Gedenktafel für Carl Riedel

Am 6. Okto­ber 1827 wur­de in Cro­nen­berg “An der Hüt­te” im Haus des Apo­the­kers Gus­tav Rie­del und sei­ner Frau Wil­hel­mi­ne (geb. Schlie­per) Carl Rie­del gebo­ren. Er erlern­te spä­ter das Sei­den­fär­ber­hand­werk, ent­schloss sich aber 1848 das Stu­di­um der Musik auf­zu­neh­men. Nach einem Vor­be­rei­tungs­kurs in Kre­feld ging er im Herbst 1849 an das Kon­ser­va­to­ri­um in Leip­zig und ließ sich dort spä­ter nach drei­jäh­ri­gem Stu­di­um (unter ande­rem auch der Phi­lo­so­phie, Natur­wis­sen­schaf­ten und Lite­ra­tur) als Musik­leh­rer nie­der. Sei­ne beson­de­re Lei­den­schaft war der Chor­ge­sang. 1854 grün­de­te er ein Män­ner­quar­tett, das sich spä­ter zum gemisch­ten Chor und anschlie­ßend zum welt­be­kann­ten Rie­del-Ver­ein mit 300 Mit­glie­der ent­wi­ckel­te. 1868 wur­de Carl Rie­del Prä­si­dent des All­ge­mei­nen Deut­schen Musik­ver­eins, außer­dem war er Vor­sit­zen­der des Leip­zi­ger Wag­ner-Ver­eins und Mit­be­grün­der der Beet­ho­ven-Sti­fung. Am 400. Todes­tag Mar­tin Luthers erhielt er die Ehren­dok­tor­wür­de der Uni­ver­si­tät Leip­zig, Her­zog von Alten­burg ernann­te ihn zum Pro­fes­sor und 1884 wur­de er Groß­her­zog­lich Wei­ma­ri­scher Kapell­meis­ter. Sei­ner Hei­mat­stadt, sei­nen Freun­den und sei­ner Fami­lie blieb Zeit sei­nes Lebens ver­bun­den und war hier oft zu Gast. Am 3. Juni 1888 starb er in Leipzig.


Gedenk­ta­fel für Prof. Dr. Carl Rie­del, Hüt­ter Str. 4

1976 fei­er­te der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein sein 25jähriges Bestehen und erin­ner­te zu die­sem Anlass an den Sohn der ehe­ma­li­gen Stadt Cro­nen­berg. Am Geburts­haus im Cro­nen­ber­ger Orts­kern (heu­te Hüt­ter Str. 4, damals Schul­str. 117) brach­te man eine Gedenk­ta­fel an, die ein Enkel des Musi­kers, Wer­ner Schnei­der, gestif­tet hat­te. Die Inschrift lau­tet:1


Geburts­haus von
Pro­fes­sor Dr. Carl Riedel
* 6.Oktober 1827
+ 3.       Juni 1888
Begrün­der und Lei­ter des Reidelvereins
in Leip­zig, einer spä­ter weltberühmten
Chorgemeinschaft.
———————-
Prä­si­dent des All­ge­mei­nen Deutschen
Musik­ver­eins 1868 — 1888”

Steinfigur Schütze

Die Schüt­zen­stras­se beginnt hier und führt nach links, rechts die Rödi­ger Strasse.

Unge­fähr im Jahr 1932 wur­de die Häu­ser Rödi­ger Str.150 und Schüt­zen­str. 2 und 2a im Nor­den Bar­mens fer­tig­ge­stellt. Sie wur­den errich­tet im Auf­trag der Bau­ge­nos­sen­schaft Eigen­heim aus Mül­heim (Ruhr) vom Archi­tek­ten Prof. Peter Klotz­bach. Auf einem gemau­er­ten Pfei­ler steht in Höhe der ers­ten Eta­ge eine Stein­fi­gur, die mit einem Gewehr bewaff­net ist. Unklar ist, ob die Figur von Peter Klotz­bach stammt.


Der Schüt­ze.

