Als am 6. November 1993 am Eingang des Murmelbachtals der Waldemar von Wichelkus-Gedenkstein eingeweiht wurde, ahnte man beim Heckinghauser Bezirksverein wohl nicht, dass fast 20 Jahre später nur noch die Spitze des mächtigen Findlings aus dem Busch gucken würde. Oder vielleicht haben sie es doch bedacht und deswegen die bronzene Gedenktafel weit oben angebracht. 1
Einer ehemaligen Nachbarin von Gottfried Walter Dicke, alias Waldemar von Wichelkus, ist es zu verdanken, dass dem Heimatdichter und Heckinghauser Bürger im November 1993 ein Denkmal gesetzt wurde. 12 Jahre hatte sich Marianne Beckmann dafür eingesetzt, in einem Gedicht an der Barmer Bezirksvertretung darum geworben und schließlich dort und beim Bezirksverein Unterstützer gefunden.2 Die gemeinsamen Bemühungen vom Bezirksverein und der Bezirksvertretung Heckinghausens hatten schon für den 100.Geburtstag des Dichters die Errichtung eines Denkmals vorgesehen, doch die Mittel (8.000 DM3) wurden nicht zeitig genug freigegeben. 4 Über die städtischen Mittel hinaus hatte der Bezirksverein Spenden mit einer Bausteinaktion eingenommen. Einige tausend “Bausteine” wurden verkauft.5
Die Inschrift der Bronzetafel erklärt:
“Zur Erinnerung an
Waldemar von Wichelkus
(Gottfried Walter Dicke)Geb. 16.Mai 1892
Gest. 7.August 1952
Der beliebte Heimatdichter
lebte von 1920 bis 1934
in Heckinghausen”
Die Spitze des Findlings, der an den Heimatdichter Waldemar von Wichelkus erinnert.
Gottfried Walter Dicke wurde am 16. Mai 1892 in der Heckinghauser Ackerstraße geboren. Als Erwachsener übernahm er eine Gaststätte in Elberfeld, das “Haus Bökel”. Seine Tochter beschrieb ihren Vater als Menschen, der gerne mit den Gästen plauderte und dabei ein Pfeifchen oder eine dicke Zigarette rauchte. Dabei war er “munter und fidel”, aber auch kritisch und er besaß eine große Portion Humor. Parteiabende duldete er in seinen Gaststätten nicht. Nach dem Ersten Weltkrieg betrieb er von 1920 bis 1934 in der Kleestraße die Gastwirtschaft “Zum Pottkieker” und gab unter seinem Pseudonym Waldemar von Wichelkus eine Beilage im Barmer Stadtanzeiger heraus, die den Namen “Dä Pottkieker” trug. Bereits vor dem Krieg hatte er Verse und “Vertellches” in Barmer Mundart verfasst und erreichte zwischen den Kriegen seine Blütezeit. Bereits 1920 erschien das Büchlein “Kiek öwwr’n Tuun”, welches 19676 neu aufgelegt wurde. In diesen Jahren war Waldemar von Wichelkus auch zu Plattenaufnahmen in Berlin unterwegs und arbeitete für das Radio.7 Anlässlich der Einweihung des Denkmals erklärte Gerd Köhler vom Bezirksverein, dass Wichelkus in seiner Beilage den Menschen in Zeit von Hunger und Arbeitslosigkeit mit seinen Gedichten Positives und Kritisches in einer anregenden Mischung brachte. 8
Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte sich Dicke als Weinvertreter und kehrte 1952 zu seinem Beruf zurück, allerdings waren ihm als Gastwirt im Wichlinghauser Bahnhof nur wenige Wochen vergönnt. Am 7.August 1952 verstarb er im Alter von 60 Jahren.9
Am 9.Mai 1805 starb der Dichter, Philosoph und Historiker Friedrich Schiller in Weimar. Hundert Jahre später ehrte man im Deutschen Reich den Dichter mit Schillerfeiern. In Elberfeld fanden beispielsweise im Vorfeld zahlreiche Wilhelm Tell Aufführungen statt, deren Vorstellungen allesamt großes Interesse fanden. Der Schwäbische Schillerverein hatte eine Volksausgabe herausgegeben, die die Elberfelder Schulverwaltung in 100 Exemplaren an “brave und fleißige” Schüler und Schülerinnen verteilen ließ. Allerdings ging die Begeiseterung an zwei katholischen Rektoren vorbei, sie weigerten sich die Ausgaben zu verteilen, ein dritter zensierte kurzer Hand nicht genehme Stellen (z.B. die Räuber) mit der Schere.
Die Schillerlinde nach 1906. Der zweite Herr von links ist Robert Barthels, Vorsitzender des Barmer Verschönerungsverein. Sammlung Barmer Verschönerungsverein, ohne Datum.
