Tafeln zur Cronenberger Geschichte

Am 1. Okto­ber 2021 wur­de in Cro­nen­berg hin­ter der orts­bild­prä­gen­den refor­mier­ten Kir­che ein neu­er Platz “für alle” ein­ge­weiht. 1 In einem Gemein­schafts­pro­jekt der Kir­chen­ge­mein­de und des Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins wur­de der Platz nach dem Abriss des “Klei­nen Häus­chens” neu­ge­stal­tet. 360.000 Euro kos­te­te der Umbau, der zu 90 % vom Land geför­dert wur­de.2

Im Rah­men des Umbaus stell­te der CHBV fünf Infor­ma­ti­ons­ta­feln zur Geschich­te der einst selbst­stän­di­gen Stadt auf. Neben einem Zeit­strahl behan­deln die Tafeln die The­men, Wirt­schaft, Mobi­li­tät, Sozi­al­le­ben und Religion.

Die Über­schrif­ten lauten: 

  • Vom Sen­sen­pri­vi­leg zur Werkzeugindustrie
  • Schwie­ri­ge Trans­port­we­ge nach Cronenberg
  • Ver­eins­le­ben und Freizeitvergnügen
  • Von Zucht und Glauben 
Cro­nen­ber­ger Werk­zeu­ge als Dekoration. 

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Denkmal der Friedhofskultur “Toskana Allee”

Das Tos­ka­na-Flair ist im April 2021 noch nicht zu ent­de­cken — das mag aber am Ber­gi­schen Wet­ter liegen…

Ende August 2020 weih­ten der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein und der Evan­ge­li­sche Fried­hofs­ver­band Wup­per­tal eine Gemein­schafts­grab­an­la­ge mit dem Namen „Tos­ka­na-Allee“ auf dem Fried­hof an der Solin­ger Stra­ße ein. Wie schon bei den “Cro­nen­ber­ger Wur­zeln” im Jahr 2015 kom­bi­niert die Anla­ge eine Neu­ge­stal­tung eines Fried­hofs­teils im Sin­ne moder­ner Fried­hofs­kul­tur mit his­to­ri­schen Grab­mä­lern und Erklä­run­gen zu der his­to­ri­schen Sepu­kral­kul­tur und ihrer Sym­bo­lik.1



Vor­an gegan­gen waren die Frei­le­gung, Kata­lo­gi­sie­rung und Doku­men­ta­ti­on der alten Grab­stei­ne durch den CHBV seit 2016. Die Ver­le­gung von 12 Grab­stei­nen und die Schaf­fung einer Gedenk­ta­fel kos­te­ten 3.000 €.2



Eine Infor­ma­ti­ons­ta­fel erläu­tert die Bild­spra­che der klas­si­zis­ti­schen Grab­mä­ler und erklärt, an wen sie erinnern. 


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Cronenberger Wurzeln

Die drei his­to­ri­schen Grab­stei­ne von bedeu­ten­den Cro­nen­ber­gern bil­den das Zen­trum der Grabanlage.

Im Novem­ber 2015 prä­sen­tier­te der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins (CHBV) um sei­nen Vor­sit­zen­den Rolf Tesche eine neue Gemein­schafts­grab­an­la­ge auf dem Fried­hof an der Solin­ger Stra­ße. Unter dem Mot­to “Cro­nen­ber­ger Wur­zeln” wur­den drei his­to­ri­sche Grab­stei­ne bedeu­ten­der Cro­nen­ber­ger restau­riert, die nun das Zen­trum der Grab­an­la­ge bil­den. Eine Gedenk­ta­fel klärt über die Bedeu­tung der drei Per­so­nen auf: der ers­te Bür­ger­meis­ter Johann Abra­ham von den Stei­nen, der ers­ten Pfar­rer Wil­helm Bre­beck und eine der ers­ten Indus­tri­el­len, Johann Peter Brei­dt­hardt.1


Die Gedenk­ta­fel.


Wil­helm Bre­beck (1755–1825) war Pfar­rer in der refor­mier­ten Gemein­de Cro­nen­berg und erleb­te die Zeit der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on mit. In der Zeit der fran­zö­si­schen Besat­zung des Ber­gi­schen Lan­des (1806–1814) wur­de die Chaus­see von Cro­nen­berg nach Solin­gen gebaut, die aller­dings den alten Fried­hof durch­schnitt. Daher wur­de an der Solin­ger Stra­ße 1821 ein neu­er Fried­hof errich­tet. In der Lebens­zeit Bre­becks lös­te sich auch die refor­mier­te Cro­nen­ber­ger Gemein­de von der bis dahin gel­ten­den Zuge­hö­rig­keit zur Elber­fel­der Gemeinde. 



Abra­ham von den Stei­nen (1781–1849) wur­de wäh­rend der oben schon erwähn­ten Zeit der Fran­zo­sen im Ber­gi­schen ers­ter Bür­ger­meis­ter (mai­re), des 1808 zur Com­mu­ne erho­ben Dor­fes, das bis dahin aus Elber­feld ver­wal­tet wor­den war. 1827 wur­de Cro­nen­berg von den nun herr­schen­den Preu­ßen zur Stadt erho­ben und von den Stei­nen blieb Bür­ger­meis­ter bis zu sei­nem Tod wäh­rend des Auf­stands der Elber­fel­der Bar­ri­ka­de 1849. In sei­ner Amts­zeit, die natür­lich von einem Gemein­de­rat unter­stützt wur­de, wuchs die Zahl der Cro­nen­ber­ger Bevöl­ke­rung von ca. 3.800 auf ca. 5.400 Einwohnende. 



Die­ser Gedenk­stein erin­nert an den aus Haan stam­men­den Kauf­mann Johann Peter Brei­dt­hardt (1795–1838). Er hei­ra­te­te 1827 Ama­lie Cro­nen­berg, die bereits 1834 starb. Bei­de Ehe­part­ner wur­den nicht sehr alt, 43 und 29 Jah­re. Ihre Toch­ter hei­ra­te­te spä­ter den Kauf­man Carl Wil­helm Caspers. 


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Historischer Stadtrundgang Cronenberg

Am 1. Dezem­ber 2019 weih­te der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein einen aus 15 Tafeln bestehen­den his­to­ri­schen Stadt­rund­gang ein. Der Weg führt zu unter Denk­mal­schutz ste­hen­den Gebäu­den, an denen die Tafeln mit Bil­dern und kur­zen Tex­ten von der Geschich­te des Gebäu­des und gege­be­nen­falls auch sei­ner Bewohner*innen erzäh­len. Zudem befin­det sich auf jeder Tafel ein QR-Code, über den wei­te­re Infos digi­tal zur Ver­fü­gung ste­hen. Start­punkt ist der Hans-Otto-Bil­stein-Platz gegen­über der refor­mier­ten Kir­che mit dem mar­kan­ten Zwiebelturm. 


Die Über­sichts­ta­fel des Rundgangs. 

Um die Gestal­tung des Rund­gangs küm­mer­te sich der his­to­ri­sche Arbeits­kreis des Bür­ger- und Hei­mat­ver­eins unter Lei­tung von Axel Drey­er. Die Kri­te­ri­en für die Auf­nah­me von Gebäu­den in die Tour waren die lokal- und bau­his­to­ri­sche Bedeu­tung für Cro­nen­berg und Infor­ma­tio­nen über ehe­ma­li­ge Bewohner*innen. Der Hei­mat­fonds des Lan­des über­nahm mit 2.000 Euro zwei Drit­tel der Her­stel­lungs­kos­ten.1

Den Stadt­rund­gang kann man auch online auf den Sei­ten des CHBV erkunden.


Start­punkt des Rund­gangs auf der Karte


Gedenktafel zur ersten urkundlichen Erwähnung Cronenbergs

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Der alte Cro­nen­ber­ger Bahn­hof am Ende der Sambatrasse.

Am 19. April 2013 wur­den am alten Cro­nen­ber­ger Bahn­hof, heu­te im Besitz der Spe­di­ti­on Digass, zwei Metall-Tafeln auf­ge­stellt, die einst im Cro­nen­ber­ger Alten­heim zu Hau­se waren. Sie erin­ner­ten an einen alten Baum, der 1982 dem Bau des Alten­heims wei­chen muss­te und an die ers­te urkund­li­che Erwäh­nung Cro­nen­bergs. Als 2005 das Foy­er des Alten­heims umge­stal­tet wur­de, soll­ten die Tafeln ver­schrot­tet wer­den. Harald Bie­de­bach und der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein sicher­ten die Tafeln und lager­ten sie ein. Nach­dem sich Digass-Chef Karl-Wer­ner Gass bereit erklär­te, die Tafeln auf­zu­stel­len, fan­den sich mit Fir­ma Gis­bert Krä­mer, Jochen Rade­ke, Inha­ber des Stahl­han­dels Juli­us Greis KG, und dem Maler­be­trieb Tesche Spon­so­ren, die die Tafeln auf­ar­bei­te­ten und für den Auf­en­halt im Frei­en prä­pa­rier­ten.1


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Die Tafel am Lager­haus der Spedition.

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Die Tafel mit Baum und Gedicht am Bahnhof

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Turmkreuz zur Erinnerung an das Cronenberger Rathaus

Das alte Cro­nen­ber­ger Rat­haus, 1900–1943. Es wur­de 1953 trotz der Mög­lich­keit des Wie­der­auf­baus und gro­ßer Pro­tes­te der Cro­nen­ber­ger abgerissen.

Am 8. Mai 2011 wur­de neben dem alten Cro­nen­ber­ger Rat­haus an der Ecke Haupt­stra­ße und Herich­hau­ser Stra­ße ein kom­pak­tes, stei­ner­nes Kreuz auf­ge­stellt. Es han­delt sich hier­bei um das Turm­kreuz des im Zwei­ten Welt­krieg zer­stör­ten neu­en Rat­hau­ses. Die Geschich­te des Kreu­zes begann im Jahr 1900, als das Rat­haus in Cro­nen­berg errich­tet wur­de und mit sei­nem hohen Turm weit­hin sicht­bar die Stadt Cro­nen­berg ver­trat. Zehn Jah­re nach dem ver­hee­ren­den Bom­ben­an­griff im Jahr 1943 konn­te Horst Don­ner, Metz­ger und Gast­wirt, das Turm­kreuz beim Abriss des Bau­werks vor der Zer­stö­rung bewah­ren und stell­te es in sei­ner Gast­wirt­schaft an der Schor­fer Stra­ße aus. 2002 wur­de das Kreuz von den Nach­fol­gern Don­ners, den Ehe­leu­ten Kauf­mann, an den Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein übergeben.


Das Cro­nen­ber­ger Rathauskreuz.

An die­se Geschich­te des Kreu­zes erin­ner­te der Vor­sit­zen­de des CHBV, Rolf Tesche, bei Ein­wei­hung des klei­nen Denk­mals am 8. Mai 2011 und bedank­te sich für die Hil­fe bei Dr. Heinz Häus­chen, dem Besit­zer des Grund­stücks, dem Archi­tek­tur­bü­ro Flig­ge für den Ent­wurf der Hal­te­rung, die der Form des eins­ti­gen Tur­mes ent­spricht, der Fir­ma Gis­bert Krä­mer für die Aus­füh­rung der­sel­bi­gen und der Fir­ma Schoe­nen Bau­stof­fe für die Bereit­stel­lung des Mate­ri­als hier­für. Wal­ter Fried­rich erhielt den Dank für die Gestal­tung der Infor­ma­ti­ons­ta­feln, die neben dem neu­en Denk­mal ange­bracht wur­den. Der Cro­nen­ber­ger Bezirks­bür­ger­meis­ter, Micha­el-Georg von Wen­c­zow­sky, begrüß­te in einer Anspra­che die Auf­stel­lung des Denk­mals und wies dar­auf­hin, dass dies in einem Jahr gesche­he, in dem städ­ti­schen Spar­maß­nah­men die Öff­nungs­zei­ten des Cro­nen­ber­ger Bür­ger­bü­ros wei­ter ein­schränk­ten.1


Neu und Alt. Im Hin­ter­grund das alte Cro­nen­ber­ger Rat­haus, im Vor­der­grund das Kreuz der Turm­spit­ze des neuen.

1876 wur­de das Haus an der Haupt­stra­ße 61 erbaut und dien­te als ers­tes Cro­nen­ber­ger Rat­haus. Der fol­gen­de rasan­te Auf­schwung der Cro­nen­ber­ger Werk­zeug­indus­trie ermög­lich­te und erfor­der­te den Bau eines neu­en Rat­hau­ses am heu­ti­ge Rat­haus­platz. Das alte Gebäu­de dien­te nun einer höhe­ren Töch­ter­schu­le, die 1932 in die Real­schu­le am Lenz­haus inte­griert wur­de. Spä­ter zog das Café Trel­le ein2, heu­te haben hier Ärz­te ihre Praxen.

Bereits 2001 war das Sand­stein­re­li­ef mit dem Cro­nen­ber­ger Wap­pen, wel­ches das Rat­haus geziert hat­te, zur Erin­ne­rung an die­ses Gebäu­de und Sym­bol Cro­nen­ber­ger Eigen­stän­dig­keit am Rat­haus­platz auf­ge­stellt worden.


Ergän­zung vom 3. Janu­ar 2018:

Am 10. März 2017 wur­de das Turm­kreuz auf den Rat­haus­platz zum Sand­stein­re­li­ef ver­setzt. Der CHBV erhofft sich am his­to­ri­schen Ort mehr Auf­merk­sam­keit.3


Ob der Ort nun wirk­lich bes­ser ist?

Schleifstein zur Erinnerung an das 100jährige Jubiläum des CHBV

Im Vor­der­grund der Schleif­stein zur Erin­ne­rung an das 100jährige Jubi­lä­um des CHBV.

Als im Jahr 1992 der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein 100 Jah­re alt wur­de, stif­te­ten Karin und Man­fred vom Cleff zu die­sem Anlass ein klei­nes Denk­mal. Die­se besteht aus einem 150 Jah­re alten Schleif­stein, der an der klei­nen Grün­flä­che an der Ecke Hauptstraße/Holzschneiderstraße auf­ge­stellt wur­de. (Von 1896 bis zum Zwei­ten Welt­krieg stand hier das Cro­nen­ber­ger Krie­ger­denk­mal für die Gefal­le­nen von 1864, 1866 und 1870/71.)


Eine Foto­gra­fie von der Ein­wei­hung des Schleif­steins am 6.März 1992. Mit Dank an das Archiv des CHBV.

Zur Ein­wei­hung am 6. März 1992 — dem 100. Jah­res­tag der Grün­dung des “Cro­nen­ber­ger Bür­ger­ver­eins” im Hotel zur Post — erschie­nen auf Ein­la­dung des Vor­sit­zen­den Hans-Otto-Bil­stein Bür­ger­meis­ter Kurt Drees, Rein­hard Graetz MdL, Alt­bür­ger­meis­ter Hans Rau­haus, Ver­tre­ter der Bezirks­ver­tre­tung, der Cro­nen­ber­ger Ver­ei­ne und eini­ge hun­dert Bür­ger. Bil­stein erin­ner­te an die Ent­wick­lung der Arbeits­stät­ten in Cro­nen­berg und die Bedeu­tung der Schlei­fer, der Posau­nen­chor und der Cro­nen­ber­ger Män­ner­chor sorg­ten für die musi­ka­li­sche Beglei­tung und die Stif­ter “tauf­ten” “ihren” Stein mit hoch­pro­zen­ti­gem “Schlie­per­was­ser”. Außer­dem berich­te­te der 90jährige Knie­schlei­fer Richard Klin­gel­hö­fer von sei­ner 50jährigen Tätig­keit. Anschlie­ßend hielt Stadt­ar­chi­var Dr.Uwe Eck­hardt im Mar­tin-Luther-Haus einen Vor­trag über die Zeit, in der sich 31 Män­ner über 24 Jah­ren zusam­men fan­den, den Ver­ein grün­de­ten und Leb­recht Toell­ner zum ers­ten Vor­sit­zen­den wähl­ten. Die ers­te Ein­ga­be des Ver­eins ver­lang­te vom Steu­er­amt mehr Steu­er­ge­rech­tig­keit, offen­sicht­lich ein zeit­lo­ses The­ma.1


Der vor­ge­la­ger­te Stein mit Inschrift.

Am Rand der Grün­an­la­ge ver­weist eine klei­ne Metall­ta­fel auf den Sinn und die Stif­ter des Schleifsteins:

Ein­hun­dert­fünzig Jah­re alter
Schleif­stein der traditions-
rei­chen Cro­nen­ber­ger Werkzeug-
industrie.
Den Cro­nen­ber­ger Bür­gern gewidmet
von Man­fred und Karin vom Cleff.
CHBV 1992”


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gedenkstein für das alte Cronenberger Rathaus

Foto­gra­fie des ein­ge­mau­er­ten Sand­stein­re­li­efs im Trep­pen­haus des alten Stadt­saals. Archiv CHBV.

Als 1994 der Cro­nen­ber­ger Fest­saal am Stand­ort des alten Rat­hau­ses (1900–1943) abge­ris­sen wur­de, “ent­deck­te” man, dass ein in die Wand ein­ge­las­se­nes Sand­stein­re­li­ef mit dem Wap­pen der eins­ti­gen Stadt ein Relikt des Cro­nen­ber­ger Rat­hau­ses war. Der Eigen­tü­mer und Bau­herr des Nach­fol­ge­baus, Bernd Mat­t­häs, über­nahm dann in Abstim­mung mit dem Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein die Restau­ra­ti­on und Auf­stel­lung des Wap­pens.1


Das restau­rier­te Sand­stein­re­li­ef vor dem neu­en Geschäfts- und Wohn­haus. Es zeigt das von Klet­ter­pflan­zen umrank­te Stadt­wap­pen der ehe­mals selbst­stän­di­gen Stadt Cronenberg.

Die Inschrift der klei­nen Metall­pla­ket­te ver­rät: “Cro­nen­ber­ger Stadt­wap­pen Sand­stein­re­li­ef Gebor­gen aus den Trüm­mern des 1900 erbau­ten und 1943 zer­stör­ten Rathauses.”

Am 12.Mai 2001 wur­de des Relikt, nach­dem es schon seit Ende Sep­tem­ber 19992an Ort und Stel­le vor dem neu­en “Rat­haus­cen­ter” zu fin­den war,  ein­ge­weiht.3 Dazu hat­te der CHBV ein­ge­la­den. Der Vor­sit­zen­de Hans-Otto Bil­stein, begrüß­te neben den Cro­nen­ber­ger Bür­gern auch Bernd Mat­t­häs, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Ursu­la Lietz und Bür­ger­meis­ter Peter Jung. In einer kur­zen Anspra­che blick­te Hans-Otto Bil­stein auf die Selbst­stän­dig­keit der Stadt Cro­nen­berg zurück, deren Sym­bol Wap­pen und Rat­haus waren. Die Ein­wei­hung über­nah­men dann “De Obrams”, der Freun­des­kreis zur Erhal­tung des Cro­nen­ber­ger Platts. Für die musi­ka­li­sche Beglei­tung sorg­te der Cro­nen­ber­ger Män­ner­chor, außer­dem wur­de im “alten Käse­la­den” in einer Aus­stel­lung über die Geschich­te Cro­nen­bergs infor­miert.4


Das 1900 errich­te­te Cro­nen­ber­ger Rat­haus wur­de 1943 von Bom­ben zer­stört und brann­te aus. 1953 wur­den die Über­res­te abge­ris­sen, obwohl die Cro­nen­ber­ger für einen Wie­der­auf­bau plä­dier­ten. Archi­tekt war Wil­helm Haase.

Das Cro­nen­ber­ger Wap­pen zeigt den Ber­gi­schen Löwen auf einem (grü­nen) Hügel ste­hend, in den Pran­ken hält er ein Sen­sen­blatt, das auf das Sen­sen­pri­vi­leg hin­weist. Dar­über thro­nen drei Zinnen.

2001 wur­de am Stand­ort des ers­ten Cro­nen­ber­ger Rat­hau­ses das Turm­kreuz des 1943 zer­stör­ten Rat­hau­ses aufgestellt.

Gedenkstein für Georgi Ivanov Dobrev

Am 29. März 2006 wur­de der Burg­holz­tun­nel ein­ge­weiht, der vom Ruten­be­cker Bach­tal zum Hah­ner­berg die A 46 an die L 418 anschließt.1 Im Juni des sel­ben Jah­res wur­de ober­halb des West­por­tals von den Bür­ger­ver­ei­nen Kül­len­hahn, Hah­ner­berg-Cro­nen­feld und vom Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein ein Gedenk­stein zur Erin­ne­rung an den Mineur Geor­gi Iva­nov Dobrev auf­ge­stellt. Der Bul­ga­re gehör­te zu den Arbei­tern, die den Burg­holz­tun­nel bau­ten und ver­un­glück­te töd­lich am 8.Mai 2003 bei Tun­nel­me­ter 800. Bei einem LKW hat­ten sich auf der abschüs­si­gen Bau­stra­ße im Tun­nel die Brem­sen gelöst und durch das füh­rer­lo­se Fahr­zeug wur­de der 23jährige am Abend des 8.Mai töd­lich ver­letzt. Er wur­de in sei­ner Hei­mat beigesetzt.


Der Gedenk­stein für Gero­gi Iva­nov Dobrev.

Am 24.Juni 2006 berich­te­te die WZ von den letz­ten Vor­be­rei­tun­gen des Gedenk­steins. Die­ser besteht aus zwei Ton­nen ber­gi­scher Grau­wa­cke und stammt aus dem Abraum des Tun­nel­baus. Stein­metz­meis­ter Bernd Kai­ser sorg­te für die Ver­an­ke­rung der Bron­ze­ta­fel, auf der fol­gen­de Inschrift zu sehen ist:2


Die Gedenk­ta­fel.

Zum Geden­ken an

Mineur
Geor­gi Iva­nov Dobrev
+ 8.Mai 2003

Die Bür­ger­ver­ei­ne
Kül­len­hahn — Hah­ner­berg — Cronenberg”

Die Arbeits­ge­mein­schaft Tun­nel Burg­holz stell­te eine Bank am Gedenk­stein auf.


Blick vom Gedenk­stein auf die L 418.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Schmiedehammerdenkmal an der Sambatrasse

Ein alter Rie­men­fall­ham­mer als Schmie­de­denk­mal auf Cronenfeld.

Am 26.Januar 2008, einem Sams­tag, prä­sen­tier­ten der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein (CHBV) und der Bür­ger­ver­ein Hah­ner­berg-Cro­nen­feld an der Sam­ba­tras­se auf Cro­nen­feld ein Stück Cro­nen­ber­ger Indus­trie­ge­schich­te:  Einen alten Rie­men­fall­ham­mer. Der Fall­ham­mer wur­de von Die­ter Haas gekauft, mit­hil­fe von Cro­nen­ber­ger Fir­men und Pri­vat­leu­ten wet­ter­fest auf­ge­ar­bei­tet und anschlie­ßend den Bür­ger­ver­ei­nen gestif­tet.1


Von der ande­ren Seite.

Der Fall­ham­mer stamm­te aus der Repa­ra­tur­werk­statt der Stra­ßen-und Tief­bau­fir­ma Heikaus gegen­über dem Gar­ten­hal­len­bad. Dort wur­de das schät­zungs­wei­se über 175 Jah­re alte Gerät bis ins Jahr 2000 zum Schmie­den und Schär­fen der Werk­zeu­ge der Fir­ma benutzt. Der Trans­mis­si­ons­rie­men wur­de über einen Elek­tro­mo­tor betrie­ben. Bezirks­bür­ger­meis­te­rin Inge­borg Alker gedach­te mit einem platt­deut­schen Stück von Hans Rau­haus an die Tra­di­ti­on der Cro­nen­ber­ger Schmie­de, anschlie­ßend wur­de mit einem “Kla­ren” ange­sto­ßen. Bei Kot­ten­but­ter und Glüh­wein wur­de die Fei­er­stun­de mit dem Ber­gi­schen Hei­mat­lied vom Hah­ner­ber­ger Show-Chor “Show-Chor-Taler” beschlos­sen. 2


Detail des Hammers

Die Cro­nen­ber­ger Woche beton­te, die Auf­stel­lung des 1,4 Ton­nen schwe­ren Inds­u­trie­denk­mals sei auch Zeug­nis für eine beson­de­re Stär­ke des Stand­orts Cro­nen­berg: Der Gemein­schafts­sinn. Der Malerb­treib Tesche arbei­te­te das Objekt auf, die Fir­ma Gis­bert Krä­mer stif­te­te ein sti­li­sier­tes Leder­band aus Stahl und die Fir­men Gabel­stap­ler Rei­chert und Gar­ten- und Land­schafts­bau Gelb­rich über­nah­men den Trans­port und die Auf­stel­lung. Ursprüng­lich, so konn­ten zwei ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ter der Fir­ma Heikaus berich­ten, stamm­te der Fall­ham­mer von der Wagen­bau­fir­ma Brink­haus, die vor­her in den Räu­men an der Stra­ße “Zum Tal” behei­ma­tet gewe­sen war.3


Eine Tafel erklärt dem Pas­san­ten, was er gera­de betrachtet.

Die am Rie­men­fall­ahm­mer ange­brach­te Tafel erklärt:

Alter
Riemenfallhammer
der Cronenberger-
Werkzeugindustrie
zum Schmie­den von
Handwerkzeugen

Schmie­de­häm­mer, bei denen sich die Hammer-
bären nur durch die Wir­kung der Schwer­kraft nach
unten bewe­gen, nennt man Fallhämmer.

Bei den ers­ten Aus­füh­run­gen wur­de der Hammer-
bär per Hand­kraft hochgezogen.
Nach Ein­füh­rung der Dampf­ma­schi­ne erfolg­te der
Antrieb über Transmissionsriemen.

Geschmie­det wur­de mit 2–4 Schlä­gen zwi-
schen Ober- und Untergesenk.”


Update vom 20. August 2015:
Am 20. August 2015 berich­te­te die Cro­nen­ber­ger Woche über die abge­schlos­se­ne Instand­set­zung des Denk­mals. Der Vor­sit­zen­de des Bür­ger­ver­eins Hah­ner­berg Cro­nen­feld (BHC), Jochen Pla­te, und Klaus-Peter Gon­dolf rei­nig­ten und ent­ros­te­ten das Denk­mal in mühe­vol­ler Arbeit, bevor sie dann dem Schmie­de­ham­mer einen neu­en Anstrich ver­pas­sen konn­ten. Die Far­be dafür stif­tet der Vor­sit­zen­de des Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins, Rolf Tesche.4


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte