Die Bronzesockel der Lichtmasten am Alten Markt

Der Alte Markt auf einer Post­kar­te. Im Hin­ter­grund die Schwe­be­bahn, im Vor­der­grund einer der Licht­mas­ten mit den heu­te noch exis­tie­ren­den Bron­ze­so­ckeln. Die Auf­nah­me ent­stand um das Jahr 1930. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 12.6.1

1927 wur­de auf dem Alten Markt in Bar­men die Ver­kehrs­in­sel ver­grö­ßert und dabei umge­stal­tet. Dabei stell­te man drei gro­ße, vier­ar­mi­ge Licht­mas­ten auf, deren auf­wen­di­gen Bron­ze­so­ckel vom aus Elber­feld stam­men­den Bild­hau­er Paul Wyn­and gestal­tet wur­den. Im “Drit­ten Reich” dien­ten sie auch als Flaggenmasten.


Der Alte Markt im Jahr 1963. Vor der Ver­kehrs­in­sel ist einer der Licht­mas­ten zu sehen. Das Bild wur­de freund­li­cher Wei­se zur Ver­fü­gung gestellt von Bern­hard Terjung.

Die Luft­an­grif­fe des Zwei­ten Welt­kriegs über­stan­den die Licht­mas­ten auf wun­der­sa­me Wei­se unbe­scha­det. 1963 wur­de der Alte Markt erneut umge­stal­tet. Die Stra­ßen­bah­nen ver­schwan­den aus die­sem Bereich und wur­den auf die neue B7 ver­legt, die gro­ße Kreu­zung und der neue Schwe­be­bahn­hof ent­stan­den. Die Linie nach Hatz­feld wur­de ein­ge­stellt. Die Ver­kehrs­in­sel (der “Pud­ding”) ver­schwand. Die Bron­ze­so­ckeln der Licht­mas­ten ver­wen­de­te man für drei neue Kan­de­la­ber mit gedrun­ge­nem Auf­bau, die auf dem Rat­haus­platz in Bar­men (zwei) und in der Elber­fel­der Fuß­gän­ger­zo­ne (einer) auf­ge­stellt wur­den. 1969 wur­de der ers­ten Kan­de­la­ber am heu­ti­gen Johan­nes-Rau-Platz auf­ge­stellt, 1971 wur­de die drit­te zum Abschluss des Umbaus des von-der-Heydt-Plat­zes in Elber­feld dort plat­ziert.1


Einer der bei­den Kan­de­la­ber am Johan­nes Rau Platz.

Den Abschluss der Sockel bil­den Tier­ge­stal­ten, hier ein Löwe, wäh­rend am Fuß des Sockels…

…Dar­stel­lun­gen von sit­zen­den Men­schen zu fin­den sind.

Der Kan­de­la­ber an der Ecke Herzogstr./Erholungstr.

Sit­zen­der Mann.

Gehörn­tes Getier

Posi­ti­on des Kan­de­la­bers in Elberfeld


Posi­ti­on des Kan­de­la­bers in Barmen


Albert-Leo-Schlageter-Denkmal

Am 31. Juli 1927 wur­de im Süden Elber­felds an der Stra­ße Am Sand­holz das ers­te Schla­ge­ter-Denk­mal Deutsch­lands ein­ge­weiht. Ange­sto­ßen hat­te die Errich­tung die Arbeits­ge­mein­schaft für die Vater­län­di­sche Bewe­gung Elber­feld, deren Vor­sit­zen­der der Direk­tor der Ober­re­al­schu­le Süd, Prof. Dr. Hüb­ler, war. 19.000 RM waren aus der Bevöl­ke­rung des Wup­per­tals und der umlie­gen­den Gemein­den zusam­men gekom­men, um das Denk­mal zu ermög­li­chen. Bereits 1925 hat­te der Elber­fel­der Bild­hau­er Ewald Schmahl eine Bron­ze­pla­ket­te ent­wor­fen und bei Knodt in Franktfurt/Main gie­ßen las­sen. Am 17. Okto­ber 1926 kam es zur Grund­stein­le­gung an einem neu­erschlos­se­nen Bau­ge­län­de an der Stra­ße Am Wal­de, die 1933 in Schla­ge­ter­stra­ße und 1938 in Am Sand­holz umbe­nannt wur­de. Die Errich­tung des Denk­mals hat­te sich hin­ge­zo­gen, da die Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung den Stif­tern lan­ge kein Grund­stück zur Ver­fü­gung stel­len woll­te, und das lag an der Per­son Albert Leo Schlageter.


