Gedenktafel des ATV 1860 Elberfeld für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges

Die Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Allgemeinen Turnvereins 1860 Elberfeld notierte im Jahre 1910:

„Am 8. Juli 1871 wurde den aus dem Feldzuge heimkehrenden Mitgliedern vom Verein ein festlicher Empfang bereitet. […] Den Heldentod starben die Turner Jul. Mattheis bei dem Sturm auf St. Privat und Heinr. Edelhoff bei dem Ausfall aus Metz; ihnen zum bleibenden Andenken wurde eine Gedenktafel angefertigt, die noch heute, im Vereinslokal hängend, die Mitglieder an ihre im Felde gebliebenen Turngenossen erinnert.“1

Das Vereinslokal befand sich wohl damals noch im Saal der Gastwirtschaft des Jean Lueg am Altenmarkt (heute die Alte Freiheit von der Hofaue bis Turmhof/Schöne Gasse), während die Turnsäle und -hallen oft gewechselt wurden.2 Den Auftrag zur Gestaltung der Ehrentafel erhielt der Bildhauer Schweissfurth.3 Wann genau die Gedenktafel eingeweiht wurde, ist unklar. Ruth Meyer-Kahrweg4 geht davon aus, dass die 1879 geschah, da in der Festschrift zum 100jährigen Jubiläum die Chronik für das Jahr folgenden Satz enthält:

„Bei allen öffentlichen Feiern ist der Verein geschlossen anwesend, so bei der Einweihung des Kriegerdenkmals und bei den Festzügen zur Sedansfeier.“

Vermutlich ist mit den öffentlichen Feiern und der Einweihung des Kriegerdenkmals eher die Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Königsplatz 1881 gemeint, zumal sich der Eintrag zum Jahr 1879 auf die „Geselligkeit in diesen Jahren“ bezieht.

Wie das Denkmal aussah und wann es verloren ging, ist unklar. Zur 100-Jahrfeier wurde an der Ehrentafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs eine Plakette für die beiden Gefallenen von 1870/71 angebracht.5


Position des Denkmals auf der Karte


 

Das Kaiser- und Kriegerdenkmal (Zweikaiserdenkmal) in Ronsdorf

Nach dem gewonnen Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 sahen sich auch die Ronsdorfer in der Pflicht, für die Gefallenen ihrer Stadt ein Kriegerdenkmal zu errichten. 1887 konnte man die Errichtung des Denkmals planen und nach dem Tod des Kaisers Wilhelm I. am 9.März 1888 entschloss man sich, mit einer Statue des siegreichen Feldherrn sein Andenken und das der Gefallenen zu ehren. 90 Tage später starb bereits Kaiser Friedrich III., der nach seinen Erfolgen als Heerführer im Deutschen Krieg und im Deutsch-Französischen Krieg zum Generalfeldmarschall ernannt worden war. Am 22.Juni 1888 schlug das Denkmal-Comitee in der Gemeinderatssitzung vor, den „Liebling des Deutschen Volkes“ ebenfalls mit einem Standbild zu ehren. Lediglich ein Mitglied des Rats, das zu bedenken gab, Friedrich hätte diese Ehre seinem Vater überlassen, stimmte dagegen.
Man engagierte den Düsseldorfer Bildhauer Friedrich Stockmann, gegossen
wurden die Statuen dann bei P.Stotz in Düsseldorf, die Steinmetzarbeiten fertigte die Firma Nütten & Co aus Düsseldorf. 23.000 Mark kostete das Denkmal, wovon die Stadt Ronsdorf 6.000 Mark trug und das Grundstück stellte, die restlichen 17.000 Mark wurden durch Spenden und Beiträge der Krieger- und Landwehrvereine erbracht. Am 2.Mai 1890 wurde dies in einem Dokument verewigt, das in einer kupfernen Hülse in den Sockel des Denkmals gelegt wurde.