Am Vorabend des 9.Mai 1905 erstrahlten die Hänge des Wuppertals im Fackellicht und Raketen stiegen auf und zerplatzen über dem Nachthimmel. Am Gedenktag machten sich die vier höheren Knabenschulen Barmens mit einem Festzug auf den Weg in die Barmer Anlagen zum neu angelegten Schillerplatz, um dort ein Linde zu pflanzen. Gymnasialdirektor Prof. Evers hielt eine Festansprache und anschließend taten die vier Direktoren, je zwei Lehrer, sieben Schüler und der Vorsitzende des Barmer Verschönerungsvereins, Robert Barthels, die ersten Spatenwürfe und begleiteten sie mit Weihesprüchen. Nach der Pflanzung wurde die kleine Feier mit dem gemeinsamen Gesang von drei Versen aus dem Reiterlied “Wohlauf-Kameraden” aus Wallensteins Lager abgeschlossen.
Am Abend folgte in der nahen Barmer Stadthalle eine Schillerfeier, die aufgrund des großen Andrangs noch zwei Mal wiederholt wurde.
Die Schillerlinde heute.
Im folgenden Sommer erhielt die Schillerlinde eine “würdige Einfriedung”, für die der Vorsitzende des BVV den Schulen “verbindlichsten Dank” aussprach.
Die gegenwärtige Einfriedung ist hingegen alles andere als würdevoll.Die Inschrift
Die Inschrift der Gedenkplakette, deren Herkunft und Stiftungsjahr nicht bekannt sind, lautet:
“Schillerlinde
gepflanzt von den
vier höheren Schulen Barmens
am 9.Mai 1905“1
Ein beachtlicher Baum hat sich aus der kleinen Linde entwickelt.
Am 21. Juni 1986 wurde der Erweiterungsbau der damaligen Katholischen Hauptschule Wuppertal-Ost an der Carnaper Straße eingeweiht. Heute heißt sie Bernhard-Letterhaus-Schule. Zugleich enthüllte man am Eingang des Neubaus das Bernhard-Letterhaus-Relief des Wuppertaler Künstlers Ernst Gerd Jentges.1
Detail der zentralen Tafel.
Emil Bernhard Letterhaus wurde am 10. Juli 1894 in Barmen geboren. Sein Vater war Schuhmachermeister und das Elternpaar streng katholisch. Er absolvierte die Volksschule, anschließend eine Lehre als Bandwirker und ging dann an die Preußische Höhere Fachschule für Textilindustrie, wo er zum Textiltechniker ausgebildet wurde. Im Ersten Weltkrieg erlitt er mehrere Verwundungen und erhielt das Eiserne Kreuz I.Klasse. 1920 ging er zum Zentralverband der christlichen Textilarbeiter nach Düsseldorf und bildete sich an der Staatlichen Fachschule für Wirtschaft sowie in eigenen Studien fort.
1927 kam er zum Westdeutschen Verband der katholischen Arbeitervereine, 1928 wurde er Abgeordneter im Rheinischen Provinziallandtag und im Preußischen Landtag für den Wahlkreis Düsseldorf-Ost, den er als Mitglied der katholischen Zentrumspartei gewann. Bereits Anfang September 1930 rief er als Vizepräsident des Deutschen Katholikentages zur Abwehr der NSDAP auf. Nachdem diese 1933 die Regierungsgewalt übernommen hatte, warb er in katholischen Kreisen für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Bis 1939 verlor er peu á peu seine Beschäftigungsfelder in kirchlichen Vereinen und Organen, da diese verboten und aufgelöst wurden. 1939 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und nahm an Kriegshandlungen sowohl an der West- als auch an der Ostfront teil. 1942 wurde er zum Hauptmann befördert und zum Oberkommando der Wehrmacht nach Berlin versetzt.
Spätestens seit 1942 war Letterhaus Mitglied des sog. “Kölner Kreises” in dem sich Gegner der NS-Regimes aus den ehemaligen katholischen Arbeitervereinen, christlichen Gewerkschaften und der Zentrumspartei trafen. Er hatte enge Kontakte zu den Attentätern des 20.Juli 1944 und war von ihnen als “Politischer Beauftragter” des Wehrkreises VI mit Sitz in Münster vorgesehen und sollte im Kabinett Goerdeler Aufbauminister werden. Eine persönliche Beteiligung am Hitler-Attentat lehnte Letterhaus allerdings ab. Auf eine Flucht in die Niederlande nach dem Scheitern des Attentats verzichtete er. Am 25.7.1944 wurde er verhaftet. Am 13.11.1944 wurde Bernhard Letterhaus vom berüchtigten Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am nächsten Tag im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.2
Die zentrale Tafel zeigt den “Märtyrer” vor dem Volksgerichtshof, wo er nicht der strahlende Held ist, sondern ein Winzling vor der reale Gewalt der Unterdrückung. Dennoch sehen wir sein Gesicht und nicht das des Richters.
Das Relief besteht aus einer zentralen Tafel mit den Maßen 120x100cm und im Kreuz dazu angeordnet zehn weiteren Tafeln mit den Maßen 40x50cm, in denen der Lebensweg Letterhaus’ nachgezeichnet wird. Ernst Gerd Jentges hatte das Konzept für das Relief nach Gesprächen mit den Schulvertretern entworfen und die Inhalte der einzelnen Tafeln mit den Schülern anhand der literarischen Quellen erarbeitet. Den Bronzeguss besorgte die Kunstgießerei Erich Janssen in Weeze.3
Die obere Tafel zeigt die Hinrichtungsstätte Plötzensee.Die linke Tafel erzählt von der Geborgenheit in der Familie, die Weiterbildung während der Berufsjahre und dem Erleben des Ersten Weltkriegs als Soldat.
