Tafeln zur Cronenberger Geschichte

Am 1. Okto­ber 2021 wur­de in Cro­nen­berg hin­ter der orts­bild­prä­gen­den refor­mier­ten Kir­che ein neu­er Platz “für alle” ein­ge­weiht. 1 In einem Gemein­schafts­pro­jekt der Kir­chen­ge­mein­de und des Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins wur­de der Platz nach dem Abriss des “Klei­nen Häus­chens” neu­ge­stal­tet. 360.000 Euro kos­te­te der Umbau, der zu 90 % vom Land geför­dert wur­de.2

Im Rah­men des Umbaus stell­te der CHBV fünf Infor­ma­ti­ons­ta­feln zur Geschich­te der einst selbst­stän­di­gen Stadt auf. Neben einem Zeit­strahl behan­deln die Tafeln die The­men, Wirt­schaft, Mobi­li­tät, Sozi­al­le­ben und Religion.

Die Über­schrif­ten lauten: 

  • Vom Sen­sen­pri­vi­leg zur Werkzeugindustrie
  • Schwie­ri­ge Trans­port­we­ge nach Cronenberg
  • Ver­eins­le­ben und Freizeitvergnügen
  • Von Zucht und Glauben 
Cro­nen­ber­ger Werk­zeu­ge als Dekoration. 

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Wasserspiele auf dem Von der Heydt-Platz (2021)

Der neue Platz. 

Im Juli 2021 wur­de der neu gestal­te­te von-der-Heydt-Platz in Betrieb genom­men. Anstel­le des alten Brun­nens von 1971 fin­det sich hier nun ein in den Boden ein­ge­las­se­ne Was­ser­spiel, der Fir­ma Aquaac­tiv. Es besitzt 20 unter­schied­li­che Was­ser­spiel­bil­der. Außer­dem wur­de der Platz mit vier Spiel­punk­ten ver­se­hen, die in Zusam­men­ar­beit mit dem nahen von der Heydt-Muse­um ent­stan­den sind. Dar­über hin­aus soll­ten bei dem ers­ten Pro­jekt der “Qua­li­täts­of­fen­si­ve Elber­feld” noch gol­de­nen Bän­ke instal­liert wer­den. 1

Die Instal­la­ti­on für das Was­ser­spiel, zum Zeit­punkt der Auf­nah­me schon im Winterschlaf. 
Einer von vier Spielpunkten. 

Zur Posi­ti­on des Brun­nens auf der Karte


Gedenktafel Villa Hück

Die Gedenk­ta­fel am Haus Vik­to­ria­str. 62.

Im Juli 2021 wur­de an Vik­to­ria­str. 62 eine Tafel auf­ge­stellt, die an die Geschich­te der Vil­la Hück erin­nert. Das 1895 errich­tet und 1935 abge­ris­se­ne Gebäu­de ist nur noch auf his­to­ri­schen Post­kar­ten prä­sent, die einen der Bewoh­ner des heu­ti­gen Hau­ses, Wil­li Blö­me­ke, zu sei­ner his­to­ri­schen Recher­che inspi­riert haben. Unter­stützt vom Eigen­tü­mer der heu­ti­gen Wohn­an­la­ge auf dem Grund­stück der Vil­la Hück, Ste­fan Söhn, pro­du­zier­te Blö­me­ke eine Gedenk­ta­fel mit zwei his­to­ri­schen Auf­nah­men und einem erläu­tern­den Text zur Vil­la Hück.1

Die Gedenk­ta­fel berich­tet, dass der Ban­kier Gus­tav Hueck am die­ser Stel­le ca. 1890 vom 23jährigen Archi­tek­ten Hein­rich Met­zen­dorf eine reprä­sen­ta­ti­ve Vil­la errich­ten ließ. Hueck war Teil­ha­ber der Elber­fel­der Bank von der Heydt, Kers­ten & Söh­ne. Nach sei­nem Tod 1922 ging die Vil­la in den Besitz der Fir­ma Lou­is Beer GmbH in der Hof­aue über. 1930 wur­de die­se Fir­ma zah­lungs­un­fä­hig. 1934 kam das Gebäu­de in den Besitz der Alli­anz und Stutt­gar­ter Lebens­ver­si­che­rungs­bank und wur­de abgerissen. 