Die Schüt­zen­str., die hier beginnt, wur­de 1873 nach der Bar­mer Schüt­zen­ge­sell­schaft  benannt, die ihr Schüt­zen­haus 1868 in der Schüt­zen­str. Nr. 25 erbau­te. Doch bereits 1889 war das Haus nicht mehr in ihrem Besitz.1

Ehrentafel des Gymnasiums Bayreuther Straße

Das Staat­lich natur­wis­sen­schaft­li­che Gym­na­si­um an der Bay­reu­ther Stras­se, frü­her das Staat­li­che Real­gym­na­si­um Elber­feld, fei­er­te 1957 sein 50jähriges Bestehen. Aus die­sem Anlass ent­schloss man sich mit einer Ehren­ta­fel für die gefal­le­nen Leh­rer und Schü­ler des Zwei­ten Welt­kriegs deren Andenken in Erin­ne­rung zu hal­ten. Das Denk­mal schuf der Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Hell­muth Grüt­te­fien, der ehe­ma­li­ger Schü­ler und Abitu­ri­ent des Jahr­gangs 1925, Regie­rungs­di­rek­tor Dr.Otto Ter­ste­gen, hielt in der Fei­er­stun­de am 29.September 1957 die Anspra­che und anschlie­ßend ent­hüll­te der Vor­sit­zen­de der Ver­ei­ni­gung ehe­ma­li­ger Schü­ler, der Rechts­an­walt Paul Leh­mann, die Ehrentafel.


Die Ehren­ta­fel im Alt­bau des Gym­na­si­ums Bay­reu­ther Strasse.

Die Ehren­ta­fel schuf der Bild­hau­er Grüt­te­fien aus Kera­mik­plat­ten, auf denen in erha­be­nen Buch­sta­ben die Namen der vier gefal­le­nen Leh­rer und der 170 Schü­ler dicht gedrängt ver­zeich­net sind. Die Kera­mik­plat­ten wur­den auf Spe­zi­al­putz aus Trie­rer Kalk gebet­tet, die unter­schied­li­chen Far­ben wur­den durch Reduk­ti­ons­brand im mit Erlen­holz befeu­er­ten Ofen erzeugt. 1966 wur­de die Ehren­ta­fel nach Um- und Anbau­ar­bei­ten am Schul­ge­bäu­de an sei­nen heu­ti­gen Platz am Ver­bin­dungs­flur zwi­schen Alt und Neu­bau ver­setzt, dabei wur­de die Anord­nung der Namen ver­än­dert. Der heu­ti­gen ellip­sen­ar­ti­gen Form war eine offe­ne­re, eher recht­ecki­ge vor­aus gegan­gen.1


Die Inschrift.

Damals wie heu­te lau­te­te die Inschrift am Kopf der Tafel:

“Den Toten zum Gedenken
den Leben­den zur Mahnung
2.Weltkrieg 1939–1945”

Direkt neben der Ehren­ta­fel fin­det sich die Ehren­ta­fel des Staat­li­chen Real­gy­man­si­ums Elber­feld für die Gefal­le­nen des Ers­ten Weltkriegs.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Hermann-Löns-Denkmal

Das Her­mann-Löns-Denk­mal auf dem Nützenberg

Am 29.September 1934 weih­te der Ber­gi­sche Jagd­club im Gar­ten sei­nes Jagd­hau­ses an der Gren­ze zu Nevi­ges (noch heu­te heißt die nächs­te Hal­te­stel­le Jagdhaus/Grenze) sein Denk­mal für Her­mann Löns ein. Her­mann Löns kam am 29.August 1866 in Kulm (West­preus­sen) zur Welt und wur­de nach anfäng­li­chen medi­zi­ni­schen und natur­wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en und Tätig­kei­ten als Schrift­lei­ter in Han­no­ver und Bücke­burg frei­er Schrift­stel­ler. Einem brei­ten Publi­kum wur­de er durch sei­ne Hei­de-Erzäh­lun­gen und gefühl­vol­le Lyrik bekannt, außer­dem schil­der­te er Tier- und Pflan­zen­be­ob­ach­tun­gen mit natur- wis­sen­schaft­li­cher Prä­zi­si­on. Am 26.September 1914 fiel Her­mann Löns als 48jähriger Kriegs­frei­wil­li­ger bei Reims. Durch sei­ne patrio­ti­sche und natio­na­lis­ti­sche Hal­tung wur­de er post­hum zum Vor­bild der Natio­nal­so­zia­lis­ten1, die mehr­fach nach 1934 sei­ne ver­meint­li­chen Gebei­ne umbet­te­ten und mit Pomp bestat­te­ten. Ver­mut­lich ent­stand die Idee zur Errich­tung die­ses Denk­mals in die­sem Zusam­men­hang, vor allem ab 1935 wur­den ver­mehrt Löns-Denk­mä­ler in Deutsch­land, Öster­reich und ande­ren Län­dern errich­tet, heu­te gibt es ca. 140.2


Die schlich­te Inschrift.

