Ehrenmal der 1.Ostpreußischen Infanteriedivision

Am 26. Sep­tem­ber 1959 weih­te die Kame­rad­schaft der ehe­ma­li­gen 1.Ostpreußischen Infan­te­rie­di­vi­si­on ihr Krie­ger­denk­mal ein, wel­ches unter­halb des Elber­fel­der Ehren­fried­hofs errich­tet wor­den war. Auch die neu gegrün­de­te Bun­des­wehr nahm an den Fei­er­lich­kei­ten der “alten” Kame­ra­den teil. Der Anlaß für die Errich­tung des Denk­mals in Wup­per­tal war, so erklär­te der ehe­ma­li­ge Kom­man­deur des 1.Inf.Regts. Oberst a.D. von Tyco­wicz, dass die 1.Ostpreußische Infan­te­rie­di­vi­si­on wäh­rend des “Sitz­krie­ges” (auf frz. “drô­le de guer­re” genannt) vor Beginn des Angriffs auf Frank­reich in Wup­per­tal lag. Zwi­schen den Sol­da­ten und der Bevöl­ke­rung Wup­per­tals und der Umge­bung sol­len sich herz­li­che Bezie­hun­gen gebil­det haben. Dem­entspre­chend ver­brach­te man den Tag mit Wie­der­se­hens­fei­ern in den Loka­len in Wup­per­tal, Solin­gen und Tönis­hei­de.1



Die (recht aus­sa­ge­lo­se) Inschrift auf dem bis auf das Eiser­ne Kreuz schmuck­lo­sen Gedenk­stein lautet:

“Der Ver­gan­gen­heit
Der Zukunft
1.(Ostpr) Infanterie-
Division
Inf.Regt.1‑Inf.Regt.22
Inf.Regt.43-Art.Regt.1
1.Art.Regt.37-Div.AA.1
Nachr.Abt.1‑Pi.Batl.1
Pz.Jag.Abt.1
Divisionstruppen”

Das Denk­mal wird auch heu­te noch gepflegt und genutzt:


Abge­leg­te Krän­ze am 20.11.2009 Frau­en­ar­beits­ge­mein­schaft Wup­per­tal, Ver­band der Reser­vis­ten der Deut­schen Bun­des­wehr e.V., Kame­rad­schaf­ten ehe­ma­li­ge 1.Ostpr.Inf.Division (v.l.n.r.)

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Denksäule zur Erinnerung an die Befreiungskriege

Am 19.Oktober 1913 jähr­te sich die Völ­ker­schlacht bei Leip­zig zum hun­ders­ten Mal. Es war für die Elber­fel­der Jugend­ver­ei­ne der Anlass, die­sem Ereig­nis, der Befrei­ung des Vater­lan­des, ein Denk­mal zu set­zen. Unter­stützt wur­den sie von August von der Heydt, der am Kies­berg ein Grund­stück stif­te­te, auf dem die Gedenk­säu­le errich­tet wur­de. Von dem Pla­teau, das heu­te leicht unter­halb des Ein­gangs zum Elber­fel­der Ehren­fried­hof liegt, hat­te man vor bald eben­falls hun­dert Jah­ren einen wun­der­vol­len Blick über die Stadt. Heu­te ist der Bereich zugewachsen.


Das Denk­mal auf einer Foto­gra­fie unbe­kann­ten Datums. Der Adler auf der Bron­ze­ku­gel wur­de 1987 gestoh­len und zer­stört. Das Denk­mal wur­de offen­sicht­lich auch als “Jugend­wehr-Denk­mal” bezeich­net. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 010/19/15 (Bild hin­zu­ge­fügt am 27.12.2011)

Der Obe­lisk ist 7,60m hoch und wur­de von einem bron­ze­nen Adler gekrönt, der auf eine bron­ze­nen Kugel saß. Die­se Figur vom Frank­fur­ter Bild­hau­er Wil­liam Ohly wur­de 1987 geklaut und zer­stört, das Denk­mal wur­de beschmiert.


Der Obe­lisk heute.

