Gedenktafel zur Anbringung der 30.000 Straßenlampe

Die wohl unscheinbarste Gedenktafel Wuppertals.

Das kleine Schild, das man wohl eher augenzwinkernd eine Gedenktafel nennen kann, befindet sich unterhalb einer Lampe in der Barmer Innenstadt, wo die Adolf-Roeder-Gasse den Werth und die Gemarker Kirche verbindet. Es verkündet schlicht:



Heute verfügt das Stadtgebiet von Wuppertal über ca. 31.300 Straßenleuchten an ca. 29.320 Standorten.1


Position des Denkmals auf der Karte


Figura Magica

Sie ist das wohl am weitesten gereiste Kunstwerk in Wuppertal, die figura magica. 1989 installierte der Wuppertaler Künstler Bodo Berheide die eiserne Skulptur auf der Königshöhe neben dem ehemaligen Sommersitz der Familie von der Heydt. Das langgestreckte U-förmige Kunstwerk beschrieb Berheide so:1

„Ihre Form entspricht einem überdimensionalen Hufeisen und verweist auf das magnetische Feld, das durch die Drehung der Erde und den Dynamoeffekt des schweren, glühenden, metallenen, sich schneller mitdrehenden Erdkerns entsteht.“2

Figura magica.

Nachdem die Skulptur 24 Monate in Wuppertal verbracht hatte, ging sie auf Weltreise, um erst 18 Jahre später wieder zurückzukehren. 2 Jahre blieb sie jeweils in Dublin (1991), Montreal (1993), Bethany (USA, 1995), Matagalpa (Nicaragua, 1997), Santiago de Chile (1999), Sydney (2001), Omi-shima (Japan, 2003), Negombo (Sri Lanka, 2005) und Lomé (Togo, 2007). Bilder von den Stationen gibt es auf der Homepage von Bodo Berheide.


Schriftzug Dublin

Am 26. Oktober 2009 kehrte die figura magica zurück, um für immer in Wuppertal zu bleiben – vor dem Schauspielhaus. Viele Erfahrungen, Berührungen, Erlebnisse und Rost hat sie mitgebracht. Die Spuren der Städte und Orte haben sich nicht nur symbolisch in das Eisen eingearbeitet.3


Eine kleine Gedenktafel erläutert:

„figura magica
Diese Skulptur des Wuppertaler Bildhauers Bodo Berheide heisst figura magica./ Ihre Form eines überdimensionalen Hufeisenmagneten verweist auf das / schützende Magnetfeld unserer Erde und damit auf den Kern, dort, wo sich die/ Seele unserer Erde befindet.
1991, von Wuppertal ausgehend, begann die Weltreise der Skulptur. Jeweils im / 2-Jahres-Rythmus, hat sie über Irland, Kanada, USA, Nicaragua, Chile, / Australien, Japan, Sri Lanka und Togo ein Netz von kommunikativen / Verbindungen geschaffen. Diese haben als gemeinsame Grundlage einen / Ideenaustausch über die verschiedenartigen gesellschaftlichen und kulturellen / Gestaltungsformen der Menschen im Umgang mit unserer Welt.
2009 kehrte die Skulptur nach Wuppertal zurück.“


Stein und Gedenktafel wurden gestiftet von Harald Hübener und der UWR GmbH aus Haan.


Neuer Döppersberger Brunnen (1989)

Bauarbeiten am Brunnen im April 1989. (Veröffentlichung am 8.1.2014 mit freundlicher Genehmigung des Ressort Stadtentwicklung und Städtebau 101.22)

