Als 1966 die damalige „Staatliche Ingenieursschule für Bauwesen“ am Haspel um ein Gebäude zur Friedrich-Engels-Allee hin erweitert wurde, plante man direkt zur Straße ein Portal als Eingang zum Neubau. Die städtische Kunstkommission führte einen beschränkten Wettbewerb durch, den Guido Jendritzko für sich entschied. Er entwickelte das Portal aus Aluminiumguss und ließ es in Berlin gießen. Wie lange das Portal genutzt wurde, ist unklar. Nachdem die „Staatliche Ingenieursschule“ Teil der Bergischen Gesamthochschule (heute: Bergische Universität Wuppertal) geworden war, befand sich direkt dahinter lange Zeit die Fachbibliothek, die durch einen Seiteneingang betreten wurde.1
Nachdem der alte Erweiterungsbau 2014-2016 einem Neubau gewichen war, wurde Ende 2016 das Portal im 2. Obergeschoss des neuen Gebäudes mit dem klangvollen Namen „HC“ angebracht, wo Architekten und Bauingenieure der Bergischen Universität nun zu Hause sind.2
Die alte Funktion ist nur noch zu erahnen – durch das Schlüsselloch.
Am 14. Dezember 1970 wurde auf dem Rastplatz Sternenberg an der A46 in Fahrtrichtung Düsseldorf eine Betonplastik eingeweiht, die zwei spielende Bären darstellt. Die Aufstellung hatte sich durch den Tod des ursprünglichen Künstlers Curt Beckmann aus Düsseldorf, der das Modell geschaffen hatte, verzögert. Hermann Isenmann vollendete dann die Arbeit, die seit dem auf dem Rastplatz der Autobahn steht, die man damals noch Wupperschnellweg nannte. Auftraggeber der 20.000 DM teuren Skulptur war der Landschaftsverband Rheinland.1
Am 7. November 1969 wurde auf einer Verkehrsinsel auf dem Robert-Daum-Platz vom Karosserieschlosser Franz Przygoda eine Plastik aufgestellt, die er „Wurzel allen Übels“ getauft hatte. Er hatte als Mitarbeiter der Elberfelder Post auf dem werkseigenen Schrottplatz an der Viehhofstr. unterschiedlich gekrümmte Rohrteile zusammengeschweißt und auf eine ausrangierte Kupplungsscheibe gestellt. Da die Rohre vor allem Auspuffrohre waren, die damals die Abgase ungefiltert in die Luft bliesen, kam die Plastik zu ihrem Namen. Nachdem Przygoda die Plastik vor der Oper und vor dem Schauspielhaus ausprobiert hatte, wurde sie von Kollegen gelb gefärbt, nachdem sie einige Zeit auf dem Posthof gestanden hatte. Nach einer Zeit in seiner Wohnung stellte Przygoda die Plastik dann auf einem von Sträuchern umgebenen Entlüftungsschacht am Robert-Daum-Platz auf. Nachdem sie im Juli 1970 vom Garten- und Forstamt wegen mangelnder Verankerung sichergestellt worden war, durfte Przygoda sie dann frisch gestrichen und fest verankert mit städtischer Erlaubnis aufstellen. Ca. 1975 wurde sie, vermutlich von Przygoda selbst, ohne Ankündigung durch eine ebenfalls gelbe Plastik aus Bandeisen ersetzt. Beide Plastiken existieren heute nicht mehr, ihr Verbleib ist unbekannt.1
Foto: Elias Monhof, Verwendung mit freundlicher Genehmigung von Fotostudio Monhof
Das neue Ronsdorfer Verwaltungshaus bekam 1960 im Rahmen von „Kunst am Bau“ ein Kunstwerk aus Remanit an der Außenfassade. Der Künstler, der Düsseldorfer Friedrich Werthmann, hatte sich im Wettbewerb der Stadt mit seinem Werk „Relief Ronsdorf“ gegen Fritz Bernuth und E. Oberhoff aus Wuppertal und Prof. Hartung aus Berlin durchgesetzt. Das Werk hat die Maße 140 x 300 x 30cm und zeigt eine dynamische Bewegungsform in Form eines Dreiecks. Den Hintergrund stellte die Wand aus römischen Travertin.1
