Wandbrunnen an der Kölner Straße

Der Platz an der Köl­ner Stra­ße im Novem­ber 1964. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de, K69485, Nr. 3114

Der Wand­brun­nen von Erich Cleff im Novem­ber 1964. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de, K69484, Nr. 3115.

Im Jahr 1914 wur­de an der Köl­ner Stra­ße auf der Brü­cke über die Eisen­bahn gegen­über der Stadt­hal­le eine klei­ne Grün­an­la­ge ange­legt, die ein War­te­häus­chen für die vier Stra­ßen­bahn­li­ni­en, die sich dort tra­fen, erhielt. Außer­dem wur­de an der Wand zur Wohn­be­bau­ung der Blu­men­stra­ße ein Zier­brun­nen instal­liert, der vom Bild­hau­er Erich Cleff geschaf­fen wor­den war. Er war etwa vier Meter breit und zwei Meter hoch. Sei­ne Sei­ten­tei­le waren mit Reli­efs von sti­li­sier­ten Pflan­zen­mo­ti­ven geschmückt. Das Was­ser floss aus einer Zulei­tung in der Rück­wand in ein hal­bo­va­les Becken, das mit Orna­men­ten ver­ziert war. 1


Heu­te ist der Brun­nen heil­los über­wu­chert, aber noch vorhanden.

Im Vor­der­grund das Brun­nen­be­cken, das offen­sicht­lich Beschä­di­gun­gen aufweist.

Seit 2015 bemüht sich der Bür­ger­ver­ein der Elber­fel­der Süd­stadt um eine Restau­ra­ti­on des Brun­nens.2

Update vom 10. April 2021
Der restau­rier­te Brun­nen im Jahr 2021.

2017 war der Bür­ger­ver­ein schließ­lich erfolg­reich. Unter­stützt von För­der­mit­teln der NRW- und Jack­städt-Stif­tung, Bezirks­ver­tre­tung Elber­feld und Spar­kas­se sowie Spen­dern über „Gut für Wup­per­tal“ konn­te die 20.000 € teu­re Restau­rie­rung ange­gan­gen wer­den. Stein­metz Gre­gor Rasch zer­leg­te den Brun­nen, restau­rier­te die Stei­ne und die Tech­nik. Ledig­lich die Rück­wand muss­te kom­plett neu errich­tet wer­den, da sie durch ein­ge­drun­ge­nes Was­ser kom­plett zer­stört wor­den war.3



Das städ­ti­sche Grün­flä­chen­amt rich­te­te 2018 die Grün­an­la­gen wie­der her und mach­te nach Ansicht von his­to­ri­schen Auf­nah­men im Stadt­ar­chiv die unte­re Stu­fe des Brun­nens wie­der sicht­bar.4

Am 25. Sep­tem­ber 20185 wur­de der Brun­nen in Anwe­sen­heit des Enkels von Erich Cleff, Micha­el Cleff, und mit einem Gruß­wort von Dezer­nent Mat­thi­as Nocke ein­ge­weiht. Am Ende belie­fen sich die Gesamt­kos­ten der Restau­rie­rung auf 35.000 €.6

Die Musik

Die Musik auf einem zylin­dir­schen Pos­ta­ment, wel­ches auf einem run­den Fun­da­ment ruht. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 010/5/14.

Am 15.Februar 1907 wur­de vor der Stadt­hal­le auf dem Johan­nis­berg eine alle­go­ri­sche Bron­ze­fi­gur auf­ge­stellt. Die Stif­tung des Frei­herrn von der Heydt im Wert von 4.500 Mark sym­bo­li­sier­te die Musik, die eine beson­de­re Rol­le in der Stadt­hal­le spiel­te. Urhe­ber die­ses Werks war der Düs­sel­dor­fer Bild­hau­er Gus­tav Rutz, der bereits 1900 in Voh­win­kel den Sie­ges­brun­nen geschaf­fen hatte.


Die Musik auf einem qua­dra­ti­schen Fun­da­ment im August 1940. Sie stand links neben der Frei­trep­pe am Ein­gang. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de, Nr. 2734

Die Musik ist als auf­recht ste­hen­de Figur dar­ge­stellt, deren Robe nur ab der Hüf­te abwärts den Kör­per bedeckt. Ange­sichts der Dis­kus­sio­nen um den Jubi­lä­ums­brun­nen wird die­se Dar­stel­lung ver­mut­lich erneut Kri­tik am Stif­ter erzeugt haben. Mit ihrem lin­ken Arm hält die Musik, deren Haupt von einem Lor­beer­kranz bedeckt ist, eine Harfe.

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de das Kunst­werk zer­stört.1