Waldemar-von-Wichelkus-Gedenkstein


Als am 6. Novem­ber 1993 am Ein­gang des Mur­mel­bach­tals der Wal­de­mar von Wichel­kus-Gedenk­stein ein­ge­weiht wur­de, ahn­te man beim Hecking­hau­ser Bezirks­ver­ein wohl nicht, dass fast 20 Jah­re spä­ter nur noch die Spit­ze des mäch­ti­gen Find­lings aus dem Busch gucken wür­de. Oder viel­leicht haben sie es doch bedacht und des­we­gen die bron­ze­ne Gedenk­ta­fel weit oben ange­bracht. 1

Einer ehe­ma­li­gen Nach­ba­rin von Gott­fried Wal­ter Dicke, ali­as Wal­de­mar von Wichel­kus, ist es zu ver­dan­ken, dass dem Hei­mat­dich­ter  und Hecking­hau­ser Bür­ger im Novem­ber 1993 ein Denk­mal gesetzt wur­de. 12 Jah­re hat­te sich Mari­an­ne Beck­mann dafür ein­ge­setzt, in einem Gedicht an der Bar­mer Bezirks­ver­tre­tung dar­um gewor­ben und schließ­lich dort und beim Bezirks­ver­ein Unter­stüt­zer gefun­den.2 Die gemein­sa­men Bemü­hun­gen vom Bezirks­ver­ein und der Bezirks­ver­tre­tung Hecking­hau­sens hat­ten schon für den 100.Geburtstag des Dich­ters die Errich­tung eines Denk­mals vor­ge­se­hen, doch die Mit­tel (8.000 DM 3) wur­den nicht zei­tig genug frei­ge­ge­ben. 4 Über die städ­ti­schen Mit­tel hin­aus hat­te der Bezirks­ver­ein Spen­den mit einer Bau­stein­ak­ti­on ein­ge­nom­men. Eini­ge tau­send “Bau­stei­ne” wur­den ver­kauft.5



Die Inschrift der Bron­ze­ta­fel erklärt:

“Zur Erin­ne­rung an
Wal­de­mar von Wichelkus
(Gott­fried Wal­ter Dicke)Geb. 16.Mai 1892
Gest. 7.August 1952

Der belieb­te Heimatdichter
leb­te von 1920 bis 1934
in Heckinghausen”


Die Spit­ze des Find­lings, der an den Hei­mat­dich­ter Wal­de­mar von Wichel­kus erinnert.

Gott­fried Wal­ter Dicke wur­de am 16. Mai 1892 in der Hecking­hau­ser Acker­stra­ße gebo­ren. Als Erwach­se­ner über­nahm er eine Gast­stät­te in Elber­feld, das “Haus Bökel”. Sei­ne Toch­ter beschrieb ihren Vater als Men­schen, der ger­ne mit den Gäs­ten plau­der­te und dabei ein Pfeif­chen oder eine dicke Ziga­ret­te rauch­te. Dabei war er “mun­ter und fidel”, aber auch kri­tisch und er besaß eine gro­ße Por­ti­on Humor. Par­tei­aben­de dul­de­te er in sei­nen Gast­stät­ten nicht. Nach dem Ers­ten Welt­krieg betrieb er von 1920 bis 1934 in der Klee­stra­ße die Gast­wirt­schaft “Zum Pott­kie­ker” und gab unter sei­nem Pseud­onym Wal­de­mar von Wichel­kus eine Bei­la­ge im Bar­mer Stadt­an­zei­ger her­aus, die den Namen “Dä Pott­kie­ker” trug. Bereits vor dem Krieg hat­te er Ver­se und “Ver­tell­ches” in Bar­mer Mund­art ver­fasst und erreich­te zwi­schen den Krie­gen sei­ne Blü­te­zeit. Bereits 1920 erschien das Büch­lein “Kiek öwwr’n Tuun”, wel­ches 19676 neu auf­ge­legt wur­de. In die­sen Jah­ren war Wal­de­mar von Wichel­kus auch zu Plat­ten­auf­nah­men in Ber­lin unter­wegs und arbei­te­te für das Radio.7 Anläss­lich der Ein­wei­hung des Denk­mals erklär­te Gerd Köh­ler vom Bezirks­ver­ein, dass Wichel­kus in sei­ner Bei­la­ge den Men­schen in Zeit von Hun­ger und Arbeits­lo­sig­keit mit sei­nen Gedich­ten Posi­ti­ves und Kri­ti­sches in einer anre­gen­den Mischung brach­te. 8

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg ver­such­te sich Dicke als Wein­ver­tre­ter und kehr­te 1952 zu sei­nem  Beruf zurück, aller­dings waren ihm als Gast­wirt im Wich­ling­hau­ser Bahn­hof nur weni­ge  Wochen ver­gönnt. Am 7.August 1952 ver­starb er im Alter von 60 Jah­ren.9

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Die Schillerlinde

Am 9.Mai 1805 starb der Dich­ter, Phi­lo­soph und His­to­ri­ker Fried­rich Schil­ler in Wei­mar. Hun­dert Jah­re spä­ter ehr­te man im Deut­schen Reich den Dich­ter mit Schil­ler­fei­ern. In Elber­feld fan­den bei­spiels­wei­se im Vor­feld zahl­rei­che Wil­helm Tell Auf­füh­run­gen statt, deren Vor­stel­lun­gen alle­samt gro­ßes Inter­es­se  fan­den. Der Schwä­bi­sche Schil­ler­ver­ein hat­te eine Volks­aus­ga­be her­aus­ge­ge­ben, die die Elber­fel­der Schul­ver­wal­tung in 100 Exem­pla­ren an “bra­ve und flei­ßi­ge” Schü­ler und Schü­le­rin­nen ver­tei­len ließ. Aller­dings ging die Begei­se­te­rung an zwei katho­li­schen Rek­to­ren vor­bei, sie wei­ger­ten sich die Aus­ga­ben zu ver­tei­len, ein drit­ter zen­sier­te kur­zer Hand nicht geneh­me Stel­len (z.B. die Räu­ber) mit der Schere.
Die Schil­ler­lin­de nach 1906. Der zwei­te Herr von links ist Robert Bart­hels, Vor­sit­zen­der des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein. Samm­lung Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein, ohne Datum.

