William-Booth-Gedenktafel der Heilsarmee

Fotografie der Tafel mit freundlicher Erlaubnis des Korps Wuppertal der Heilsarmee.
Foto­gra­fie der Tafel mit freund­li­cher Erlaub­nis des Korps Wup­per­tal der Heilsarmee.

Am 19. Sep­tem­ber 1928 weih­te die Bar­mer Heils­ar­mee, die heu­te natür­lich das Korps Wup­per­tal stellt, in ihrem Haus in der Bar­tho­lo­mä­us­str. eine Gedenk­ta­fel ein, die den Grün­der der Heils­ar­mee, Wil­liam Booth, anläss­lich sei­nes bevor­ste­hen­des 100. Geburts­ta­ges ehr­te. Bri­ga­dier Hein sprach den Will­kom­mens­gruß, Pas­tor Krafft von der refor­mier­ten Gemein­de Bar­men über­brach­te Glück­wün­sche und beton­te die erfreu­li­che christ­li­che Welt­an­schau­ung der Heils­ar­mee im Ange­sicht eines gleich­zei­ti­gen Kul­tur­tags der Frei­den­ker. Stadt­syn­dis­kus Dr. Brem­me über­brach­te die Glück­wün­sche der Bar­mer Stadt­ver­wal­tung. Die Wei­he­re­de sprach die Enke­lin Booth’, Mary Booth, die dar­an erin­ner­te, das Booth im März 1897 das Wup­per­tal besuch­te.1


Die Gedenk­ta­fel trägt die Inschrift:

Zum Gedächt­nis an die bei­den Ver­samm­lun­gen die
GENERAL WILLIAM BOOTH
der Grün­der der Heilsarmee
am 13.+14. März 1897 in die­sem Saal hielt
in denen 55 See­len zum Herrn kamen
wur­de die­se Tafel geweiht
und am 19. Sep­tem­ber 1928 von sei­ner Enkelin
OBERSTIN MARY BOOTH
Lei­te­rin der Heils­ar­mee in Deutsch­land enthüllt
Ret­tet See­len! Geht den Schlimms­ten nach!


Jahnplakette des Mittelbarmer Turnvereins

Anläß­lich des 40. Stif­tungs­fes­tes der “Borus­sia” im Jahr 1928 fer­tig­te der Tur­ner Otto Ernes­tus eine Jahn­pla­ket­te, die an den Begrün­der der deut­schen Turn­we­sens, Fried­rich Lud­wig Jahn, erin­ner­te und die min­des­tens bis 1963 im Ver­eins­lo­kal des Mit­tel­bar­mer Turn­ver­eins hing.1

1997/98 ist der Ver­ein auf­ge­löst wor­den, da nie­mand bereit war, die Vor­stands­ar­beit zu über­neh­men. Die meis­ten Mit­glie­der haben sich der BTG Wup­per­tal ange­schlos­sen. Der Ver­bleib der Pla­ket­te ist nicht bekannt, da auch das Ver­eins­heim an der Rödi­ger Stra­ße nicht mehr exis­tiert.2

Mög­li­cher­wei­se han­delt es sich um die­ses Werk, dass 2021 an der Turn­hal­le Han­no­ver­str. 40 (Löh­rer­len) zu fin­den ist. Ein Beleg fehlt allerdings:


Ruhende Hirsche am Klinikum Barmen

Ein Hirsch am Kli­ni­kum barmen

1928 schuf der Bild­hau­er Rein­hold Kue­bart im Auf­trag von Johann Cas­par Engels zwei lebens­gro­ße ruhen­de Hir­sche, die bei Hein­ze u. Barth in Ber­lin gegos­sen wur­den. Sie wur­den auf den Tor­pfei­lern am Ein­gang des Engels bewohn­ten “Haus Bruch” in der Richard-Wag­ner-Stra­ße 27 auf­ge­stellt, das vom Bru­der des Bild­hau­ers, Carl Kue­bart umge­baut wor­den war. 1930 emi­grier­te Engels in die Schweiz und starb 1932 in Zürich. 1936 über­nahm das Haus der Deut­sche Juris­ten­bund, 1940/41 die NSDAP. 1943 wur­de es beim Luft­an­griff auf Bar­men zer­stört. Irgend­wann nach dem Zwei­ten Welt­krieg kamen die Hir­sche auf die Rasen­flä­che im Kli­ni­kum Bar­men.1