Posi­ti­on des Denk­mal auf der Karte


Helene-Weber-Denkmal

Ein Denk­mal, das sei­nen Zau­ber erst bei Anbruch der Dun­kel­heit entfaltet. 

Am 18. Sep­tem­ber 2021 wur­de auf dem Hele­ne-Weber-Platz ein Denk­mal für die Namens­ge­be­rin des Plat­zes ein­ge­weiht. Finan­ziert wur­de das Erin­ne­rungs­zei­chen vom Land NRW, denn Minis­te­rin Ina Schar­ren­bach, die die Berei­che Hei­mat, Kom­mu­na­les, Bau­en und Gleich­stel­lung ver­ant­wor­tet, hat­te 2019 die 70. Wie­der­kehr der Ver­öf­fent­li­chung des Grund­ge­set­zes zum Anlass genom­men, in Her­ford, Dort­mund und Wup­per­tal drei Denk­mä­ler für die drei nord­rhein-west­fä­li­schen Müt­ter des Grund­ge­set­zes anzu­re­gen. Neben Hele­ne Wer­ber sind dies Frie­de­ri­ke „Frie­da“ Nadig, die aus Her­ford stamm­te und Hele­ne Wes­sel aus Dort­mund. 100.000 Euro stan­den für jede Stadt zur Ver­fü­gung. Die Ein­wei­hung fand in Anwe­sen­heit von Minis­te­rin Schar­ren­bach und Ober­bür­ger­meis­ter Schnei­de­wind statt. 1.

Por­trät­fo­to der CDU-Poli­ti­kern Hele­ne Weber. Stif­tung Haus der Geschich­te; EB-Nr. 1997/06/0039. ver­wais­tes Werk, Quel­le: https://www.hdg.de/lemo/bestand/objekt/foto-helene-weber.html

Hele­ne Weber wur­de am 17. März in Elber­feld als Toch­ter des Volks­schul­leh­rers Wil­helm Weber und sei­ner Frau Agnes Chris­tia­ne (Geburts­na­me: van Gent) Kin­dern gebo­ren. Nach dem Besuch der Volks­schu­le und der Städ­ti­schen Höhe­ren Töch­ter­schu­le in Elber­feld besuch­te sie das Leh­re­rin­nen Semi­nar in Aachen und unter­rich­te­te als Volks­schul­leh­re­rin in Haa­ren bei Aachen und in Elber­feld. Von 1905–1909 stu­dier­te sie Geschich­te, Phi­lo­so­phie, Roma­nis­tik und Sozi­al­po­li­tik in Bonn und Gre­no­ble. Anschlie­ßend erhielt sie die Lehr­be­fä­hi­gung für mitt­le­re und höhe­re Schu­len und unter­rich­te­te in Bochum und Köln. Am 19. Janu­ar 1919 wur­de sie im Wahl­kreis Düs­sel­dorf für die katho­li­sche Zen­trums­par­tei in die ver­fas­sung­ge­ben­den Natio­nal­ver­samm­lung gewählt. Von 1920 bis 1933 war sie Minis­te­ri­al­rä­tin im Preu­ßi­schen Minis­te­ri­um für Volks­wohl­fahrt und lei­te­te das Dezer­nat “Sozia­le Aus­bil­dung und Jugend­fra­gen”. Von 1924–1933 war sie Reichs­tags­ab­ge­ord­ne­te der Deut­schen Zen­trums­par­tei. Wäh­rend des Natio­nal­so­zia­lis­mus war sie im Für­sor­ge- und Cari­tas­dienst in Ber­lin tätig. Nach dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs sie­del­te sie nach Essen um und tratt der CDU bei. Sie war Mit­glied des ers­ten Nord­rhein-West­fä­li­schen Land­tags und im Par­la­men­ta­ri­schen Rat, der das Grund­ge­setz der Bun­des­re­pu­blik aus­ar­bei­te­te. Sie war 1949 Mit­glied des ers­ten Deut­schen Bun­des­ta­ges und erhielt 1961 anläss­lich ihres 80. Geburts­tags von Bun­des­prä­si­dent Hein­rich Lüb­ke das Schul­ter­band zum Gro­ßen Bun­des­ver­dienst­kreuz. 1962 ver­starb sie in Bonn. 2