Am Vor­abend des 9.Mai 1905 erstrahl­ten die Hän­ge des Wup­per­tals im Fackel­licht und Rake­ten stie­gen auf und zer­plat­zen über dem Nacht­him­mel. Am Gedenk­tag mach­ten sich die vier höhe­ren Kna­ben­schu­len Bar­mens mit einem Fest­zug auf den Weg in die Bar­mer Anla­gen zum neu ange­leg­ten Schil­ler­platz, um dort ein Lin­de zu pflan­zen. Gym­na­si­al­di­rek­tor Prof. Evers hielt eine Fest­an­spra­che und anschlie­ßend taten die vier Direk­to­ren, je zwei Leh­rer, sie­ben Schü­ler und der Vor­sit­zen­de des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins, Robert Bart­hels, die ers­ten Spa­ten­wür­fe und beglei­te­ten sie mit Wei­he­sprü­chen. Nach der Pflan­zung wur­de die klei­ne Fei­er mit dem gemein­sa­men Gesang von drei Ver­sen aus dem Rei­ter­lied “Wohl­auf-Kame­ra­den” aus Wal­len­steins Lager abgeschlossen.

Am Abend folg­te in der nahen Bar­mer Stadt­hal­le eine Schil­ler­fei­er, die auf­grund des gro­ßen Andrangs noch zwei Mal wie­der­holt wurde.
Die Schil­ler­lin­de heute.

Im fol­gen­den Som­mer erhielt die Schil­ler­lin­de eine “wür­di­ge Ein­frie­dung”, für die der Vor­sit­zen­de des BVV den Schu­len “ver­bind­lichs­ten Dank” aussprach.


Die gegen­wär­ti­ge Ein­frie­dung ist hin­ge­gen alles ande­re als würdevoll.

Die Inschrift

Die Inschrift der Gedenk­pla­ket­te, deren Her­kunft und Stif­tungs­jahr nicht bekannt sind, lautet:

“Schil­ler­lin­de
gepflanzt von den
vier höhe­ren Schu­len Barmens
am 9.Mai 1905“1
Ein beacht­li­cher Baum hat sich aus der klei­nen Lin­de entwickelt.

Bernhard-Letterhaus-Relief

Das Bern­hard-Let­ter­haus-Reli­ef.

Am 21. Juni 1986 wur­de der Erwei­te­rungs­bau der dama­li­gen Katho­li­schen Haupt­schu­le Wup­per­tal-Ost an der Car­naper Stra­ße ein­ge­weiht. Heu­te heißt sie Bern­hard-Let­ter­haus-Schu­le. Zugleich ent­hüll­te man am Ein­gang des Neu­baus das Bern­hard-Let­ter­haus-Reli­ef des Wup­per­ta­ler Künst­lers Ernst Gerd Jent­ges.1


Detail der zen­tra­len Tafel.

Emil Bern­hard Let­ter­haus wur­de am 10. Juli 1894 in Bar­men gebo­ren. Sein Vater war Schuh­ma­cher­meis­ter und das Eltern­paar streng katho­lisch. Er absol­vier­te die Volks­schu­le, anschlie­ßend eine Leh­re als Band­wir­ker und ging dann an die Preu­ßi­sche Höhe­re Fach­schu­le für Tex­til­in­dus­trie, wo er zum Tex­til­tech­ni­ker aus­ge­bil­det wur­de. Im Ers­ten Welt­krieg erlitt er meh­re­re Ver­wun­dun­gen und erhielt das Eiser­ne Kreuz I.Klasse. 1920 ging er zum Zen­tral­ver­band der christ­li­chen Tex­til­ar­bei­ter nach Düs­sel­dorf und bil­de­te sich an der Staat­li­chen Fach­schu­le für Wirt­schaft sowie in eige­nen Stu­di­en fort.


1927 kam er zum West­deut­schen Ver­band der katho­li­schen Arbei­ter­ver­ei­ne, 1928 wur­de er Abge­ord­ne­ter im Rhei­ni­schen Pro­vin­zi­al­land­tag und im Preu­ßi­schen Land­tag für den Wahl­kreis Düs­sel­dorf-Ost, den er als Mit­glied der katho­li­schen Zen­trums­par­tei gewann. Bereits Anfang Sep­tem­ber 1930 rief er als Vize­prä­si­dent des Deut­schen Katho­li­ken­ta­ges zur Abwehr der NSDAP auf. Nach­dem die­se 1933 die Regie­rungs­ge­walt über­nom­men hat­te, warb er in katho­li­schen Krei­sen für den Wider­stand gegen den Natio­nal­so­zia­lis­mus. Bis 1939 ver­lor er peu á peu sei­ne Beschäf­ti­gungs­fel­der in kirch­li­chen Ver­ei­nen und Orga­nen, da die­se ver­bo­ten und auf­ge­löst wur­den. 1939 wur­de er zum Wehr­dienst ein­ge­zo­gen und nahm an Kriegs­hand­lun­gen sowohl an der West- als auch an der Ost­front teil. 1942 wur­de er zum Haupt­mann beför­dert und zum Ober­kom­man­do der Wehr­macht nach Ber­lin versetzt.


Spä­tes­tens seit 1942 war Let­ter­haus Mit­glied des sog. “Köl­ner Krei­ses” in dem sich Geg­ner der NS-Regimes aus den ehe­ma­li­gen katho­li­schen Arbei­ter­ver­ei­nen, christ­li­chen Gewerk­schaf­ten und der Zen­trums­par­tei tra­fen. Er hat­te enge Kon­tak­te zu den Atten­tä­tern des 20.Juli 1944 und war von ihnen als “Poli­ti­scher Beauf­trag­ter” des Wehr­krei­ses VI mit Sitz in Müns­ter vor­ge­se­hen und soll­te im Kabi­nett Goe­rde­ler Auf­bau­mi­nis­ter wer­den. Eine per­sön­li­che Betei­li­gung am Hit­ler-Atten­tat lehn­te Let­ter­haus aller­dings ab. Auf eine Flucht in die Nie­der­lan­de nach dem Schei­tern des Atten­tats ver­zich­te­te er. Am 25.7.1944 wur­de er ver­haf­tet. Am 13.11.1944 wur­de Bern­hard Let­ter­haus vom berüch­tig­ten Volks­ge­richts­hof zum Tode ver­ur­teilt und am nächs­ten Tag im Straf­ge­fäng­nis Ber­lin-Plöt­zen­see hin­ge­rich­tet.2


Die zen­tra­le Tafel zeigt den “Mär­ty­rer” vor dem Volks­ge­richts­hof, wo er nicht der strah­len­de Held ist, son­dern ein Winz­ling vor der rea­le Gewalt der Unter­drü­ckung. Den­noch sehen wir sein Gesicht und nicht das des Richters.

Das Reli­ef besteht aus einer zen­tra­len Tafel mit den Maßen 120x100cm und im Kreuz dazu ange­ord­net zehn wei­te­ren Tafeln mit den Maßen 40x50cm, in denen der Lebens­weg Let­ter­haus’ nach­ge­zeich­net wird. Ernst Gerd Jent­ges hat­te das Kon­zept für das Reli­ef nach Gesprä­chen mit den Schul­ver­tre­tern ent­wor­fen und die Inhal­te der ein­zel­nen Tafeln mit den Schü­lern anhand der lite­ra­ri­schen Quel­len erar­bei­tet. Den Bron­ze­guss besorg­te die Kunst­gie­ße­rei Erich Jans­sen in Wee­ze.3


Die obe­re Tafel zeigt die Hin­rich­tungs­stät­te Plötzensee.

