Die Musik auf einem zylindirschen Postament, welches auf einem runden Fundament ruht. Sammlung Historisches Zentrum, 010/5/14.
Am 15.Februar 1907 wurde vor der Stadthalle auf dem Johannisberg eine allegorische Bronzefigur aufgestellt. Die Stiftung des Freiherrn von der Heydt im Wert von 4.500 Mark symbolisierte die Musik, die eine besondere Rolle in der Stadthalle spielte. Urheber dieses Werks war der Düsseldorfer Bildhauer Gustav Rutz, der bereits 1900 in Vohwinkel den Siegesbrunnen geschaffen hatte.
Die Musik auf einem quadratischen Fundament im August 1940. Sie stand links neben der Freitreppe am Eingang. Sammlung Untere Denkmalbehörde, Nr. 2734
Die Musik ist als aufrecht stehende Figur dargestellt, deren Robe nur ab der Hüfte abwärts den Körper bedeckt. Angesichts der Diskussionen um den Jubiläumsbrunnen wird diese Darstellung vermutlich erneut Kritik am Stifter erzeugt haben. Mit ihrem linken Arm hält die Musik, deren Haupt von einem Lorbeerkranz bedeckt ist, eine Harfe.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kunstwerk zerstört.1
Als am 24.Oktober 1900 Kaiser Wilhelm II. zusammen mit Kaiserin Auguste das Wuppertal besuchte, weihte er erst in Barmen die Kaiserstandbilder in der Ruhmeshalle ein, dann das neue Elberfelder Rathaus und kam anschließend gegen 13:00 Uhr mit der Schwebebahn nach Vohwinkel. Bevor sich die Majestäten auf den Weg nach Mettmann machten, weihten sie am Kreishaus in der Solinger Straße (heute Gräfrather Straße) den Siegesbrunnen ein. Kaiser Wilhelm I. sprach dem Künstler mehrfach seiner Anerkennung aus, wie die Elberfelder Zeitung notierte. Postkartenansichten von diesem Ereignis finden sich auf www.wuppertal-vohwinkel.net
Die Anlage mit dem Siegesbrunnen vor dem ehem. Kreishaus in der Gräfrather Straße in Vohwinkel. Postkartensammlung Historisches Zentrum
Anlässlich des 100.Jahrestages der Geburt Kaiser Wilhelms I. hatten sich 1897 die patriotisch gesinnte Bürger Vohwinkels entschlossen, diesem Anlass ein entsprechendes Monument zu errichten. Im Frühjahr 1900 waren dann 30.000 Mark zusammengekommen, von denen 24.000 Mark von den Vohwinkler Bürgern und auswärtigen Freunden stammten und der Rest von der Gemeinde Vohwinkel.
Der Siegesbrunnen auf einer Postkarte. Stadtarchiv Wuppertal, 19.4.
Die Figur der Siegesgöttin, mit geflügeltem Helm und dem Reichsapfel auf der gen Himmel gestreckten rechten Hand, wurde vom Bildhauer Gustav Rutz entworfen und von der Galvanoplastischen Kunstanstalt Geislingen-Steige in Galvanobronze ausgeführt. Auf dem Schild zeigt die Göttin ein Relief eines Männerkopfes, vermutlich der geehrte Kaiser Wilhelm I. Die Göttin fand ihren Platz auf einem gewaltigen mehrstufigem Unterbau aus Granit, der von der Firma Rademacher Söhne aus Aachen hergestellt wurde. Das Wasserbecken des Brunnens befand sich auf einem 25 m breiten Fundament, von dem das Wasser dem Betrachter in einer Kaskade entgegen rauschte.
Die Siegesbrunnen auf einer Fotografie im August 1940. Sammlung Untere Denkmalbehörde, Nr. 2757.
Am 27.Januar 1901, dem Geburtstag Kaiser Wilhelms II., wurde der Brunnen unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, der Schulen und der Vereine in die Obhut der Gemeinde übergeben. Vermutlich wurde der Siegesbrunnen im Zweiten Weltkrieg zerstört.1Gustav Rutz schuf 1907 auch die allegorische Bronzefigur der Musik vor der Elberfelder Stadthalle.
Der Kaiser am Siegesbrunnen. Ordnungsgemäß rapportieren die Vohwinkler dem Potentaten. Bild ergänzt am 17. April 2021.