Die untere Tafel zeigt Letterhaus’ als Lehrer der Arbeiterschaft und auf Reisen durch Deutschland und England.Die rechte Tafel beschreibt den Journalisten Letterhaus, den Redner beim 1.Internationalen Kongreß der katholischen Arbeitervereine in Köln und als Soldaten, der in den Zweiten Weltkrieg zieht.
Der Goldschmiedebrunnen im Hof der Knabenmittelschule. Entnommen aus: Der Goldschmiedebrunnen in Elberfeld, in: Die Goldschmiedekunst, Nr.41, vom 8.Oktober 1910, S. 395. (Stadtarchiv Wuppertal, Akte J II 85 A)Die Figur. Entnommen aus: Der Goldschmiedebrunnen in Elberfeld, in: Die Goldschmiedekunst, Nr. 41, vom 8. Oktober 1910, S. 396.
Als im Jahr 1910 die Stadt Elberfeld 300 Jahre Stadtrechte feierte, stiftete der Goldwarenhändler Karl Schmitz aus diesem Anlaß und zur Erinnerung an seinen Vater den Goldschmiedebrunnen für den Hof der neugebauten Knabenmittelschule an der damaligen Brandenburger Straße, die heute Pfalzgrafenstraße heißt. In dem Gebäude ist nun das Bergische Kolleg untergebracht. Der Wert der Stiftung betrug 5429,29 Mark. Ausgeführt wurde die Figur des Brunnens von Friedrich Coubillier, der auch die Statue von Adolf von Berg auf Schloß Burg schuf. Am 28.Juli 1910 wurde der Brunnen im Rahmen der Feierlichkeiten der Dreihundertjahr-Feier eingeweiht.
Die Gesamthöhe des Brunnens betrug über drei Meter. Das Brunnenbecken wurde aus einem Block Granit gearbeitet und hatte einen Durchmesser von ca. zwei Metern. In der Mitte der Brunnenschale erhob sich ein viereckiger Sockel, auf dem die bronzene Figur eines mittelalterlichen Goldschmieds stand. Er trug Schurzfelll und Kappe und schaute nachdenkend auf den Treibhammer in der einen und eine kleine Prunkkanne in der anderen Hand. Die Figur war etwas über einen Meter hoch. Neben der gelungenen Figur lobte der Autor des Artikels in “Der Golschmiedekunst” die sechs Sprudel, die am Rand des Beckens aufsteigen und so das Trinken ohne Becher ermöglichen, was als “hygienisch wertvoll” eingestuft wird.
Auf der Rückseite des Brunnens war eine Bronzetafel mit einer Widmung angebracht:
Die Bronzetafel mit Widmung. Entnommen aus: Der Goldschmied-Brunnen in Elberfeld, in: Deutsche Uhrmacher-Zeitung, Nr. 19 vom 1.Oktober 1910, S.317. (Stadtarchiv Wuppertal, Akte J II 85 A)
Die Inschrift lautet:
“Im Ankenden an den Goldschmied
Karl August Schmitz
* zu Lennep 1819 + zu Elberfeld 1882
der Stadt Elberfeld
zur Dreihundertjahrfeier 1910
von seinem Sohne gestiftet.”
Karl Schmitz wurde am 6.Oktober 1854 in Elberfeld geboren und war ein Mann, der sich oft für die Überbrückung sozialer Gegensätze einsetzte. Seit 1894 waren die Angestellten der Firma C.A.Schmitz am Gewinn beteiligt und erhielten Prämien zur Deckung von Lebens- und Rentenversicherungen. Außerdem spendete er häufig und oft ohne Namensnennung zu Gunsten von Hilfsbedürftigen oder leidenden Kindern. Seit dem 21.Dezember 1888 war er Armenpfleger im 5. Armenbezirk, außerdem war er Ehrenmitglied des Sprachvereins und setzte sich für ein verständliches Amtsdeutsch ein. Am 31.Dezember 1910 beging er Selbstmord, weil er glaubte wahnsinnig zu werden.
Der Goldschmiedebrunnen auf einer Fotografie im August 1940. Sammlung Untere Denkmalbehörde, Nr.2722.