Die lin­ke Tafel erzählt von der Gebor­gen­heit in der Fami­lie, die Wei­ter­bil­dung wäh­rend der Berufs­jah­re und dem Erle­ben des Ers­ten Welt­kriegs als Soldat.

Die unte­re Tafel zeigt Let­ter­haus’ als Leh­rer der Arbei­ter­schaft und auf Rei­sen durch Deutsch­land und England.

Die rech­te Tafel beschreibt den Jour­na­lis­ten Let­ter­haus, den Red­ner beim 1.Internationalen Kon­greß der katho­li­schen Arbei­ter­ver­ei­ne in Köln und als Sol­da­ten, der in den Zwei­ten Welt­krieg zieht.

In Wup­per­tal wur­de nach Bern­hard Let­ter­haus eine Stra­ße benannt, es gibt ein Bern­hard-Let­ter­haus-Archiv und außer­dem einen Bern­hard-Let­ter­haus-Gedenk­stein, eine Bern­hard-Let­ter­haus-Gedenk­ta­fel am Stand­ort des Hau­ses, in dem er sei­ne Jugend ver­brach­te, eine Gedenk­ta­fel in der Kir­che St. Johann Bap­tist und ein Ehren­grab auf dem Fried­hof Schützenstraße.

Der Goldschmiedebrunnen

Der Gold­schmie­de­brun­nen im Hof der Kna­ben­mit­tel­schu­le. Ent­nom­men aus: Der Gold­schmie­de­brun­nen in Elber­feld, in: Die Gold­schmie­de­kunst, Nr.41, vom 8.Oktober 1910, S. 395. (Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, Akte J II 85 A)

Die Figur. Ent­nom­men aus: Der Gold­schmie­de­brun­nen in Elber­feld, in: Die Gold­schmie­de­kunst, Nr. 41, vom 8. Okto­ber 1910, S. 396.

Als im Jahr 1910 die Stadt Elber­feld 300 Jah­re Stadt­rech­te fei­er­te, stif­te­te der Gold­wa­ren­händ­ler Karl Schmitz aus die­sem Anlaß und zur Erin­ne­rung an sei­nen Vater den Gold­schmie­de­brun­nen für den Hof der neu­ge­bau­ten Kna­ben­mit­tel­schu­le an der dama­li­gen Bran­den­bur­ger Stra­ße, die heu­te Pfalz­gra­fen­stra­ße heißt. In dem Gebäu­de ist nun das Ber­gi­sche Kol­leg unter­ge­bracht. Der Wert der Stif­tung betrug 5429,29 Mark. Aus­ge­führt wur­de die Figur des Brun­nens von Fried­rich Cou­bil­lier, der auch die Sta­tue von Adolf von Berg auf Schloß Burg schuf. Am 28.Juli 1910 wur­de der Brun­nen im Rah­men der Fei­er­lich­kei­ten der Drei­hun­dert­jahr-Fei­er eingeweiht.


Die Gesamt­hö­he des Brun­nens betrug über drei Meter. Das Brun­nen­be­cken wur­de aus einem Block Gra­nit gear­bei­tet und hat­te einen Durch­mes­ser von ca. zwei Metern. In der Mit­te der Brun­nen­scha­le erhob sich ein vier­ecki­ger Sockel, auf dem die bron­ze­ne Figur eines mit­tel­al­ter­li­chen Gold­schmieds stand. Er trug Schurz­felll und Kap­pe und schau­te nach­den­kend auf den Treib­ham­mer in der einen und eine klei­ne Prunk­kan­ne in der ande­ren Hand. Die Figur war etwas über einen Meter hoch. Neben der gelun­ge­nen Figur lob­te der Autor des Arti­kels in “Der Gol­schmie­de­kunst” die sechs Spru­del, die am Rand des Beckens auf­stei­gen und so das Trin­ken ohne Becher ermög­li­chen, was als “hygie­nisch wert­voll” ein­ge­stuft wird.


Auf der Rück­sei­te des Brun­nens war eine Bron­ze­ta­fel mit einer Wid­mung angebracht:
Die Bron­ze­ta­fel mit Wid­mung. Ent­nom­men aus: Der Gold­schmied-Brun­nen in Elber­feld, in: Deut­sche Uhr­ma­cher-Zei­tung, Nr. 19 vom 1.Oktober 1910, S.317. (Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, Akte J II 85 A)

Die Inschrift lautet:

Im Anken­den an den Goldschmied
Karl August Schmitz
* zu Len­nep 1819 + zu Elber­feld 1882
der Stadt Elberfeld
zur Drei­hun­dert­jahr­fei­er 1910
von sei­nem Soh­ne gestiftet.”


Karl Schmitz wur­de am 6.Oktober 1854 in Elber­feld gebo­ren und war ein Mann, der sich oft für die Über­brü­ckung sozia­ler Gegen­sät­ze ein­setz­te. Seit 1894 waren die Ange­stell­ten der Fir­ma C.A.Schmitz am Gewinn betei­ligt und erhiel­ten Prä­mi­en zur Deckung von Lebens- und Ren­ten­ver­si­che­run­gen. Außer­dem spen­de­te er häu­fig und oft ohne Namens­nen­nung zu Guns­ten von Hilfs­be­dürf­ti­gen oder lei­den­den Kin­dern. Seit dem 21.Dezember 1888 war er Armen­pfle­ger im 5. Armen­be­zirk, außer­dem war er Ehren­mit­glied des Sprach­ver­eins und setz­te sich für ein ver­ständ­li­ches Amts­deutsch ein. Am 31.Dezember 1910 beging er Selbst­mord, weil er glaub­te wahn­sin­nig zu werden.


Der Gold­schmie­de­brun­nen auf einer Foto­gra­fie im August 1940. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de, Nr.2722.