Die Vor­der­sei­te

An der Vor­der­sei­te — dem Tal zuge­wandt — ist ein Eiser­nes Kreuz, von einem Eichen­kranz umge­ben, ange­bracht. Die Pla­ket­te unter­halb wur­de nach dem Zwei­ten Welt­krieg ange­fer­tigt.1 Sie trägt die Inschrift:

Den Opfern
der Weltkriege
1914–1918
1939–1945”


An den Sei­ten sind zwei wei­te­re Inschrif­ten angebracht:

Zur Erin­ne­rung
an die Befreiung
des Vaterlands
1813.
Errich­tet von der
Jugend der Stadt
Elberfeld
1913.”

Die ande­re Inschrift lautet:

“Auf dem vom
Frei­herrn August
von der Heydt
aus die­sem Anlass
gestifteten
Grundstück”

 

Kriegerdenkmal zu Ehren der ehemaligen Kriegsgefangenen auf dem Barmer Ehrenfriedhof

Auf dem Bar­mer Ehren­fried­hof gibt es im obe­ren Teil eine klei­ne “Anla­ge”, die nicht zum eigent­li­chen Ehren­fried­hof gehört. Sie besteht aus einem Gedenk­stein und sie­ben Grä­bern aus­län­di­scher Kriegsgefangener.



Die Anla­ge wur­de ange­regt und ange­legt vom “Ver­ein der ehe­ma­li­gen Kriegs­ge­fan­ge­nen Bar­men”. Die Gefal­le­nen star­ben als Kriegs­ge­fan­ge­ne in den letz­ten Kriegs­ta­gen in Bar­mer Laza­ret­ten und wur­den auf ver­schie­de­nen Fried­hö­fen bei­gesetzt, um dann 1933 auf dem Ehren­fried­hof eine gemein­sa­me letz­te Ruhe­stät­te zu fin­den. Am 21.Mai 1933 über­gab der Ver­ein die Gedenk­stät­te in die Obhut der Stadt. Anwe­send waren der bel­gi­sche Vize­kon­sul aus Köln und Ver­tre­ter der Behör­den, der Krie­ger­ver­bän­de und der Kir­chen. Die Gedenk­re­de hielt der pen­sio­nier­te Rek­tor Richard Blaß, den man wegen sei­ner Bemü­hun­gen um die Frei­las­sung deut­scher Kriegs­ge­fan­ge­ner “Vater der Kriegs­ge­fan­ge­nen” nann­te. Er wies dar­auf­hin, dass deut­sche ehe­ma­li­ge Kriegs­ge­fan­ge­ne die Ein­rich­tung der Anla­ge ange­regt hat­ten. Man wüss­te hier in Bar­men nicht mehr als die Namen und Daten der Gestor­be­nen, aber man sei sicher, dass sie für ihr Vater­land und ihre Idea­le gekämpft hat­ten und gefal­len waren. In der Stun­de des Todes hät­ten sie kein Trost­wort in ihrer Mut­ter­spra­che höre kön­nen, was alle mit Mit­ge­fühl erfül­len müs­se. Für die musi­ka­li­sche Beglei­tung sorg­te Posau­nen­chor des Evan­ge­li­schen Män­ner- und Jüng­lings­ver­ein Wich­ling­hau­sen, das Wald­horn­quar­tett des städ­ti­schen Orches­ters und der Män­ner­ge­sang­ver­ein Barmens.


Die Inschrift auf dem Gedenk­stein ist eine der schlich­tes­ten und schöns­ten, wie ich finde:

 ‘Nicht Hass
Son­dern Liebe
regie­re die Welt!’

Patengräber
der
ehem. Kriegsgefangenen
Barmen.”

In der Ursprungs­ver­si­on war die Inschrift von zwei Kreu­zen gesäumt, das lin­ke scheint abhan­den gekom­men zu sein.1


Die­ser Grab­stein gehört zu einem ser­bi­schen Sol­da­ten, neben ihm sind noch drei Bel­gi­er und drei Rus­sen beer­digt. Die Grab­stei­ne sind von der Auf­ma­chung den ande­ren Grab­stei­nen auf dem Ehren­fried­hof nachempfunden.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Kriegerdenkmal auf dem Ehrenfriedhof Barmen