Im Sommer 1988 wurde der Döppersberger Brunnen an der Alten Freiheit im Herzen der Elberfelder Innenstadt abgerissen, da er sich als Treffpunkte für nicht erwünschtes Publikum etabliert hatte. Man gestaltete den Bereich um und am 30. Juni 1989 wurde ein Neuer Döppersberger Brunnen eingeweiht. Er war als Stufenpyramide aus grauem Granit gestaltet, um sich ins abfallenden Gelände einzufügen und an seiner Spitze thronte und drehte sich eine rotbraune Granitkugel mit einem Durchmesser von 100cm. Das Granitwerk Josef Kusser in Aicha v.W. schliff sowohl die Kugel als auch ihre Mulde mit einem Präzisionsverfahren, sodass ein Wasserdruck von 0,68 bar diese emporhebt und auf dem Wasserfilm zum Schwimmen und Drehen bringt. Das Wasser rann anschließend über alle Stufen, damit sich dort keine Sitzgelegenheit ergab. In die Stufen wurden zwei Grundrisse der Stadt Elberfeld eingearbeitet, die die Stadt im Jahr 1550 und 1775 darstellen sollen und bei denen das strömende Wasser die Bedeutung des selbigen für die Tuch- und Werkzeugproduktion im Wuppertal symboliserte, wie ein von Michael Knieriem zur Einweihung herausgegebenes Faltblatt erläutert. Außerdem waren die Wappen von Elberfeld und Wuppertal eingelassen, sowie ein Bronzefrosch am Rande des Brunnes „versteckt“.1


Das neugestaltete Areal mit dem Brunnen im gleichen Monat. (Veröffentlichung am 8.1.2014 mit freundlicher Genehmigung des Ressort Stadtentwicklung und Städtebau 101.22)

Am 1. April 1992 meldete die WZ, dass die Granitkugel von Unbekannten gestohlen wurde und bebilderte das auch entsprechend, das war aber ein Aprilscherz.2


„1610-1929 Stadt Elberfeld seit 1929 Stadt Wuppertal“ (Veröffentlichung am 8.1.2014 mit freundlicher Genehmigung des Ressort Stadtentwicklung und Städtebau 101.22)

Dem Brunnen war keine lange Existenz beschieden, nach der Grundsteinlegung der City-Arcaden am 21. März 2000 musste er weichen. Nach längeren Diskussionen wurde schließlich beschlossen den Brunnen in verkleinerter Form auf dem Willy-Brandt-Platz aufzustellen.3 Da der Scheck von 20.000 DM der ECE-Gruppe, Besitzer der City-Arcaden, nicht ausreichte, zahlte die Bezirksvertretung Elberfeld 65.000 DM aus den Eigenmitteln, um die Aufstellung des auf die Kugel reduzierten Brunnens zu ermöglichen.4 Im Jahr 2003 wurde er dort aufgestellt.5


Der Brunnen am heutigen Standort.
Ein Grundriss Elberfelds vom ehemaligen Brunnen wurde später auf dem Kirchplatz aufgestellt.
Anstelle des „Neuen Döppersberger Brunnens“ gibt es an der Alten Freiheit einen dritten Döppersberger Brunnen, der aber auch schon Jahre außer Betrieb ist.

Kugelpyramide

Die Kugelpyramide von Reinhold Baron in Oberbarmen.

1989 wurde das ehemalige „Ludwigsplätzchen“ in der Elberfelder Nordstadt nach Plänen der Architektengruppe „Baron & Partner“ und mit Mitteln der Stadterneuerung des Landes NRW umgestaltet und in „Helene-Weber-Platz“ umbenannt. Im Zentrum stand bei der Einweihung am 8. Dezember 1989 die von Reinhold Baron entworfene Kugelpyramide aus braunen Betonkugeln mit einem Durchmesser von 35cm. Zwar waren die Betonkugeln mit Eisenstangen verbunden, das verhinderte jedoch nicht, dass die Skulptur mehrfach zerstört und schließlich eingelagert wurde.1 Im Juli 1997 wurde sie vor der Alten Färberei in Oberbarmen aufgestellt und befindet sich dort noch heute.2

Wickülerbrunnen

Wuppertals einziger „Bierbrunnen“

Am 21. Mai 1989 weihte der Geschäftsführer der Wicküler Brauerei, Alfons Bruglemans, am alten Standort der damals noch existierenden Brauerei den Wickülerbunnen ein, der aus einer Sud- oder Maischepfanne aus Kupfer besteht, die von den Insignien der Brauereikunst – Bottich, Darre und Schöpfkelle – gekrönt werden. Aus mehreren Wasserhähnen läuft das das klare Nass auf die Maischepfanne.1 Der Traditionsbetrieb, der 1845 von Franz Ferdinand Joseph Wicküler in Elberfeld gegründet wurde, überlebte die Brunnenstiftung um kaum ein Jahr an diesem Standort, seit 1992 wird gar nicht mehr in Wuppertal gebraut, die Marke Wicküler gehört heute zur Dortmunder Union-Brauerei. Seit 1996 gibt es in der Produktionsstätte das Einkaufszentrum Wicküler Park, der Brunnen selbst steht seit Ende August 19992 auf der anderen Straßenseite vor Media-Markt und ist nicht in Betrieb.