Im Zwei­ten Welt­krieg (nach August 1940) wur­de die Bron­ze­fi­gur ein­ge­schmol­zen. Das Brun­nen­be­cken wur­de 1967/69 bei der Erwei­te­rung des Schul­ge­bäu­des ent­fernt.1


Bild der Ein­wei­hung des Gold­schmie­de­brun­nens. Auf dem Bild sind fol­gen­de Per­so­nen zu sehen: (v.l.n.r.) Bau­rat Schoe­n­fel­der, Minis­ter v. Dall­witz, Reg.-Präs. Dr  Kru­se, Geheim­rat v. Boettin­ger, Lan­des­haupt­mann Dr. v. Ren­vers. Im Hin­ter­grund ist die Turn­hal­le zu sehen. Foto­gra­fie von Her­mann & Klein. Ent­nom­men aus: Offi­zi­el­le Fest­wo­che zur Drei­hun­dert­jahr-Fei­er der Stadt Elber­feld, Heft III, 2.August 1910. (Bild ergänzt am 04.August 2012)

Im Rah­men der Drei­hun­dert­jahr­fei­er wur­den auch die Anla­gen der Vil­la Frey­tag, der Gerech­tig­keits­brun­nen, die Gedenk­ta­fel für die gefal­le­nen Söh­ne der Stadt Elber­feld und der Brun­nen auf dem von der Heydt-Sport­platz ein­ge­weiht.

Denkmal für den Ronsdorfer Stadtbahnhof

Das Denk­mal am ehe­ma­li­gen Stadtbahnhof

Am 25. März 2006 wur­de neben dem Rons­dor­fer Schwimm­bad ein Denk­mal ent­hüllt, das an den Rons­dor­fer Stadt­bahn­hof erin­nert. Bis dahin war nur die Stra­ße und die Hal­te­stel­le “Am Stadt­bahn­hof” als Spur die­ser Ver­kehrs­an­la­ge übrig geblie­ben. Bür­ger­meis­te­rin Syl­via Kraut, der Vor­sit­zen­de des Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins Alex­an­der Schmidt und Bezirks­vor­ste­her Lothar Nägel­krä­mer ent­hüll­te zunächst die Stra­ßen­bahn­ach­se und anschlie­ßend die zuge­hö­ri­ge Tafel. Eben­falls anwe­send waren die Vor­sit­zen­de des Ber­gi­schen Geschichts­ver­eins, Dr. Lecke­busch, vom Stadt­ver­band der Bür­ger- und Bezirks­ver­ei­ne, Dr. Bau­mann, von den Ber­gi­schen Muse­um­bah­nen die Her­ren Schu­mann und Bei­ers­mann und von den WSW Herr Cap­pel.1 Den Ber­gi­schen Muse­ums­bah­nen dank­te Alex­an­der Schmidt für die Spen­de einer Stra­ßen­bahn­ach­se, den WSW für die Auf­ar­bei­tung der­sel­ben, der Bezirks­ver­tre­tung für die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung und der Fir­ma Schuch­hardt für die Her­stel­lung von Sockel und Fun­da­ment.2


Ein groß­zü­gi­ge Erin­ne­rungs­ta­fel erklärt dem Betrach­ter die Geschich­te des Ortes.

Vor der Denk­mal­ein­wei­hung war Wolf­gang Hell­mig mit vie­len der ca.100 Anwe­sen­den von der ehe­ma­li­gen Hal­te­stel­le Was­ser­turm durch die Rons­dor­fer Anla­gen über den Kai­ser­platz und durch den Asche­weg zum Stadt­bahn­hof gewan­dert. Mit von der Par­tie war Theo Ben­ning­ho­ven, der an vie­len Stel­len des Weges Anek­do­ten erzäh­len konn­te. Nach der Ein­wei­hung erzähl­te dann Win­fried Arenz, ehe­ma­li­ger Bezirks­vor­ste­her, der lan­ge Jah­re im Ver­wal­tungs­ge­bäu­de der Rons­dorf-Müngs­te­ner Eisen­bahn gewohnt hat­te, von den Bom­ben­näch­ten des Zwei­ten Welt­kriegs, bei dem der Stadt­bahn­hof ver­schont geblie­ben war und von den Ent­schei­dungs­pro­zes­sen, die zum Denk­mal in der heu­te bestehen­den Form geführt hat­ten. So muss­te zum Bei­spiel das Auf­stel­len einer Loko­mo­ti­ve oder von Güter­wag­gons auf Meter­spur-Roll­wa­gen aus Sicher­heits­grün­den und wegen hoher Fol­ge­kos­ten ver­wor­fen wer­den. Auch die Idee eines Modells der Anla­ge, das im Kas­sen­raum des Stadt­ba­des auf­ge­stellt wer­den soll­te, wur­de wegen feh­len­der Trans­pa­renz und den Öff­nungs­zei­ten ver­wor­fen.3 Neben Win­fried gehör­ten auch das Ehe­paar Lenz und Hel­mut Schü­ne­mann zu den Initia­to­ren des Denk­mals.4 Abschlie­ßend hielt Gün­ther Kon­rad einen Dia-Vor­trag in den Räu­men der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr in der Fach­schu­le.5


Am Tag der Ein­wei­hung wur­de von den Anwe­sen­den direkt ein Feh­ler in der oben ste­hen­den Zeich­nung erkannt: Die Lok stand im Fahr­be­trieb grund­sätz­lich mit Schorn­stein berg­wärts, also genau anders herum.

Der Stadt­bahn­hof war die Zen­tra­le des Güter­ver­kehrs der Rons­dorf-Müngs­te­ner-Eisen­bahn, die auf meter­spu­ri­gem Gleis ab 1891 den Staats­bahn­hof Rons­dorf (des­we­gen die Unter­schei­dung zum “Stadt­bahn­hof”), den Toel­le­turm auf Licht­scheid und das Mors­bach­tal bis Müngs­ten ver­band und für die zahl­rei­chen Fir­men, Häm­mer und Kot­ten ent­lang des  Mors­ba­ches den Ver­kehr besorg­te.6Der Weg vom Stadt­bahn­hof zum heu­te noch bestehen­den (Staats-)Bahnhof führ­te über Asche­weg, In der Krim, kreuz­te die Erb­schlö­er Stra­ße und ging dann wei­ter über die Stra­ßen Am Kraft­werk, Gera­ni­en­stra­ße, Lüttring­hau­ser Stra­ße und Nibelungenstraße.
Zum Toel­le­turm exis­tier­te ein Ring­ver­kehr. In Rich­tung Licht­scheid gelang­te man über die Rem­schei­der Stra­ße, am Markt vor­bei, über Eli­as-Eller- und Stau­ben­tha­ler Stra­ße nach Licht­scheid, von dort führ­te der Weg am Was­ser­turm vor­bei durch die Rons­dor­fer Anla­gen, über den Kai­ser­platz, die Stra­ße in der Krim mit­hil­fe einer Brü­cke über­que­rend zum Asche­weg. Vom Stadt­bahn­hof nach Müngs­ten ging es über die Rem­schei­der Stra­ße durch die Ort­schaf­ten Hüt­te und Gra­ben nach Rem­scheid, dort durch Hal­bach, Stol­len und Cla­ren­bach auf die Mors­bach­tal­stra­ße. 15,6 Kilo­me­ter war die Stre­cke lang, über­wand 186 Höhen­me­ter und besaß 20 Hal­te­stel­len für den Per­so­nen­ver­kehr.7 1908 wur­de für den Per­so­nen­ver­kehr die Stre­cke von Müngs­ten hin­auf nach Solin­gen-Kra­hen­hö­he ver­län­gert. Die dort fah­ren­de Stra­ßen­bahn ren­tier­te sich aber nicht und wur­de bereits 1917 ein­ge­stellt.8


Eine sche­ma­ti­sche Dar­stel­lung des Bedie­nungs­ge­biets ist auf der Tafel angebracht.