Abbil­dung des Schla­ge­ter-Denk­mals am Sand­holz. Ent­nom­men aus: Ber­gisch-Mär­ki­sche-Zei­tung vom 25. Mai 1933.

Albert Leo Schla­ge­ter wur­de am 12. August 1894 in Schö­nau in Baden gebo­ren. Nach dem durch den Aus­bruch des Ers­ten Welt­kriegs ange­setz­ten Not­ab­itur im Jahr 1914 mel­de­te er sich als Kriegs­frei­wil­li­ger und trat im Dezem­ber 1914 in das 5.Badische Feld­ar­til­le­rie-Regi­ment 76 ein. Ein ursprüng­lich geplan­tes Stu­di­um der katho­li­schen Theo­lo­gie trat er nicht an. 1916 wur­de er zum Offi­zier beför­dert, 1918 mit dem Eiser­nen Kreuz I.Klasse aus­ge­zeich­net. Kurz nach der Auf­nah­me eines Stu­di­ums der Natio­nal­öko­no­mie in Frei­burg schloss sich Schla­ge­ter 1919 einem Frei­korps an und kämpf­te im Bal­ti­kum und in Ober­schle­si­en. 1921 ging er nach Ber­lin und grün­de­te eine Im- und Export GmbH. Wäh­rend der Ruhr­be­set­zung 1923 wur­de er wie­der Mit­glied des Frei­korps “Orga­ni­sa­ti­on Heinz” und führ­te auch aus dem Wup­per­tal her­aus, wo Frei­korps­füh­rer Hau­en­stein sich auf­hielt, Sabo­ta­ge­ak­te auf Ver­kehrs­ver­bin­dung im Ruhr­ge­biet aus. Bei einer Akti­on wur­de er von den fran­zö­si­schen Besat­zern fest­ge­nom­men, vor ein fran­zö­si­sches Mili­tär­ge­richt gestellt und am 26. Mai 1923 in der Golz­hei­mer Hei­de bei Düs­sel­dorf stand­recht­lich erschos­sen. Am 8. Juni 1923 fand in der Elber­fel­der Stadt­hal­le eine öffent­li­che Trau­er­fei­er unter gro­ßer Betei­li­gung der Bevöl­ke­rung statt, bei der der Sarg mit dem Leich­nam Schla­ge­ters auf­ge­bahrt wur­de, der nach der ers­ten Beer­di­gung auf dem Düs­sel­dor­fer Nord­fried­hof nun in sei­ne Hei­mat über­führt wurde.


Ers­te Über­le­gun­gen zur Auf­stel­lung des Denk­mals wur­den 1925 von der Stadt­ver­wal­tung und dem Regie­rungs­prä­si­den­ten auf Grund der “künst­le­ri­schen Anschau­un­gen” abge­lehnt. Im Febru­ar und März 1926 wur­de dann in der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung und im Haupt­aus­schuss über die Errich­tung des Denk­mals debat­tiert. Wäh­rend die Abge­ord­ne­ten der deutsch­na­tio­na­len und deutsch­völ­ki­schen Par­tei die Errich­tung unter­stütz­ten, da Schla­ge­ter eine “lich­te Hel­den­ge­stalt”, ein “Vor­bild edels­ter deut­scher Jugend” und “treu bis zum letz­ten Atem­zug” gewe­sen sei, lehn­ten die ande­ren Par­tei­en ein Denk­mal eher ab. Die Sozi­al­de­mo­kra­ten hiel­ten Schla­ge­ter für einen Aben­teu­rer, des­sen Mut sie aner­kann­ten, der aber mit sei­nen Sabo­ta­ge­ak­ten dazu bei­getra­gen habe, das Leid und die Not der deut­schen Bevöl­ke­rung durch die Beset­zung zu ver­grö­ßern. Ihn habe der Wunsch nach Gewalt und Hass bewegt und nicht der Wunsch nach Frie­den. Die Kom­mu­nis­ten wie­der­um hiel­ten ihn für einen Söld­ner und Lands­knecht, wäh­rend die Ver­tre­ter der Zen­trums­par­tei beton­ten, dass man über Schla­ge­ter geteil­ter Mei­nung sei­en könn­te, aner­ken­nen müs­se man, dass er für eine Tat, die er für vater­län­disch hielt, sein Leben las­sen musste.


