehre
Langerfelder Turnverein“


Am 22. November 1953 wurde am Denkmal eine zweite Gedenktafel angebracht. Erneut waren 28 Langerfelder Turner in einem Weltkrieg zu Tode gekommen, acht Männer wurden außerdem vermisst. An diesem Totensonntag weihten ein Sprecher der Turnerjugend und der Männerchor des CVJM dieses Gedenkzeichen ein.1


Die Gedenktafel für die Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkriegs.


Die Tafel trägt die schlichte Inschrift: „1939 – 1945“.


Das Denkmal auf einer Postkarte aus der Zwischenkriegszeit. (Bild hinzugefügt am 28.12.16)


Position des Denkmals auf der Karte