Die­se Stre­cke so weit ab von den Bewoh­nern Rons­dorfs, Rem­scheids, Cro­nen­bergs und Solin­gens ist eine typi­sche für die Zeit der Indus­tria­li­sie­rung. Sie bau­te auf den Güter­ver­kehr und schaff­te die drin­gend benö­ti­ge Koh­le für die neu­en Dampf­ma­schi­nen her­an und trans­por­tier­te die durch die maschi­nel­le Pro­duk­ti­on immer grö­ßer wer­den­den Waren­men­gen ab. Neben den genann­ten Städ­ten betei­lig­ten sich auch Lüttring­hau­sen und 25 Pri­vat­ak­tio­nä­re an der Grün­dung der RME im Jahr 1887. Eine Mil­li­on Mark kos­te­te der Bau, dop­pelt so viel wie ver­an­schlagt (frü­her war eben nicht alles bes­ser). Im Volks­mund bekam sie dafür den Spitz­na­men Mil­lio­nen­bahn. Der wirt­schaft­lich erwar­te­te Erfolg blieb aus, dafür konn­te der Per­so­nen­ver­kehr dop­pelt soviel erwirt­schaf­ten — Dank des Publi­kums­ma­gne­ten Müngs­te­ner Brü­cke. Im Jahr 1902 wur­de die Stre­cke von der Bar­mer Berg­bahn über­nom­men (bereits zwei Jah­re zuvor hat­te die West­deut­sche Klein­bahn AG die RME gekauft) und elek­tri­fi­ziert. Zwi­schen 1917 und 1921 muss­te der Per­so­nen­ver­kehr zwi­schen Cla­ren­bach und Müngs­ten ein­ge­stellt wer­den.9


Der Zustand um 1950. Gut sind die Roll­wa­gen zu erkennen.

Nach­dem das Stück­gut lan­ge Jah­re müh­sam von Hand aus den Güter­wa­gen der Staats­bahn in Güter­wa­gen der RME umge­la­den wer­den muss­te, da die Staats­bahn auf Nor­mal­spur unter­wegs war (und bis heu­te ist), kam man 1932 auf die Idee, ein­fach die Güter­wa­gen auf Roll­wa­gen zu ver­la­den, sodass die­se auf der Meter­spur trans­por­tiert wer­den konn­ten.10 Nach dem Zwei­ten Welt­krieg folg­te der end­gül­ti­ge Nie­der­gang der Bahn. Ab 1951 fuhr auf den zer­schlis­se­nen Glei­sen nur noch ein Güter­zug pro Tag, mit dem Bus­ver­kehr, dem LKW und dem Ende der Bar­mer Berg­bahn kam der letz­te Betriebs­tag am 30. August 1959. Mit­te der 1960er Jah­re wur­den die Gebäu­de und Betriebs­ein­rich­tun­gen abge­ris­sen und das Stadt­bad wur­de an der Stel­le errichtet.


Noch ein­mal die kom­plet­te Tafel.

Die Chro­nik der Tafel führt auf:

Lin­ke Sei­te: (Auf eine Wie­der­ga­be des Lay­outs wird verzichtet.)

1887  Grün­dung der Rons­dorf-Müngs­te­ner- Eisen­bahn-Akti­en­ge­sell­schaft. Fest­ge­setz­tes Grund­ka­pi­tal von 500 000 Mark Aktio­nä­re: die Stadt­ge­mein­den Cro­nen­berg Lüttring­hau­sen, Rem­scheid, Rons­dorf und Solin­gen sowie 25 Privataktionäre.

1888  Beschluß des Rons­dor­fer Stadt­ra­tes über eine Betei­li­gung von 180 00 Mark
1889  Ertei­lung der Kon­zes­si­on. 1890 Baubeginn
1891  Im Mai Eröff­nung der Teil­stre­cke von Rons­dorf Stadt­bahn­hof nach Rons­dorf Staats­bahn­hof (1,56 km).
1891  Im Novem­ber Eröff­nung der Stre­cke von Rons­dorf Stadt­bahn­hof nach Cla­ren­bach (4,62 km)
1894  Erwei­te­rung der Stre­cke von Asche­weg bis Toelleturm.
1902  Über­nah­me der R.M.E A.G durch die Bar­mer Berg­bahn AG.

Rech­te Seite:
1902  Erwei­te­rung der Stre­cke von Cla­ren­bach nach Rem­scheid Schö­ne Aus­sicht. Ein­bau eines Gleis­bo­gens an der Fach­schu­le und Auf­nah­me des Ring­ver­kehrs (Wald­stre­cke Kai­ser­platz, Stadt­bahn­hof, Fach­schu­le, Markt, Eli­as-Eller-Stra­ße, Stau­ben­tha­ler Stra­ße, Jägerhof).
1903  Elek­tri­fi­zie­rung aller Streckenabschnitte.
1903  Letz­te Dampf­zug­fahrt von Rons­dorf nach Müngsten.
1908  Erwei­te­rung der Stre­cke von Müngs­ten nach Solin­gen Kra­hen­hö­he mit Anschluß nach Schloß Burg an der Wupper.
1932  Ein­füh­rung des Roll­wa­gens zum Trans­port von Nor­mal­spur­wa­gen auf der Meterspur
1940  Ver­ei­ni­gung der Wup­per­ta­ler Ver­kehrs­be­trie­be zur Wup­per­ta­ler Bah­nen AG.
1944  Stu­fen­wei­se Still­le­gung der Stre­cke von Müngs­ten bis Clarenbach
1959  Umstel­lung des Schie­nen­ver­kehrs auf Auto­bus und O‑Bus.”


Das Denk­mal

Wer die Spu­ren der Rons­dorf-Müngs­te­ner-Eisen­bahn ent­de­cken möch­te, ist bei Tramtracks.de gut aufgehoben.


Posi­ti­on des  Denk­mals auf der Karte


Flaggenmast und Löwe vor dem Elberfelder Rathaus

Flag­gen­mast und Ber­gi­scher Löwe auf dem Neu­markt. Im Hin­ter­grund das Rat­haus mit sei­nem Figu­ren­schmuck. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 010/7/47

Am 1. Okto­ber 1904 wur­de das Bank­haus von der Heydt, Kers­ten & Söh­ne stol­ze 150 Jah­re alt. Anläss­lich die­ses Jubi­lä­ums stif­te­te Frei­herr August von der Heydt der Stadt Elber­feld einen impo­san­ten Flag­gen­mast. Ent­wor­fen wur­de er von Prof. Lou­is Heits­ch, der an der Elber­fel­der Kunst­ge­wer­be­schu­le lehr­te. Der Wert der Stif­tung lag bei 27.600 Mark.