Die Spitze des Brunnens

Detailansicht

Tafel

Position des Brunnens auf der Karte


Langerfelder Kugelbrunnen

Ende Oktober war der Brunnen bereits abgestellt.

Im Mai 1989 wurde die Schwelmer Straße zwischen Kohlenstraße und Am Timpen umgebaut (vermutlich aufgrund der Aufgabe des Straßenbahnverkehrs 1987). Da nun mehr Platz vorhanden war, entschied man sich vor dem Verwaltungshaus an der Schwelmer Straße 13/15 einen kleinen Brunnen und Sitzmauern einzurichten. Der Brunnen besteht aus zwei handgestockten Lavabeton-Halbkugeln, aus einer zentralen Bohrung fließt das Wasser um die Kugeln herum. Die Kosten betrugen nur 2.500 DM, da der Brunnen aus einer Serienanfertigung des Betonsteinwerks Metten aus Overath stammt.1 Im Volksmund erhielt er den Namen Trauerkloß.2

Gedenktafel für die Geschwister Scholl


An der rechten Mauer der Treppe zum Haupteingang zum Haus der Jugend in Barmen ist seit dem 2.September 1989 eine schlichte Bronzetafel angebracht, die an die Namensgeber des davor liegenden Platzes erinnert: die mutigen Geschwister Hans und Sophie Scholl.1


Die Inschrift erklärt:

„Geschwister Scholl
Hans Scholl (22.9.1918 – 22.2.1943)
Sophie Scholl (9.51921 – 22.2.1943)
Mitglieder der studentischen Widerstands-
organisation „Weisse Rose“ in München.
Nach Flugblattaktionen gegen das
nationalsozialistische Regime  wurden sie
verhaftet, zum Tode verurteilt und in
München-Stadelheim hingerichtet.“

Position des Denkmals auf der Karte


Denkmal für Else Lasker-Schüler: „Meinwärts“


Vor wenigen Tagen wurde an dieser Stelle schon die Gedenktafel an Else Lasker-Schülers Jugendhaus vorgestellt, unweit ihres Geburtshauses Herzogstr/Bankstr., wo ebenfalls eine Gedenktafel an die Dichterin erinnert, steht seit 1989 ein Denkmal für sie und zwar am Ende der Fußgängerzone Herzogstraße/Kasinostraße. Das Denkmal wurde von Stephan Huber aus München geschaffen und nimmt Bezug zu ihrem Gedicht „Weltflucht„. Das Denkmal, das aus einem zweiten beschränkten Wettbewerb 1987 hervorging – ein erster war 1985  gescheitert – besteht aus zwei großen und breiten Granitstelen (230x125x40cm), in die ein Portrait der Dichterin aus 41.000 Glamosaiksteinen eingelassen ist.1




Die Granitplatte auf dem Boden trägt die Inschrift: „Else Lasker-Schüler: Meinwärts.“

Ergänzung vom 17. Februar 2015:
Seit Januar ist das Denkmal von Absperrzäunen umgeben, da die Bodenplatte beschädigt wurde und diese eine Unfallgefahr darstellt. Derzeit wird in Absprache mit dem Künstler untersucht, wie das Problem gelöst wird, das durch das Anwachsen der Außengastronomie und den vielen Lieferverkehr verstärkt wird.2Ebenfalls an Else Lasker-Schüler erinnert Das zerbrochene Herz


Position des Denkmals auf der Karte


Kriegerdenkmal Nächstebreck

Das Nächstebrecker Kriegerdenkmal in der Junkersbeck im Mai 2010.