Wann genau die Geneh­mi­gung zur Errich­tung erteilt wur­de, ist unklar. Am  31. Juli 1927 fand die Ein­wei­hung statt. Ver­tre­ter des Jung­deut­schen Ordens, des Stahl­helms, der Offi­ziers­ver­bän­de, der Bis­marck­ju­gend, der Stadt Elber­feld und Char­gier­te ver­schie­de­ner Ver­bän­de der Hoch­schu­len aus Köln, Bonn, Aachen und Müns­ter nah­men dar­an teil. Pro­fes­sor Hüb­ler erklär­te in sei­ner Rede, war­um der 31.Juli als Tag der Ein­wei­hung gewählt wor­den sei. Man wol­le an den 31. Juli 1914 erin­nern, an dem das deut­sche Volk “in allen Gau­en und in allen Schich­ten ein­mal wirk­lich einig gewe­sen sei in jenem Geis­te, sich nicht zu beu­gen, son­dern wirk­lich zu wider­ste­hen im ech­ten Schla­ge­ter­geist.” Damit bemüh­te Hüb­ler den Mythos der August-Begeis­te­rung zu Beginn des Ers­ten Weltkriegs.

Auch Schla­ge­ter selbst wur­de zu einem Mythos. Die poli­ti­sche Rech­te sti­li­sier­te ihn zu einem Natio­nal­hel­den, die Über­füh­rung sei­nes Leich­nams wur­de zu einem anti-demo­kra­ti­schen Tri­umph­zug. Es ent­stand der “Schla­ger-Kult”. Spä­ter wur­de er auch von den Natio­nal­so­zia­lis­ten ver­ein­nahmt und als einer der ers­ten Kämp­fer des Drit­ten Rei­ches bezeich­net. 1933 ent­stan­den in ganz Deutsch­land wei­te­re Schlageter-Denkmäler.


Im April 1959 wur­den die Res­te des Denk­mals abge­bro­chen, nach­dem bereits nach dem Zwei­ten Welt­krieg die Bron­ze­tei­le ver­schwun­den waren.1

Beim DIGIT-Pro­jekt des WDR gibt es Video-Auf­nah­men des Denkmals.


Auf der Kar­te  ist nicht der genaue Stand­ort des Denk­mals gekenn­zeich­net, son­dern ledig­lich die Stra­ße, in der es zu fin­den war.


Kriegerdenkmal Cronenberg

His­to­ri­sche Auf­nah­me des Ehren­mals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Das Krie­ger­denk­mal in Cro­nen­berg (Am Ehren­mal) wur­de am 14. Okto­ber 1928 ein­ge­weiht. Vor­an­ge­gan­gen waren der Beschluss zur Errich­tung eines sol­chen Denk­mals der Cro­nen­ber­ger Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung am 10. Febru­ar 1925, eine Sam­mel­ak­ti­on unter den Cro­nen­ber­ger Bür­gern, die die finan­zi­el­len Mit­tel erbrach­te, eine Aus­ein­an­der­set­zung um die Fra­ge, ob das Denk­mal mit­ten in der Stadt errich­tet wer­den soll­te oder lie­ber im Wald, wel­cher Bild­hau­er es aus­füh­ren soll­te und die Grund­stein­le­gung am 17. Juli 1927 anläss­lich der Fei­er 100 Jah­re Stadtrechte.

His­to­ri­sche Auf­nah­me des Ehren­mals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Man ent­schloss sich schließ­lich Edu­ard Timae­us aus Kas­sel mit dem Bau des Denk­mal zu beauf­tra­gen, dass inner­halb eines neu­en Parks zwi­schen den Stra­ßen Hüt­ter­str, Am Ehren­mal und Auf dem Eigen ent­ste­hen soll­te. Timä­us hat­te bereits 1925 die Gedenk­ta­fel der Cro­nen­ber­ger Real­schu­le gestal­tet. Die Anla­ge selbst plan­ten Prof. Peter Klotz­bach aus Bar­men und der Cro­nen­ber­ger Stadt­bau­rat Siedentopf.