Der vier Meter hohe Unter­bau aus Muschel­kalk trug zwei Bron­ze­ta­feln, von denen eine den Preu­ßi­schen Adler und die ande­re den Ber­gi­schen Löwen zeig­te. Auf der Rück­sei­te war über einem Lauf­brun­nen das Wap­pen des Stif­ters zu sehen. Auf dem Unter­bau war der mit vie­len Orna­men­ten geschmück­te Bron­ze­schaft mit der Stadt­kro­ne als Abschluss ange­bracht. Aus ihr erhob sich der 26 Meter hohe aus Eisen geschmie­de­te Flag­gen­mast, der von der Lau­rahüt­te in Schle­si­en her­ge­stellt wur­de und von Schlos­ser­meis­ter C.H.Schmidt aus Elber­feld gelie­fert wur­de. Vor dem Flag­gen­mast wach­te in auf­rech­ter Posi­ti­on sit­zend der mäch­ti­ge Ber­gi­sche Löwe.


Am 23. Mai 1908 wur­de der noch unvoll­ende­te Flag­gen­mast zum ers­ten Mal genutzt und trug das Stadt­ban­ner, als das Kron­prin­zen­paar durch­fuhr, nach­dem es in Bar­men zur Hun­dert­jahr­fei­er den Grund­stein für das neue Rat­haus gelegt hat­te. Vor 1940, ver­mut­lich 1939, wur­de der Flag­gen­mast ent­fernt, als der Luft­schutz­bun­ker unter dem Neu­markt gebaut wur­de.1


Der Flag­gen­mast in der Rück­an­sicht. Links ist der Jubi­lä­ums­brun­nen zu sehen. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 010/7/19.

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Der Astropfad

Sech­zehn Schü­ler und zwei Leh­rer (Hans Joa­chim Hybel und Mat­hais Kenn1) des Gym­na­si­ums Sedan­stra­ße hat­ten sich in einer Pro­jekt­wo­che im Okto­ber 1988 mit dem Son­nen­sys­tem beschäf­tigt. Man ent­schloss sich, die Erkennt­nis­se dar­aus der Bevöl­ke­rung nahe­zu­brin­gen. Vor allem die Ent­fer­nun­gen und Grö­ßen­ver­hält­nis­se hat­ten es wohl den Schü­lern ange­tan und sie plan­ten, das Son­nen­sys­tem, in dem unse­rer Pla­net zu Hau­se ist, als Modell in Wup­per­tal darzustellen.
Die Modell­son­ne: Der Wert­her Brunnen.

Schließ­lich ent­schied man sich dazu, den Wert­her Brun­nen als Modell­son­ne anzu­neh­men und davon aus­ge­hend mit Bron­ze­ta­feln in der gan­zen Stadt sowohl die Grö­ße des Pla­ne­ten als auch die Ent­fer­nung kor­rekt abzu­bil­den. Der Maß­stab beträgt 1:5,5238 x108.

Am Frei­tag, dem 18.Mai 1990, wur­de aus Anlass des Bar­mer City-Fes­tes der Astropf­ad durch die Vor­sit­zen­de des Kul­tur­aus­schus­ses, Ursu­la Schulz, auf dem Geschwis­ter Scholl-Platz eröff­net. Die Bron­ze­ta­feln wur­den von Spen­dern gestif­tet, die ers­ten bei­den von den CDU- und SPD-Rats­frak­tio­nen.2
Die Bron­ze­ta­fel mit der Pro­jekt­be­schrei­bung am Wert­her Brunnen.

Die Inschrift der Erläu­te­rungs­ta­fel lautet:

Astropf­ad
Hier beginnt ein mass­st­ab­ge­rech­tes Modell
unse­res Sonnensystems.
Die Kugel des vor ihnen ste­hen­den Brunnens
stellt die Son­ne dar.
Lage und Grös­se der neun Pla­ne­ten und einiger
Mon­de sind durch Bron­ze­plat­ten im Wuppertaler
Stadt­ge­biet festgehalten:

Mer­kur: Werth 86
Venus: Werth 73
Erde: Werth 62
Mars: Werth 46
Jupi­ter: Fried­rich-Engels-Allee 387
Saturn: Nom­mensen­weg 12
Ura­nus: Lui­sen­stras­se 110
Nep­tun: Ecke Sonnbornerstrasse/Sonnborner Ufer
Plu­to: Schwe­be­bahn­hal­te­stel­le Vohwinklerstrasse

Ein Pro­jekt des städt. Gym­na­si­ums Sedanstrasse”


Mer­kur ist im Janu­ar 2011 wegen der gro­ßen Rutsch­ge­fahr in den Win­ter­mo­na­ten ent­fernt wor­den und wird im Betriebs­hof der Stadt aufbewahrt.

Venus.

Astropf­ad
Venus
Durch­mes­ser: 12.104 km
Bahn­ra­di­us: 108.200.000 km
Umlauf­dau­er: 225 Tage
Stand­ort der Son­ne: Brunnenkugel/Werth
Nach­bar­pla­ne­ten: Mer­kur: Werth 86
Erde: Werth 62
Ent­fer­nung zur Modell­son­ne: 195.8 m
Gestif­tet von der CDU Frak­ti­on in der Bezirks­ver­tre­tung Barmen”


Erde und Mond. Die bei­den Tafeln waren in den 2000er Jah­ren bereits ein­mal gestoh­len wor­den und wur­den vom För­der­ver­ein “Unse­re Alte Pen­ne” ersetzt.[1]

Astropf­ad
Zu Gast auf einem schö­nen Stern
Hel­mut Thielke
Erde
Durch­mes­ser: 12 756 km
Bahn­ra­di­us: 149 600 000 km
Umlauf­dau­er: 365 Tage
Stand­ort der Son­ne: Brunnenkugel/Werth
Nach­bar­pla­ne­ten: Venus: Werth 73
Mars: Werth 46Entfernung zur Modell­son­ne: 270.7 m
För­der­ver­ein Unse­re alte Penne”


Blick vom Stand­ort der Erde zum Wert­her Brun­nen, der sich kurz vor den roten Fah­nen der Spar­kas­se am Hori­zont befindet.


Mars wur­de am 7. Okto­ber 2010 ent­fernt und wird eben­falls im Betriebs­hof der Stadt gela­gert. Im vor­an­ge­gan­ge­nen Win­ter hat­ten sich auf die­ser Bron­ze­ta­fel vor der dama­li­gen Gale­rie im Con­cordia-Haus drei schwe­re Stür­ze ereig­net. Beim drit­ten Gerichts­ver­fah­ren, dass auf­grund der Stür­ze geführt wur­de, mahn­te der Rich­ter an, dass die Sturz­ge­fahr nun bekannt sei und die Stadt aktiv wer­den müs­se. Was mit den Bron­ze­ta­feln pas­siert, ist von den anhän­gi­gen Gerichts­ver­fah­ren abhän­gig. Aus­kunft Stadt Wup­per­tal am 12.Februar 2012. Bild ent­nom­men aus: RMK S. 540.

Astropf­ad
Mars
Durch­mes­ser: 6.704 km
Bahn­ra­di­us: 227.600.000 km
Umlauf­dau­er: 1 Jahr 322 Tage
Stand­ort der Son­ne: Brunnenkugel/Werth
Nach­bar­pla­ne­ten: Erde: Werth 62
Jupi­ter: Fried­rich-Engels-Allee 367
Ent­fer­nung zur Modell­son­ne: 412.4 m
Stadt Wuppertal”


Jupi­ter und vier Mon­de (Io, Euro­pa, Kal­lis­to, Ganymed)

Jupi­ter

Astropf­ad
Jupiter
Durch­mes­ser: 142.769 km
Bahn­ra­di­us: 779.000.000 km
Umlauf­dau­er: 11 Jah­re 314 Tage
Stand­ort der Son­ne: Brunnenkugel/Werth
Nach­bar­pla­ne­ten: Mars: Werth 46
Saturn: Nom­mensen­weg 12
Ent­fer­nung zur Modell­son­ne: 1409 m
Gestif­tet von Dr. Wil­fried Pen­ner, MdB”


Saturn

Astropf­ad
Saturn
Durch­mes­ser: 120.000 km
Bahn­ra­di­us: 1.432.000.000 km
Umlauf­dau­er: 29 Jah­re 168 Tage
Stand­ort der Son­ne: Brunnenkugel/Werth
Nach­bar­pla­ne­ten: Jupi­ter: Fried­rich-Engels-Allee 367
Ura­nus: Lui­sen­stras­se 110
Ent­fer­nung zur Modell­son­ne: 2591 m
Stadt Wuppertal”


Ura­nus wur­de im März 2009 repa­riert, nach­dem sich die Tafel gelo­ckert hatte.[3]

Astropf­ad
Uranus
Durch­mes­ser: 51.800 km
Bahn­ra­di­us: 2.888.000.000 km
Umlauf­dau­er: 84 Jah­re 7 Tage
Stand­ort der Son­ne: Brunnenkugel/Werth
Nach­bar­pla­ne­ten: Saturn: Nom­mensen­weg 12
Nep­tun: Ecke Sonnbornerstr./Sonnborner Ufer
Ent­fer­nung zur Modell­son­ne: 5226 m
Stadt Wuppertal”


Nep­tun.

Astropf­ad
Neptun
Durch­mes­ser: 49.000 km
Bahn­ra­di­us: 4.509.000.000 km
Umlauf­dau­er: 164 Jah­re 289 Tage
Stand­ort der Son­ne: Brunnenkugel/Werth
Nach­bar­pla­ne­ten: Ura­nus: Lui­sen­stras­se 110
Plu­to: Voh­wink­ler Str. Schwebebahnhaltestelle
Ent­fer­nung zur Modell­son­ne: 8160 m
Stadt Wuppertal”


Am 7. Mai 2012 ent­deck­te der 2.Vorsitzende des Bür­ger­ver­eins Sonn­born-Zoo-Var­res­beck, Rein­hald Schnei­der, dass die Bron­ze­ta­fel von Nep­tun vor der Sonn­bor­ner Haupt­kir­che gestoh­len wor­den war. Bereits vor eini­gen Jah­ren war die Tafel ent­wen­det und in einem nahen Schnee­hau­fen von Rein­hald Schnei­der gefun­den wor­den. Die Bezirks­ver­tre­tung West wird Anzei­ge erstat­ten und man über­legt, wie die Tafeln bes­ser gesi­chert wer­den kön­nen.3
Auch wenn er nun nicht mehr zu den Pla­ne­ten gehört, ist Plu­to wei­ter­hin Teil des Astropfads.

Astropf­ad
Pluto
Durch­mes­ser: 2.420 km
Bahn­ra­di­us: 5.966.000.000 km
Umlauf­dau­er: 247 Jah­re 256 Tage
Stand­ort der Son­ne: Brunnenkugel/Werth
Nach­bar­pla­ne­ten: Nep­tun: Ecke Sonnbornerstr.
/Sonnborner Ufer
Ent­fer­nung zur Modell­son­ne: 10.800 m
Stadt Wuppertal”


Im Früh­jahr 1989 erhiel­ten die Schü­ler und Leh­rer einen Son­der­preis der Arbeits­stel­le “Prak­ti­sches Ler­nen” von Kul­tus­mi­nis­ter Hans Schwier. Am 20.September 1989 konn­ten sie außer­dem ihre Arbeit im Land­tag von Nord­rhein-West­fa­len aus­stel­len.4


Zum Astropf­ad exis­tiert eine Home­page mit wei­te­ren Erläu­te­run­gen: www.astropfad.de

Update 2. Novem­ber 2015

Im Okto­ber 2015 sorg­te die Immo­bi­li­en-Stand­ort-Gemein­schaft Bar­men-Werth dafür, dass die Info­ta­fel am Brun­nen sowie Mer­kur und Mars wie­der leicht ver­setzt zum alten Stand­punkt wie­der ange­bracht wur­den. Knapp 1000 Euro wur­den inves­tiert.5


Da dies ein dezen­tra­les Kunst­werks ist, gibt es an die­ser Stel­le kei­ne Karte.

Figurengruppe und Brunnen unterhalb des Bergischen Hauses auf der Hardt

Post­kar­te aus dem Jahr 1910. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 2.11.2

Auf der Jah­res­ver­samm­lung des Hardt-Ver­eins am 15.Mai 1902 wur­de vom Vor­stand dar­ge­legt, dass von der Stif­tung, die die Erben eines Herrn Wichel­haus getä­tigt hat­ten, noch 220 Mark übrig sein. Von dem bis­he­ri­gen Geld wur­de ein Spring­brun­nen auf der Hardt errich­tet. Man ent­schied sich dann in Abstim­mung mit Dr. Wichel­haus dazu, eine Ton­grup­pe der Fir­ma E.Marck Söh­ne aus Char­lot­ten­burg zu erwer­ben. Ruth Mey­er-Kahr­weg ver­mu­tet, dass obi­ge Post­kar­te die Figu­ren­grup­pe (eine Sze­ne aus dem Mär­chen Brü­der­chen und Schwes­ter­chen) und den Brun­nen dar­stellt. Als Stand­ort gibt sie das Pla­teau unter­halb des Ber­gi­schen Hau­ses an. Wann bei­de zer­stört oder ent­fernt wur­den, ist unbe­kannt.1

Die Hardt um 1906. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Foto­gra­fie des Brun­nens unweit der Trep­pe zum Ber­gi­schen Haus mit den Lands­knecht­fi­gu­ren. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 2.11.2 (Bild ergänzt am 4.August 2012)

1995 wur­den anstel­le der Brun­nen zwei ein­fa­che Spring­brun­nen errichtet.