Das Denkmal auf dem Ronsdorfer Marktplatz (heute Bandwirkerplatz) auf einer Fotografie im August 1940. Im Hintergrund ist die Kreuzung der Staasstraße und der Straße Am Markt zu erkennen. Sammlung Untere Denkmalbehörde, Nr. 2753

Am Samstag, den 10.Mai 1890 – es war der 19.Jahrestag des Frankfurter Friedens – konnte das Kaiser- und Kriegerdenkmal, welches auch Zweikaiserdenkmal genannt wurde, auf dem Ronsdorfer Marktplatz eingeweiht werden.1 Es diene, so schrieb die Volks-Zeitung am 8.Mai 1890,


„[…] zum ewigen Andenken an die Tapferen, welche für die Einigung des deutschen Vaterlandes in den Kämpfen der Jahre 1864, 1866 und 1870/71 ihr Leben dahingegeben und in dankbarer Erinnerung an die Heldenführer in diesen Kämpfen, die beiden ersten deutschen Kaiser des wiedererstandenen deutschen Reichs, Wilhelm I. und Friedrich III.“2


Das Kaiser- und Kriegerdenkmal auf einer alten Postkarte von 1905. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6.

Das Denkmal, das von einem eisernen Zaun umgeben war, bestand aus einem Sockel aus grauem Stein, worauf sich ein Postament aus poliertem Granit erhob. An den Breitseiten waren zwei Bronzereliefs angebracht, die den Auszug und die Heimkehr der Ronsdorfer Krieger zeigen. Eine schmale Tafel über dem frontseitigen Relief trug die Inschrift:


„Ronsdorf
seinen fürs Vaterland gefallenen Söhnen“


Eine kolorierte Postkarte. (ergänzt am 23.1.15)

Dazu waren auf dem Postament die Namen, Todestag und Todesort der Gefallenen verzeichnet. Auf dem Postament standen die Statuen der beiden Kaiser in Überlebensgröße (2,40m), die in ihrer Uniform dargestellt waren. Beide blicken in die Ferne, Kaiser Wilhelm hebt den linken Arm, als wolle er seinem Sohn etwas erklären, während sich der Kronprinz auf sein Schwert stützt.


Der Ronsdorfer Marktplatz, gesehen von der Marktstraße, mit Denkmal und Springbrunnen auf einer historischen Postkarte. Bild ergänzt am 17. April 2021.

Der Marktplatz in Gegenrichtung, ebenfalls von der Marktstraße. Bild ergänzt am 17. April 2021.

Die Einfriedung, die auf der Postkarte von 1905 noch zu erkennen ist, wurde vor August 1940 entfernt. Die Standbilder wurden während des Zweiten Weltkriegs entfernt und vermutlich eingeschmolzen. Das Postament wurde im April 1959 abgetragen, dabei wurde oben erwähnte kupferne Hülse im Sockel entdeckt.3 Die beiden Reliefplatten aus Bronze sind im Historischen Zentrum eingelagert.4


Das Elberfelder Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71

Die Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Königsplatz, dem heutigen Laurentiusplatz am 30.Juli 1881. Sammlung Historisches Zentrum, 010/8/29

Am 30.Juli 1881 konnten die Bürger Elberfelds ihr Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 einweihen. Die Anteilnahme war groß, wie auf der oben zu sehenden Fotografie zu erkennen ist. Militärische und patriotische Vereine kamen mit ihren Fahnen und Uniformen auf den Königsplatz (heute Laurentiusplatz), Musikcorps spielten auf und auch Gesangvereine steuerten ihren Teil zur Feier bei. Als Ehrengäste waren der Oberpräsident der Rheinprovinz, Moritz von Bardeleben, der Bildhauer Wilhelm Albermann, sowie Vertreter der Stadt und der Kirchen zugegen. Oberbürgermeister Jaeger übernahm das Denkmal nach der feierlichen Enthüllung in die Obhut der Stadt. Für die Honorationen folgte ein Festessen im nahen Kasinosaal, während das Volk auf den Straßen der prächtig illumnierten Stadt feierte.


Abbildung des Denkmals auf einer kolorierten Postkarte, die am 22.August 1903 beschrieben wurde. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6

Bereits im Deutsch-Dänischen Krieg und im Deutschen Krieg waren in Elberfeld Gefallene zu beklagen, zugleich entstand der Wunsch diesen ein Denkmal zu errichten, um sie zu ehren. Man begann für ein Denkmal Gelder zu sammeln, bis der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges die Aufmerksamkeit der Zeitgenossen beanspruchte. Nachdem dieser erfolgreich beendet worden war, entschloss man sich, ein gemeinsames Denkmal für die Gefallenen der Kriege zu errichten und setzte die Sammlung fort.

Im Oktober 1875 veranstaltete das Denkmal-Komitee unter dem Vorsitz des Commerzienrats Moritz Simons eine Ausstellung im Gartensaal der Schützengesellschaft am Brill, in der 30 Modelle und einige Zeichnungen der für den Wettbewerb um die Errichtung des Denkmals eingegangenen Entwürfe gezeigt wurden.


Fotografie des Denkmals, die offensichtlich bearbeitet wurde, da die Laurentiuskirche im Hintergrund teilweise abgeschnitten ist. Sammlung Historisches Zentrum, 010/8/31

Als Sieger ging daraus schließlich der Entwurf des Kölner Bildhauers Wilhelm Albermann hervor. Sein Denkmal bestand aus einem terrassenartigen Unterbau, auf den ein breiter Sockel folgte. Darauf erhob sich das Postament der allegorischen Hauptfigur Germania. Sie trägt wallende Gewänder, eine Krone auf dem Haupt und hält ihr schützende Hand über den Soldaten, die auf dem Sockel an das Postament gelehnt sitzen. Sie stellen den Kampf und den Sieg dar. Der linke Soldat ist barhäuptig und sitzt auf einem Kanonenrohr, eine Fahne im Arm. Mit der linken Hand greift er an sein Herz. Auf der anderen Seite sitzt ein Soldat in voller Uniform, mit der Pickelhaube auf dem Kopf, die Hände greifen zu Seite, möglicherweise zum Schwert. Die Inschrift auf dem Postament der Germania lautete:


„Den
in den Kriegen
von 1864,1866
1870/71
für das Vaterland
gefallenen
tapferen Söhnen
Elberfelds
aus Dankbarkeit
gewidmet
von den Bürgern
dieser Stadt“


Das Denkmal auf dem Laurentiusplatz. Bild entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Elberfeld, bearbeitet und herausgegeben von Stadtbaurat Koch, „DARI“, Berlin 1928, S.12. (Bild ergänzt am 07.09.2012)

55.000 Goldmark waren für die Herstellung des Denkmals anfangs veranschlagt, im April 1877 teilte Wilhelm Albermann mit, dass die Kosten bei 80.000 Mark lägen. Albermann wurde vom Denkmal-Komitee aufgefordert Kosten zu sparen und konnte durch eine Veränderung der Materialien die Kosten auf 70.000 Mark drücken. Am 20.Januar 1879 wurde schließlich der Vertrag geschlossen und der Bildhauer begann mit der Arbeit. Die Bronzefiguren wurde in der Kunstgießerei Lauchhammer im gleichnamigen Ort in Sachsen gegossen.


Diese Fotografie des Denkmals zeigt die gesamte Anlage des Denkmals. Neben der schmiedeeisernen Einfassung sind auch zwei Kanonen zu sehen, die dem Denkmal zur Seite gestellt wurden. Dem aufmerksamen Beobachter fällt auf, dass das Denkmal spiegelverkehrt ist und dass die Szenerie die Vorlage für die oben gezeigte kolorierte Postkarte ist. Sammlung Historisches Zentrum, 010/8/33

Eine weitere Aufnahme des Denkmals. (Bild ergänzt am 23.1.15)

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal zerstört.1


Gedenktafeln für die Gefallenen der Gemeinde Gemarke

Am 5.Dezember 1878 wurde die zweite der beiden Gedenktafeln der Gemeinde Gemarke an der südlichen Kirchenwand enthüllt, in der Predigt des „Donnerstag-Abendgebetes“ ging Pastor Bolhuis darauf ein. Wann die erste Tafel enthüllt wurde, ist unbekannt. Ruth Meyer-Kahrweg nimmt aufgrund von Unstimmigkeiten mit den Informationen aus der Barmer Zeitung vom 6.Dezember 1878 an, dass beide Tafel später noch einmal neu gestaltet wurden. Die einzigen existierenden Abbildungen stammen aus dem von Adolf Werth begonnen und nach 1912 von Pastor Adolf Lauffs bis 1927 fortgesetzten Werk „Geschichte der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Barmen-Gemarke 1702-1927“, welches zum 225jährigen Jubiläum der Gemeinde erschien.


Die beiden Gedenkfafeln für die Gefallenen der Gemeinde Gemarke der Kriege von 1815, 1866 und 1870/71.

Beide Abbildungen wurden entnommen aus: Geschichte der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Barmen-Gemarke 1702-1927, erstmalig zum 200jährigen Jubiläum geschrieben von Adolph Werth, Archivar der Gemeinde, und von demselben weitergeführt bis zum Jahre 1912. Zum Gedenktage ihres 225 jährigen Bestehens neu herausgegeben und abgeschlossen von Adolf Lauffs, Pastor und Archivar, Barmen 1927, S. 329.

Die beiden Tafeln bestanden vermutlich aus dunklem Holz, auf dem mit weißer Schrift die Inschrift

„Aus diese Kirchspiele starben für König und Vaterland:“

und der Name, der Todesort und das Todesdatum der 14 Gefallenen verzeichnet ist.

Bernhard Roßhof starb in der Schlacht bei Ligny in Belgien zwei Tage vor der letzten Schlacht Napoleons bei Waterloo. Er ist vermutlich der einzige namentlich bekannte Gefallene der Befreiungskriege aus dem Bergischen Land. Er war der älteste Sohn des Lehrers Johann Hermann Roßhof (1768-1823), der an der Reformierten Amtsschule 28 Jahre unterrichtet.
Zwei weitere Gefallene gab es 1866 zu beklagen, einer fiel in der berühmten Schlacht bei Königgrätz. Elf Barmer fielen vier Jahre später im Deutsch-Französischen Krieg. Auch hier wurden Barmer bei berühmten Schlachten zum Opfer des Krieges, so starb W.Ludwig Boecker in der Schlacht bei St.Privat (18.August 1870), die in Deutschland eher als Schlacht bei Gravelotte bekannt ist. Abgehend von der Tannenbergstraße gibt es in Elberfeld bis heute die Gravelottestraße. Zwei Tage zuvor hatte die Schlacht bei Mars-la-Tour bereits zwei Barmer Gefallene gefordert.1

Gedenkstein zur 25jährigen Wiederkehr des Frankfurter Friedens am Friedenshain

Der Gedenkstein

Dieser Stein, der in einer ganz kleinen Grünanlage zwischen Jägerhofstraße und Freudenberger Straße steht, stand einst, ab 1896, am Eingang eines kleinen Wäldchens, das August von-der-Heydt am 27.April 1896 der Stadt geschenkt hatte. Der gegenüber beginnende von-der-Heydt- Park wurde bereits 1888 gestiftet. Teil des Geschenks war ein Obelisk im Wert von 7400 Mark, der am 10.Mai 1896 aufgestellt wurde. Anlass war der 25.Jahrestag des „Frankfurter Friedens“. Dieser Frieden beendete offiziell den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 mit Gebietsabtretungen und hohen Reparationszahlungen für Frankreich. Das Wäldchen wurde ab 1955/56 parzelliert und mit Wohnhäusern für britische Offiziere bebaut.1


Die Inschrift lautet:

„Friedenshain
— – —
Der Stadt Elberfeld
zur Erinnerung an
die 25jährige Wiederkehr
des Frankfurter Friedens
10.Mai 1896
gestiftet von
Aug.Freiherr von der Heydt


Der Gedenkstein am Friedenshain auf einer Postkarte, gelaufen am 25.5.1910. (Bild ergänzt am 28.10.2013.)

Ergänzung vom 13.Juni 2012:

Im März 2003 entdeckte der Anwohner Gerhard Prade den Stein versteckt hinter Ilex-Büschen und Nadelbäumen. Die Inschrift war kaum noch lesbar und verwittert. Wann genau der Stein von wem restauriert wurde, wird noch recherchiert.2

Position des Denkmals auf der Karte


 

Die Friedenseiche in Cronenberg

Es war der Geburtstag des deutschen Kaisers, Wilhelm I., als man in Cronenberg, gegenüber dem bekannten Wahrzeichen der einstigen Stadt auf den Südhöhen, der reformierten Kirche mit dem markanten Zwiebelturm, am 22.März 1871 eine Eiche pflanzte, um den Frieden nach dem gewonnenen Deutsch-Französischen-Krieg zu feiern und um ein „Symbol deutscher Kraft und Stärke“ zu haben.


Vergangene Woche hatte die Eiche leider schon ihr schönes Herbstkleid abgeworfen.

Man feierte, ernannte einen „Eichenmeister“, der sich um die Eiche zu kümmern hatte (Wirt Neumann und seine Nachfolger waren erfolgreich, wie man sieht), verteilte 2200 Stuten an die Kinder und begab sich zu einem Festessen ins Hotel zur Post.1 Nach dem letzten Umbau dieses Areals (2002?) liegt die Steintafel, die von dem Ereignis kündet, vor der Eiche, nachdem sie jahrelang an einem Laternensockel angebracht war.


„Cronenberg
Friedenseiche
1870/71“


Position des Denkmals auf der Karte


Die Kaisereiche im Burgholz

Am 14.Juni 1871, knapp sechs Monate nach der Proklamation des deutschen Kaiserreichs im Spiegelsaal von Versailles, zogen die Schüler, genauer die Primaner des Elberfelder Gymnasiums in den Burgholz und weihte eine vom Förster gepflanzte Eiche zur Kaisereiche, sangen und hielten Vorträge.


Die Kaisereiche im Burgholz

Viele Küllenhahner feierten von da an hier das Fest zum 1.Mai. Heute befindet sich Kaisereiche unweit der Samabatrasse und ist Ausgangspunkt für viele Spaziergänge und Wanderungen durch das Burgholz. Zu ihrem Schutz wurde ein eisernes Gitter angebracht und eine Inschrifttafel aufgestellt. Das Gitter wurde mittlerweile zweimal, 1968 und 1998, renoviert, einmal im Auftrag der Stadt und einmal durch den Bürgerverein Küllenhahn e.V. Die letzte Renovierung ist auch mit einer kleinen Tafel und den Namen der Spendern verewigt worden.

Die Inschrifttafel, die heute am Gitter zu finden ist, stammt von der Renovierung des Gitters im Jahr 1968, im selbigen wurde das Original gestohlen. Die Inschrift, geschmückt mit einem Eisernen Kreuz, lautet heute:


Erneuerte Inschrift 1968.

„Zum Gedenken
an die Reichsgründung
am 18.Jan. 1871
gepflanzt von den Primanern
des Elberfelder Gymnasiums
am 14.Juni 1871.“

Die ursprüngliche Inschrift, die auf alten Fotos nicht mehr genau entziffert werden konnte, könnte laut Ruth Meyer-Kahrweg gelautet haben:

„Kaiser-Eiche
von Schülern des
Elberfelder Gymnasiums
gepflanzt am 14.Juni 1871“1


Position des Denkmals auf der Karte


 

Beyenburger Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1870/71

Das Denkmal „an der Klippe“.

Es ist unklar, wann das Beyenburger Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege 1866 und 1870/71 „an der Klippe“ errichtet wurde. Die Straße „Am Kriegermal“ ist nach dem Denkmal für den 1. und 2. Weltkrieg benannt, das ältere Denkmal steht heute an der „Beyenburger Freiheit“, zwischen der Halte-stelle „Beyenburg Mitte“ und der Klosterkirche. Die Form des Denkmals, dass der Barmer Steinbildhauer F.H.Stang schuf, ist klassisch einem Obelisken nach- empfunden. Das Denkmal ist einst von einem Gitter eingefasst worden, heute ist es zur Straße hin offen. Die Inschrift war in Gold gefasst und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in roter Farbe nach- gezogen. Die Vorderseite ist mit drei Reliefs geschmückt:



Am Sockel des Obelisken finden sich eine Krone, die an die alte Reichskrone erinnert, ein Schwert und ein Stab mit dem Reichsadler auf einem „Blätterbett. Ein Palmwedel ziert den oberen Teil des Obelisken, während darunter der Reichsadler abgebildet ist, der auch das eiserne Kreuz mit sich trägt.

Die Inschrift auf der Vorderseite lautet:

„Den im Kampfe fürs
Vaterland  gefallenen
Söhnen Beyenburgs.

Die dankbaren
Mitbürger“


Ein Gefallener des Kriegs von 1866 ist auf der linken Tafel verzeichnet, dazu kommen sechs aus dem Krieg von 1870/71. Ruth Meyer-Kahrweg vermutet, dass der letzet Name, Albert Luthe, an den Folgen des Krieges erst nach 1886 starb oder dass erst zu diesem Zeitpunkt für tot erklärt wurde, da die Beyenburger Gefallenen auch im in diesem Jahr eingeweihten Lüttringhauser Kriegerdenkmal verzeichnet sind – bis auf eben jenen Albert Luthe. (Beyenburg gehörte damals zu Lüttringhausen.)1


Position des Denkmals auf der Karte


Gedenktafel für die gefallenen Söhne der Stadt Elberfeld (1910)

Zeichnung des verloren gegangenen Originals. Entnommen aus: Offizielle Festwoche zur Dreihundertjahr-Feier der Stadt Elberfeld, Heft III, 2.August 1910, S.7. (Bild ergänzt am 04.August 2012)

Am 30.Juli 1910 feierte man in Elberfeld dreihundert Jahre Stadtrechte. Dieses Jahr, im ersten Septemberwochenende, werden wir vierhundert Jahre Stadtrechte feiern. Damals ließ man Professor Louis Heitsch für 2775,51 Mark eine Bronzetafel anfertigen, die man im ersten Stock des Rathauses anbrachte. Der Zweck laut Inschrift:

„Ihrer in den letzten Kriegen gebliebenen Söhnen gedachte
in Dankbarkeit die Stadt Elberfeld bei der Jahrhundertfeier.
1610 – 1910“


Kopie der Gedenktafel der Stadt Elberfeld aus dem Jahr 1910

Gedacht wurde 113 Gefallenen der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71. Neben dem Namen und Rang sind auch die Orte der Schlacht oder „Infolge von Krankheit oder Verwundung“ vermerkt. Unter den Schlachtorten finden sich auch bekannte Namen wie: Düppel, Königgrätz, Mars la Tour, Vionville, Gravelotte, St. Privat, Sedan, vor Paris.
Die Tafel, die heute im  ersten Stock des Elberfelder Rathauses hängt, ist allerdings kein Original mehr. Die heute zu sehende Tafel ist aus patiniertem Gips und zeigt das Wuppertaler statt des Elberfelder Wappen:


Der obere Rand: Das Wuppertaler Wappen mit den zwei Garnbündeln, die aus dem Barmer Wappen stammen.

Vermutlich wurde die alte Bronzetafel im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.1


Der untere Rand zeigt einen gefallen Mann. Auf dem Rücken liegend, die rechte Hand an der Brust liegend schaut er nach oben.

Im Rahmen der Dreihundertjahrfeier wurden auch der Goldschmiedebrunnen, die Anlagen der Villa Freytag, der Gerechtigkeitsbrunnen und der Brunnen auf dem von der Heydt-Sportplatz eingeweiht.


Position des Denkmals auf der Karte


Katholisches Kriegerdenkmal für in Barmer Lazaretten gestorbene Soldaten des Krieges 1870/71

Die Bedeutung des Jahrestages der Sedanschlacht für die Einweihung von Denkmälern im Wuppertal ist bei den bereits vorgestellten Denkmäler schon deutlich geworden. So ist es nicht überraschend, dass zum zehnten Jahrestag (2.September 1880) ein weiteres Kriegerdenkmal mit viel Feierlichkeit eingeweiht wurde. Sein Standort war der katholische Friedhof Soldauer Str. Dort befindet sich heute der Therapiegarten der Kliniken St.Antonius.


Das Denkmal auf dem ehemaligen katholischen Friedhof.
Eisernes Kreuz

Das Denkmal ist wie das Denkmal auf dem ref.Friedhof Bartholomäusstr. vom Barmer Steinmetz Friedrich Schluckebier angefertigt worden. Über der Basis finden sich vier Tafeln aus Sandstein, die teilweise nicht mehr gut lesbar sind.  Darüber finden sich Giebel und Lorbeerkränze, an der Seite Schwerter und Eichenlaub, auch das Eiserne Kreuz darf nicht fehlen.1
Die Tafeln verzeichnen die Inschriften:


„Ruhestätte
von 6 tapferen Kriegern
aus dem Feldzuge gegen Frankreich
1870-71
gestorben in den hiesigen Lazarethen
_______ – _______
Gebet jedem was ihr schuldig seid
Ehre, wem Ehre gebühret
Römer 13 V.7“

Auf der Rückseite heißt es:
„gewidmet
von
Kriegervereinen
und
Bürgern
Barmens“

Auch hier sind die Tafeln mit den sechs Namen am Besten erhalten. Verzeichnet wurden Name, Herkunftsort, Regiment und Sterbedatum.

Am auffälligsten an diesem Denkmal ist die unterschiedliche Spitze im Vergleich zum Denkmal an der Bartholomäusstr. Statt dem Symbol eines Staates, dem preußischem Adler, hat man hier  auf dem katholischen Friedhof, das christliche Kreuz gewählt. Das ist interessant, wenn man an Bismarcks Kulturkampf denkt.