Die Ein­wei­hung des Denk­mals — der Stein aus dem Stein­brü­chen der Fir­ma J.Mai & Co. an der Var­res­be­cker Str. wur­de vom Elber­fel­der Bild­hau­er Otto Schmidt bear­bei­tet und mit dem Schrift­zug “LÖNS” ver­se­hen — kurz nach dem 20.Todestags des Schrift­stel­lers, Dich­ters und Sol­da­ten wur­de vom Jagd­club mit einer Fei­er­stun­de und einem Her­mann-Löns-Erin­ne­rungs­schie­ßen abge­schlos­sen. Der Vor­sit­zen­de Kritz­mann und der Poli­zei­prä­si­dent Habe­nicht beton­ten die Vor­bild­funk­ti­on Löns, da die­ser Hei­mat und Natur geliebt und ihnen die Treue gehal­ten hatte.

In der Elber­fel­der und auch in der Bar­mer Stad­hal­le zeig­te die Kreis­film­stel­le bei Gedenk­fei­ern Fil­me über die Hei­de­kul­tur, Ernst Löns erzähl­te aus dem Leben sei­nes Bru­ders und in einer Aus­stel­lung wur­den die Hin­ter­las­sen­schaf­ten des Schrift­stel­lers prä­sen­tiert. Die­se Gegen­stän­de befan­den sich im Besitz der Wit­we Wil­helm Hor­r­i­on, die als Haus­häl­te­rin für Löns gear­bei­tet und so die Aus­stel­lungs­stü­cke geerbt hat­te. Weni­ge Jah­re nach des­sen Tod war sie nach Bar­men gezogen.
1973/74 wur­de das Jagd­haus abge­ris­sen (und durch einen Kin­der­gar­ten ersetzt) und das Denk­mal auf dem Nüt­zen­berg, in der Nähe des Wey­er­busch­turms, auf­ge­stellt.3
Ver­mut­lich 1935 wur­de im Mar­schei­der Tal die Quel­le eines klei­nen Bachs nach Her­mann Löns benannt.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Zwei Säulen des alten Barmer Rathauses

Ehe­mals Teil des Bar­mer Rat­hau­ses, heu­te am Nordpark.

1797 ließ sich Fried­rich Bredt am Werth in Bar­men ein Pri­vat­haus im ita­lie­ni­schen Stil errich­ten. 1825 erwarb die Stadt Bar­men das Haus von des­sen Schwie­ger­sohn, dem Frei­herrn von Car­nap, und rich­te­te dort ihr Rat­haus ein. 1908 schließ­lich leg­te man in Anwe­sen­heit des Kron­prin­zen­paa­res den Grund­stein zum Bau des heu­ti­gen Rat­hau­ses in Bar­men, auf des­sen Vor­platz das Haus Bredts einst stand. Wäh­rend der Bau­zeit von 1913–1921 wur­de die Vil­la Bredts Stück für Stück ent­fernt, zuletzt blie­ben noch die vier Säu­len des Ein­gangs übrig, von denen zwei 1926 auf Anre­gung des Stadt­bau­rats Hein­rich Köh­ler an der Wet­ti­ner Stra­ße und an der Melan­chthon­stra­ße auf­ge­stellt wurden.“Die zier­li­chen Sand­stein Säu­len, deren Schäf­te in den bei­den obe­ren Drit­teln kan­ne­liert sind [Aus­keh­lung eines Objek­tes mit senk­rech­ten, kon­ka­ven Fur­chen, Anm.] und gleich einer ioni­schen Säu­le in Volu­ten [frz. (abge­lei­te­tet) Aus­druck für eine Schne­cken­form, Anm.] enden, tru­gen […] den Altan [offe­ne, auf Stüt­zen oder Mau­ern ruhen­de Platt­form in einem Ober­ge­schoss eines Gebäu­des, Anm.] des alten Bar­mer Rat­hau­ses”, erklärt Ruth Mey­er-Kahr­weg in ihrem Stan­dard­werk Denk­mä­ler, Brun­nen und Plas­ti­ken in Wup­per­tal.1