Posi­ti­on des Brun­nens auf der Karte


Schmiedehammerdenkmal an der Sambatrasse

Ein alter Rie­men­fall­ham­mer als Schmie­de­denk­mal auf Cronenfeld.

Am 26.Januar 2008, einem Sams­tag, prä­sen­tier­ten der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein (CHBV) und der Bür­ger­ver­ein Hah­ner­berg-Cro­nen­feld an der Sam­ba­tras­se auf Cro­nen­feld ein Stück Cro­nen­ber­ger Indus­trie­ge­schich­te:  Einen alten Rie­men­fall­ham­mer. Der Fall­ham­mer wur­de von Die­ter Haas gekauft, mit­hil­fe von Cro­nen­ber­ger Fir­men und Pri­vat­leu­ten wet­ter­fest auf­ge­ar­bei­tet und anschlie­ßend den Bür­ger­ver­ei­nen gestif­tet.1


Von der ande­ren Seite.

Der Fall­ham­mer stamm­te aus der Repa­ra­tur­werk­statt der Stra­ßen-und Tief­bau­fir­ma Heikaus gegen­über dem Gar­ten­hal­len­bad. Dort wur­de das schät­zungs­wei­se über 175 Jah­re alte Gerät bis ins Jahr 2000 zum Schmie­den und Schär­fen der Werk­zeu­ge der Fir­ma benutzt. Der Trans­mis­si­ons­rie­men wur­de über einen Elek­tro­mo­tor betrie­ben. Bezirks­bür­ger­meis­te­rin Inge­borg Alker gedach­te mit einem platt­deut­schen Stück von Hans Rau­haus an die Tra­di­ti­on der Cro­nen­ber­ger Schmie­de, anschlie­ßend wur­de mit einem “Kla­ren” ange­sto­ßen. Bei Kot­ten­but­ter und Glüh­wein wur­de die Fei­er­stun­de mit dem Ber­gi­schen Hei­mat­lied vom Hah­ner­ber­ger Show-Chor “Show-Chor-Taler” beschlos­sen. 2


Detail des Hammers

Die Cro­nen­ber­ger Woche beton­te, die Auf­stel­lung des 1,4 Ton­nen schwe­ren Inds­u­trie­denk­mals sei auch Zeug­nis für eine beson­de­re Stär­ke des Stand­orts Cro­nen­berg: Der Gemein­schafts­sinn. Der Malerb­treib Tesche arbei­te­te das Objekt auf, die Fir­ma Gis­bert Krä­mer stif­te­te ein sti­li­sier­tes Leder­band aus Stahl und die Fir­men Gabel­stap­ler Rei­chert und Gar­ten- und Land­schafts­bau Gelb­rich über­nah­men den Trans­port und die Auf­stel­lung. Ursprüng­lich, so konn­ten zwei ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ter der Fir­ma Heikaus berich­ten, stamm­te der Fall­ham­mer von der Wagen­bau­fir­ma Brink­haus, die vor­her in den Räu­men an der Stra­ße “Zum Tal” behei­ma­tet gewe­sen war.3


Eine Tafel erklärt dem Pas­san­ten, was er gera­de betrachtet.

Die am Rie­men­fall­ahm­mer ange­brach­te Tafel erklärt:

Alter
Riemenfallhammer
der Cronenberger-
Werkzeugindustrie
zum Schmie­den von
Handwerkzeugen

Schmie­de­häm­mer, bei denen sich die Hammer-
bären nur durch die Wir­kung der Schwer­kraft nach
unten bewe­gen, nennt man Fallhämmer.

Bei den ers­ten Aus­füh­run­gen wur­de der Hammer-
bär per Hand­kraft hochgezogen.
Nach Ein­füh­rung der Dampf­ma­schi­ne erfolg­te der
Antrieb über Transmissionsriemen.

Geschmie­det wur­de mit 2–4 Schlä­gen zwi-
schen Ober- und Untergesenk.”


Update vom 20. August 2015:
Am 20. August 2015 berich­te­te die Cro­nen­ber­ger Woche über die abge­schlos­se­ne Instand­set­zung des Denk­mals. Der Vor­sit­zen­de des Bür­ger­ver­eins Hah­ner­berg Cro­nen­feld (BHC), Jochen Pla­te, und Klaus-Peter Gon­dolf rei­nig­ten und ent­ros­te­ten das Denk­mal in mühe­vol­ler Arbeit, bevor sie dann dem Schmie­de­ham­mer einen neu­en Anstrich ver­pas­sen konn­ten. Die Far­be dafür stif­tet der Vor­sit­zen­de des Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins, Rolf Tesche.4


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Die Musik

Die Musik auf einem zylin­dir­schen Pos­ta­ment, wel­ches auf einem run­den Fun­da­ment ruht. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 010/5/14.

Am 15.Februar 1907 wur­de vor der Stadt­hal­le auf dem Johan­nis­berg eine alle­go­ri­sche Bron­ze­fi­gur auf­ge­stellt. Die Stif­tung des Frei­herrn von der Heydt im Wert von 4.500 Mark sym­bo­li­sier­te die Musik, die eine beson­de­re Rol­le in der Stadt­hal­le spiel­te. Urhe­ber die­ses Werks war der Düs­sel­dor­fer Bild­hau­er Gus­tav Rutz, der bereits 1900 in Voh­win­kel den Sie­ges­brun­nen geschaf­fen hatte.


Die Musik auf einem qua­dra­ti­schen Fun­da­ment im August 1940. Sie stand links neben der Frei­trep­pe am Ein­gang. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de, Nr. 2734

Die Musik ist als auf­recht ste­hen­de Figur dar­ge­stellt, deren Robe nur ab der Hüf­te abwärts den Kör­per bedeckt. Ange­sichts der Dis­kus­sio­nen um den Jubi­lä­ums­brun­nen wird die­se Dar­stel­lung ver­mut­lich erneut Kri­tik am Stif­ter erzeugt haben. Mit ihrem lin­ken Arm hält die Musik, deren Haupt von einem Lor­beer­kranz bedeckt ist, eine Harfe.

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de das Kunst­werk zer­stört.1