Hirsch #1

Hirsch #2

Kue­bart schuf 1930 für Johann Cas­par Engels auch das Bron­ze­re­li­ef “Jesus heilt ein miß­han­del­tes Tier”

Ehrentafel im Elberfelder Rathaus

Am Toten­sonn­tag des Jah­res 1928, es war der 25. Novem­ber, ent­hüll­te man im Elber­fel­der Rat­haus eine Ehren­ta­fel für die­je­ni­gen der über 1000 Beam­ten und Ange­stell­ten, die in den Ers­ten Welt­krieg zogen und nicht zurück­kehr­ten. 123 von ihnen waren gefal­len. Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Kirsch­baum erin­ner­te bei der Ein­wei­hung dar­an, dass das Kriegs­en­de bereits zehn Jah­re zurück­lie­ge, aber die Erin­ne­rung an die Kame­ra­den, die ihr Leben für das Vater­land gege­ben hat­ten, nicht “aus­ge­löscht” sei.



Unter den drei Krie­gern,  die ihre Schwer­ter zu Boden hal­ten, ver­kün­det die Tafel, die vom Elber­fel­der Bild­hau­er Fritz Ber­nuth ent­wor­fen und vom Bar­mer Bild­hau­er Fried­rich Schlu­cke­bier aus Treucht­lin­ger Mar­mor geschaf­fen wur­de:1

“Im Welt­krieg 1914–1918
gaben ihr Leben für das Vaterland

[123 Namen]
“Den Toten zu blei­ben­dem Gedächt­nis gewid­met von den
Beam­ten, Ange­stell­ten und Arbei­tern der Stadt Elberfeld”

Kriegerdenkmal Cronenberg

His­to­ri­sche Auf­nah­me des Ehren­mals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Das Krie­ger­denk­mal in Cro­nen­berg (Am Ehren­mal) wur­de am 14. Okto­ber 1928 ein­ge­weiht. Vor­an­ge­gan­gen waren der Beschluss zur Errich­tung eines sol­chen Denk­mals der Cro­nen­ber­ger Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung am 10. Febru­ar 1925, eine Sam­mel­ak­ti­on unter den Cro­nen­ber­ger Bür­gern, die die finan­zi­el­len Mit­tel erbrach­te, eine Aus­ein­an­der­set­zung um die Fra­ge, ob das Denk­mal mit­ten in der Stadt errich­tet wer­den soll­te oder lie­ber im Wald, wel­cher Bild­hau­er es aus­füh­ren soll­te und die Grund­stein­le­gung am 17. Juli 1927 anläss­lich der Fei­er 100 Jah­re Stadtrechte.

His­to­ri­sche Auf­nah­me des Ehren­mals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)

Man ent­schloss sich schließ­lich Edu­ard Timae­us aus Kas­sel mit dem Bau des Denk­mal zu beauf­tra­gen, dass inner­halb eines neu­en Parks zwi­schen den Stra­ßen Hüt­ter­str, Am Ehren­mal und Auf dem Eigen ent­ste­hen soll­te. Timä­us hat­te bereits 1925 die Gedenk­ta­fel der Cro­nen­ber­ger Real­schu­le gestal­tet. Die Anla­ge selbst plan­ten Prof. Peter Klotz­bach aus Bar­men und der Cro­nen­ber­ger Stadt­bau­rat Siedentopf.