Die Säu­le an der Grün­an­la­ge Wettiner/Hohenzollern Str. (Hal­te­stel­le Toelleturm)

Ergän­zung vom 25.10.2011:


Auf die­sem Bild des alten Bar­mer Rat­hau­ses kann man die Säu­len und den Altan des Gebäu­des erken­nen. Davor steht das Bar­mer Bis­marck-Denk­mal, wel­ches beim Neu­bau zur Ruh­mes­hal­le umzog. Ent­nom­men aus: West­deut­sche Zei­tung vom 21.02.1996. Das Bild ist in der Über­schrift auf das Jahr 1900 datiert.

Posi­ti­on der Säu­le auf den Südhöhen


Posi­ti­on der Säu­le am Nordpark


Gedenkstein zur tausendjährigen Zugehörigkeit der Rheinlande zum Deutschen Reich

Der Find­ling im Freu­den­ber­ger Wald.

925 erkann­ten die Mäch­ti­gen des Her­zog­tums Loth­rin­gen, wel­ches sich von der Nord­see den Rhein ent­lang bis zu den Alpen erstreck­te (Sie­he Kar­te bei Wiki­pe­dia), die Herr­schaft Königs Hein­rich I. anstel­le der des west­frän­ki­schen Königs an. Tau­send Jah­re spä­ter fei­er­te das Rhein­land und damit auch die Stadt Elber­feld im Bewusst­sein der schwie­ri­gen Lage Deutsch­lands nach dem Ers­ten Welt­krieg (Ruhr­be­set­zung 1923, Beset­zung des lin­ken Rhein­ufers 1918–1926) das Jubi­lä­um der Zuge­hö­rig­keit des Rhein­lands zum Deut­schen Reich. Es ist natür­lich zwei­fel­haft, dass die Zeit­ge­nos­sen den Zusam­men­schluss der Sach­sen, Fran­ken, Schwa­ben, Bay­ern und eben der Loth­rin­ger unter einem König als die Geburt des Deut­schen Rei­ches emp­fan­den. Aber die Errich­tung die­ses Denk­mals und die drei­tä­gi­gen Fei­er­lich­kei­ten stan­den vor allem unter dem Ein­druck der Gegen­wart des Jah­res 1925.


Gedenk­stein zur tau­send­jäh­ri­gen Zuge­hö­rig­keit der Rhein­lan­de zum Deut­schen Reich

Am 25.Mai 1925, einem Sams­tag, began­nen die Fei­er­lich­kei­ten mit Mor­gen­fei­ern in den Schu­len Elber­felds, spä­ter weih­te man im Freu­den­ber­ger Wald den “Gedenk­stein zur tau­send­jäh­ri­gen Zuge­hö­rig­keit der Rhein­lan­de zum Deut­schen Reich” und den dazu­ge­hö­ri­gen Ehren­hain ein. Der Ehren­hain war von der Elber­fel­der Jugend ange­legt wor­den, dazu waren auf 1.80 Hekt­ar 1000 Eichen, 1000 Buchen und 1000 Tan­nen süd­lich des Freu­den­ber­ger von-der-Heydt Sport­plat­zes gepflanzt wor­den. Zu die­sem Zweck waren unter den Schul­kin­dern 2.732,12 Mk gesam­melt worden.

Der gewal­ti­ge Find­ling von 3 Metern Brei­te und 1,5 Metern Höhe liegt heu­te ver­steckt im Gebüsch, die Inschrif­ten sind nicht leicht zu ent­zif­fern.1


Die Inschrift auf dem Find­ling (Bild ersetzt am 16.01.2012)

Die Inschrift auf dem Find­ling lautet:

Ehren­hain
Gestif­tet von der Elber­fel­der Jugend
zur Erin­ne­rung an die tausendjährige
Zuge­hö­rig­keit der Rheinlande
zum Deut­schen Reich
am 23.Mai 1925”

An der rech­ten Sei­te des Find­lings ist der Treu­schwur aus Schil­lers Wil­helm Tell in den Stein getrie­ben worden:
“Wir wol­len sein
ein einzig
Volk von Brüdern,
in kei­ner Not
uns trennen
und Gefahr!”
Die Inschrift auf der rech­ten Sei­te. (Bild hin­zu­ge­fügt am 16.01.2012)

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Georg Kolbes Brunnen und Skulptur “Bellona”

Foto­gra­fie des Bel­lo­na-Brun­nens, ent­stan­den  ver­mut­lich zwi­schen 1933 und 1943, da die Fah­ne im lin­ken Bild­ab­schnitt das Haken­kreuz der Natio­nal­so­zia­lis­ten zu tra­gen scheint. Im Hin­ter­grund das Hotel Kai­ser­hof, hier fin­det sich heu­te die Asphalt­wüs­te des Döp­pers­berg. Die Stra­ße, die links hin­ab führt, ist die Alte Frei­heit, man kann den Schwe­be­bahn­hof Döp­pers­berg (Köbo-Haus) erken­nen. Post­kar­ten­samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum. (Bild hin­zu­ge­fügt am 27.12.2011)

1914 bemüh­ten sich Elber­fel­der Bür­ger eine Brun­nen­an­la­ge in der dama­li­gen Grün­an­la­ge am Haupt­bahn­hof  zu errich­ten und spen­de­ten dafür 4.600 Mk, im Juli 1915 waren unter ande­rem mit­hil­fe der Zin­sen der Lüh­dorf-Platz­hoff-Stif­tung 10.000 Mk zusam­men- gekom­men. Am 6.Juli 1915 konn­te Ober­bür­ger­meis­ter Funck den Stadt- ver­ord­ne­ten mit­tei­len, dass man erfolg­reich um Mit­tel aus dem Lan­des­kunst­fonds gewor­ben hat­te und das Kul­tus­mi­nis­te­ri­um sich bereit erklärt habe, für Elber­feld einen Brun­nen zu spen­den. Die Kos­ten in Höhe von 30.000 Mk soll­ten zu einem Drit­tel von der Stadt getra­gen wer­den. Aus einem Wett­be­werb war bereits ein Ent­wurf des Bild­hau­ers Georg Kol­be als Preis­trä­ger her­vor­ge­gan­gen. Der Brun­nen besaß zwei Scha­len, aus der klei­ne­ren ergoss sich das Was­ser in eine grö­ße­re. In der Mit­te fan­den sich die bei­den Bron­ze­fi­gu­ren: Die Kriegs­göt­tin reich­te einem “erwa­chen­den Krie­ger”, so die zeit­ge­nös­si­sche Beschrei­bung, ein Schwert.1


Foto­gra­fie des Bel­lo­na-Brun­nens in der Grün­an­la­ge vor dem Haupt­bahn­hof. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum 010/3/45 (Bild hin­zu­ge­fügt am 27.12.2011)

Auf die­ser Post­kar­te ist zuse­hen, wie der Brun­nen in Betrieb mög­li­cher­wei­se aus­sah. Post­kar­te gelau­fen am 10. Janu­ar 1933. (Bild hin­zu­ge­fügt am 9. Juli 2018)

Post­kar­te mit der Bel­lo­na. Bild ergänzt am 17. April 2021.

OB Funck war erfreut, dass “jedem Besu­cher der Stadt schon beim Ein­tritt eine Vor­stel­lung davon gege­ben wird, daß bei uns nicht nur die nüch­ter­ne Arbeit, son­dern auch Sinn für Höhe­res zu Hau­se ist.“2 Aller­dings dau­er­te es noch bis 1922, bis die Besu­cher den Brun­nen bewun­dern konn­ten. Roh­stoff­man­gel wäh­rend des Krie­ges und die Infla­ti­on in Fol­ge des Krie­ges ver­hin­der­ten die Auf­stel­lung. Die Kos­ten für die Stadt stie­gen so von 10.000 Mk Eigen­be­tei­li­gung und 3.00 Mk Neben­kos­ten auf 13.333 Mk Eigen­be­tei­li­gung und 12.000 Mk Neben­kos­ten (!) im Mai  1919, im Novem­ber 1921 war die Gesamt­hö­he von 47.000 MK erreicht.3


Die Figu­ren des ehem. “Elber­fel­der Brun­nens”, bzw. “Brun­nen am Haupt­bahn­hof” vor der Zentralbibliothek.

Kol­be scheint dem Brun­nen kei­nen Namen gege­ben haben (er nann­te es ein­fach den Elber­fel­der Brun­nen), sodass schon vor dem Auf­stel­len ver­schie­de­nen Bezeich­nun­gen kur­sier­ten. Es ging von “Krie­ger­ge­denk­brun­nen”, über “Auf­ruf” bis zur Bezeich­nung “Das Erwa­chen”, 1933 folg­te die Bezeich­nung “Krie­ger und Geni­us” durch Rudolf Bin­ding, die Bun­des­bahn­di­rek­ti­on Wup­per­tal sprach in der Fest­schrift zum 100jährigen Jubi­lä­um 1950 von “Trost und Leid” und erklär­te, dass eine Gott­heit dem ermat­te­ten Krie­ger ein Schwert rei­che. 1949 sprach die West­deut­sche Zei­tung erst von einem “Ster­ben­dem Krie­ger” und spä­ter von der “Bel­lo­na”.


Die Bel­lo­na-Grup­pe mit der klei­nen Brun­nen­scha­le vor der Zen­tral­bi­blio­thek. Post­kar­ten­samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum (Bild hin­zu­ge­fügt am 27.12.2011)

In die­sem Jahr (1949) wur­de die Figu­ren­grup­pe von der Grün­an­la­ge am Haupt­bahn­hof zur klei­nen Grün­an­la­ge neben der Stadt­bi­blio­thek (Kol­ping­str.) ver­setzt. Die Fir­ma Hugo Wes­sel­mann nahm die Umset­zung vor, zunächst wur­de auch die klei­ne Brun­nen­scha­le mit­ver­setzt, spä­ter aber wie­der ent­fernt.4



Bergbahn-Denkmal

Das Denk­mal für die Bar­mer Berg­bahn in den Bar­mer Anlagen.

1,6 Kilo­me­ter Stre­cke, bis zu 16,8 Pro­zent Stei­gung, 12 Minu­ten Fahr­zeit und 65 Dienst­jah­re, das sind, in Zah­len gefasst, die Leis­tungs­da­ten der Bar­mer Berg­bahn, die seit dem 16.April 1894 die Bar­mer Innen­stadt mit dem Toel­le­turm ver­band, als ers­te zwei­glei­si­ge, elek­trisch betrie­be­ne Zahn­rad­bahn der Welt. Am 4.Juli 1959 wur­de sie still­ge­legt, da sie den Stadt­vä­tern zu teu­er wur­de und man viel hät­te inves­tie­ren müs­sen, um die Stre­cke und Fahr­zeu­ge zu sanie­ren. Am 22.Oktober 1984 wur­de ein Stück der Berg­bahn wie­der in Dienst gestellt: Die Bar­mer Ersatz­kas­se stif­te­te aus Anlass ihres 100jährigsten Geburts­tags und des 50jährigen Bestehens der Pen­si­ons­kas­se ein Denk­mal. Dafür stell­te man in den Bar­mer Anla­gen gegen­über der BEK-Ver­wal­tung auf einem auf­ge­pflas­ter­tern, mit Kies gefüll­tem Fun­da­ment ein altes Gleist­sück mit Zahn­stan­ge auf, die beim Aus­bau aus dem Stra­ßen­pflas­ter der Stra­ße “An der Berg­bahn” sicher­ge­stellt wur­de. Dar­auf mon­tier­te man einen Rad­satz und einen Zahn­kranz der Stutt­gar­ter Zahn­rad­bahn “Zacke”, da von der Bar­mer Berg­bahn nichts übrig geblie­ben ist. Der Ideen­ge­ber war Heinz Reis­ten­bach, gestal­tet hat das Denk­mal der Archi­tekt Max R. Wen­ner.1


P1570378-1


Die Inschrift­ta­fel erklärt:

“1894                   Die Berg­bahn 1959
Zur Erin­ne­rung gestif­tet von der Pen­si­ons­kas­se für
die Ange­stell­ten der Bar­mer Ersatz­kas­se anlässlich
des 50-jäh­ri­gen Bestehens der Pen­si­ons­kas­se und des
100-jäh­ri­gen der Bar­mer Ersatz­kas­se Novem­ber 1984
Idee-Gestal­tung: Heinz Reis­ten­bach — Archi­tekt Max R. Wenner”

Wuppertal | 04.07.09 | Barmen | Bergbahntrasse |


2006/2007 wur­de das Denk­mal um eini­ge Meter nach Wes­ten ver­setzt und steht heu­te genau auf der Tras­se der Bar­mer Berg­bahn2. His­to­ri­sche Bil­der der Berg­bahn gibt es auf bahnen-wuppertal.de



Ernst-Günter-Plutte-Denkmal

Am 24. Febru­ar 1981 weih­te der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein auf dem Pan­ora­ma­platz in den Bar­mer Anla­gen — auf der Wie­se ober­halb der Gast­stät­te “Zum Fut­ter­platz” — zum 65. Geburts­tag des Vor­stands­vor­sit­zen Ernst-Gün­ter Plut­te ein Denk­mal mit sei­nem Namen ein. Dazu hat­te man zwei Fels­bro­cken aus Grau­wa­cke, die beim Bau der Dhünn­tal­sper­re aus dem Fels gesprengt wor­den waren mit sei­nem Namen (“E.G.Plutte”) und dem Datum der Auf­stel­lung versehen.


Der Stein mit der Inschrift.

Der Geehr­te wur­de am 24. Febru­ar 1916 in Düs­sel­dorf gebo­ren, besuch­te das Real­gym­na­si­um in Kre­feld und anschlie­ßend die Tex­ti­l­in­ge­nieur­schu­le in Wup­per­tal. Dar­an schloss sich eine kauf­män­ni­sche Leh­re in Her­de­cke an. Im Zwei­ten Welt­krieg war er Sol­dat und stieg zum Ritt­meis­ter auf. Nach dem Krieg war er Geschäfts­füh­rer und Gesell­schaf­ter der Bar­mer Fir­ma Peter August Lücken­haus GmbH & Co. 1970 wur­de er Vor­sit­zen­der der Arbeit­ge­ber­ver­bän­de Wup­per­tals und des Arbeit­ge­ber­ver­bands der rechts­rhei­ni­schen Tex­til­in­dus­trie. 1980 wur­de er Prä­si­dent des Gesamt­ver­bands Tex­til­wirt­schaft und wur­de nach sei­nem Aus­schei­den aus dem Amt 1986 Ehren­prä­si­dent. 1981 erhielt er das Ver­dienst­kreuz der BRD, 1989 wähl­te ihn die Leser der West­deut­schen Zei­tung zum “Wup­per­ta­ler” des Jah­res.1

Der eigent­li­che Grund für die Ehrung Plut­tes war aber sei­ne Tätig­keit für den Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein, bei dem er seit 1964 im Vor­stand saß2 und von 1967–1992 Vor­stands­vor­sit­zen­der war.3


Das Ernst-Gün­ter-Plut­te-Denk­mal, mit der am 24. Nov. 1981 gepflanz­ten Stieleiche.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Wilhelm-Vorwerk-Anlage

Die Wil­helm-Vor­werk-Anla­ge in den Bar­mer Anlagen.

Am 4. Novem­ber 1967 starb Wil­helm Vor­werk, Sohn Adolf Vor­werks, der die Erschlie­ßung des Gelän­de um den Toel­le­turm ange­sto­ßen hat­te, und Uren­kel des Begrün­ders Fir­ma Vor­werk & Sohn. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg hat­te man ihm den Vor­sitz des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins ange­tra­gen und er nahm die Her­aus­for­de­rung an, die Bar­mer Anla­gen von den Spu­ren des Zwei­ten Welt­kriegs zu befrei­en und die Wun­den zu hei­len. Am 8. April 1971 weih­te der BVV die Wil­helm-Vor­werk-Anla­ge am Höhen­weg im Bar­mer Wald ein, für die der Bild­hau­er Eugen Bus­mann im Auf­trag des BVV eine Bron­ze­ta­fel anfer­tig­te.1


Die Bron­ze­ta­fel.

Ihre Inschrift lau­tet schlicht:

Wil­helm Vorwerk
För­de­rer des Barmer
Verschönerungsvereins”

Heu­te wirkt die Wil­helm-Vor­werk-Anla­ge auf den Besu­cher vernachlässigt.