Der bereits 19893 nach der Poli­ti­ke­rin benann­te Platz wur­de nun neu­ge­stal­tet. Rund um die Lin­de in der Mit­te des Plat­zes ver­kün­den zehn Boden­plat­ten in den Spra­chen Deutsch, Tür­kisch, Ara­bisch, Ita­lie­nisch, Pol­nisch, Ser­bisch, Grie­chisch, Bul­ga­risch, Fran­zö­sisch und Ewe:

Män­ner und Frau­en sind gleichberechtigt

Grund­ge­setz Art. 3

Ange­fer­tigt wur­den die Inschrif­ten von Kin­dern des Vier­tels unter Anlei­tung des Bild­hau­ers Gre­gor Rasch.4 Die Urhe­ber der Inschrif­ten sind: Cem, Hatit­che, Alex, Iro, Sofia, Marie, Leo­nie, Jouli­na, Ade­la, Mag­da, Maria, Maxi und Krasimir. 

Für die Wand des Plat­zes hat Bir­git Par­dun ein Wand­ge­mäl­de namens „Der super­lan­ge Arm des Grund­ge­set­zes“ ent­wor­fen, dass die müh­sa­me jahr­zehn­te­lan­ger Arbeit Webers für poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen symbolisiert. 

Abge­schlos­sen wird das Denk­mal-Ensem­ble von einer Licht­in­stal­la­ti­on des Bild­hau­ers Gre­gor Eisen­mann. Je zwei Strah­ler pro­ji­zie­ren Licht auf eine schwar­ze Gie­bel­wand, zwei auf den Boden des Plat­zes. Das Motiv „Die Wur­zeln des Grund­ge­set­zes“ greift die Sym­bo­lik der Lin­de auf, die sym­bo­lisch als Baum der Frau­en und Hei­lung, als Baum der Gemein­schaft und der Befrie­dung durch Recht­spre­chung ohne Gewalt (Gerichts­lin­de) bekannt ist. 2022 sol­len die vier Moti­ve Eisen­manns durch Wer­ke der Künst­le­rin­nen Lau­ra Lud­wig und Gin Bali (Who­s­lu­lu) aus­ge­tauscht wer­den.5.

Die Licht­in­stal­la­ti­on Eisen­manns im Dezem­ber 2021.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gedenktafel Bergische Landwehr

Die Über­res­te der Ber­gi­schen Landwehr.

Als der Her­bring­hau­ser Bür­ger­ver­ein 2021 den “Pilz”, eine Sitz­bank mit mäch­ti­gem Dach, nach 50 Jah­ren erneu­er­te, stell­te er gleich­zei­tig noch eine Hin­weis­ta­fel auf, die dort auf die Über­res­te der Ber­gi­schen Land­wehr hin­weist.1 Das Boden­denk­mal (Denk­malnr. B001) ist der Über­rest der sog. Blber­fel­der Land­wehr, die von Sprock­hö­vel durch das Fischer­tal und die heu­ti­gen Bar­mer Anla­gen, durch den Mar­schei­der Wald bis nach Bey­en­burg führ­te und eine rück­wär­ti­ge Ver­tei­di­gungs­li­nie gegen das Mär­ki­sche bil­de­te.2



Die Hin­weis­ta­fel erklärt mit Text und erklä­ren­den Schau­bil­dern den Auf­bau der Land­wehr aus Däm­men und Grä­ben und bewach­sen mit dich­ten Dor­nen­he­cken zum Bei­spiel Hain­bu­che, Schle­he, Weiß­dorn, Brom­bee­re, Rosen etc, sodass Räu­ber­ban­den oder ein­drin­gen­den Trup­pen gezwun­gen waren, die gesi­cher­ten Durch­gän­ge zu neh­men, wo Schlag­bäu­me und Wach­mann­schaf­ten die Ein- und Aus­rei­se aus dem Her­zog­tum Berg kon­trol­lie­ren konnten. 



Posi­ti­on der Gedenk­ta­fel auf der Karte