Der Bild­hau­er wähl­te die unge­wöhn­li­che Form einer Pyra­mi­de für das Ehren­mal. Vor­ge­la­gert ist eine schlich­te, knien­de, trau­ern­de Frau­en­fi­gur, auf der lin­ken, vor­de­ren und rech­ten Sei­te sind die Namen der Gefal­len (über 400) ange­bracht. Auf der Spit­ze der Pyra­mi­de pran­gen die Wor­te “1914–18”, “Cro­nen­berg”, “sei­nen”, “Hel­den”. Am Fun­da­ment links neben der Frau­en­fi­gur: “Ihr starbt”, rechts: “Ihr lebt!”. Unter­halb der Frau­en­fi­gur brach­te man am 26.Juli 1956 eine ergän­zen­de Tafel für die Opfer des Zwei­ten Welt­kriegs an, die der Bild­hau­er Harald Schmahl schuf. In den 1980er Jah­ren wur­de das Denk­mal von Stein­metz­meis­ter Barnd Wald restau­riert.1


Das Band, wel­ches die Namen ent­hält, ist an den Sei­ten zwei­mal durch Sym­bol­ta­feln unter­bro­chen, die Sym­bo­le von Krie­ge und Frie­den zeigen.

Zu sehen sind Reichs­ad­ler, Schwert mit Blät­tern, Artil­le­rie­ge­schoss, Cro­nen­ber­ger Wap­pen (Ber­gi­scher Löwe mit Sense)

Zu sehen sind Frie­dens­tau­be, Stahl­helm, Eiser­nes Kreuz, Siegerkranz
Die Inschrift des Denk­mals ist nicht leicht zu erken­nen. An der Spit­ze der Pyra­mi­de steht an drei Sei­ten: “Cro­nen­berg — sei­nen — Hel­den — 1914- 1918” Unter dem Band der Namen steht ein­ge­mei­ßelt in den Stein links und rechts der Figur “Ihr starbt — Ihr lebt”
Am 26. Juli 1958 wur­de zum Geden­ken der Opfer des Zwei­ten Welt­krie­ges eine Bron­ze­ta­fel ange­bracht, die vom Bild­hau­er Harald Schmahl gestal­tet wur­de. Plä­ne für ein eigen­stän­di­ges Denk­mal wur­den ver­wor­fen. Über dem Eichen­blatt steht die schlich­te Inschrift: “Den Toten des Welt­kriegs 1939–1945”
Ergänzung vom 06. Juni 2012

In der Nacht auf Diens­tag, den 5. Juni 2012 haben Bron­ze­die­be die Tafeln mit den Namen der Gefal­le­nen und die Sym­bol­ta­feln ent­wen­det. Mit gro­ßer Bru­ta­li­tät wur­den die ein­ze­men­tier­ten ver­an­ker­ten Tafeln her­aus­ge­bro­chen, die Wie­der­her­stel­lungs­kos­ten lie­gen bei 30.000 Euro. Nur eine der 22 Tafeln wur­den an Ort und Stel­le gelas­sen.2


Eine der nun gestoh­le­nen Gedenktafeln.

Ergänzung vom 18.06.2012:

Der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein und der SPD-Stadt­ver­ord­ne­te Oli­ver Wag­ner haben 1200 € Beloh­nung für sach­dien­li­che Hin­wei­se aus­ge­setzt, davon stam­men 1000 € vom CHBV.3

Die Befürch­tun­gen, dass die Namen nicht mehr rekon­stru­iert wer­den kön­nen, haben sich zum Glück auf­ge­löst. Die Namen sind im Stadt­ar­chiv in der Akte S VII 65, “Gedenk­ta­fel der im Welt­krieg 1914–1918 gefal­le­nen…, Ein­wei­hung des Ehren­mals, 14.10.1928” ent­hal­ten.4

Wie die Cro­nen­ber­ger Woche berich­tet, beant­wor­te­te die Stadt eine Anfra­ge der Bezirks­ver­tre­tung Cro­nen­berg zur Wie­der­her­stel­lung der Tafel nega­tiv, es ist kei­ne Geld dafür vor­han­den. 30.000 Euro ver­an­schlagt das Res­sort Grün­flä­chen für die Her­stel­lung und dieb­stahl­si­che­re Anbrin­gung. Dage­gen sag­te das Res­sort zu, im Win­ter die Bäu­me und Sträu­cher im Bereich zurück­zu­schnei­den, um das Are­al bes­se­re ein­seh­bar zu gestal­ten.5


Zum Volks­trau­er­tag am 18.11.2012 stell­te man als pro­vi­so­ri­schen Ersatz für die gestoh­le­nen Namens­ta­feln die­se Tafel auf