Unda­tier­te, nicht gelau­fe­ne Post­kar­te, die die Auf­bah­rung von vier Gefal­le­nen in der Ruh­mes­hal­le und zwei Bil­der vom Ehren­fried­hof zeigt. An den vier Sär­gen leh­nen je zwei Krän­ze, im Hin­ter­grund sind jun­ge Bäu­me zu sehen. Vier Kan­de­la­ber ste­hen hin­ter den Sär­gen. Die Sta­tu­en der Kai­ser Fried­rich III., Wil­helm I. und Wil­helm II. (v.l.n.r) bli­cken auf die Sze­ne­rie. Links des Bil­des ist das Eiser­ne Kreuz am Band zu sehen, indem die Kro­ne, ein “W” und die Zahl 1914 (von oben nach unten) zu erken­nen sind. An der rech­ten Sei­te, ver­bun­den über die “Gir­lan­de” ist das Bar­mer Wap­pen zu sehen. Die bei­den unte­ren Bil­der zei­gen den geschmück­ten Ehren­fried­hof im Jahr 1914 mit eben­falls vier Gräbern.

Der Ehren­fried­hof Bar­men wur­de bereits 1914 ange­legt und im sel­ben Jahr wur­den schon die ers­ten Gefal­le­ne bestat­tet. Der Fried­hof war der ers­te im Regie­rungs­be­zirk Düs­sel­dorf und wur­de ande­ren Städ­ten zur Nach­ah­mung emp­foh­len. Er liegt in den Bar­mer Anla­gen an der Löns­stra­ße, das Grund­stück war ein Geschenk der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ei­nes. Wie die obi­ge Post­kar­te zeigt, wur­den die ers­ten Opfer des Krie­ges noch in der
Ruh­mes­hal­le auf­ge­bahrt. Ob man spä­ter wei­ter­hin die Gefal­le­nen, der ver­mut­lich in Bar­mer Laza­ret­ten ihren Ver­let­zun­gen erla­gen, vor der Sta­tue des Kriegs­her­ren päsen­tier­te und ehr­te, ist unklar, kann aber bezwei­felt werden.


Das Krie­ger­denk­mal auf eine unda­tier­ten Post­kar­te. Die Inschrift war noch deut­lich klei­ner als heu­te. (Bild ergänzt am 28.12.2013)

Der Ehren­fried­hof auf einer Fotof­gra­fie unbe­kann­ten Datums, am 14.2.1930 als Post­kar­te gelau­fen. Es zeigt den Ein­gang zum Ehren­fried­hof, auf dem Pos­ta­ment fehlt der Löwe, die Inschrift ist aber zu erken­nen. Mög­li­cher­wei­se stammt das Bild aus der Zeit der Her­rich­tung des “rich­ti­gen” Löwens im Jahr 1922.

Der Blick vom unte­ren Ein­gang des Ehren­fried­hofs auf den unte­ren Teil und das Kriegerdenkmal.

Der Ehren­fried­hof ist in drei Tei­le geteilt: Im unte­ren Teil sind die Grä­ber in Reih’ und Glied und dort steht das Krie­ger­denk­mal. Dar­an schließt sich im rech­ten Win­kel ein ter­ras­sen­ar­ti­ger Teil an, wo die Grä­ber eben­falls in Rei­hen vor den Mau­ern lie­gen. Im obe­ren Teil sind die Grä­ber in Krei­sen und sehr weit­läu­fig ange­ord­net, wäh­rend die spä­te­ren Grab­stel­len der Gefal­le­nen des Zwei­ten Welt­kriegs wie­der eng in Rei­hen gesetzt wurden.

Das fol­gen­de Bild zeigt das Krie­ger­denk­mal genau­er. Die nie­der­ge­leg­ten Krän­ze stam­men vom Volks­trau­er­tag im Novem­ber. Auf dem Sockel thront ein Bar­mer Löwe, dar­un­ter ist eine uns heu­te bizarr vor­kom­men­de Inschrift angebracht.


Das Fun­da­ment des Löwen wur­de auf einem Last­wa­gen­mit 10 vor­ge­spann­ten Pfer­den zum Ehren­fried­hof geschafft. Umd as Krie­ger­denk­mal her­um ste­hen 10 Säu­len, die noch vor eini­gen Jah­ren ein offe­nes Dach, einem Wan­del­gang ähn­lich, trugen.

Der Löwe und die Inschrift.

Hier schwei­ge ein jeder von sei­nem Leid

und noch so gros­ser Not. Sind wir nicht
alle zum Opfer bereit und zu dem Tod.
Eines steht gross in den Him­mel gebrannt

Alles darf untergehen
Deutsch­land unser Kin­der und Vaterland,

Deutsch­land muss bestehen”


Am 30.September 1916 wur­de das Denk­mal anläss­lich der ers­ten Erwei­te­rung des Ehren­fried­hofs  vor­ge­stellt, aller­dings war es damals noch nicht fer­tig­ge­stellt. Der Löwe, geschaf­fen vom in Elber­feld gebo­re­nen und in Ber­lin arbei­ten­den Bild­hau­er Paul Wyn­and, stand damals zwar bereits auf dem Sockel, aller­dings war es noch nicht das gewünsch­te Denk­mal, denn dies soll­te in ver­gol­de­ter Bron­ze aus­ge­führt wer­den. Dafür stand das Mate­ri­al durch den Krieg nicht zur Ver­fü­gung. Am 6.Juli 1922 beschloss die Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung die Voll­endung des Denk­mals. Am 20.Oktober des Jah­res wur­de das Denk­mal des Löwen “als trut­zi­ges Wahr­zei­chen der Stadt” und “Sym­bol der todes­mu­ti­gen Treue und Tap­fer­keit” der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt und zu Spen­den auf­ge­ru­fen, denn die Kos­ten waren noch nicht gedeckt. Die Inschrift stammt vom Bar­mer Schrift­stel­ler Will Ves­per (1882–1962).


Die­se Post­kar­te unbe­kann­ten Datums zeigt die Dach­kon­struk­ti­on, die von den Säu­len getra­gen wird. Die Kar­te befin­det sich im Besitz des Ver­fas­sers. (Bild ergänzt am 18.September 2012)

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg wur­den unter der Inschrift von Ves­per vier Zei­len aus Bron­ze, geschaf­fen vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Fritz Ber­nuth, ergänzt:

Den Toten
der Weltkriege
1914–1818
1939–1945”



Die Grab­in­schrif­ten sind im Ver­gleich zu ande­ren Grab­stel­len gefal­le­ner Sol­da­ten recht aus­führ­lich. Der Name ist natür­lich ver­zeich­net, der Rang und die Waf­fen­gat­tung, die Ein­heit, der Geburts­ort und das ‑datum, der Ort der Ver­wun­dung und der Ort des Todes und das Todes­da­tum. Die Gestal­tung der Bron­ze­ta­feln wur­de den Bar­mer Unter­neh­mern Otto Wirth und Emil Meu­rer 1921 zu einem Stück­preis von 120 RM über­tra­gen.1



Am Krie­ger­denk­mal wen­det man sich dann nach rechts zum Erwei­te­rungs­teil, der durch die Zahl der Gefal­le­nen nötig wur­de. Über meh­re­re Trep­pen — auf den­Ter­ras­sen” lie­gen wei­te­re Gefal­le­ne, geht man auf ein schlich­tes Kreuz zu:



Anschlie­ßend, im drit­ten Teil, geht es in den Wald. Auch hier lie­gen noch Gefal­le­ne, im unte­ren Teil Sol­da­ten des Ers­ten, im obe­ren des Zwei­ten Weltkrieges.


 

So sieht es aus, wenn an einem Juni­mor­gen die Son­nen­strah­len sich einen Weg durch den Mor­gen­ne­bel bah­nen. Man sieht gut, dass die Grab­stei­ne hier zwi­schen den Bäu­men und Büschen lie­gen. Der Anblick ist fast schon roman­tisch. Den­noch haben sie auch hier meis­tens eine bestimm­te Anord­nung, näm­lich in Kreisen:



 

Hier im obe­ren Teil hat man auch das Denk­mal des “Ster­ben­den Krie­gers” auf­ge­stellt. Die Sol­da­ten des Zwei­ten Welt­kriegs lie­gen am obe­ren Rand des Ehren­fried­hofs “in Reih und Glied” in mili­tä­ri­scher Ord­nung. Ihre Grab­stei­ne sind schmuck­los und ver­zeich­nen Rang, Name und die Lebensjahre.

Auch die­ses Bild stammt vom Volks­trau­er­tag und an eini­gen Grä­bern wur­den klei­ne Geste­cke hin­ge­legt. Auch bei eini­gen weni­gen Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs fand sich noch ein letz­ter Gruß:



Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte