Im März 1976 wurde im See der Parkanlage der Klinik Bergisch Land in Ronsdorf die Edelstahlplastik „Dreiseitige Raumrhythmisierung“ des Viersener Bildhauers Will Brüll aufgestellt. Die neun Meter hohe und vier Meter breite Plastik hatte zuvor einen Wettbewerb des Trägers gewonnen. Die 1901 als Lugenheilanstalt des Bergischen Vereins für Gemeinwohl gegründete Klink war lange in der Trägerschaft der Landesversicherungsanstalt der Rheinprovinz und gehört heute zum Krankenhaus-Unternehmen Helios.1
Weitere Ansicht„Nahaufnahme“Ergänzung vom 28.12.2013: Historisches Bild der Lungenheilanstalt auf einer Postkarte.
Am 11. Februar 1976 wurde an der Georg-Abeler-Treppe am Hofkamp die Freiplastik „Schwingen“ des Wuppertaler Bildhauers Fritz Bernuth aufgestellt. Den Sockel dazu hatte der Steinmetz Manfred Stölzel gefertigt. Den Guß der Plastik erledigte die Kunstgießerei Lotito & Polzoni aus Köln. Der am Ende ausgeführte Entwurf war einer von vieren, die Bernuth der städtischen Kunstkommission und der Grünflächenkommission vorgestellt hatte. Eine kleinere Version der „Schwingen“ hatte 1967 beim Wettbewerb der künstlerischen Gestaltung des Naturwissenschaftlichen Gymnasiums in Remscheid den zweiten Platz erreicht und war nicht realisiert worden. (Ein erster Platz wurde nicht vergeben). Das nun verwirklichte Modell wurde um zwei zusätzliche Schwingen erweitert und soll den Betrachter beim beschwerlichen Aufstieg zur Hardt beflügeln. Es war die letzte Arbeit Bernuths, er verstarb im Mai 1979.
Im August 1990 wurden Risse an der Skulptur bemerkt und diese daraufhin restauriert.1
Vermutlich eine der Werbepostkarten, mit deren Kauf man den Bau des Denkmals unterstützen konnte. Gelaufen am 22.12.1915, auf der Rückseite ist vermerkt: „Ausstellung für Kriegswohlfahrtspflege im Felde und in der Heimat – Barmen, im Dezember 1915“. (Bild ergänzt am 28.12.2013.)
Im Juli des Jahres 1917 wurde am Ende der heutigen Stresemannstraße das Hindenburg-Denkmal fertig gestellt und ohne Zeremonie der Öffentlichkeit übergeben. An diesem Standort an der ehemaligen Bahnhofstraße stand bis 1913 der alter Barmer Bahnhof, dessen Nachfolgebau von 1914 bis 1916 weniger Meter weiter westlich erbaut wurde und dort bis heute zu finden ist. 1915 suchte man für die Straße einen würdigen Abschluss zur Eisenbahnstrecke und entschied sich für den Bau eines Denkmals für den damaligen Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, der als Berfehlshaber der 8.Armee in der Schlacht bei Allenstein (später Schlacht von Tannenberg genannt) Ende August 1914 den russischen Einmarsch in Ostpreußen vorerst zurück schlug. Die Schlacht von Tannenberg wurde im Laufe des Ersten Weltkriegs mythisch überhöht und massiv zu Propagandazwecken genutzt. Dies geschah auch mit der Schlacht bei den Masurischen Seen im September und der Winterschlacht bei den Masurischen Seen,in denen die Bedrohung Ostpreußens durch die russischen Armee zerschlagen werden konnte. Hindenburg wurde im November zum Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber Ost ernannt und von der Propaganda als Kriegsheld gefeiert. So ist es nicht verwunderlich, dass man in Barmen dem „Volkshelden“ Hindenburg ein Denkmal setzen wollte, wie es auch 1915 bereits auf der Elberfelder Königshöhe und am Lazarett des Vaterländischen Frauenvereins auf der Hardt geschehen war.
Eine erste Planung des Denkmals, vermutlich aus der Barmer Zeitung, vom 29.September 1915. Links und rechts, unter den antiken Helmen sollten die Ehrenschilde angebracht werden, dazwischen Wappenschilder der großen Schlachten Hindenburgs. Die Mauer soll 3,20 Meter hoch sein, die Säule 10 Meter. Darauf sollte ein Held einen Bären niederringen. Akte C II 42, Stadtarchiv Wuppertal.
Mit dem Bau des Denkmals eng verbunden war die Nagelung der Ehrenschilde, die später am Denkmal befestigt werden sollten. Allerdings ist unklar, ob dies wirklich geschah. Ruth Meyer-Kahrweg vermutet, dass sie zum Schutz vor der Witterung in der Ruhmeshalle untergebracht wurden und dort 1943 vernichtet wurden.
Der „Hindenburg Brunnen“, so lautet der Titel dieser Postkarte aus dem Jahr 1918. Stadtarchiv Wuppertal.
Sowohl die Ehrenschilder als auch die Figuren des Denkmals schuf der in Elberfeld geborene und in Berlin arbeitende Bildhauer Paul Wynand. Im Mai 1916 begannen die Arbeiten am Hindenburg-Denkmal und im Juli 1917 waren sie abgeschlossen. Die Kosten betrugen 17.990 Mark. Das Denkmal besteht aus einer Säule, die von einem stehenden, vergoldeten Herkules gekrönt war, der sich auf sein Schwert stützte. Zu seinen Füßen saß ein Adler. Dahinter befindet sich eine hohe Sandsteinwand, die links und rechts als Abschluss zwei „männliche Kraftgestalten“ zeigt, wie die Presse damals feststellte. Sie zeigen links die zum Kampf bereite und rechts die im Kampf stehende Jugend. Dazwischen strömte aus zwei Löwenkopfen Wasser, sodass man auch von einem Hindenburg-Brunnen sprach. An dieser Rückwand sollten auch die Ehrenschilde angebracht werden. Die Inschrift an der Rückwand, die vom Barmer Schriftsteller Will Vesper verfasst worden war, der auch die Inschrift am Kriegerdenkmal auf dem Barmer Ehrenfriedhof geschaffen hatte, lautete:
„Erbaut im Jahr, da der Weltkrieg war, errichtet zum Zeichen, dass wir keiner / Not weichen. Dem Manne geweiht, der Führer im Streit. Wo Hindenburg stand / war eine Mauer ums Land. Die Ihr hier nun steht und vorüber geht, gedenkt / daran, was Mannesmut kann, was ein Schwert in deutschen Händen wert!
Das rechte Relief der „Kraftgestalten“ heute.Das linke Relief heute.
Die Bahnhofsstraße wurde in den 1920er in Fritz-Ebert-Straße und 1933 in Langemarckstraße umbenannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmten die Anweisung Nr.30 des Alliierten Kontrollrats die Entnazifizierung und Entmilitarisierung aller deutschen Denkmäler. Der Instandsetzungsausschuss der Stadt Wuppertal beschloss daraufhin am 22.April 1947 die Entfernung der Inschrift und der Herkules-Figur. Von einer Beseitigung des Obelisken sah man ab.
Aus diesem Löwenmund floss einst das Wasser des Brunnens.
Im Laufe der Zeit verblasste die Erinnerung an die Stiftung des Denkmals für den Generalfeldmarschall und spätere Reichspräsidenten und der Standort an der Langemarckstraße ließ das Denkmal zum Langemarckdenkmal werden. Bei Langemarck, so der Mythos, hatten junge deutsche Soldaten am 10. November 1914 unter Singen des Deutschlandliedes die erste Linie des Gegners überrannt und 2.000 französische Soldaten gefangen genommen und sechs Maschinengewehre erobert. Der Mythos basiert auf einer Falschmeldung der Oberste Heeresleitung. In Wahrheit waren frisch ausgehobene und ungenügend ausgebildete deutsche Regimenter aus Freiwilligen und Reservisten von erschöpften Franzosen zurückgeschlagen worden, hatten keine bedeutenden Geländegewinne erzielt und 2.000 Mann verloren.
Die Spitze des Obelisken.
Die falsche Erinnerung an das Denkmal als Langemarck-Denkmal wurde 1976 im Einverständnis mit dem Garten- und Forstamt durch den Steinmetz Manfred Stölzel in den Sockel des Obelisken gemeißelt. Seitdem steht dort zu lesen:
Heute ist das Denkmal am Ende der Stresemannstraße von parkenden Autos und Recycling-Containern umgeben und verwildert. Der Zustand ist schlecht und es wirkt wie ein Fremdkörper in einer verkommenen Umgebung.
Am 6. Oktober 1827 wurde in Cronenberg „An der Hütte“ im Haus des Apothekers Gustav Riedel und seiner Frau Wilhelmine (geb. Schlieper) Carl Riedel geboren. Er erlernte später das Seidenfärberhandwerk, entschloss sich aber 1848 das Studium der Musik aufzunehmen. Nach einem Vorbereitungskurs in Krefeld ging er im Herbst 1849 an das Konservatorium in Leipzig und ließ sich dort später nach dreijährigem Studium (unter anderem auch der Philosophie, Naturwissenschaften und Literatur) als Musiklehrer nieder. Seine besondere Leidenschaft war der Chorgesang. 1854 gründete er ein Männerquartett, das sich später zum gemischten Chor und anschließend zum weltbekannten Riedel-Verein mit 300 Mitglieder entwickelte. 1868 wurde Carl Riedel Präsident des Allgemeinen Deutschen Musikvereins, außerdem war er Vorsitzender des Leipziger Wagner-Vereins und Mitbegründer der Beethoven-Stifung. Am 400. Todestag Martin Luthers erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig, Herzog von Altenburg ernannte ihn zum Professor und 1884 wurde er Großherzoglich Weimarischer Kapellmeister. Seiner Heimatstadt, seinen Freunden und seiner Familie blieb Zeit seines Lebens verbunden und war hier oft zu Gast. Am 3. Juni 1888 starb er in Leipzig.
Gedenktafel für Prof. Dr. Carl Riedel, Hütter Str. 4
1976 feierte der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein sein 25jähriges Bestehen und erinnerte zu diesem Anlass an den Sohn der ehemaligen Stadt Cronenberg. Am Geburtshaus im Cronenberger Ortskern (heute Hütter Str. 4, damals Schulstr. 117) brachte man eine Gedenktafel an, die ein Enkel des Musikers, Werner Schneider, gestiftet hatte. Die Inschrift lautet:1
„Geburtshaus von
Professor Dr. Carl Riedel
* 6.Oktober 1827
+ 3. Juni 1888
Begründer und Leiter des Reidelvereins
in Leipzig, einer später weltberühmten
Chorgemeinschaft.
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Präsident des Allgemeinen Deutschen
Musikvereins 1868 – 1888“