Als Ende 2005 das Verwaltungshaus aufgrund baulicher Mängel, mangelnder Barrierefreiheit und veralteter Ausstattung abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde,2 nahm Werthmann das Werk, das im Volksmund den Namen „Vogelschwarm“3 abbekommen hatte, wieder zurück und stiftete stattdessen die Plastik „Großer Gong“ für das Treppenhaus.4
Weitere Bilder aus Ronsdorf zu jener Zeit finden sich in diesem Beitrag bei Njuuz.de
1986 wurde am modernen Bau der katholischen Kirche in Ronsdorf, die St. Joseph zu ihrem Schutzpatron zählt, eine 195 cm große Bronzefigur des Heiligen angebracht. Der Entwurf stammt von Kölner Bildhauer Hein Gernot, der u.a. Figuren der Kölner Stadtgeschichte am dortigen Rathausturm und die Bronzetür der Renaissance-Laube am alten Kölner Rathaus geschaffen hatte. Gegossen wurde die Figur in Weeze bei der Firma Uppendahl. Ein Einweihungsdatum ist zur Zeit nicht bekannt.1
Bauarbeiten am Brunnen im April 1989. (Veröffentlichung am 8.1.2014 mit freundlicher Genehmigung des Ressort Stadtentwicklung und Städtebau 101.22)
Im Sommer 1988 wurde der Döppersberger Brunnen an der Alten Freiheit im Herzen der Elberfelder Innenstadt abgerissen, da er sich als Treffpunkte für nicht erwünschtes Publikum etabliert hatte. Man gestaltete den Bereich um und am 30. Juni 1989 wurde ein Neuer Döppersberger Brunnen eingeweiht. Er war als Stufenpyramide aus grauem Granit gestaltet, um sich ins abfallenden Gelände einzufügen und an seiner Spitze thronte und drehte sich eine rotbraune Granitkugel mit einem Durchmesser von 100cm. Das Granitwerk Josef Kusser in Aicha v.W. schliff sowohl die Kugel als auch ihre Mulde mit einem Präzisionsverfahren, sodass ein Wasserdruck von 0,68 bar diese emporhebt und auf dem Wasserfilm zum Schwimmen und Drehen bringt. Das Wasser rann anschließend über alle Stufen, damit sich dort keine Sitzgelegenheit ergab. In die Stufen wurden zwei Grundrisse der Stadt Elberfeld eingearbeitet, die die Stadt im Jahr 1550 und 1775 darstellen sollen und bei denen das strömende Wasser die Bedeutung des selbigen für die Tuch- und Werkzeugproduktion im Wuppertal symboliserte, wie ein von Michael Knieriem zur Einweihung herausgegebenes Faltblatt erläutert. Außerdem waren die Wappen von Elberfeld und Wuppertal eingelassen, sowie ein Bronzefrosch am Rande des Brunnes „versteckt“.1
Das neugestaltete Areal mit dem Brunnen im gleichen Monat. (Veröffentlichung am 8.1.2014 mit freundlicher Genehmigung des Ressort Stadtentwicklung und Städtebau 101.22)
Am 1. April 1992 meldete die WZ, dass die Granitkugel von Unbekannten gestohlen wurde und bebilderte das auch entsprechend, das war aber ein Aprilscherz.2
„1610-1929 Stadt Elberfeld seit 1929 Stadt Wuppertal“ (Veröffentlichung am 8.1.2014 mit freundlicher Genehmigung des Ressort Stadtentwicklung und Städtebau 101.22)
Dem Brunnen war keine lange Existenz beschieden, nach der Grundsteinlegung der City-Arcaden am 21. März 2000 musste er weichen. Nach längeren Diskussionen wurde schließlich beschlossen den Brunnen in verkleinerter Form auf dem Willy-Brandt-Platz aufzustellen.3 Da der Scheck von 20.000 DM der ECE-Gruppe, Besitzer der City-Arcaden, nicht ausreichte, zahlte die Bezirksvertretung Elberfeld 65.000 DM aus den Eigenmitteln, um die Aufstellung des auf die Kugel reduzierten Brunnens zu ermöglichen.4 Im Jahr 2003 wurde er dort aufgestellt.5
Der Brunnen am heutigen Standort.
Ein Grundriss Elberfelds vom ehemaligen Brunnen wurde später auf dem Kirchplatz aufgestellt.
Anstelle des „Neuen Döppersberger Brunnens“ gibt es an der Alten Freiheit einen dritten Döppersberger Brunnen, der aber auch schon Jahre außer Betrieb ist.
Die Kugelpyramide von Reinhold Baron in Oberbarmen.
1989 wurde das ehemalige „Ludwigsplätzchen“ in der Elberfelder Nordstadt nach Plänen der Architektengruppe „Baron & Partner“ und mit Mitteln der Stadterneuerung des Landes NRW umgestaltet und in „Helene-Weber-Platz“ umbenannt. Im Zentrum stand bei der Einweihung am 8. Dezember 1989 die von Reinhold Baron entworfene Kugelpyramide aus braunen Betonkugeln mit einem Durchmesser von 35cm. Zwar waren die Betonkugeln mit Eisenstangen verbunden, das verhinderte jedoch nicht, dass die Skulptur mehrfach zerstört und schließlich eingelagert wurde.1 Im Juli 1997 wurde sie vor der Alten Färberei in Oberbarmen aufgestellt und befindet sich dort noch heute.2
Am 21. Mai 1989 weihte der Geschäftsführer der Wicküler Brauerei, Alfons Bruglemans, am alten Standort der damals noch existierenden Brauerei den Wickülerbunnen ein, der aus einer Sud- oder Maischepfanne aus Kupfer besteht, die von den Insignien der Brauereikunst – Bottich, Darre und Schöpfkelle – gekrönt werden. Aus mehreren Wasserhähnen läuft das das klare Nass auf die Maischepfanne.1 Der Traditionsbetrieb, der 1845 von Franz Ferdinand Joseph Wicküler in Elberfeld gegründet wurde, überlebte die Brunnenstiftung um kaum ein Jahr an diesem Standort, seit 1992 wird gar nicht mehr in Wuppertal gebraut, die Marke Wicküler gehört heute zur Dortmunder Union-Brauerei. Seit 1996 gibt es in der Produktionsstätte das Einkaufszentrum Wicküler Park, der Brunnen selbst steht seit Ende August 19992 auf der anderen Straßenseite vor Media-Markt und ist nicht in Betrieb.
Im Mai 1989 wurde die Schwelmer Straße zwischen Kohlenstraße und Am Timpen umgebaut (vermutlich aufgrund der Aufgabe des Straßenbahnverkehrs 1987). Da nun mehr Platz vorhanden war, entschied man sich vor dem Verwaltungshaus an der Schwelmer Straße 13/15 einen kleinen Brunnen und Sitzmauern einzurichten. Der Brunnen besteht aus zwei handgestockten Lavabeton-Halbkugeln, aus einer zentralen Bohrung fließt das Wasser um die Kugeln herum. Die Kosten betrugen nur 2.500 DM, da der Brunnen aus einer Serienanfertigung des Betonsteinwerks Metten aus Overath stammt.1 Im Volksmund erhielt er den Namen Trauerkloß.2
Im Herbst 1987 stimmte der Wuppertaler Kulturausschuss einem Beschluss des Bauausschusses zu, der vorsah, dass der Bildhauer Prof. Guido Jendritzko ohne Wettbewerb für 40.000 DM eine Bronzeplastik anfertigen sollte, die vor der Sporthalle am Gymnasium Kothen aufgestellt werden sollte. Jendritzko wählte die 1962 entstandene Plastik „4/1962“. Sie zeigt eine stehende weibliche Figur, die ihre Arme in die Höhe reckt, weswegen Meyer-Kahrweg von einer „Siegespose“ spricht. Die Bronzeplastik wurde 1988 aufgestellt und misst zwei Meter in der Höhe, ist aber heute nahezu vollkommen zugewachsen.