Ein beeindruckendes Denkmal, bei dem man heute nicht so recht weiß, was man davon halten soll, steht in der Junkersbeck in Nächstebreck. Es ist ein Kriegerdenkmal der Nächstebrecker und Beckacker Vereine, dass 1931 von Ernst Müller-Blensdorf geschaffen wurde und am 31.Mai 1931 eingeweiht wurde. Die Vereine hatten bereits zum zweiten Mal Spenden gesammelt, nachdem der erste Versuch der Stiftung eines Denkmals der Inflation zum Opfer fiel. Am Tag der Einweihung hielt man in der Hottensteiner Kirche einen Gedenkgottesdienst ab, an dem sich der Langerfelder Posaunenchor, der Kirchenchor und der Männergesangverein Bracken beteiligten.
Das Denkmal, dessen Grundstück im Hardtwäldchen von der Stadt zur Verfügung gestellt wurde, besteht aus einem Bruchsteinpfeiler, an dessen Seiten 123 Namen verzeichnet sind. Davor steht ein Soldat Ehrenwache. Er ist aus Porphyrblöcken geschaffen und seine Uniform weist ihn eindeutig als Soldaten des Ersten Weltkrieges aus.1


Das Denkmal und die niedergelegten Kränze im Januar 2010.

Was wollte der Künstler damit ausdrücken? Was erhofften sich die Vereine von diesem Denkmal? Der Gesichtsausdruck des Soldaten ist schwer zu deuten. Der Soldat steht eindeutig Wache, das Gewehr griffbereit. Soll er losstürmen und die Ehre der Kameraden wiederherstellen? Oder ist er das Symbol des tapferen Soldaten, der stoisch seine Pflicht für das Vaterland erfüllt, wie es die 123 Gefallenen taten? Ist er bedrückt oder will er Rache? Bewacht er das Denkmal oder wartet er auf den nächsten Befehl? Raus aus dem Graben, raus aus den Gräbern, bereit zur Attacke?


Seitenansicht

Ernst Müller-Blensdorf schuf für die Stadt Neviges ebenfalls ein ähnlich gestaltetes Kriegerdenkmal, das ein halbes Jahr vor dem Nächstebrecker Denkmal eingeweiht wurde. Diese Kriegerfigur war unbekleidet, aber in Ausdruck und Haltung der Wuppertaler Version sehr ähnlich. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde am Nevigeser Denkmal kritisiert, dass die Gestalt nicht „heldisch“ genug sei und der Gesichtsausdruck nicht Arisch genug, sondern eher blöd und weibisch erschien. Obwohl eine Kunstkommision das Denkmal als künstlerisch beachtlich einstufte, ließ es der Kreisleiter der NSDAP am 23. November 1937 entfernen.2

Nach dem Zweiten Weltkrieg ergänzte man an der Bruchsteinmauer, die den Denkmalsplatz am Hang abgrenzt, zwei Gedenksteine.


Linker Gedenkstein

Der eine Gedenkstein trägt das Eiserne Kreuz und den Schriftzug „Weltkrieg“. Darunter die Jahreszahlen. Der andere Gedenkstein trägt die Inschrift:

„Den Gefallenen
und Opfern
der Weltkriege
zum ehrenvollen
Gedenken“


Rechter Gedenkstein

Am Volkstrauertag 1988 bemängelte der evanglische Pfarrer Matthias Heimer, dass der Anlage ein Kreuz fehle. Der CDU-Stadtverordnete, spätere CDU-Vorsitzende und Bürgermeister Hermann-Josef Richter bat daraufhin die Geschäftsleute Nächstebrecks um Spenden. Die Stadt Wuppertal pflanzte vor Ostern Büsche, stellte Bänke auf und streute den Platz mit Sand ab, sodass vor dem Osterfest 1989 ein Holzkreuz gegenüber dem Denkmal aufgestellt werden konnte. Das Holz hatte die Firma Schmidt gespendet, die feuerverzinkte Verankerung stiftete die Firma Brüntrop. Pfarrer Heimer und Pfarrer Heinz Hoppe von St.Mairä segneten konfessionsübergreifend das Holzkreuz.3


Das Holzkreuz von 1989.

Ende Mai oder Anfang Juni 2007 wurde das Denkmal mutwillig beschädigt und mit Lackfarbe beschmiert, der Schaden belief sich auf mehrere tausend Euro. Die Polizei ging nicht von einer politisch motivierten Tat aus.4


Die Spuren der Beschädigung waren 2010 noch gut zu erkennen.

Ergänzung vom 13.Juni 2012:
Im Juni 2012 war der Kopf des Soldaten wieder restauriert.


Bild vom 2.Juni 2012.

Position des Denkmals auf der Karte