Der Bild­hau­er wähl­te die unge­wöhn­li­che Form einer Pyra­mi­de für das Ehren­mal. Vor­ge­la­gert ist eine schlich­te, knien­de, trau­ern­de Frau­en­fi­gur, auf der lin­ken, vor­de­ren und rech­ten Sei­te sind die Namen der Gefal­len (über 400) ange­bracht. Auf der Spit­ze der Pyra­mi­de pran­gen die Wor­te “1914–18”, “Cro­nen­berg”, “sei­nen”, “Hel­den”. Am Fun­da­ment links neben der Frau­en­fi­gur: “Ihr starbt”, rechts: “Ihr lebt!”. Unter­halb der Frau­en­fi­gur brach­te man am 26.Juli 1956 eine ergän­zen­de Tafel für die Opfer des Zwei­ten Welt­kriegs an, die der Bild­hau­er Harald Schmahl schuf. In den 1980er Jah­ren wur­de das Denk­mal von Stein­metz­meis­ter Barnd Wald restau­riert.1


Das Band, wel­ches die Namen ent­hält, ist an den Sei­ten zwei­mal durch Sym­bol­ta­feln unter­bro­chen, die Sym­bo­le von Krie­ge und Frie­den zeigen.

Zu sehen sind Reichs­ad­ler, Schwert mit Blät­tern, Artil­le­rie­ge­schoss, Cro­nen­ber­ger Wap­pen (Ber­gi­scher Löwe mit Sense)

Zu sehen sind Frie­dens­tau­be, Stahl­helm, Eiser­nes Kreuz, Siegerkranz
Die Inschrift des Denk­mals ist nicht leicht zu erken­nen. An der Spit­ze der Pyra­mi­de steht an drei Sei­ten: “Cro­nen­berg — sei­nen — Hel­den — 1914- 1918” Unter dem Band der Namen steht ein­ge­mei­ßelt in den Stein links und rechts der Figur “Ihr starbt — Ihr lebt”
Am 26. Juli 1958 wur­de zum Geden­ken der Opfer des Zwei­ten Welt­krie­ges eine Bron­ze­ta­fel ange­bracht, die vom Bild­hau­er Harald Schmahl gestal­tet wur­de. Plä­ne für ein eigen­stän­di­ges Denk­mal wur­den ver­wor­fen. Über dem Eichen­blatt steht die schlich­te Inschrift: “Den Toten des Welt­kriegs 1939–1945”
Ergänzung vom 06. Juni 2012

In der Nacht auf Diens­tag, den 5. Juni 2012 haben Bron­ze­die­be die Tafeln mit den Namen der Gefal­le­nen und die Sym­bol­ta­feln ent­wen­det. Mit gro­ßer Bru­ta­li­tät wur­den die ein­ze­men­tier­ten ver­an­ker­ten Tafeln her­aus­ge­bro­chen, die Wie­der­her­stel­lungs­kos­ten lie­gen bei 30.000 Euro. Nur eine der 22 Tafeln wur­den an Ort und Stel­le gelas­sen.2


Eine der nun gestoh­le­nen Gedenktafeln.

Ergänzung vom 18.06.2012:

Der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein und der SPD-Stadt­ver­ord­ne­te Oli­ver Wag­ner haben 1200 € Beloh­nung für sach­dien­li­che Hin­wei­se aus­ge­setzt, davon stam­men 1000 € vom CHBV.3

Die Befürch­tun­gen, dass die Namen nicht mehr rekon­stru­iert wer­den kön­nen, haben sich zum Glück auf­ge­löst. Die Namen sind im Stadt­ar­chiv in der Akte S VII 65, “Gedenk­ta­fel der im Welt­krieg 1914–1918 gefal­le­nen…, Ein­wei­hung des Ehren­mals, 14.10.1928” ent­hal­ten.4

Wie die Cro­nen­ber­ger Woche berich­tet, beant­wor­te­te die Stadt eine Anfra­ge der Bezirks­ver­tre­tung Cro­nen­berg zur Wie­der­her­stel­lung der Tafel nega­tiv, es ist kei­ne Geld dafür vor­han­den. 30.000 Euro ver­an­schlagt das Res­sort Grün­flä­chen für die Her­stel­lung und dieb­stahl­si­che­re Anbrin­gung. Dage­gen sag­te das Res­sort zu, im Win­ter die Bäu­me und Sträu­cher im Bereich zurück­zu­schnei­den, um das Are­al bes­se­re ein­seh­bar zu gestal­ten.5