Im Zweiten Weltkrieg (nach August 1940) wurde die Bronzefigur eingeschmolzen. Das Brunnenbecken wurde 1967/69 bei der Erweiterung des Schulgebäudes entfernt.1
Bild der Einweihung des Goldschmiedebrunnens. Auf dem Bild sind folgende Personen zu sehen: (v.l.n.r.) Baurat Schoenfelder, Minister v. Dallwitz, Reg.-Präs. Dr Kruse, Geheimrat v. Boettinger, Landeshauptmann Dr. v. Renvers. Im Hintergrund ist die Turnhalle zu sehen. Fotografie von Hermann & Klein. Entnommen aus: Offizielle Festwoche zur Dreihundertjahr-Feier der Stadt Elberfeld, Heft III, 2.August 1910. (Bild ergänzt am 04.August 2012)
Am 25. März 2006 wurde neben dem Ronsdorfer Schwimmbad ein Denkmal enthüllt, das an den Ronsdorfer Stadtbahnhof erinnert. Bis dahin war nur die Straße und die Haltestelle “Am Stadtbahnhof” als Spur dieser Verkehrsanlage übrig geblieben. Bürgermeisterin Sylvia Kraut, der Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins Alexander Schmidt und Bezirksvorsteher Lothar Nägelkrämer enthüllte zunächst die Straßenbahnachse und anschließend die zugehörige Tafel. Ebenfalls anwesend waren die Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins, Dr. Leckebusch, vom Stadtverband der Bürger- und Bezirksvereine, Dr. Baumann, von den Bergischen Museumbahnen die Herren Schumann und Beiersmann und von den WSW Herr Cappel.1 Den Bergischen Museumsbahnen dankte Alexander Schmidt für die Spende einer Straßenbahnachse, den WSW für die Aufarbeitung derselben, der Bezirksvertretung für die finanzielle Unterstützung und der Firma Schuchhardt für die Herstellung von Sockel und Fundament.2
Ein großzügige Erinnerungstafel erklärt dem Betrachter die Geschichte des Ortes.
Vor der Denkmaleinweihung war Wolfgang Hellmig mit vielen der ca.100 Anwesenden von der ehemaligen Haltestelle Wasserturm durch die Ronsdorfer Anlagen über den Kaiserplatz und durch den Ascheweg zum Stadtbahnhof gewandert. Mit von der Partie war Theo Benninghoven, der an vielen Stellen des Weges Anekdoten erzählen konnte. Nach der Einweihung erzählte dann Winfried Arenz, ehemaliger Bezirksvorsteher, der lange Jahre im Verwaltungsgebäude der Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn gewohnt hatte, von den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs, bei dem der Stadtbahnhof verschont geblieben war und von den Entscheidungsprozessen, die zum Denkmal in der heute bestehenden Form geführt hatten. So musste zum Beispiel das Aufstellen einer Lokomotive oder von Güterwaggons auf Meterspur-Rollwagen aus Sicherheitsgründen und wegen hoher Folgekosten verworfen werden. Auch die Idee eines Modells der Anlage, das im Kassenraum des Stadtbades aufgestellt werden sollte, wurde wegen fehlender Transparenz und den Öffnungszeiten verworfen.3 Neben Winfried gehörten auch das Ehepaar Lenz und Helmut Schünemann zu den Initiatoren des Denkmals.4 Abschließend hielt Günther Konrad einen Dia-Vortrag in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr in der Fachschule.5
Am Tag der Einweihung wurde von den Anwesenden direkt ein Fehler in der oben stehenden Zeichnung erkannt: Die Lok stand im Fahrbetrieb grundsätzlich mit Schornstein bergwärts, also genau anders herum.
Der Stadtbahnhof war die Zentrale des Güterverkehrs der Ronsdorf-Müngstener-Eisenbahn, die auf meterspurigem Gleis ab 1891 den Staatsbahnhof Ronsdorf (deswegen die Unterscheidung zum “Stadtbahnhof”), den Toelleturm auf Lichtscheid und das Morsbachtal bis Müngsten verband und für die zahlreichen Firmen, Hämmer und Kotten entlang des Morsbaches den Verkehr besorgte.6Der Weg vom Stadtbahnhof zum heute noch bestehenden (Staats-)Bahnhof führte über Ascheweg, In der Krim, kreuzte die Erbschlöer Straße und ging dann weiter über die Straßen Am Kraftwerk, Geranienstraße, Lüttringhauser Straße und Nibelungenstraße.
Zum Toelleturm existierte ein Ringverkehr. In Richtung Lichtscheid gelangte man über die Remscheider Straße, am Markt vorbei, über Elias-Eller- und Staubenthaler Straße nach Lichtscheid, von dort führte der Weg am Wasserturm vorbei durch die Ronsdorfer Anlagen, über den Kaiserplatz, die Straße in der Krim mithilfe einer Brücke überquerend zum Ascheweg. Vom Stadtbahnhof nach Müngsten ging es über die Remscheider Straße durch die Ortschaften Hütte und Graben nach Remscheid, dort durch Halbach, Stollen und Clarenbach auf die Morsbachtalstraße. 15,6 Kilometer war die Strecke lang, überwand 186 Höhenmeter und besaß 20 Haltestellen für den Personenverkehr.7 1908 wurde für den Personenverkehr die Strecke von Müngsten hinauf nach Solingen-Krahenhöhe verlängert. Die dort fahrende Straßenbahn rentierte sich aber nicht und wurde bereits 1917 eingestellt.8
Eine schematische Darstellung des Bedienungsgebiets ist auf der Tafel angebracht.
Diese Strecke so weit ab von den Bewohnern Ronsdorfs, Remscheids, Cronenbergs und Solingens ist eine typische für die Zeit der Industrialisierung. Sie baute auf den Güterverkehr und schaffte die dringend benötige Kohle für die neuen Dampfmaschinen heran und transportierte die durch die maschinelle Produktion immer größer werdenden Warenmengen ab. Neben den genannten Städten beteiligten sich auch Lüttringhausen und 25 Privataktionäre an der Gründung der RME im Jahr 1887. Eine Million Mark kostete der Bau, doppelt so viel wie veranschlagt (früher war eben nicht alles besser). Im Volksmund bekam sie dafür den Spitznamen Millionenbahn. Der wirtschaftlich erwartete Erfolg blieb aus, dafür konnte der Personenverkehr doppelt soviel erwirtschaften — Dank des Publikumsmagneten Müngstener Brücke. Im Jahr 1902 wurde die Strecke von der Barmer Bergbahn übernommen (bereits zwei Jahre zuvor hatte die Westdeutsche Kleinbahn AG die RME gekauft) und elektrifiziert. Zwischen 1917 und 1921 musste der Personenverkehr zwischen Clarenbach und Müngsten eingestellt werden.9
Der Zustand um 1950. Gut sind die Rollwagen zu erkennen.
Nachdem das Stückgut lange Jahre mühsam von Hand aus den Güterwagen der Staatsbahn in Güterwagen der RME umgeladen werden musste, da die Staatsbahn auf Normalspur unterwegs war (und bis heute ist), kam man 1932 auf die Idee, einfach die Güterwagen auf Rollwagen zu verladen, sodass diese auf der Meterspur transportiert werden konnten.10 Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte der endgültige Niedergang der Bahn. Ab 1951 fuhr auf den zerschlissenen Gleisen nur noch ein Güterzug pro Tag, mit dem Busverkehr, dem LKW und dem Ende der Barmer Bergbahn kam der letzte Betriebstag am 30. August 1959. Mitte der 1960er Jahre wurden die Gebäude und Betriebseinrichtungen abgerissen und das Stadtbad wurde an der Stelle errichtet.
Noch einmal die komplette Tafel.
Die Chronik der Tafel führt auf:
Linke Seite: (Auf eine Wiedergabe des Layouts wird verzichtet.)
“1887 Gründung der Ronsdorf-Müngstener- Eisenbahn-Aktiengesellschaft. Festgesetztes Grundkapital von 500 000 Mark Aktionäre: die Stadtgemeinden Cronenberg Lüttringhausen, Remscheid, Ronsdorf und Solingen sowie 25 Privataktionäre.
1888 Beschluß des Ronsdorfer Stadtrates über eine Beteiligung von 180 00 Mark 1889 Erteilung der Konzession. 1890 Baubeginn 1891 Im Mai Eröffnung der Teilstrecke von Ronsdorf Stadtbahnhof nach Ronsdorf Staatsbahnhof (1,56 km). 1891 Im November Eröffnung der Strecke von Ronsdorf Stadtbahnhof nach Clarenbach (4,62 km) 1894 Erweiterung der Strecke von Ascheweg bis Toelleturm. 1902 Übernahme der R.M.E A.G durch die Barmer Bergbahn AG.
Rechte Seite: 1902 Erweiterung der Strecke von Clarenbach nach Remscheid Schöne Aussicht. Einbau eines Gleisbogens an der Fachschule und Aufnahme des Ringverkehrs (Waldstrecke Kaiserplatz, Stadtbahnhof, Fachschule, Markt, Elias-Eller-Straße, Staubenthaler Straße, Jägerhof). 1903 Elektrifizierung aller Streckenabschnitte. 1903 Letzte Dampfzugfahrt von Ronsdorf nach Müngsten. 1908 Erweiterung der Strecke von Müngsten nach Solingen Krahenhöhe mit Anschluß nach Schloß Burg an der Wupper. 1932 Einführung des Rollwagens zum Transport von Normalspurwagen auf der Meterspur 1940 Vereinigung der Wuppertaler Verkehrsbetriebe zur Wuppertaler Bahnen AG. 1944 Stufenweise Stilllegung der Strecke von Müngsten bis Clarenbach 1959 Umstellung des Schienenverkehrs auf Autobus und O‑Bus.”
Das Denkmal
Wer die Spuren der Ronsdorf-Müngstener-Eisenbahn entdecken möchte, ist bei Tramtracks.de gut aufgehoben.
Flaggenmast und Bergischer Löwe auf dem Neumarkt. Im Hintergrund das Rathaus mit seinem Figurenschmuck. Sammlung Historisches Zentrum, 010/7/47
Am 1. Oktober 1904 wurde das Bankhaus von der Heydt, Kersten & Söhne stolze 150 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums stiftete Freiherr August von der Heydt der Stadt Elberfeld einen imposanten Flaggenmast. Entworfen wurde er von Prof. Louis Heitsch, der an der Elberfelder Kunstgewerbeschule lehrte. Der Wert der Stiftung lag bei 27.600 Mark.
Der vier Meter hohe Unterbau aus Muschelkalk trug zwei Bronzetafeln, von denen eine den Preußischen Adler und die andere den Bergischen Löwen zeigte. Auf der Rückseite war über einem Laufbrunnen das Wappen des Stifters zu sehen. Auf dem Unterbau war der mit vielen Ornamenten geschmückte Bronzeschaft mit der Stadtkrone als Abschluss angebracht. Aus ihr erhob sich der 26 Meter hohe aus Eisen geschmiedete Flaggenmast, der von der Laurahütte in Schlesien hergestellt wurde und von Schlossermeister C.H.Schmidt aus Elberfeld geliefert wurde. Vor dem Flaggenmast wachte in aufrechter Position sitzend der mächtige Bergische Löwe.
Am 23. Mai 1908 wurde der noch unvollendete Flaggenmast zum ersten Mal genutzt und trug das Stadtbanner, als das Kronprinzenpaar durchfuhr, nachdem es in Barmen zur Hundertjahrfeier den Grundstein für das neue Rathaus gelegt hatte. Vor 1940, vermutlich 1939, wurde der Flaggenmast entfernt, als der Luftschutzbunker unter dem Neumarkt gebaut wurde.1
Der Flaggenmast in der Rückansicht. Links ist der Jubiläumsbrunnen zu sehen. Sammlung Historisches Zentrum, 010/7/19.
Sechzehn Schüler und zwei Lehrer (Hans Joachim Hybel und Mathais Kenn1) des Gymnasiums Sedanstraße hatten sich in einer Projektwoche im Oktober 1988 mit dem Sonnensystem beschäftigt. Man entschloss sich, die Erkenntnisse daraus der Bevölkerung nahezubringen. Vor allem die Entfernungen und Größenverhältnisse hatten es wohl den Schülern angetan und sie planten, das Sonnensystem, in dem unserer Planet zu Hause ist, als Modell in Wuppertal darzustellen.
Die Modellsonne: Der Werther Brunnen.
Schließlich entschied man sich dazu, den Werther Brunnen als Modellsonne anzunehmen und davon ausgehend mit Bronzetafeln in der ganzen Stadt sowohl die Größe des Planeten als auch die Entfernung korrekt abzubilden. Der Maßstab beträgt 1:5,5238 x108.
Am Freitag, dem 18.Mai 1990, wurde aus Anlass des Barmer City-Festes der Astropfad durch die Vorsitzende des Kulturausschusses, Ursula Schulz, auf dem Geschwister Scholl-Platz eröffnet. Die Bronzetafeln wurden von Spendern gestiftet, die ersten beiden von den CDU- und SPD-Ratsfraktionen.2
Die Bronzetafel mit der Projektbeschreibung am Werther Brunnen.
Die Inschrift der Erläuterungstafel lautet:
“Astropfad
Hier beginnt ein massstabgerechtes Modell
unseres Sonnensystems.
Die Kugel des vor ihnen stehenden Brunnens
stellt die Sonne dar.
Lage und Grösse der neun Planeten und einiger
Monde sind durch Bronzeplatten im Wuppertaler
Stadtgebiet festgehalten:
Ein Projekt des städt. Gymnasiums Sedanstrasse”
Merkur ist im Januar 2011 wegen der großen Rutschgefahr in den Wintermonaten entfernt worden und wird im Betriebshof der Stadt aufbewahrt.Venus.
“Astropfad
Venus
Durchmesser: 12.104 km
Bahnradius: 108.200.000 km
Umlaufdauer: 225 Tage
Standort der Sonne: Brunnenkugel/Werth
Nachbarplaneten: Merkur: Werth 86
Erde: Werth 62
Entfernung zur Modellsonne: 195.8 m
Gestiftet von der CDU Fraktion in der Bezirksvertretung Barmen”
Erde und Mond. Die beiden Tafeln waren in den 2000er Jahren bereits einmal gestohlen worden und wurden vom Förderverein “Unsere Alte Penne” ersetzt.[1]
“Astropfad
Zu Gast auf einem schönen Stern
Helmut Thielke
Erde
Durchmesser: 12 756 km
Bahnradius: 149 600 000 km
Umlaufdauer: 365 Tage
Standort der Sonne: Brunnenkugel/Werth
Nachbarplaneten: Venus: Werth 73
Mars: Werth 46Entfernung zur Modellsonne: 270.7 m
Förderverein Unsere alte Penne”
Blick vom Standort der Erde zum Werther Brunnen, der sich kurz vor den roten Fahnen der Sparkasse am Horizont befindet.
Mars wurde am 7. Oktober 2010 entfernt und wird ebenfalls im Betriebshof der Stadt gelagert. Im vorangegangenen Winter hatten sich auf dieser Bronzetafel vor der damaligen Galerie im Concordia-Haus drei schwere Stürze ereignet. Beim dritten Gerichtsverfahren, dass aufgrund der Stürze geführt wurde, mahnte der Richter an, dass die Sturzgefahr nun bekannt sei und die Stadt aktiv werden müsse. Was mit den Bronzetafeln passiert, ist von den anhängigen Gerichtsverfahren abhängig. Auskunft Stadt Wuppertal am 12.Februar 2012. Bild entnommen aus: RMK S. 540.
“Astropfad
Mars
Durchmesser: 6.704 km
Bahnradius: 227.600.000 km
Umlaufdauer: 1 Jahr 322 Tage
Standort der Sonne: Brunnenkugel/Werth
Nachbarplaneten: Erde: Werth 62
Jupiter: Friedrich-Engels-Allee 367
Entfernung zur Modellsonne: 412.4 m
Stadt Wuppertal”
Jupiter und vier Monde (Io, Europa, Kallisto, Ganymed)
Jupiter
“Astropfad
Jupiter
Durchmesser: 142.769 km
Bahnradius: 779.000.000 km
Umlaufdauer: 11 Jahre 314 Tage
Standort der Sonne: Brunnenkugel/Werth
Nachbarplaneten: Mars: Werth 46
Saturn: Nommensenweg 12
Entfernung zur Modellsonne: 1409 m
Gestiftet von Dr. Wilfried Penner, MdB”
Saturn
“Astropfad
Saturn
Durchmesser: 120.000 km
Bahnradius: 1.432.000.000 km
Umlaufdauer: 29 Jahre 168 Tage
Standort der Sonne: Brunnenkugel/Werth
Nachbarplaneten: Jupiter: Friedrich-Engels-Allee 367
Uranus: Luisenstrasse 110
Entfernung zur Modellsonne: 2591 m
Stadt Wuppertal”
Uranus wurde im März 2009 repariert, nachdem sich die Tafel gelockert hatte.[3]
“Astropfad
Uranus
Durchmesser: 51.800 km
Bahnradius: 2.888.000.000 km
Umlaufdauer: 84 Jahre 7 Tage
Standort der Sonne: Brunnenkugel/Werth
Nachbarplaneten: Saturn: Nommensenweg 12
Neptun: Ecke Sonnbornerstr./Sonnborner Ufer
Entfernung zur Modellsonne: 5226 m
Stadt Wuppertal”
Neptun.
“Astropfad
Neptun
Durchmesser: 49.000 km
Bahnradius: 4.509.000.000 km
Umlaufdauer: 164 Jahre 289 Tage
Standort der Sonne: Brunnenkugel/Werth
Nachbarplaneten: Uranus: Luisenstrasse 110
Pluto: Vohwinkler Str. Schwebebahnhaltestelle
Entfernung zur Modellsonne: 8160 m
Stadt Wuppertal”
Am 7. Mai 2012 entdeckte der 2.Vorsitzende des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck, Reinhald Schneider, dass die Bronzetafel von Neptun vor der Sonnborner Hauptkirche gestohlen worden war. Bereits vor einigen Jahren war die Tafel entwendet und in einem nahen Schneehaufen von Reinhald Schneider gefunden worden. Die Bezirksvertretung West wird Anzeige erstatten und man überlegt, wie die Tafeln besser gesichert werden können.3
Auch wenn er nun nicht mehr zu den Planeten gehört, ist Pluto weiterhin Teil des Astropfads.
“Astropfad
Pluto
Durchmesser: 2.420 km
Bahnradius: 5.966.000.000 km
Umlaufdauer: 247 Jahre 256 Tage
Standort der Sonne: Brunnenkugel/Werth
Nachbarplaneten: Neptun: Ecke Sonnbornerstr.
/Sonnborner Ufer
Entfernung zur Modellsonne: 10.800 m
Stadt Wuppertal”
Im Frühjahr 1989 erhielten die Schüler und Lehrer einen Sonderpreis der Arbeitsstelle “Praktisches Lernen” von Kultusminister Hans Schwier. Am 20.September 1989 konnten sie außerdem ihre Arbeit im Landtag von Nordrhein-Westfalen ausstellen.4
Zum Astropfad existiert eine Homepage mit weiteren Erläuterungen: www.astropfad.de
Update 2. November 2015
Im Oktober 2015 sorgte die Immobilien-Standort-Gemeinschaft Barmen-Werth dafür, dass die Infotafel am Brunnen sowie Merkur und Mars wieder leicht versetzt zum alten Standpunkt wieder angebracht wurden. Knapp 1000 Euro wurden investiert.5
Da dies ein dezentrales Kunstwerks ist, gibt es an dieser Stelle keine Karte.
Postkarte aus dem Jahr 1910. Stadtarchiv Wuppertal, 2.11.2
Auf der Jahresversammlung des Hardt-Vereins am 15.Mai 1902 wurde vom Vorstand dargelegt, dass von der Stiftung, die die Erben eines Herrn Wichelhaus getätigt hatten, noch 220 Mark übrig sein. Von dem bisherigen Geld wurde ein Springbrunnen auf der Hardt errichtet. Man entschied sich dann in Abstimmung mit Dr. Wichelhaus dazu, eine Tongruppe der Firma E.Marck Söhne aus Charlottenburg zu erwerben. Ruth Meyer-Kahrweg vermutet, dass obige Postkarte die Figurengruppe (eine Szene aus dem Märchen Brüderchen und Schwesterchen) und den Brunnen darstellt. Als Standort gibt sie das Plateau unterhalb des Bergischen Hauses an. Wann beide zerstört oder entfernt wurden, ist unbekannt.1
Die Hardt um 1906. (Bild ergänzt am 13. März 2022)Fotografie des Brunnens unweit der Treppe zum Bergischen Haus mit den Landsknechtfiguren. Stadtarchiv Wuppertal, 2.11.2 (Bild ergänzt am 4.August 2012)
1995 wurden anstelle der Brunnen zwei einfache Springbrunnen errichtet.
Ein alter Riemenfallhammer als Schmiededenkmal auf Cronenfeld.
Am 26.Januar 2008, einem Samstag, präsentierten der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV) und der Bürgerverein Hahnerberg-Cronenfeld an der Sambatrasse auf Cronenfeld ein Stück Cronenberger Industriegeschichte: Einen alten Riemenfallhammer. Der Fallhammer wurde von Dieter Haas gekauft, mithilfe von Cronenberger Firmen und Privatleuten wetterfest aufgearbeitet und anschließend den Bürgervereinen gestiftet.1
Von der anderen Seite.
Der Fallhammer stammte aus der Reparaturwerkstatt der Straßen-und Tiefbaufirma Heikaus gegenüber dem Gartenhallenbad. Dort wurde das schätzungsweise über 175 Jahre alte Gerät bis ins Jahr 2000 zum Schmieden und Schärfen der Werkzeuge der Firma benutzt. Der Transmissionsriemen wurde über einen Elektromotor betrieben. Bezirksbürgermeisterin Ingeborg Alker gedachte mit einem plattdeutschen Stück von Hans Rauhaus an die Tradition der Cronenberger Schmiede, anschließend wurde mit einem “Klaren” angestoßen. Bei Kottenbutter und Glühwein wurde die Feierstunde mit dem Bergischen Heimatlied vom Hahnerberger Show-Chor “Show-Chor-Taler” beschlossen. 2
Detail des Hammers
Die Cronenberger Woche betonte, die Aufstellung des 1,4 Tonnen schweren Indsutriedenkmals sei auch Zeugnis für eine besondere Stärke des Standorts Cronenberg: Der Gemeinschaftssinn. Der Malerbtreib Tesche arbeitete das Objekt auf, die Firma Gisbert Krämer stiftete ein stilisiertes Lederband aus Stahl und die Firmen Gabelstapler Reichert und Garten- und Landschaftsbau Gelbrich übernahmen den Transport und die Aufstellung. Ursprünglich, so konnten zwei ehemalige Mitarbeiter der Firma Heikaus berichten, stammte der Fallhammer von der Wagenbaufirma Brinkhaus, die vorher in den Räumen an der Straße “Zum Tal” beheimatet gewesen war.3
Eine Tafel erklärt dem Passanten, was er gerade betrachtet.
Die am Riemenfallahmmer angebrachte Tafel erklärt:
“Alter
Riemenfallhammer
der Cronenberger-
Werkzeugindustrie
zum Schmieden von
Handwerkzeugen
Schmiedehämmer, bei denen sich die Hammer-
bären nur durch die Wirkung der Schwerkraft nach
unten bewegen, nennt man Fallhämmer.
Bei den ersten Ausführungen wurde der Hammer-
bär per Handkraft hochgezogen.
Nach Einführung der Dampfmaschine erfolgte der
Antrieb über Transmissionsriemen.
Geschmiedet wurde mit 2–4 Schlägen zwi-
schen Ober- und Untergesenk.”
Update vom 20. August 2015:
Am 20. August 2015 berichtete die Cronenberger Woche über die abgeschlossene Instandsetzung des Denkmals. Der Vorsitzende des Bürgervereins Hahnerberg Cronenfeld (BHC), Jochen Plate, und Klaus-Peter Gondolf reinigten und entrosteten das Denkmal in mühevoller Arbeit, bevor sie dann dem Schmiedehammer einen neuen Anstrich verpassen konnten. Die Farbe dafür stiftet der Vorsitzende des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins, Rolf Tesche.4
Die Musik auf einem zylindirschen Postament, welches auf einem runden Fundament ruht. Sammlung Historisches Zentrum, 010/5/14.
Am 15.Februar 1907 wurde vor der Stadthalle auf dem Johannisberg eine allegorische Bronzefigur aufgestellt. Die Stiftung des Freiherrn von der Heydt im Wert von 4.500 Mark symbolisierte die Musik, die eine besondere Rolle in der Stadthalle spielte. Urheber dieses Werks war der Düsseldorfer Bildhauer Gustav Rutz, der bereits 1900 in Vohwinkel den Siegesbrunnen geschaffen hatte.
Die Musik auf einem quadratischen Fundament im August 1940. Sie stand links neben der Freitreppe am Eingang. Sammlung Untere Denkmalbehörde, Nr. 2734
Die Musik ist als aufrecht stehende Figur dargestellt, deren Robe nur ab der Hüfte abwärts den Körper bedeckt. Angesichts der Diskussionen um den Jubiläumsbrunnen wird diese Darstellung vermutlich erneut Kritik am Stifter erzeugt haben. Mit ihrem linken Arm hält die Musik, deren Haupt von einem Lorbeerkranz bedeckt ist, eine Harfe.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kunstwerk zerstört.1