

Am 29.Juli 1910, es war der zweite Tag der Dreihundertjahr-Feierlichkeiten der Stadt Elberfeld, wurden die Parkanlagen und die Villa Freytag am oberen Ende der Rheinstraße — die damals noch Küllenhahner Straße hieß — der Bevölkerung übergeben. Die Erben von August Freytag hatten die Anlagen samt Villa und Hochwald, insgesamt 23 Morgen, Anfang des Jahres 1908 der Stadt Elberfeld zur Vergrößerung der bereits oberhalb bestehenden Anlagen am Friedrichsberg zum Preis von 120.000 Mark angeboten. Der Elberfelder Verschönerungsverein als Besitzer der Friedrichsberger Anlagen versprach als Jubiläumsgeschenk 60.000 Mark, also die Hälfte der Kaufsumme aufzubringen und so ging der Besitz bereits am 31.Oktober 1908 an die Stadt.
Am besagten Juli-Tag wurde die Villa mit den sie umgebenden Parkanlagen der Öffentlichkeit übergeben und eine steinerne Gedenktafel auf einer Stützmauer enthüllt, die an diesen Tag erinnert.
Die Gedenktafel wurde vom Kunstgewerbelehrer Prof. Louis Heitsch entworfen und trägt folgende Inschrift:
“Die Villa Freitag
wurde aus Anlass des
Dreihundertjährigem
Stadtjubiläums
1910
vom Verschönerungsverein als
öffentliche Anlage gestiftet.”
August Freytag, der ursprüngliche Besitzer, war Inhaber einer seit dem 1.Januar 1819 in der Morianstraße 17 bestehenden Juwelen‑, Gold,- Silberwaren- und Uhrenhandlung. Die Villa Freytag (deren Adresse Küllenhahner Str.129 lautete) war sein Sommersitz. Er war Mitglied des Elberfelder Verschönerungsvereins seit dessen Gründung und ab Februar 1879 Mitglied des Vorstands. Er beteiligte sich mit verschiedenen Spenden am Kauf von Wald zur Vergrößerung des Besitzes des EVV und hatte auch in seinem Testamtent eine Stiftung von 5000 Mark an die Stadt Elberfeld eingesetzt, deren Zinsen zum weiteren Ankauf von Wald dienen sollten. Am 17.Mai 1889 verstarb August Freytag.1
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Villa Freitag beim Bombenangriff auf Elberfeld im Jahr 1943 zerstört.2
Im Rahmen der Dreihundertjahrfeier wurden auch der Goldschmiedebrunnen, der Gerechtigkeitsbrunnen, die Gedenktafel für die gefallenen Söhne der Stadt Elberfeld und der Brunnen auf dem von der Heydt-Sportplatz eingeweiht.
Es war der 24.Juli 1910, als der Elberfelder Verschönerungsverein am Nützenberg am oberen Ende der Sadowastraße ein Denkmal für seinen ersten und später Ehrenvorsitzenden Gustav Platzhoff einweihte. In Anwesenheit von Mitgliedern der Familie Platzhoff-de Weerth, des Beigeordneten Schoenefelder als Vertreter des Oberbürgermeisters Funck und von Mitgliedern des Vereins sprach der Vorsitzende Freiherr August von der Heydt über die Verdienste des Geehrten um den Verschönerungsverein und im Besonderen um die Anlage am Nützenberg, die dieser durch eine Schenkung des Waldbesitzes und mit Geldspenden ermöglicht hatte.
“Dem ersten
Vorsitzenden und
Mitbegründer des
Verschönerungs-
Vereines
Gustav Platzhoff
1910”
Während des Zweiten Weltkriegs ging das Bronzerelief und die Inschrift
verloren. Im August 1968 wurde eine neue Bronzetafel angebracht, auf der
die Inschrift zu lesen ist. 1
Das im Hintergrund zu sehende Portal wurde 1879 errichtet und gehört zum Sadowastollen, der 1877 angelegt wurde und unter dem Nützenberg die Sadowastraße und den Weyerbuschweg verbindet. Der repräsentative Abschluss des 700 Meter lange Stollens, der als Wasserreservoir diente, war Bedingung des Verschönerungsverein für die Erlaubnis zum Bau. 1994 wurde das baufällige Portal für 370.000 DM2 von den WSW saniert.3
Position des Denkmals auf der Karte
Am 1. Oktober 1904 wurde das Bankhaus von der Heydt, Kersten & Söhne stolze 150 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums stiftete Freiherr August von der Heydt der Stadt Elberfeld einen imposanten Flaggenmast. Entworfen wurde er von Prof. Louis Heitsch, der an der Elberfelder Kunstgewerbeschule lehrte. Der Wert der Stiftung lag bei 27.600 Mark.
Der vier Meter hohe Unterbau aus Muschelkalk trug zwei Bronzetafeln, von denen eine den Preußischen Adler und die andere den Bergischen Löwen zeigte. Auf der Rückseite war über einem Laufbrunnen das Wappen des Stifters zu sehen. Auf dem Unterbau war der mit vielen Ornamenten geschmückte Bronzeschaft mit der Stadtkrone als Abschluss angebracht. Aus ihr erhob sich der 26 Meter hohe aus Eisen geschmiedete Flaggenmast, der von der Laurahütte in Schlesien hergestellt wurde und von Schlossermeister C.H.Schmidt aus Elberfeld geliefert wurde. Vor dem Flaggenmast wachte in aufrechter Position sitzend der mächtige Bergische Löwe.
Am 23. Mai 1908 wurde der noch unvollendete Flaggenmast zum ersten Mal genutzt und trug das Stadtbanner, als das Kronprinzenpaar durchfuhr, nachdem es in Barmen zur Hundertjahrfeier den Grundstein für das neue Rathaus gelegt hatte. Vor 1940, vermutlich 1939, wurde der Flaggenmast entfernt, als der Luftschutzbunker unter dem Neumarkt gebaut wurde.1
Position des Kunstwerks auf der Karte
Am 30.Juli 1910 feierte man in Elberfeld dreihundert Jahre Stadtrechte. Dieses Jahr, im ersten Septemberwochenende, werden wir vierhundert Jahre Stadtrechte feiern. Damals ließ man Professor Louis Heitsch für 2775,51 Mark eine Bronzetafel anfertigen, die man im ersten Stock des Rathauses anbrachte. Der Zweck laut Inschrift:
“Ihrer in den letzten Kriegen gebliebenen Söhnen gedachte
in Dankbarkeit die Stadt Elberfeld bei der Jahrhundertfeier.
1610 — 1910”
Gedacht wurde 113 Gefallenen der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71. Neben dem Namen und Rang sind auch die Orte der Schlacht oder “Infolge von Krankheit oder Verwundung” vermerkt. Unter den Schlachtorten finden sich auch bekannte Namen wie: Düppel, Königgrätz, Mars la Tour, Vionville, Gravelotte, St. Privat, Sedan, vor Paris.
Die Tafel, die heute im ersten Stock des Elberfelder Rathauses hängt, ist allerdings kein Original mehr. Die heute zu sehende Tafel ist aus patiniertem Gips und zeigt das Wuppertaler statt des Elberfelder Wappen:
Vermutlich wurde die alte Bronzetafel im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.1
Im Rahmen der Dreihundertjahrfeier wurden auch der Goldschmiedebrunnen, die Anlagen der Villa Freytag, der Gerechtigkeitsbrunnen und der Brunnen auf dem von der Heydt-Sportplatz eingeweiht.
Position des Denkmals auf der Karte