Bökelbrunnen (1920)

Das Viertel am Bökel auf einer colorierten Postkarte. (ergänzt am 24. Januar 2014)

Im Mai 1920 wurde der erste Bökelbrunnen aus Anlass des 50jährigen Bestehens des Elberfelder Verschönerungsvereins (gegründet am 23. Mai 1870) gestiftet und eingeweiht. Die Schenkung wurde dem Oberbürgermeister Elberfelds per Brief am 4. August 1917 angekündigt und die Finanzkommission nahm diese am 11. August, die Stadtverordneten-Versammlung am 4. September 1917 an. Im Dezember 1918 wurde das Brunnenbecken aus Muschelkalk von der Firma Schilling in Kirchheim bei Würzburg fertiggestellt. Allerdings konnte es wegen der Umstände – der Erste Weltkrieg war verloren, die Revolution fegte die Monarchie hinweg – nicht verschickt werden. Auch die Beschaffung von Bronze für die Figur des Elberfelder Bildhauers Prof. Erich Cleff war schwierig. Außerdem wurde der Bildhauer krank, sodass im Mai 1920 zunächst nur die Brunnenschale am Bökel aufgestellt wurde. Der Bereich Bökel wurde durch den Zweiten Weltkrieg und den Umbau des Döppersbergs massiv verändert, sodass es heute keinerlei Spuren von diesem Armenviertel mit seinen Fachwerkhäusern mehr gibt. Heute befindet sich hier das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium und der Erweiterungsbau der Sparkasse.


Der Bökelbrunnen vor 1928. Sammlung Historisches Zentrum 010/5/57

Die Knabenfigur, die in den Händen zwei kleine Vögel hält, folgte erst im Jahr 1922. Im April 1922 wurde das „Brunnenbuberl“ beim Versuch, es vom Sockel zu reißen, beschädigt und im Mai 1922 instand gesetzt. Eine Zeitung berichtete, dass die Kinder des Viertels bereits eine Trauerfeier abgehalten hatten und einen Eichenkranz, ein silbernes Kreuz und eine Tafel mit der Inschrift „Zur Erinnerung an unser totes Männeken“ am Brunnen niedergelegt hatten, da sie dachten, die Figur wäre für immer entfernt worden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Brunnen mitsamt dem Viertel zerstört. 1961 wurde er erneut gestiftet und die Figur erneut von Erich Cleff gestaltet. 1

Hindenburg-Denkmal auf der Königshöhe

Am 15.Oktober 1915 – seit einem Jahr und zwei Monaten tobte der Erste Weltkrieg – weihte man auf der Königshöhe zwischen dem Sommersitz der von der Heydts und dem gleichnamigen Turm auf dem Kiesberg ein Denkmal für den Generalfeldmarschall und damaligen Oberbefehlshaber Ost, Paul von Hindenburg, ein. Gestiftet hatte es einmal mehr Freiherr August von der Heydt, seines Zeichens Protektor des Elberfelder Kriegerverbandes, Rittmeister der Landwehr-Kavallerie a.D. und Geheimer Kommerzienrat, „in dankbarer Verehrung dem sieggewohnte Schlachtenlenker“, wie der General-Anzeiger bemerkte. Der Tag der Einweihung war zugleich Hindenburgs 68. Geburtstag.


Das Hindenburg-Denkmal auf einer Postkarte aus dem Jahr 1916. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6.

Das Denkmal bestand aus einem anderthalb Meter hohen Sockel aus Sandsteinblöcken, auf denen ein ebenso hoher Sandsteinblock in Prismenform mit einem Gewicht von 50 Zentnern angebracht war. An den Ecken des Sockels befanden sich vier große Granaten aus einer Elberfelder Geschossfabrik. An der Vorderseite war ein Bronzerelief des Feldherren angebracht, darunter war in den Stein „Hindenburg Platz“ gemeißelt. An der Rückseite befand sich ein Eisernes Kreuz unter dem folgende Inschrift angebracht worden war: „1915 errichtet von August Freiherr von der Heydt.“


Ein Ausschnitt einer Karte des „Burgholz“, die im Jahr 1916 entstand und von Arthur Riemer veröffentlicht wurde. Sie ist nicht genordet, sondern „gesüdet“, d.h. Süden ist oben, Westen rechts, Osten links und Norden ist unten. Der Maßsstab beträgt 1:10000. Wir sehen dem Kiesberg, den Ehrenfriedhof links, unten die Bahnlinie, den von der Heydt-Turm und oberhalb davon das Denkmal mit dem Hindenburg-Platz.Stadtarchiv Wuppertal, Kartensignatur: 55

Zwei Jahre später, am 2.Oktober 1917, beschloss die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Elberfeld aus Anlass des 70.Geburtstages des Generalfeldmarschalls, der inzwischen die Oberste Heeresleitung übernommen hatte, die Straße des in der Entwicklung befindlichen „Landhausviertels“ „Hindenburgstraße“ zu nennen. Deren Fortführung zum Ehrenfriedhof sollte „Hindenburgweg“ heißen und der Kiesberg in „Hindenburghöhe“ umbenannt werden. Zusammen mit einer Spende von 25.000 Mark zu „Heereswohlfahrtszwecken“ wurde Hindenburg in einem Telegramm um Erlaubnis gebeten. Während Hindenburghöhe und -weg in Vergessenheit geraten sind, besteht die Hindenburgstraße bis heute.

Während der Zeit des Kapp-Putsches im März 1920 wurden alle Metallteile des Denkmals demontiert. 1935 wurde das Relief, diesmal als Bildnis im Profil, erneuert und kam im Zweiten Weltkrieg abhanden. Anfang 1956 wurde eine der Granathülsen gewaltsam abgerissen. Im April 1959 wurde das Denkmal im Auftrag der Stadt entfernt.1

Ehrentafel des ATV 1860 Elberfeld für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Am 21. Oktober 1920 wurde in der Turnhalle der Schulzahnklinik an der Gesundheitstraße die Ehrentafel des ATV 1860 Elberfeld eingeweiht. Fast alle Turner, bis auf die Ältesten, waren im Krieg gewesen, notiert die Festschrift zum 70jährigen Bestehen 1930. Die Kosten dafür betrugen 2000 Reichsmark und wurde von den Mitgliedern aufgebracht. Später zog die Tafel mit dem Verein um in die Turnhalle der heutigen Realschule Neue Friedrichstraße und fand dort Platz auf der Empore. Die Empore wurde irgendwann zwischen 1985 und den frühen 90er Jahren verschlossen. Beinahe wäre die Tafel damals im Müllcontainer gelandet. Sie konnte aber zum Glück von den Vereinsmitgliedern gerettet werden.

Die Tafel ist aus dunklem Eichenholz gefertigt und zum Teil beschädigt.


Die Gedenktafel

Die Tafel trägt die Inschrift:

„Allgemeiner Turnverein 1860
Elberfeld
Es liessen ihr leben im Kriege 1914-1918″

Darunter folgen einige Symbole:


Zwei Adler flankieren einen Lorbeerkranz, in dessen Mitte das Eiserne Kreuz und das Turnerzeichen ihren Platz finden. Es folgen die Namen der 33 Gefallenen.

Am Fuß der Tafel wurde um 1960 eine Plakette angebracht, die den beiden Turnern gewidmet ist, die im Sommer 1870 in der Nähe von Metz und bei der Schlacht von Gravelotte (Bataille de St.Privat) gefallen sind. Die Gedenktafel aus der Zeit nach dem Deutsch-Französischem Krieg ist verloren gegangen.Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Turnkameraden des ATV erneut eine Ehrentafeln anfertigen. Sie wurde am 20.November 1955 eingeweiht.1

Eine Turnkameradin des ATV 1860 Elberfeld hat noch ein Bild zur Verfügung gestellt, dass die Totenehrung des Vereins im Jahr 1960 zeigt. Beide Tafeln sind an der Wand der Turnhalle aufgehängt.


Links im Bild die Tafel für die Gefallenen des 2.Weltkrieges, rechts im Bild die Tafel für die Gefallenen des 1.Weltkriegs.

 


Da die Tafel zur Zeit privat hinterstellt ist, ist nicht auf der Karte verzeichnet.