Zum Volks­trau­er­tag am 18.11.2012 stell­te man als pro­vi­so­ri­schen Ersatz für die gestoh­le­nen Namens­ta­feln die­se Tafel auf

Ergänzung vom 21.11.2012 :

Am Volks­trau­er­tag 2012 sorg­te der Dieb­stahl der Namens­ta­feln für eine Ver­än­de­rung im übli­chen Ritu­al. Neben Schü­lern und Pfar­rer Mon­hof ergriff auch der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de des Cro­nen­be­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins, Ste­phan Ries, das Wort und erklär­te den 150 Teil­neh­mern, dass die Wei­ge­rung der Stadt, die Tafeln zu erset­zen, eine “wei­te­re Schan­de” sei. 94 Jah­re nach Kriegs­en­de und 84 Jah­re nach der Errich­tung des Denk­mals beton­te er, dass die­ses kein “anony­mes, nack­tes Bau­werk aus Stein” sei, und die Namens­ta­feln der Trau­er und Erin­ne­rung ein Gesicht geben wür­de. Sie sei­en tra­gen­de Säu­len des Erin­nerns. Mitt­ler­wei­le bezif­fert die Stadt die Kos­ten der Wie­der­her­stel­lung und dieb­stahl­si­che­ren Anbrin­gung auf 65.000 €.6


Das Pro­vi­so­ri­um

Ergänzung vom 02.01.2013:

Am Neu­jahrs­tag 2013 wur­de die­se pro­vi­so­ri­sche Ehren­ta­fel zer­stört auf­ge­fun­den. Ob die Ursa­che Van­da­lis­mus oder Wind­bö­en waren, war unklar. Rolf Tesche, Vor­sit­zen­der des CHBV, erklär­te, das Pro­vi­so­ri­um mög­lichst schnell repa­rie­ren zu las­sen, da es nicht nur die Toten ehren, son­dern auch mah­nen, dass die Stadt die gestoh­le­nen Tafeln ersetzt.7

Ergänzung vom 08.12.2013:

Im Dezem­ber 2013 wur­de zwi­schen dem CHBV und der Stadt Wup­per­tal auf­grund des hart­nä­cki­gen Nach­ha­kens sei­tens des Bür­ger­ver­eins ver­trag­lich ver­ein­bart, dass die Stadt bei der Wie­der­her­stel­lung der Gedenk­ta­feln die Hälf­te der Kos­ten über­nimmt, die ande­re Hälf­te in Höhe von 18.000 € wird vom CHBV (3.000 €), von der Spar­kas­se (3.000 €), der Ein­zel­han­dels­ge­mein­schaft W.I.C (1.000 €), dem Ver­si­che­rungs­bü­ro Gross & Co (3.000 €) und sowie Pri­vat­spen­dern getra­gen, wes­we­gen erneut ein Spen­den­auf­ruf getä­tigt wur­de. Im Dezem­ber 2013 begann die kos­ten­freie Sanie­rung des Denk­mals durch den Maler­be­trieb Tesche und die Gerüst­bau­fir­ma Klaus Hobels­ber­ger.8

Ergänzung 16.10.2015

Am 12. Okto­ber 2015 teil­te die Stadt mit, dass eine Ste­le mit einer Info­ta­fel am nord­west­li­chen Zugang zum Denk­mal auf­ge­stellt wur­de. Der Text vom His­to­ri­schen Zen­trum erklärt die Geschich­te des Denk­mals bis in die jüngs­te Zeit, her­ge­stellt wur­de sie vom Res­sort Grün­flä­chen und Fors­ten, die Auf­stel­lung über­nah­men durch Kräf­te des zwei­ten Arbeits­mark­tes der GESA.9


Bild ergänzt am 10. April 2021

Seit April 2014 ist das Denk­mal auch wie­der voll­stän­dig, nach­dem die gestoh­le­nen Namens­ta­feln durch Repli­ken ersetzt wur­den. Die­se bestehen aber nicht aus Bron­ze, son­dern aus Kunst­guß und wur­den von der Fir­ma EGO3D aus Mül­heim her­ge­stellt. Damit konn­ten die Kos­ten von 65.000 € auf 35.000 € redu­ziert wer­den.10


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Kriegerdenkmal der Barmer Fleischerinnung

Am 20. Novem­ber 1927, dem Toten­sonn­tag die­ses Jah­res, weih­te die Bar­mer Flei­scher­innung ihr Denk­mal zu Ehren der gefal­le­nen Mit­glie­der ein. Da der alte Bar­mer Schlacht­hof, auf dem das Denk­mal zunächst stand, spä­ter auf­ge­ge­ben wur­de — heu­te ist dort die Zen­tra­le der Wup­per­ta­ler Stadt­wer­ke zwi­schen Schüt­zen­stra­ße und Brom­berg­stra­ße -, ver­setz­te man 1958 das Denk­mal zum Elber­fel­der Vieh­hof, wo es heu­te in unmit­tel­ba­rer Nähe des Denk­mals der Elber­fel­der Flei­scher­innung steht.


Novem­ber 2009

Das Denk­mal, das von Prof. Mon­ten­bruck von der Kunst­ge­wer­be­schu­le ent­wor­fen und vom Bild­hau­er Fritz Lücken aus­ge­führt wur­de, scheint auch heu­te am Volks­trau­er­tag noch gepflegt zu wer­den. Es zeigt als Reli­ef einen auf­recht­ste­hen­den Sol­da­ten, der den Kopf auf sein Schwert gestützt hat. Dazu ist ein Eiser­nes Kreuz oben rechts ein­ge­fügt. Dar­un­ter ste­hen die Jah­res­zah­len 1914 und 1918. Links neben dem Eiser­nen Kreuz folgt die Inschrift:


“Ihren Gefal­le­nen
Meis­tern und
Gesel­len”
Rechts neben dem Sol­da­ten steht:
“Die
Bar­mer
Flei­scher­innung

20.IX.1927”


Auf der Rück­sei­te des Denk­mals sind unter dem Schrift­zug “Es star­ben den Hel­den­tod” die Namen von sechs Meis­tern und 39 Gesel­len im Stein verewigt.

Anläss­lich der Ein­wei­hungs­fei­er gab es Unstim­mig­kei­ten zwi­schen der Bar­mer Flei­scher­innung und dem Zen­tral­ver­band der Flei­scher und Berufs­ge­nos­sen, da man von die­sem zwar die Namen der Gefal­le­nen erfragt hat­te, ihn aber nicht zur Ein­wei­hung ein­lud, da es eine “inter­ne Fei­er” der Innung sei. Der Ver­band beschwer­te sich dar­über, dass man gemein­sam mit den Gefal­le­nen im Dreck gele­gen habe und nun nicht “fein” genug sei, ein­ge­la­den zu wer­den. Außer­dem ver­mu­te­te man, dass die Innung eine “natio­na­le” Fei­er abhal­ten wol­le und des­we­gen der Ver­band, die den Gedan­ken “Nie wie­der Krieg!” ver­tre­te, nicht erwünscht sei.1


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Ehrentafel für die Gefallenen des Barmer Rathauses

Die Ehren­ta­fel für die Gefal­le­nen des Bar­mer Rat­hau­ses hängt im Ein­gangs­be­reich und wur­de am 27.Februar 1927 durch Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Hart­mann ein­ge­weiht. Sie trägt neben der Inschrift die Namen der 59 Sol­da­ten (dar­un­ter 6 Lan­gen­fel­der), die von den 519 ins Feld gezo­ge­nen nicht zurück­kehr­ten. Die Ehren­ta­fel aus Tra­ver­tin wur­de vom Archi­tek­ten Juli­us Dicke ent­wor­fen und vom Bar­mer Bild­hau­er Fried­rich Schlu­cke­bier aus­ge­führt. Sie zeigt an den Pfei­ler an der Sei­ten senk­recht ste­hen­de Schwer­ter und wur­de von der Orts­grup­pe des Ver­ban­des der Kom­mu­nal­be­am­ten und Ange­stell­ten Preu­ßens gestif­tet.1



Die Inschrift lautet:

“Zum
ehren­den
Gedächt­nis
der im Welt­krie­ge 1914–1918
für das Vater­land Gefallenen
Beam­ten und Angestellten
der Stadt Barmen.”
Unter den Namen folgt dann noch eine Beschwörung:

Sie star­ben für uns!”