Im Sommer 1988 wurde der Döppersberger Brunnen an der Alten Freiheit im Herzen der Elberfelder Innenstadt abgerissen, da er sich als Treffpunkte für nicht erwünschtes Publikum etabliert hatte. Man gestaltete den Bereich um und am 30. Juni 1989 wurde ein Neuer Döppersberger Brunnen eingeweiht. Er war als Stufenpyramide aus grauem Granit gestaltet, um sich ins abfallenden Gelände einzufügen und an seiner Spitze thronte und drehte sich eine rotbraune Granitkugel mit einem Durchmesser von 100cm. Das Granitwerk Josef Kusser in Aicha v.W. schliff sowohl die Kugel als auch ihre Mulde mit einem Präzisionsverfahren, sodass ein Wasserdruck von 0,68 bar diese emporhebt und auf dem Wasserfilm zum Schwimmen und Drehen bringt. Das Wasser rann anschließend über alle Stufen, damit sich dort keine Sitzgelegenheit ergab. In die Stufen wurden zwei Grundrisse der Stadt Elberfeld eingearbeitet, die die Stadt im Jahr 1550 und 1775 darstellen sollen und bei denen das strömende Wasser die Bedeutung des selbigen für die Tuch- und Werkzeugproduktion im Wuppertal symboliserte, wie ein von Michael Knieriem zur Einweihung herausgegebenes Faltblatt erläutert. Außerdem waren die Wappen von Elberfeld und Wuppertal eingelassen, sowie ein Bronzefrosch am Rande des Brunnes „versteckt“.1
Am 1. April 1992 meldete die WZ, dass die Granitkugel von Unbekannten gestohlen wurde und bebilderte das auch entsprechend, das war aber ein Aprilscherz.2
Dem Brunnen war keine lange Existenz beschieden, nach der Grundsteinlegung der City-Arcaden am 21. März 2000 musste er weichen. Nach längeren Diskussionen wurde schließlich beschlossen den Brunnen in verkleinerter Form auf dem Willy-Brandt-Platz aufzustellen.3 Da der Scheck von 20.000 DM der ECE-Gruppe, Besitzer der City-Arcaden, nicht ausreichte, zahlte die Bezirksvertretung Elberfeld 65.000 DM aus den Eigenmitteln, um die Aufstellung des auf die Kugel reduzierten Brunnens zu ermöglichen.4 Im Jahr 2003 wurde er dort aufgestellt.5
Fußnoten:
- RMK, S. 534.
- Brunenkugel gestohlen, in: WZ vom 1.April 1992, Auflösung in der Ausgabe vom folgenden Tag.
- Stefan Seitz, Brunnen, Brunnen, du musst wandern…, in: Wuppertaler Rundschau vom 26. September 2001.
- Andreas Spiegelhauer, Kugelbrunnen: Bezirksvertretung zahlt für Aufbau, in: WZ vom 28. Juni 2002.
- Auskunft Ressort 101.122 vom 8. Januar 2014.