Anfang des Jahres 1895 rief man in Elberfeld zu Spenden für ein Bismarck-Denkmal auf. Über 3000 Spender sammelten in wenigen Wochen mehr als 60.000 Mark. Am 11.März 1985 erklärte die Stadtverordneten-Versammlung in einer nicht-öffentlichen Sitzung mit 19 gegen 11 Stimmen den ehemaligen Reichskanzler zum Ehrenbürger der Stadt Elberfeld. Am 1.April 1985 -seinem 80.Geburtstag- sandte man dem Fürsten eine „Adresse“, in der man die Errichtung des Denkmals ankündigte. Dieser hatte zum Wuppertal eine besondere Beziehung. 1867 kandierte er hier für einen Sitz im Norddeutschen Reichstag und setzte sich im Februar diesen Jahres mit 59,3% in einer Stichwahl durch. Beim ersten Wahlgang hatte er nur 37,4 % der Stimmen geholt, was ihn verstimmte, sodass er das Mandat ablehnte und dasjenige seines Heimat-Wahlkreises wählte.
Nach einem beschränktem Wettbewerb war schließlich Prof. Ludwig Brunow als Sieger hervorgegangen, dessen Denkmal am 31.März 1898 am Mäuerchen gegenüber der Reichsbank (heute residiert hier die National-Bank) eingeweiht wurde. Das Denkmal hatte eine Gesamthöhe von 6,80 m. Die Bronzefigur Bismarcks maß 3,50 m und stand auf einem Sockel aus rotem polierten Granit. In der rechten Hand hielt er die Gründungsurkunde des Reiches, in der linken Hand hält er das Schwert. An allen vier Seiten des Postamentes waren Bronzetafeln angebracht. Die vordere zeigte die Schriftzug „Bismarck“, die hintere das Bismarcksche Wappen. An den Seiten standen zwei Aussprüche Bismarcks:
„Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts auf der Welt“
„Ich habe mein Leben der Einheit, Unabhängigkeit und Freiheit Deutschlands gewidmet.“
Das Denkmal wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.1
Auch die Nachbarstadt Barmen weihte im Jahr 1900 ein Bismarck-Denkmal ein und zusammen stifteten Elberfeld und Barmen den 1907 eingeweihten Bismarckturm auf der Hardt.
Position des Denkmals auf der Karte
Fußnoten:
- RMK, S. 98f.