Ergänzung vom 21.11.2012 :

Am Volks­trau­er­tag 2012 sorg­te der Dieb­stahl der Namens­ta­feln für eine Ver­än­de­rung im übli­chen Ritu­al. Neben Schü­lern und Pfar­rer Mon­hof ergriff auch der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de des Cro­nen­be­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins, Ste­phan Ries, das Wort und erklär­te den 150 Teil­neh­mern, dass die Wei­ge­rung der Stadt, die Tafeln zu erset­zen, eine “wei­te­re Schan­de” sei. 94 Jah­re nach Kriegs­en­de und 84 Jah­re nach der Errich­tung des Denk­mals beton­te er, dass die­ses kein “anony­mes, nack­tes Bau­werk aus Stein” sei, und die Namens­ta­feln der Trau­er und Erin­ne­rung ein Gesicht geben wür­de. Sie sei­en tra­gen­de Säu­len des Erin­nerns. Mitt­ler­wei­le bezif­fert die Stadt die Kos­ten der Wie­der­her­stel­lung und dieb­stahl­si­che­ren Anbrin­gung auf 65.000 €.6


Das Pro­vi­so­ri­um

Ergänzung vom 02.01.2013:

Am Neu­jahrs­tag 2013 wur­de die­se pro­vi­so­ri­sche Ehren­ta­fel zer­stört auf­ge­fun­den. Ob die Ursa­che Van­da­lis­mus oder Wind­bö­en waren, war unklar. Rolf Tesche, Vor­sit­zen­der des CHBV, erklär­te, das Pro­vi­so­ri­um mög­lichst schnell repa­rie­ren zu las­sen, da es nicht nur die Toten ehren, son­dern auch mah­nen, dass die Stadt die gestoh­le­nen Tafeln ersetzt.7

Ergänzung vom 08.12.2013:

Im Dezem­ber 2013 wur­de zwi­schen dem CHBV und der Stadt Wup­per­tal auf­grund des hart­nä­cki­gen Nach­ha­kens sei­tens des Bür­ger­ver­eins ver­trag­lich ver­ein­bart, dass die Stadt bei der Wie­der­her­stel­lung der Gedenk­ta­feln die Hälf­te der Kos­ten über­nimmt, die ande­re Hälf­te in Höhe von 18.000 € wird vom CHBV (3.000 €), von der Spar­kas­se (3.000 €), der Ein­zel­han­dels­ge­mein­schaft W.I.C (1.000 €), dem Ver­si­che­rungs­bü­ro Gross & Co (3.000 €) und sowie Pri­vat­spen­dern getra­gen, wes­we­gen erneut ein Spen­den­auf­ruf getä­tigt wur­de. Im Dezem­ber 2013 begann die kos­ten­freie Sanie­rung des Denk­mals durch den Maler­be­trieb Tesche und die Gerüst­bau­fir­ma Klaus Hobels­ber­ger.8

Ergänzung 16.10.2015

Am 12. Okto­ber 2015 teil­te die Stadt mit, dass eine Ste­le mit einer Info­ta­fel am nord­west­li­chen Zugang zum Denk­mal auf­ge­stellt wur­de. Der Text vom His­to­ri­schen Zen­trum erklärt die Geschich­te des Denk­mals bis in die jüngs­te Zeit, her­ge­stellt wur­de sie vom Res­sort Grün­flä­chen und Fors­ten, die Auf­stel­lung über­nah­men durch Kräf­te des zwei­ten Arbeits­mark­tes der GESA.9


Bild ergänzt am 10. April 2021

Seit April 2014 ist das Denk­mal auch wie­der voll­stän­dig, nach­dem die gestoh­le­nen Namens­ta­feln durch Repli­ken ersetzt wur­den. Die­se bestehen aber nicht aus Bron­ze, son­dern aus Kunst­guß und wur­den von der Fir­ma EGO3D aus Mül­heim her­ge­stellt. Damit konn­ten die Kos­ten von 65.000 € auf 35.000 € redu­ziert wer­den.10


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte