Gedenktafel für Carl Riedel

Am 6. Oktober 1827 wurde in Cronenberg „An der Hütte“ im Haus des Apothekers Gustav Riedel und seiner Frau Wilhelmine (geb. Schlieper) Carl Riedel geboren. Er erlernte später das Seidenfärberhandwerk, entschloss sich aber 1848 das Studium der Musik aufzunehmen. Nach einem Vorbereitungskurs in Krefeld ging er im Herbst 1849 an das Konservatorium in Leipzig und ließ sich dort später nach dreijährigem Studium (unter anderem auch der Philosophie, Naturwissenschaften und Literatur) als Musiklehrer nieder. Seine besondere Leidenschaft war der Chorgesang. 1854 gründete er ein Männerquartett, das sich später zum gemischten Chor und anschließend zum weltbekannten Riedel-Verein mit 300 Mitglieder entwickelte. 1868 wurde Carl Riedel Präsident des Allgemeinen Deutschen Musikvereins, außerdem war er Vorsitzender des Leipziger Wagner-Vereins und Mitbegründer der Beethoven-Stifung. Am 400. Todestag Martin Luthers erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig, Herzog von Altenburg ernannte ihn zum Professor und 1884 wurde er Großherzoglich Weimarischer Kapellmeister. Seiner Heimatstadt, seinen Freunden und seiner Familie blieb Zeit seines Lebens verbunden und war hier oft zu Gast. Am 3. Juni 1888 starb er in Leipzig.


Gedenktafel für Prof. Dr. Carl Riedel, Hütter Str. 4

1976 feierte der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein sein 25jähriges Bestehen und erinnerte zu diesem Anlass an den Sohn der ehemaligen Stadt Cronenberg. Am Geburtshaus im Cronenberger Ortskern (heute Hütter Str. 4, damals Schulstr. 117) brachte man eine Gedenktafel an, die ein Enkel des Musikers, Werner Schneider, gestiftet hatte. Die Inschrift lautet:1


„Geburtshaus von
Professor Dr. Carl Riedel
* 6.Oktober 1827
+ 3.       Juni 1888
Begründer und Leiter des Reidelvereins
in Leipzig, einer später weltberühmten
Chorgemeinschaft.
———————-
Präsident des Allgemeinen Deutschen
Musikvereins 1868 – 1888“

Fußnoten:

  1. RMK, S. 449.

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